Kontaktlinsen im Alter: Was Senioren beachten sollten

Die Sehkraft lässt mit zunehmendem Alter nach. Statt mit einer Brille können viele Sehschwächen auch mithilfe von Kontaktlinsen korrigiert werden. Worauf kommt es im Alter bei der Linsenwahl an?
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©Dragana_Gordic | Freepik.com

Wann Kontaktlinsen lohnenswert sind

Vor altersphysiologischen Veränderungen ist niemand gefeit. Die ersten Alterserscheinungen zeigen sich oftmals an den Augen. Schon ab dem mittleren Lebensalter verschlechtern Einlagerungen und nachlassende Augenmuskeln die Sehkraft. Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt wird bereits ab 40 empfohlen. Stellen sich dabei altersbedingte Sehschwächen heraus, gibt es zur Korrektur nicht nur passende Brillen, sondern auch Kontaktlinsen. Oftmals schrecken Senioren vor den unsichtbaren Sehhilfen zurück, obwohl sich in einem stetig wachsenden Kontaktlinsensortiment auch zahlreiche Modelle finden, die für ältere Menschen geeignet sind. Lohnenswert ist der Umstieg auf die Brillen-Alternative unter anderem für
 
  • körperlich aktive Senioren, die Brillen bei Bewegung als störend empfinden.
  • ältere Menschen mit doppelter Sehschwäche (Alterssichtigkeit bei vorab bestehender Kurzsichtigkeit), die das ständige Auf- und Absetzen verschiedener Sehhilfen stört.
  • Personen, die ab dem Eintritt ins Rentenalter reisen möchten und das teure Brillen-Modell wegen des Verlust- und Diebstahlrisikos lieber zuhause lassen.
  • Menschen, die auch im Alter noch viel unterwegs sind und nicht ständig an die Brille denken möchten.
  • Senioren, deren Brillengläser ständig beschlagen.

Diese Herausforderungen stellen sich bei der Kontaktlinsen-Entscheidung im Alter

Hat man im Laufe des Lebens bereits Erfahrungen mit Kontaktlinsen gesammelt, fällt der Umstieg darauf im Alter leicht. Grundsätzlich spricht mit den steigenden Lebensjahren kaum etwas gegen die Sehhilfen. Lediglich stark zitternde Hände oder unbewegliche Finger können zur Herausforderung werden, weil sie das Handling erschweren. Etwas Treffsicherheit sollte beim Einsetzen und Entfernen der Linsen gegeben sein, damit sie richtig sitzen. Davon abgesehen, leiden einige Menschen im Alter an Augentrockenheit. Der Grund dafür ist die mit den Lebensjahren abnehmende Tränenproduktion: Auch die Zusammensetzung des Tränenfilms verändert sich im Laufe des Lebens. Zudem können Medikamente und Erkrankungen wie Rheuma und Diabetes trockene Augen begünstigen. Viele davon: typische Alterserkrankungen. Einige Senioren gehen davon aus, ihre Augentrockenheit stünde der Verwendung von Kontaktlinsen entgegen. Das ist heutzutage nicht der Fall. Viele Modelle wurden speziell für trockene Augen entwickelt. Neben dem richtigen Linsenmaterial sollten Menschen mit dieser Symptomatik geeignete Pflegesysteme wählen und stets Nachbenetzungstropfen mitführen.

Welches Linsenmaterial im Alter am besten ist

Speziell bei krankheitsbedingter Augentrockenheit sollte ein Arzt in die Entscheidung für bestimmte Kontaktlinsen-Modelle einbezogen werden. In wenigen Einzelfällen wird erkrankten Menschen von Linsen abgeraten. Geht es dagegen um rein altersphysiologische Augentrockenheit, kann eine Analyse des Tränenfilms, der physiologischen Augenstruktur und der Tragegewohnheiten vor der endgültigen Material-Entscheidung sinnvoll sein. Grundsätzlich eigenen sich formstabile Linsen ebenso für die Problemstellung wie Silikon-Hydrogel-Kontaktlinsen. Letztere weiche Linsenart der neueren Generation hat einen besonders niedrigen Wassergehalt bei zugleich hoher Sauerstoffdurchlässigkeit. Beide Eigenschaften sind angesichts der natürlichen Augenveränderungen gerade im höheren Lebensalter wichtig. Linsen mit hohem Wasseranteil sind für Personen, die zu trockenen Augen neigen, bei längerer Tragedauer nicht empfohlen: Wasserverluste der Linse werden durch Aufnahme des Tränenfilms von der Augenoberfläche ausgeglichen. Bei trockenen Augen kann dies zu Reizungen führen. Formstabile Varianten sind daher im Alter meist besser geeignet und bei einigen Brechungsfehlern ohnehin die einzige Korrekturmöglichkeit.
 

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