Aufs Alter eingerichtet: Was macht Möbel seniorengerecht?

Bis ins hohe Alter zuhause wohnen: Spätestens seit dem demografischen Wandel ist dieser Traum ein viel geträumter. Erfüllen kann er sich für alle, die ihre Wohnräume auf die Zukunft ausrichten und mit altersgerechten Möbelstücken einrichten.
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©katemangostar | Freepik.com

Zuhause fühlt man sich nur dort, wo man sich auch wohlfühlt. So wie sich die Bedürfnisse im Alter verändern, verändert sich auch das Komfortempfinden. Eben noch komfortable Lieblingsmöbelstücke können sich beispielsweise unangenehm anfühlen, wenn man wegen stärker werdender Rückenschmerzen kaum noch daraus aufstehen kann. Seniorengerechte Möbelstücke passen sich im besten Fall nicht nur an solche neuen Komfortansprüche an, sondern vereinfachen im Alter idealerweise das Leben in den eigenen vier Wänden.

Altersgerecht Wohnen: Was bedeutet das überhaupt?

Altersgerechter Umbau und barrierefreies Wohnen sind bei steigender Lebenserwartung der Bevölkerung in aller Munde. Aber was bedeutet bauliche Barrierefreiheit schon, wenn die Einrichtung selbst zur Barriere wird? Unnötig sperrige Möbel, unerreichbare Schränke und zu tiefe Sitzgelegenheiten erschweren Senioren ab gewissem Alter die vollumfängliche Nutzung des Zuhauses. Seniorengerechte Einrichtung erreicht genau das Gegenteil. Altersgerecht sind Möbelstücke, die den Hausbewohnern den Zugang zu bestimmten Wohnungsbereichen oder Alltagsgegenständen ermöglichen. Dasselbe gilt für Mobiliar, das bei Bewegungseinschränkungen den Grad der Selbstständigkeit erhöht.

Ja zu Funktionsmöbelstücken mit Stil: Heutzutage schließen sich Funktionalität und Design nicht mehr aus. Viel mehr ergänzen diese Eigenschaften einander, wodurch man vielen altersgerechten Möbelstücken ihre funktionale Natur kaum noch ansieht.

Seniorenfreundliche Möbel kaufen: Welche Kriterien gelten?

Hat man sich erst klargemacht, welche Art der Einrichtung einem in den eigenen vier Wänden in Zukunft das Leben erleichtern kann, geht es an den Möbelkauf. Wichtig ist in diesem Zuge vor allem, dass man
 
  • bei allen Möbel auf festen Stand und robuste Verarbeitung achtet.
  • stets schwer entflammbare Materialien bevorzugt.
  • bei Polstermöbeln pflegeleichte, leicht waschbare Polster mit abnehmbaren Bezügen aussucht.
  • zur optimalen Entlastung multifunktionale Möbelstücke kauft – beispielsweise mit Aufstehhilfen und Lehnen.
  • bei Schrankfächern und ähnlichen Elementen auf ideale Erreichbarkeit achtet.
Abhängig vom Raum sind bestimmte Möbelstücke im Alter besonders hilfreich. Deshalb ist etwas Recherche vor der Kaufentscheidung sinnvoll.

Wie sieht seniorengerechte Einrichtung im Schlafzimmer aus?

Gerade im Schlafraum will man sich wohlfühlen. Damit dafür auch in Zukunft gesorgt ist, muss das Bett seniorengerechte Eigenschaften haben. Dazu gehört eine Rahmenhöhe von etwa 40 Zentimetern. So gestaltet sich im Falle späterer Bewegungseinschränkungen das Aufstehen leichter. Bei Altersleiden wie Rückenschmerzen können dagegen Matratzen helfen, die Verkrampfungen lösen. Das leisten beispielsweise beheizte Wasserbetten. Senioren schlafen bei der Wahl dieser Modelle in einem Bett, das zugleich wärmt und kaum Druck auf den Körper ausübt. Weil man im Schlaf ab bestimmtem Alter seltener die Position wechselt, können auf unflexiblen Matratzen Liegemale drohen.

Übrigens kann auch technische Ausstattung den Schlafraum altersgerechter machen. Höhenverstellbare Kopf- und Fußteile erleichtern bei Kreislaufproblemen das Aufstehen. Hilfreich sind auch regulierbare Beistelltische und Kleiderschränke mit fernbedienbarem Kleiderlift.

Altersgerechte Ess- und Wohnzimmermöbel: Welche lohnen sich?

Anders als die Möblierung des Schlafzimmers dreht sich die altersgerechte Ausstattung von Aufenthaltsräumen wie dem Wohn- und Esszimmer vor allem um geeignete Sitzmöbel. Stühle haben idealerweise eine große, gut gepolsterte Sitzfläche. Knaufarmlehnen sind optimale Aufstehhilfen und deshalb ein Pluspunkt in Sachen Senioren-Mobiliar. Ebenfalls hilfreich sind rutschfeste, präzise ausrichtbare Stuhlfüße. Bei Sesseln und Sofas spielt insbesondere die Höhe eine Rolle. Zu niedrige Möbelstücke erschweren das Aufstehen. Eine Erleichterung sind dagegen integrierte Aufstehhilfen, die das Sitzteil auf Knopfdruck hinaufschieben. Abgerundet werden solche komfortablen Funktionsmöbel von ausklappbaren Fußbrettern oder einer elektrisch verstellbaren Rückenlehne.

Und was ist mit Pflegesesseln? Solche Möbelstücke haben konventionelle Standfüße, die um Rollen erweitert werden können. Entsprechende Sessel erleichtern Rollstuhlfahrern und Senioren mit Gehhilfen die Fortbewegung und ergänzen bei Bedarf das restliche Mobiliar.

Fazit: Ausgerichtet auf alle Fälle mit altersgerechter Einrichtung

Im Alter nimmt unter Mineralverlusten die Knochenstärke ab. Kreislaufbeschwerden treten zunehmend öfter auf. In Extremfällen ist die Bewegungsfähigkeit durch altersbedingte Erkrankungen eingeschränkt. Trotzdem wünscht man sich Selbstständigkeit. Die richtigen Möbel für Senioren tragen zum Erhalt einer selbstständigen Lebensweise bei. Sie optimieren im Alter Tagesabläufe, indem sie Senioren Bewegungen wie das Bücken ersparen und zur selben Zeit den täglichen Komfort erhöhen. In bestimmten Fällen erhält man zu Einrichtung dieser Art sogar Zuschüsse und muss nur einen Teil aus eigener Tasche zahlen.
 

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