lass mich träumen, lass mich fliegen,
lass mich gehn, im Winde wiegen
als ob das alles wär ein leichtes Spiel.

lass mich wundern, lass mich staunen
lass mir des Windes leises Raunen
mich vorwärts schieben auf dem Weg ans Ziel.

lass mich hoffen, lass mich fallen,
lass mich dürsten, lass mich allen
dunklen Ängsten stellen, schwarz und schwer.

lass mich kämpfen, lass mich siegen
lass mich kalt, lass mich nicht liegen
wenn der Kampf verlorn, das Herz erfrorn mir wär.

lass mich ärgern, lass mich fluchen,
lass mich los, lass mich mich suchen
lass mich frieren, freu'n, frohlocken-
bleib mir treu!

lass mich wünschen, lass mich glauben,
lass mir die Kraft von dir nicht rauben,
lass mich singen, lass mich fühlen-
lass mich frei!

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Kommentare (6)

junaayla nur wen ich gehen lasse, ist frei genug, freiwillig zurück zu kommen oder zu bleiben
Das sagt es für mich aus
Juna
ehemaliges Mitglied ...und liebe mich, wie ich bin.

Wunderschöne Zeilen, die mir ein "endlich leben" vermitteln, frei und in Liebe!

Lieben Gruß
Sigrun
immergruen und lass mich bleiben!
Wenn das eine Beziehung aushält, all die vielen ja und nein, null und eins, dann hält sie für immer.
ehemaliges Mitglied schön wieder etwas von Dir zu lesen. "Lass mich" hat etwas ungeheuer Melodisches, etwas enorm Widersprüchliches, Mehrdeutiges: Ich möchte mich selbst finden, alles tun dürfen, losgelassen werden aber dennoch in schwierigen Situationen Hilfe in Ansprüch nehmen wollen, Treue einfordern und dennoch freigelassen werden? Man will alles tun, sich die Kraft nicht rauben lassen. Die letzten beiden Strophen und hierbei die letzten Zeilen, die den Höhepunkt des Sonetts bilden, stehen im Widerspruch. "bleib mir treu" und "lass mich frei". Es ist offenbar so schizophren, wie vieles im Leben. Man kann in dieses Sonett vieles hineinenterpretieren: das Selbst, den Partner oder gar Gott! Schön.............

Liebe Grüße
Gerd
Medea Gefangen in den eigenen Gefühlen - ja das geht
einige Zeit, aber dann wollen und müssen sie
heraus, die Türe ist unbedingt zu finden, kein Schloß
darf sie behindern - laß mich singen, laß mich
fühlen - laß mich frei.
..... und der Atem hat mich wieder.
pelagia und dazu genügend Zeit aus meinem Vorrat - das wäre schön-.
Gute Gedanken zur Mittagspause und auch sonst.
LG Inge

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