Fortsetzung von "ein Zelt, eine Freundin............in Verona


mit dem Genuß von Campari auf der Bra, war Verona für diesen Tag beendet. Von Müdigkeit noch keine Spur - so fuhren wir in Richtung Gardasee........
An einen Ort, den ich kannte und auch den Campingplatz inmittten von Weinbergen.......
Alleine der Name des Ortes versprach schon Romantik.
San Felice del Benaco
Ein kleiner Ort mit schmalen Gassen und einem "Tante-Emma-Laden". Wir standen natürlich vor geschlossenen Toren am Campingplatz, luden den Kofferraum aus und legten uns zum Schlafen ins Auto rein.
Ganz zeitig in der Früh, klopfte es behutsam an die Fenster und ein Wachmann stand davor.
Er sprach Deutsch und erzählte uns, daß er die halbe Nacht unser Auto und das Gepäck im Auge hatte, damit uns nichts gestohlen wird.
Soviel Fürsorge konnte ja nicht erwarten.
Wir einigten uns auf einen Platz, der ziemlich groß erschien und der Weg zum See und den Waschhäuschen nicht unmöglich machte, mal eben nachts schnell aufzustehen.
Wir bauten auf - neben uns zog ein junges Pärchen aus Stuttgart ein und so wurde schon Kontakt geknüpft.
Unser Zelt stand fast -bis eine Stange fehlte.
Verdammt, die steckt zuhause im Schraubstock drin, die hatte ich vorsichtig noch gerade gebogen und dort vergessen. Also eine Ecke hing. Ich habe sie nach oben an einen Ast festgebunden und das Problem war gelöst, es durfte nur nicht regnen.
Ein anderer Nachbar, ein älterer Herr aus Holland, bot sofort seine Hilfe an und machte uns mit seinen Vorschlägen völlig verückt.
Morgens saßen wir beim Frühstück, der junge Nachbar kam angejoggt und lieferte bei uns Brötchen und Ziegenkäse ab - aus dem Tante- Emma-Laden, den ich tags zuvor beschrieben hatte. Der freie Verona-Tag fing gut an.
Ein erfrischender Sprung in den See, eine heiße Dusche danach und "fertig machen" zur Verona-Fahrt.
Mit dem Pförtner mußten wir noch reden, wegen dem Schlüssel für das Tor. Das sprach sich schnell herum, daß wir abends nach Verona fahren und erst nach Mitternacht zurückkommen.
Es war erstaunlich, wie schnell das klappte, diese ganze Wachmannschaft waren ehemalige Gastarbeiter und somit war dieses Thema schnell gelöst. Wir bekamen einen Schlüssel und konnten auch immer rein und raus. Sehr angenehm.
Mittags waren wir dann fort. Ein Besuch in Salo war angesagt und ich zeigte Traudl den Campingplatz auf dem ich sehr oft gewesen war.
Eine riesige Villa mit riesigem Park und nichts mehr für Camper - es war zum Hotel geworden. Wir strolchten durch die Gassen in Salo, fuhren zum Monument des Duces rauf und genossen rundum den Gardasee an seinem südlichen Ende. Über den Markt zu schlendern, schaffte immer Vergnügen, aber dann kam zur richtigen Zeit, auch Verona wieder dran.
Eine entspannte Fahrt mit viel Gelächter und Blödeleien - aber diesmal die Kissen nicht vergessen.
Wir saßen wieder in unserem Lieblings-Ristorante und schauten in die Etsch und trauten unseren Augen nicht. Am Nebentisch saßen unsere Campingnachbarn - das
Stuttgarter-Liebespärchen. So dicke wollten wir das auch nicht. Aber die wußten, wir haben einen Schlüssel und die hängten sich an uns dran.
Das sollte uns jetzt nicht mehr stören, wir zogen unsere Kreise, hängten uns an eine Reisegruppe mit Fremdenführer, so ganz diskret, und kamen schließlich an der Arena an. Die Stuttgarter mußten beim Fremdenführer nachzahlen, sie hatten es nicht begriffen, daß man das nicht darf.
Jedenfalls in der Oper waren sie weg - sie saßen im Champagner-Parkett und wir wieder alles überschauend, auf den obersten Stufen der Arena.
Nach der Vorstellung gingen wir natürlich zu unserem "Lieblings-Italiener" auf die Bra zum Abschluß-Campari hin und das wurde länger als gedacht.
Irgendwann wurde es Zeit aufzubrechen, wir kamen zum Auto hin und das Stuttgarter Auto war weg. Genüßlich fuhren wir in Richtung Gardasse, bis mir ein Auto auffiel, das ständig hinter uns war. Nach einer Ampel fuhr ich kurz entschlossen in eine Seitenstraße rein und dieses Auto einfach mit. Noch 3 andere Richtungen, das Auto fuhr mit. Aus Verona raus und dann Gas gegeben und ich zog ab. Wir dachten an alles, aber nur an uns und sind quer durchs Gelände und irgendwann waren die Lichter hinter uns weg.
Wir lagen auf der Lauer, was waren das für Banditen oder weiß, was sonst.
Nach einer Stunde Wartezeit haben wir uns aus dem Versteck getraut und es folgte uns kein Auto.
So ging es dann ganz gemütlich zum Campingplatz. Dort angekommen stand ein Wachmann vor dem Tor und empfing uns herzlich, ich zeigte ihm meinen Schlüssel und er lachte nur. Und ein Stuttgarter Auto stand auch davor.
Wir konnten nicht mehr vor Lachen - das Pärchen wollte uns nicht verpassen, weil sie keinen Schlüssel hatten und sind uns deshalb hinterher gefahren, kurz vor der Ampel hätten sie gewartet und ich fahre zickzack durch die halbe Stadt und irgendwann hatten sie uns verloren. Und außerdem wäre ich viel zu schnell gefahren.
Na sowas !? Hätten sie doch was gesagt, daß sie keinen Schlüssel hatten.
Wir haben tagelang gelacht.............

mit Gruß
das Moni-Finchen












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Kommentare (4)

Juxman es sind diekleinen selbst erlebten Kurzgeschichten die ich als angenehme Abwechslung beim Blättern im Internet liebe. Danke Dir liebes finchen, bis demnächst, Gruß, Heiner.
Traute Ja damals konnten wir in unserer Ecke von solchen Reisen nur träumen.
Aber es war ja eine Traudel da bei
Mit ganz freundlichen Grüßen,
Traute
finchen einen persönlichen Text. Manchmal verspricht Ähnlichkeit der Namen auch noch was anderes. Nur literarisch ist sie nicht.
Ein Bussi für Dich
Dein Moni-Finchen
Traute Das sind wieder so nette GEschichten, schön wenn man viel erlebt kann man über vieles nachdenken und so den Spaß verlängern.
Übrigens wie Deine Freundin hieß, so rufen mich die Sachsen. Weiterhin in freudiger Erwartung auf die nächsten Nettigkeiten.
Liebe Grüße Traute

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