Weihnachten auf der Sonnigen Halbinsel


Weihnachten auf der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 21. Die Rettung

“Lucinda! Wie schön, dass wir dich gefunden haben! Steh auf, lass uns von hier verschwinden!” Elisha versuchte, der Gefangenen beim Aufstehen zu helfen.
Aber Lucinda drückte sich stärker in die Ecke und starrte ihre Retter mit Angst und Verzweiflung an.
“Fürchte dich nicht!  Wir helfen dir!” Elisha und Stella nahmen Lucinda unter die Arme und führten sie vorsichtig zum Ausgang. Aber die Fee riss sich los und stürzte wieder in die Ecke. Sie beugte sich und wühlte  in  dem schmutzigem Stroh unter der Pferdedecke herum. Dann kam sie mit Mühe zu Jarina, die mit Schmerz und Mitgefühl ihre Klassenkameradin ansah. Lucinda reichte Jarina, was sie im Stroh fand.
“Hier, Jarina, nimm. Dein Zauberstab. Verzeih mir.”
“Macht nichts. Alles wird gut “, sagte Jarina leise und nahm vorsichtig den Zauberstab.
 Lucinda wurde vorsichtig nach oben geführt.
“Ich dachte, der Riese wäre hinter mir her gekommen um mich zu braten und zu essen. Verzeiht mir! Ich will nach Hause! Zu Mama!”  Lucinda  fiel auf einen Stuhl und schluchzte laut. Bäche von Tränen flossen über ihre Wangen und spülten Spuren auf dem schmutzigen Gesicht.
“Hier, trink Wasser. Und beruhige dich,” Jarina reichte ihr ein Glas. “Jetzt  gehen wir nach Hause.”
“Ich schäme mich. Ich habe Angst. Wie werde ich den Menschen in die Augen sehen können?”
“Du wirst um Verzeihung bitten. Und beginnst gute Dinge zu tun. Und man wird dir verzeihen.” Jarina streichelte  Lucinda beruhigend über die Schulter. “Und wir werden dir helfen.”
“Wir  alle werden dir helfen. Und jetzt ist es an der Zeit nach Hause zu gehen”, fügte Tim hinzu.
Der Gestiefelte Kater und die ungebetenen Gäste verließen das Schloss und gingen in den Hof. Dort rannten die Tiere, die Gefangenen des Riesen, gerettet und gefüttert,  auseinander, nach Hause in die Wälder und Felder. Die Freunde sahen, wie das Bärchen seiner Bärenmutter entgegenlief. Und in der Ferne  bemerkten sie eine Staubwolke. Es näherte sich die königliche  Kutsche.
“Es ist Zeit, sich zu verabschieden”, sagte Jarina.  “Danke, Herr Kater, für Ihre Hilfe. Wir treffen uns, wenn wir Ihre Geschichte wieder lesen.”
Sie schwang mit dem Zauberstab, und mitten im Hof erschien die Tür. Nachdem sie sich vom Gestiefelten Kater verabschiedet hatten, gingen die Freunde nacheinander durch die Tür und fanden sich auf der Märchenwiese wieder.
“Können wir jetzt schnell nach Hause gehen? Ich vermisse  meine Mutter so sehr,” bat Lucinda. “Ich muss mich auch schnell waschen. Ich bin so  schmutzig!”
Für den Drachen Din war es diesmal viel schwieriger. Er musste drei Jungen, Jarina und auch die schwere Lucinda  tragen. Deshalb flog er langsamer als zuvor. Elisha und Stella flogen wie immer in der Nähe.
Schließlich sanken die Freunde in der Stadt der Weihnachtsfeen auf die Schneewolke. Lucinda wollte sofort nach Hause zu ihrer Mutter laufen, aber Jarina hielt sie auf.
“Morgen gehst du mit uns zum Marktplatz, zu den Menschen. Denk darüber nach, was du ihnen sagst, wie du deine Handlungen erklären kannst. Man muss für seine Handlungen verantwortlich sein.”
“Ja, natürlich werde ich das tun. Auch wenn es nicht einfach ist.”
“Und dann helfe ich dir eine gute Weihnachtsfee zu werden. Wir werden mit dir lehren, was du in der Schule versäumt hast. Und du wirst lernen den Zauberstab richtig zu benutzen. Abgemacht?”
“Natürlich. Danke, Jarina!”
“Und jetzt schlage ich vor, dass du dich duschst, etwas zu Abend isst und gut schläfst”, fügte Elisha hinzu.
Sie schwang ihren Zauberstab, und ein Korb erschien in ihren Händen. Sie streckte den Korb an Lucinda aus:
“Hier sind Shampoo und Seife, die meine Mutter aus Waldpflanzen hergestellt hat. Siehst du, was für ein Haar ich habe!”  Sie streichelte die goldbraunen Locken. “Du wirst auch solches haben!”
“So lockig?”
“So glänzend und schön! Und jetzt geh zu deiner Mutter, sie wartet auf dich. Stella und ich kommen morgen  vorbei und  helfen dir, dich fertig zu machen.”

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