Kopie von Dürers "Mutter 1514"


Kopie von Dürers

    62 Jahre wurde die Mutter alt, Jahre der Aufopferung
        Scharf sind die Spuren ihr ins Antlitz geschnitten
   schmal und voller Entsagung die einst weichen Lippen
                 tief eingesunken Schläfen und Augen
                   ganz nach innen gerichtet der Blick...

                          So sah ihr Sohn Albrecht
                                    seine Mutter
                          zwei Tage vor ihrem Tode


                A. Dürer schrieb in sein Gedenkbuch:
        Meine Mutter hat 18 Kinder getragen und erzogen
 hat oft Seuchen gehabt und viele andere schwere Krankheiten,
        hat große Armut gelitten, Verspottung, Verachtung
    höhnische Worte, Schrecken und große Widerwärtigkeit


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Kommentare (9)

U. Petri

              Danke Euch Allen,
              die Ihr mir mit Eurem Herzchen Zustimmung signalisiert habt.
              Ich wünsche Euch frohe Ostertage
              und grüße herzlich

              Ursula

Muscari


Einfach großartig.
Hättest Du nicht verraten, dass es eine Kopie ist und dass sogar Du es bist, die dieses Werk geschaffen hat, hätte ich als Unerfahrene das Bild glatt für das Original gehalten.
Es ist schon sehr berührend, dass Albrecht Dürer seine Mutter noch so kurz vor ihrem Tod gezeichnet hat, zeigt es doch ihre vom Leben und vielen Krankheiten geprägten ausgezehrten Gesichtszüge.

Mit Dank spreche ich Dir meine Bewunderung aus für diese so sehr gelungene Kopie und grüße Dich herzlich.
Andrea

U. Petri

@Muscari  
Liebe Andrea,
solch ein Lob von Dir erfreut mich natürlich sehr, danke!

Ich war schon damals beim Kopieren sehr berührt von
den Zeichen des schweren Lebens in dem Gesicht
der Mutter. -  Nachdem ich jetzt die Hintergründe kenne
kann ich nur voller Bewunderung an dieses Leben denken!

In diesem Zusammenhang müssen wir tief dankbar dafür
sein, daß bei uns vorwiegend nur so viele Kinder geboren
werden, wie die Eltern wünschen.

Die Sonne scheint, Ostern kommt näher.
Mit sonnigen Grüßen
Ursula

protes

bis 12 kinder hat es in der zeit meines aufwachsens auch gegeben
und hunger und krieg ohne männer haben die frauen auch gezeichnet
18 kinder und das alles überlebt unglaublich 
ja gut es gab es glaube ich zu der zeit doch öfter.
du hast  Dürers mutter sehr gut gezeichnet  liebe Ursula
das bild hing bei meiner Oma
im schlafzimmer und ich weiß, dass ich mich als kind davor gefürchtet habe 
habe es deshalb auch in erinnerung
sonnigen gruß
hade

U. Petri

@protes  
Ja, lieber Hade, von 12 Kindern habe ich inzwischen
manchmal gehört, aber 18 sind noch 50% mehr...
Diese Frau muß fast immer schwanger gewesen sein
- was das für ihren eigenen Körper bedeutete, kann
man sich vorstellen. 

Das Bild war früher in manchem Zimmer zu finden,
war es doch auch eine Verehrung der Mutter.

Den sonnigen Gruß gebe ich gerne zurück:
der Himmel ist blau.
Ursula
 

Syrdal


Ein bewegendes Antlitz, in das sich ein ganzes Leben mit all den vielen Leiden, Entbehrungen und Sorgen eingegraben hat – für uns in unseren Breiten heute kaum noch nachvollziehbar. Und doch habe ich vor 60 – 70 Jahren solche Frauen – gebeugt, schwarz gekleidet mit dunklem Kopftuch – in den Dörfern der Hohen Rhön auch noch erlebt. – Wie sich die Zeiten doch verändert haben und damit freilich auch die Menschen.
Danke für das Einstellen deiner meisterhaften Zeichnung, inspiriert durch A. D.

Österliche Grüße
Syrdal

U. Petri

@Syrdal  
Vielen Dank, lieber Syrdal, für Deine nachdenklichen Überlegungen.

In Malkursen wird immer wieder der Wert von Kopien betont:
sie schulen Auge und Hand. 
Deswegen hatte ich mich dem Portrait von Dürers Mutter zugewandt.
Erst, als ich jetzt die Kopie in einen Blog einstellen wollte, habe ich
die Hintergründe so ausführlich erfahren.

Ich bin erschüttert: vor allem als Frau: 18 Geburten, dazu die Betonung:
auch erzogen! Und das alles unter widrigsten Bedingungen...

Welches Glück und welche Gnade, daß auch unter solchen
Umständen ein Genie wie Albrecht Dürer heranwachsen konnte!

Mit österlichen Grüßen auch Dir,
Ursula

 

indeed

Liebe Ursula,

deine Zeichnung ist dir vortrefflich gelungen! Ich habe mir ein Bild aus dem Netz daneben gesetzt und verglichen, um hier sagen zu können, du kannst es. Hast du eine Kunstakademie besucht?

Auch gefällt mir der dazugehörige Text sehr gut. Chapeau! Ich lese und schaue gerne ei dir rein.
Herzliche Grüße und jetzt schon wünsche ich frohe Osterfeiertage.

Ingrid

U. Petri

@indeed  
Danke, liebe Ingrid, ich freue mich immer, wenn ich einen Kommentar
von Dir lese - auch in anderen Blogs - er ist immer gut durchdacht.

Ich male seit meiner Jugend Du wirst es an den Entstehungszeiten
sehen, die auf den Bildern notiert sind.
Im Laufe der Jahre habe ich manchen Malkurs besucht.

Auch ich wünsche Dir eine frohe Osterzeit und
grüße dich herzlich,

Ursula


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