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Aktuelle Themen Aufstand gegen Saatgut-Lobby

olga64
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Mitglied

Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 26.04.2013, 17:27:39
In Bayern darf man zwar in diesen Gartenhütten mal übernachten, aber nicht dauerhaft wohnen. Dies wird auch überprüft und kann ebenfalls zur Kündigung führen, wenn einer dies macht.
Gut gefällt mir auch in Grossstädten, wenn grössere Plätze nicht bebaut werden, sondern dort die Menschen die Möglichkeit haben, sich ein BEet zu reservieren und es dann bewirtschaften können. Da dabei auch viele Nicht-Deutsche mitmachen, ist es ein guter Ansatz für ein Zusammenleben mit Deutschen und andererseits lernen Grossstadtkinder, dass z.B. Gemüse nicht im Supermarkt wächst.Wenn dann die Eltern noch später mit ihren Kindern kochen, kann es vielleicht helfen, dass diese sich nicht nur von FAst-Food ernähren und er VErfettung aus dem WEge gehen.
DA wird schon in Eigeniniative einiges bewegt - was ich richtig finde, es geht ja um das Leben dieser Menschen. Olga
clara
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Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 26.04.2013, 17:41:10
Hier ist dauerhaftes Wohnen auch verboten, aber wo kein Kläger, da kein Richter. Obwohl es schon einigen Zoff unter "unseren" Kleingärtnern gab, ist es noch nicht zur Denunziation gekommen.
In unserem örtlichen Kleingartengelände gibt es auch einige Russlanddeutsche als Pächter. Diese bewirtschaften meist noch traditionell, daneben bauen sie sich in Eigenarbeit die schönsten Hütten.

Clara
olga64
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Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 26.04.2013, 17:52:18
Darüber lästert ja Kaminer so herrlich (das ist der berufsmässige Russe, der mit der Russendisko so erfolgreich war und ist). Er pachtete anscheinend in Berlin auch einen Schrebergarten und liess ihn dann teilweise verwildern und wollte dort nur mit seiner grossen Familie feiern. DA kannte er aber die Wichtigmacher der Gartenvereine schlecht - mittlerweile hat er alles aufgeben (müssen?). Für mich wäre dies nichts - da gibt es zu viele Vorschriften und irgendwann streitet man doch mit irgendjemandem. Aber das GEmüse, das ich von so einem Schrebergärtner pünktlich jedes Jahr bekomme, nehme ich gerne - das schon. Olga

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pilli
pilli
Mitglied

Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von pilli
vorsicht

das öffnen des links, den felide eingesetzt hat, bewirkte sekunenschnell die virusmeldung von avast: "Trojaner"!

auch wenn noch mehr threads zum thema eröffnet werden, würde ich es dennoch fair finden, auf die "Klarstellung" Europäische Kommission - Vertretung für Deutschland zu verlinken:



Klarstellung: Neue Regeln für Saatgutproduktion gelten nur für professionellen Handel

24.04.2013
Die EU-Kommission weist Medienberichte über Regulierungspläne für den Obst- und Gemüseanbau in Hobbygärten zurück.

Privatgärtner können auch in Zukunft ihr Saatgut wie bisher verwenden. Sie sind von den neuen Regelungen zur Tier- und Pflanzengesundheit, die die Kommission Anfang Mai vorstellen wird, -entgegen anderslautenden Meldungen - nicht betroffen.

Die neuen Regeln gelten für ausschließlich professionelle Akteure, wie beispielsweise Landwirte oder Gartenbaubetriebe, die pflanzliches Saatgut erzeugen.

Für Kleinstunternehmen jedoch wird es Ausnahmen geben, um für sie die administrativen Hürden und Kosten zu minimieren. Die Anforderungen an sie bezüglich Kennzeichnung und Verpackung werden gering sein.

Auch für alte Sorten sollen schwächere Regeln gelten. Aus Transparenzgründen muss dieses Saatgut zwar auch registriert werden, allerdings in einfacher Form und auf der Grundlage von historischen Daten und praktischer Erfahrung. Tests sind nicht vorgesehen.

Die Annahme des Gesetzespaketes zur Tier- und Pflanzengesundheit ist für den 6. Mai geplant.
geschrieben von Europäische Kommission Deutschland


ec.europa.eu

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pilli
Mitglied_81b4260
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Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 26.04.2013, 18:17:54
Diese Klarstellung erfolgte erst nach dem allgemeinen Aufschrei, auch der Landwirtschaftsminister in EU-staaten.

Ich frage mich, was unter Kleinstunternehmer verstanden wird?

Ache Noah - Betriebe?

Betriebe, die alte Obstbaumsorten veredeln mit Trieben eines Ursprungsbaums, von dem die Sortenbezeichnung wie so oft bei alten Landsorten unbekannt oder zweifelhaft oder umstritten ist? Ein mir bekannter Betrieb bietet an die Hundert versch. Sorten an!

Die Gärtnerei, die mir ihre speziellen erprobten und bewährten Paradeispflanzen verkaufen?

