Aus dem System gefallen


Aus dem System gefallen

Das ist die wahre Geschichte von Johanna,. Johanna eine kluge und sympatische Frau,
arbeit gut und gern im Seniorenheim. Sie hat leider nur einen Zeitvertrag, gibt 
sich alle Mühe ihre Arbeit gut zu machen, was ihr leicht fällt, denn sie arbeitet
gern mit älteren Menschen.
Da sie auf dem Sozialgebiet arbeitet, kann sie vieles zur Freude und zur
Erleichterung der Senioren machen. Spiele,, Erinnerungen, leichte Gymnastik,
Liedchen singen,zahllose Rollstühle hin- und her schieben. Sie übernimmt
an den Feiertagen mehr Schichten als sie müsste, opferte oftmals ihre
Pausen, wenn jemand sie brauchte.
Der Zeitvertrag lief aus und sie bekam einen zweiten. Der Zweite lief aus
und bumms sie stand vor dem Nichts. Wenn man es ihr rechtzeitig gesagt
hätte, es gäbe keinen Dritten, hätte sie sich aus einem Arbeitsverhältnis
beworben. Sie hoffte bis zuleltzt . sie mochte ihre Arbeit, ihre Senioren.

Arbeitslosengeld, krank geworden, keine Arbeit bekommen,,Hartz 4.
Ihr ging es immer schlechter. Jetzt steht sie an der Tafel an, eine der
wenigen Deutschen. Heute hatte sie Nr, 167, da gabs nicht mehr viel.
In einer kleinen Tüte etwas Obst.

Ich dachte, es fehlen Fachkräfte........... aber keine über 50. Schade
Alles Gute Johanna !"


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Kommentare (9)

Distel1fink7

Liebe Tine1948

Steh mal z-B.zu Stoßzeiten an einer Bus- oder S-Bahn -Haltestelle,
das ist hier in meiner Gegend Essen oder Gelsenkirchen, Bochum etc.
ganz schlimm. Da wird geschubst und gedrängeln von allen Nationalitäten 
wir müssen alle irgendwo und zwar schnellstens hin,. Da guck ich nicht 
hin, wer hat geschubst, das ist mir völlig egel,. Ich habe dann Angst,
dass ich noch hinfall,was mir schon mal passiert ist und zwar auf
ein Schulkind, ach tat mir das leid,.

Wenn Du dann noch in einem Pulk Menschen stehst, die drängeln und
schubsen, vielleicht, weil sie selbst gedrängelt werden, kann ich mir
das höchst unangenehm vorstellen, Da kann man schnell Angst kriegen,
vor allem alte Menschen, die nicht mehr so gut zurecht sind,.

Mir deshalb Rechtlastigkeit anhängen zu wollen, finde ich gelinde gesagt,
m,ehr als nur fantasievoll. Ja, und auch schmerzhaft. 

ehemaliges Mitglied

@Distel1fink7  
Liebe Distel1fink7, ich schrieb das nicht, um zu verletzen. Ich hab nochmal nachgedacht. Es sind die kleinen Bemerkungen, die mir Gänsehaut machen: Deine Schilderung vom Bus, schlimm für dich, das kann ich verstehen , aber der Seitenhieb 'wir schaffen das' hat mich in die Richtung gelenkt, über die ich dir schrieb. Und auch der Satz über die Tafel: Es sind nur wenige Deutsche dort. Aber sie hat Angst, geschubst zu werden. Von wem denn dann? Also, wahrscheinlich  machst du das nicht extra, aber es sind die kleinen Bemerkungen zwischen den Zeilen, wie deine hier,  die den Nationalisten Nahrung geben könnten. Sorry, wenn ich dir etwas unterstellte, aber ich sehe oder höre bei vielen Begegnungen im Alltag solche Bemerkungen und schätze sie als Zunder ein für jene, die es gerne aufgreifen möchten, um ihr reaktionäres Spiel voranzutreiben. - Ich brauch noch nicht mal viel Phantasie dazu, wenn ich die Ergebnisse in der Realität sehe. Viele Grüsse, Tine

