Im Moment



Im Moment hab’ g’rad gegessen,
und kann mir nur schwer vorstellen,
dass ich gern was würde essen,
ob allein, ob mit Gesellen.

Wenn man sich mal stark kann fühlen,
kinderleicht scheint jedes Streben -
wer würd‘ schon in Ängsten wühlen,
jede Last gilt aufzuheben.

Im Moment wenn Ruh‘ genossen,
denkt man: so wird‘s immer bleiben.
Bald von Zorn und Wut erdrosselt
Eine/n schneiden willst in Scheiben...

Weder Teufel, noch ein Engel,
nie ganz satt, und nie verhungert.
Der Momente nur ‘ne Menge:
Mal kurz schlimm, und Mal ein Wunder.


 


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Kommentare (8)

Rosi65

Liebe Christine,

manche schlechten Momente sind wie eine zähe Masse, die festkleben und einfach nicht mehr loslassen wollen. Leider erlebe ich das gerade.

Rosi65

Christine62laechel

@Rosi65  

Liebe Rosi, es tut mir sehr Leid, dass Du jetzt gerade von einem schlechten Moment betroffen wurdest. Ich hoffe, dass es sich bald doch lösen lässt, und ich schicke Dir ein Sternchen, das Dich von Deinen Sorgen befreien soll, und Deine Wünsche erfüllen.

Mit herzlichsten Grüßen
Christine

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protes

Liebe Christine

Momentan hab unverdrossen
deine reime ich genossen
und festgestellt bei lesens ende
wie doch so wichtig sind momente

mit fröhlichen grüßen
hade

Christine62laechel

@protes  

Ja, lieber Hade, die Momente sind elementare Teilchen von unserem Leben. Die meisten sind grau, viele bunt... Wie lange sie dauern, das bestätigt ja die Theorie, dass die Zeit "relativ" ist: wenn ein Glücksmoment, dauert er einen Bruchteil von einer Sekunde. Mögen alle Momente nur glücklich sein, oder sich als solche schnell erweisen, wenn mal anders.

Mit besten Grüßen
Christine

Lisan

Liebe Christine, ja es gibt so Momente, an die mich dein Gedicht erinnert, wenn man z.B. einen lieben Besuch empfängt und irgendwie froh ist, wenn er wieder geht. Hat mir gefallen, es zu lesen.Mit lieben Grüßen von Lisa

Christine62laechel

@Lisan  

Genau so ist es, liebe Lisa: schöne Momente genießt man am besten erst nachher. Immer wieder ein Replay, wie im Fußballspiel. :)
Und die schlechten? Dazu äußert sich die polnische Nobelpreisträgerin, Wisława Szymborska, ungefähr so in einem von ihren Gedichten: "Warum bringst du, du böse Stunde, auch unnötig Angst mit dir? Du bist da, musst also auch vergehen; du wirst vorbei sein – und das ist schön.”

Mit herzlichen Grüßen
Christine

 

Syrdal


Ach liebe Christine, deine Betrachtung zu den Dingen, die so oder so geschehen, zeigt recht deutlich auf, dass wir wohl allzu oft mit dem was ist, nicht zufrieden sind und es eigentlich ganz anders haben möchten. Haben wir es dann wie gewünscht anders, wollen wir es wieder haben wie zuvor oder wir gestern oder wie noch nie erlebt. Wie es ist, ist es selten richtig. Doch wir müssen lernen: Sei mit dem zufrieden, wie es gerade ist… in diesem Moment, denn das ist jetzt genau richtig...

,,,sagt mit Grüßen zum in diesem Moment beginnenden Abend
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Ja, lieber Syrdal, oft haben wir nur zur Wahl: zufrieden sein, oder einfach frustriert. :) Was ich aber vor allem betonen wollte, wäre die Tatsache, dass man von Momenten gestaltet wird, und denkt oft nicht daran, dass es sich bald ändern kann/muss. Deswegen dauert das Schöne nur kurz, aber auch das Schlimme wird sich hoffentlich bald verabschieden wollen. Es kann ja auch umgekehrt sein: dass wir selbst die Momente erzeugen, gestalten können.
Länger als nur einen Moment kann vieles natürlich auch dauern. So geht es zum Beispiel den Altersfalten, die du gnadenlos in deinen Marginalien Nr. 961 betrachten lässt. 👹😊 Ich bin vernünftig genug, um mich damit abfinden zu können, mit denen aber zufrieden sein - nein, dafür bin ich doch zu eitel. Meine Puderdose immer dabei, um sie ein wenig undeutlich zu machen. :) Und dein Eintrag bekommt von mir ein Like (nur) für das gut gelungene KI-Bild.

Mit Grüßen
Christine


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