Weihnachten auf der Sonnigen Halbinsel


Weihnachten auf der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 25.  Morgen ist Weihnachten

Alle gingen fröhlich und glücklich vom Platz nach Hause. Der weiche Schnee fiel. Die Weihnachtsbäume, Zäune und Dächer der Häuser glitzerten mit Weihnachtsbeleuchtungen. Aber Elisha wurde nachdenklich. Sie machte sich Sorgen, ob ihre geliebte Freundin Lexi nach Hause zurückgekehrt ist.
“Ich werde ein Glas ihrer Lieblingsmarmelade, Blaubeermarmelade,  öffnen», dachte das Mädchen, “und ich werde sie niemals allein lassen.”
Unterwegs erzählten Frau Nadija und die Brüder, wie interessant sie mit Florian und Großvater Daromir die Zeit verbracht haben.
“Florian hat mich ein bisschen geritten”, prahlte Joel.  “Und Lexi lief mit ihm um die Wette.”
“Dann tranken wir leckeren Tee aus Waldkräutern mit Honig. Und haben viel geredet. Herr Daromir erzählt so interessant die Geschichten der magischen Welt! Ich möchte hier länger bleiben und seine Geschichten hören, ”  seufzte die Großmutter.
“Macht nichts,  Sie  besuchen uns noch mehr als einmal!” sagte Elishas Mutter selbstbewusst. “Wir freuen uns immer, Sie zu sehen.”
Elisha ging still, dann fragte sie besorgt:
“Sagt mir, habt  ihr nicht das Gefühl, dass Lexi verärgert oder unzufrieden war?”
“Ich denke nicht”, antwortete Ben, “vielleicht nur ein wenig nachdenklich.”
“Ich hoffe, sie ist schon zu Hause”, sagte Elisha besorgt.
Aber Lexi war nicht zu Hause. Ihre geliebte blaue Füchsin, ihre Freundin und Helferin, ist verschwunden. Vielleicht ist sie weggelaufen? Vielleicht fühlt sie sich an mir, Elisha, beleidigt, und ist weggelaufen?
Elisha durchsuchte das ganze Haus, alle Zimmer, Küche, Bad, Keller und Dachboden, sie schaute sogar in den Laden. Die Füchsin war nirgendwo. Vielleicht ist sie im Garten? Die Fee schaute aus dem Fenster. Der Schnee lag gleichmäßig auf dem Boden und es gab keine Spuren darauf.
“Mach dir keine Sorgen!” beruhigte  die Mutter sie. “Deine Füchsin kommt bald zurück. Vielleicht hat Lexi ihre eigene Angelegenheiten, oder?  Und du gehst und bringst in Ordnung in dein Zimmer! Morgen ist Feiertag, und du hast so ein Durcheinander. Und  bist ein Mädchen! Schäme dich!”
Tatsächlich hat Elisha Aufräumen und Putzen nicht sehr geliebt. Es gibt so viele interessante Dinge auf der Welt!  Freunde treffen, mit Schmetterlingen und Marienkäfern fliegen, mit Stella über alles  reden, mit  Schwestern-Meerjungfrauen im Meer  schwimmen, faszinierende Bücher lesen,   Hüpfekästchen  mit den Grashüpfern spielen, graue Geister  bekämpfen, Schneeballschlachten machen. Ja, es gibt viele interessante Dinge auf der Welt!
Die verärgerte Elisha kam in ihr Zimmer. Natürlich sah das nicht gut aus. Der Schreibtisch ist unordentlich, das Bett ist nicht gemacht, der Schrank ist  geöffnet und einige Kleidungsstücke  sind auf dem Boden verstreut… Und den Boden zu fegen, würde auch nicht schaden. Elisha setzte sich missgestimmt aufs Bett. Lexi ist verschwunden. Mama und Frau Nadija bereiten in der Küche Leckereien zu, Papa und die Jungen räumen den Weg zum Haus vom Schnee ab und bauen dann einen Schneemann. Und sie muss aufräumen. So ungerecht!
Und der Zauberstab kann auch nicht helfen. Irgendwie haben sie in der Schule nicht gelernt, wie man ihm befiehlt das Zimmer aufzuräumen oder das Geschirr zu spülen. Vielleicht wird man es in der dritten Klasse lernen? Elisha schaute aus dem Fenster: Dort hatten Ben und Joel Spaß daran, den Weg mit ihrem Vater zu räumen. “Sie haben es gut! Und ich muss aufräumen!” Elisha war traurig. “Und wo ist  denn der magische Besen, den mir Stella zum Geburtstag geschenkt hat? Er muss mir beim Aufräumen helfen!”  kam Elisha in den Sinn, und sie begann zu suchen. Endlich fand  sie  ihn unter dem Bett.
“Fege, Besen!”
Und der Besen fing an zu fegen. Er hat Schuhe, Kleidung, Staub und Schmutz auf dem Boden in alle Richtungen verteilt. Dann sprang er auf den Tisch und fing an, Bücher und Notizbücher von ihm auf den Boden zu fegen.
“Halt an! Stopp! Fege nicht, Besen!”
Der Besen hielt an.
“Nun, ich muss Stella  fragen, wie man mit ihm zurechtkommt. Oder ich muss die Anleitung  finden. Jetzt aber muss ich selbst aufräumen. “
Elisha stellte Bücher und Hefte ins Regal, wischte den Staub ab, machte das Bett, legte die Kleidung in den Schrank. Dann  schaute sie sich um. Wie schön und gemütlich es geworden ist! Sie nahm den Besen in die Hände, er tanzte und kehrte den Boden.
Unbemerkt fing Elisha sogar an leise zu summen. Seltsam, aber Aufräumen kann sogar angenehm und interessant sein! Sie stellte einen kleinen Weihnachtsbaum auf den Tisch, hängte ein paar Girlanden auf, klebte Schneeflocken aus silbernem Papier auf das Fenster.  Zu Weihnachten ist alles bereit!
Die zufriedene Fee flog nach unten, in die Küche.
“Oh, es riecht so köstlich! Mama, ich habe schon aufgeräumt!”
“Gut gemacht, Töchterchen! Geh jetzt mit den Jungs draußen spielen.”
Papa ging den Frauen in der Küche  helfen. Und Ben, Joel und Elisha bauten einen großen Schneemann. Genauer gesagt – ein Schneeweib. Es war fast so groß wie Ben. Man setzte ihm einen Blumentopf auf den Kopf, statt der Flügel wurden zwei Gartenbesen angebracht. Elisha brachte Karotten aus der Küche mit,  es wurde eine wunderbare Nase. Der Mund wurde aus einem Zweig gemacht, zwei Kohlenstücke wurden zu Augen.
“Sieht aus wie Lucinda, wie sie früher war!” lachte  Ben. “Aber jetzt sieht Lucinda  sehr hübsch aus”. Und er errötete.
 Joel schien es, dass das Schneeweib ihm zuzwinkerte. Er ging vorsichtig zur Seite. “Das ist doch ein magisches Land! Hier kann alles passieren!»

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