Fee der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 2


Elisha und Tom lernten in der ersten Klasse der Grundschule. Die  buntbemalte, zweistöckige Schule mit großen Fenstern und Balkonen, so dass die Schüler frei in ihre Klassenzimmer fliegen konnten, war in der Nähe des Marktplatzes  in der Straße der Bunten Schmetterlinge. Im Erdgeschoss befanden sich Lehrerzimmer, das Büro des Direktors,  die Bibliothek und das Auditorium mit Schwimmbad und Wasserklassen für Meerjungfrauen und Wasserjungen. Mit einem speziellen Aquatunnel konnten diese Schüler in die Schule schwimmen. Im ersten Stock befanden sich Klassenräume, in denen andere Zauberkinder lernten.  Auf dem Flachdach gab es Startplätze für Flugtraining, Spiel- und Sportplätze und Orte, um Wunder und Zauber zu trainieren.
Im Keller gab es Räume für Zaubertraining, aber die Erstklässler hatten dort noch keine Stunden. Rund um die Schule wuchsen Bäume: Zypressen und Platanen, und auf den Blumenbeeten prangten verschiedene Blumen. Es gab auch einen Versuchsgarten und einen Gemüsegarten, in dem die Schüler ungewöhnliche Früchte, Beeren und Gemüse anbauten. Zum Beispiel Erdbeeren mit dem Geschmack von Ananas, Kirschen von der Größe eines Apfels, Tomatengurken, so dass es bequemer ist, Gemüse für einen Salat zu schneiden.
Die Schule hatte zwei erste Klassen. Elisha und Tim, sowie andere Feen, Elfen, Zwerge, Nymphen, Waldgeister, Kobolde und Zauberer waren Schüler der Klasse 1a.In 1b lernten Meerjungfrauen und Wasserjungen.

Als Elisha und Tom in die mit Blumen und Luftballons geschmückte Aula kamen, versammelten sich dort schon viele festlich gekleidete Erstklässler, genauer gesagt schon Schüler der zweiten Klasse. Normalerweise gingen sie in bequemer und praktischer Kleidung zur Schule: in Hosen, Jeans, Röcken, T-Shirts und Pullover. Aber heute wusste man nicht, wo man hinsehen sollte, alle kamen in ihren festlichen Gewändern.Die Mädchen trugen bunte Kleider, verziert mit Stickereien, Spitzen und Blumen, hatten schöne Schuhe, die Haare schmückten Reifen, Kränze und Bänder. Die Jungen waren in festlichen Anzügen, glänzenden Umhängen, guten Lederstiefeln oder Schuhen, hatten verschiedene Hüte und Mützen auf.
,,Hallo! Wie geht‘s? Was für ein schönes Kleid! Was machst du morgen? Wohin fährst du im Urlaub? Was ich dir sage! Setz dich neben mich!..“
Alle rundherum lärmten, lachten, freuten sich über den Beginn der Ferien. Aber dann kamen die Schulleiterin Bereginja  Frau Radmila und die Lehrer in den Saal, und sofort herrschte Stille.
„Ich begrüße euch, liebe Schüler, zum Ende des Schuljahres!“  so begann Frau Radmila zu sprechen. Sie erinnerte an die Erfolge, die die Kinder im ersten Schuljahr erreicht hatten, erzählte, was sie in der zweiten Klasse erwartete. Die Leiterin sprach davon, dass man sich im Sommer gut ausruhen müsse, um Kraft für das weitere Lernen zu gewinnen. Aber in den Ferien muss man nicht nur Spaß haben, sondern auch lesen und Geschicklichkeit in guten magischen Dingen trainieren.

Obwohl das alles richtig war, hörten Elisha und Tim sowie alle anderen Schüler nicht sehr aufmerksam den Anweisungen der Lehrer zu. Sie sahen sich um, lächelten, flüsterten manchmal miteinander, schauten aus den Fenstern, wo die Sonne und die warme Brise sie  zum Laufen und Spaß einluden. Aber plötzlich erinnerte sich Elisha, dass Papa in den Fernen Wald flog, wo etwas nicht stimmte. Was war da passiert? Sie war sehr besorgt um ihn.
Zum Glück gab es wenig Reden und Glückwünsche, und bald gingen die Kinder in ihre Klassenzimmer. Ihre Lehrerin, die Zauberin Frau Bronislava, verteilte die Zeugnisse an die Schüler. Ihre Jahresabschlüsse wussten die Freunde im Voraus: Elisha hatte eine Sechs in Mathe,  Tim  in Rechtschreibung; in allen anderen Fächern  hatten sie lauter Sieben, die besten Noten. Die Freunde versprachen der Lieblingslehrerin, dass sie im nächsten Schuljahr fleißiger arbeiten und Zeugnisse nur mit Sieben erhalten würden und verabschiedeten sich  von ihr und den Klassenkameraden und liefen nach Hause.