Rosi65

Liebe Distel1fink7,

sehr traurig für die symphatische Johanna. Auch wenn die Geschichte betroffen macht, ein Zeitvertrag ist keine Option für einen Festvertrag.Leider vermute ich auch, dass Johanna nicht viel Erfahrung in der Arbeitswelt hatte, geschweige denn eine beratende Unterstützung.
Das zeigt sich daran, dass sie bis zum Ausklang des Zeitvertages gewartet hat, in der Hoffnung auf einen Festvertrag.
Die Vorgehensweise des früheren Arbeitgebers ist natürlich nicht schön, aber leider oft üblich.
Und er befindet sich sogar im Recht, denn ein AV darf bis zu zwei Jahre kalendermäßig befristet werden, wenn kein Sachgrund vorliegt. In deser Zeit darf maximal dreimal eine Verlängerung erfolgen. (2014 war jeder zwölfte AV mit einer Befristung versehen!)
Da ich Johannas beruflichen Werdegang nicht kenne, ist es schwierig sich ein genaues Bild über ihre Qualifikation zu machen. 

Mir ist das Gleiche, vor 25 Jahren, übrigens auch schon mal passiert, deshalb kann ich mich auch gut in diese Situation hineinversetzen.

Viele Grüße
Rosi65



 

Distel1fink7

Ich danke den Lesern für das Verstännis für Johanna.
Ich bin ihr heute wieder begegegnet und fragte sie,
warum denn so wenig Deutsche da ständen. Sie antwortete
"Viele schämen sich und viele haben Angst . "
"Wovor "?    " Vor Schubsen und drängeln,. "
Ich wollte garnichts mehr wissen, ich hörte sie leise
lachen. " Aber nächstesmal habe ich die Nummer 37 und die
ist gut."  Ich drehte den K;opf weg, damit sie meine Tränen nicht sah
und ging, einfach , weg ......

Distel1fink7
Renate

ehemaliges Mitglied

@Distel1fink7  
Meine Liebe, ich kenne dich ein bisschen aus dem Nightwriter. Und ich bekam Angst, dass du dort eine Spur von rechtslastiger Ausländerfeindlichkeit einfiltriern möchtest. Ich habe damals auch entsprechend reagiert. Jetzt lese ich hier deinen Blog. Warum hat die Frau denn Angst, geschubst zu werden? Möchtest du in deinem Beitrag berichten, dass das wegen der  '
Ausländer' ist? Ich kenne ganz andere Beispiele, in denen Menschen aus dem hieseigen Kulturkreis wirklich schlimm schubsen. Bitte reihe dich nicht in den Kreis derer ein, die der AfD zugunsten Feuerchen schüren. Dafür hab ich dich zu gern und fänd es echt schade. Liebe Grüsse von der Tine

indeed

Diese Entscheidung des Arbeitgebers scheit dann zum Himmel. Jammern auf hohem Niveau und auf diese rt und Weise sich mehr als unsozial zu verhalten ist nicht akzeptabel! 
Man müsste dies einfach mal publik machen!
Ob es der Johanna helfen würde, dass sie wieder dort eingestellt wird ist zweifelhaft. Aber vielleicht bekommt sie ja ein anderes Angebot? Das ist ihr zu wünschen.

Liebe Grüße von
indeed

Humorus

Mit wenigen Worten hast Du hier eines von tausenden Leben hier unter uns aufgeschrieben. Es geht schon an mein altes Herz und leider ist es die Wahrheit in unserem Land. danke für Deinen sehr gut geschriebenen Text.
Lieben Gruß aus Karlsruhe

Manfred36

Eine traurige Biografie, aber heute so häufig. In der Maschinerie geht die Menschlichkeit unter. Ich hoffe ja nur, dass die momentane Debatte mit dem Grundeinkommen nicht vergeblich ist.

ehemaliges Mitglied

ja, das ist schlimm und nicht verständlich.
Auch ich wünsche Johanna alles Gute.
 


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