Für Kleinstunternehmen jedoch wird es Ausnahmen geben, um für sie die administrativen Hürden und Kosten zu minimieren. Die Anforderungen an sie bezüglich Kennzeichnung und Verpackung werden gering sein.

Auch für alte Sorten sollen schwächere Regeln gelten. Aus Transparenzgründen muss dieses Saatgut zwar auch registriert werden, allerdings in einfacher Form und auf der Grundlage von historischen Daten und praktischer Erfahrung. Tests sind nicht vorgesehen.
geschrieben von aus pillis Link


Ich weiß nicht so recht, ob Transparenzgründe tatsächlich der wahre Grund sind. Es wird doch so viel wert darauf gelegt, dass der Konsument mündig sein müsse. Soll hier nicht vielmehr unter der Überschrift "Transparenz" eine Unmenge an wichtigem Wissen und an Erfahrungsschatz gesammelt und kostenlos zur Verfügung gestellt werden?

Es vor allem um diesen Punkt, der nun geändert werden soll:

"Laut einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Juli 2012 wurde Europas Bauern untersagt, amtlich nicht zugelassenes Saatgut zu verkaufen.

Aufgehoben wurde das Verbot für alte und seltene Saatgutsorten, die bisher unter Bauern getauscht und an Freizeitgärtner geschickt werden durften. Diesem Saatgutverkehr stünde durch die von der EU diskutierte Verordnung auch ein Ende bevor.
"

Das heißt, der Bauer XY darf seinem Nachbarn YX und dem Schrebergärtner schon lange kein Saatgut mehr verkaufen. (Die Gründe dafür sind sehr interessant. Sie liegen in der Tatsache begründet, dass früher viele Sorten aufgrund ihrer Hybridisierung gar nicht weitervermehrt werden konnten. Bei modernen Sorten aber, insbesondere gentechnisch veränderte, das meist möglich ist. Das Bauernprivileg, nämlich die Entnahme eigenen Materials für den eigenen Anbau, ist schon längst unterminiert worden.
Alte und seltene Sorten waren lt. dem Urteil des EuGH vom 12.Juli 2012 ausgenommen.
Nun tritt an Stelle dessen die Registrierungspflicht. Auch wenn sie angeblich billig oder gar kostenlos sein soll, wären sehr viele kleine Landwirte und Gärtner wahrscheinlich damit überfordert bzw. sie könnten sich fragen, warum sie sich das antun sollen.
Und flugs hat Monsanto u. Co wieder ein Gebiet erobert.(siehe Folgen von Monsantos Kampf um Monopole in Indien)

Ich finde, dass es sehr viel Gebiete auf dem Landwirtschaftssektor gibt, die Transparenz und Schutz bedürfen.
Für alte und seltene Landsorten bedeutet es kein Schutz, für den Verbraucher bedeutet es auch keinen Schutz, für den Käufer von Obstbäumen, Saatgut und Pflanzen bedeutet es keinen Schutz, sondern es ist ein Schutz der Großen vor unerwünschter Konkurrenz in einem harten Verdrängungskampf.

Mart
Edita
Edita
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Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.04.2013, 19:30:28
Ich setze mal den Link von Campact.de, den kennt Ihr schon von der Fracking-Geschichte, da kann man auch als Bürger unterzeichnen, daß das Vorhaben so nicht durchgeht!

SOS "Save Our Seeds" - Bunte Vielfalt statt genormter Einfalt

Edita

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pilli
pilli
Mitglied

Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.04.2013, 19:30:28
stimmt mart,

das datum der veröffentlichung der Klarstellung weist darauf hin.

Und flugs hat Monsanto u. Co wieder ein Gebiet erobert.(siehe Folgen von Monsantos Kampf um Monopole in Indien)
geschrieben von mart


sehe ich in gleicher weise; besonders mit hinblick auf den wiki-artikel und hier die abschnitte:

Kontroversen

Geschäftsverhalten allgemein

Geschäftsverhalten gegenüber Bauern

Fälschungen von wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen

Patente

Politische Einflussnahme und Verquickung mit der Politik

Verbot des Anbaus von MON810 in Deutschland

Bt-Baumwolle und Selbstmorde in Indien

Streit um Fernsehbericht über umstrittene Wachstumshormone in der Milchproduktion

Gesundheitsgefahr durch Produkte

monsanto/wiki

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pilli
Felide1
Felide1
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Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von Felide1
als Antwort auf pilli vom 26.04.2013, 18:17:54
Pilli,

bei mir erscheint keine Meldung, sonst hätte ich den Link nicht eingesetzt. Aber Danke für die Meldung wenn in Deutschland dies der Fall ist.

LG Felide
slash
slash
Mitglied

Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von slash
Die "Neue Regeln für Saatgutproduktion gelten nur für professionellen Handel" und die Ausnahmeregelungen für die kleinen Anbauer sind für mich Vorreiter zum Einheitssaatgut künftiger Jahre.
Was eigentlich soll mit dieser Maßnahme bewirkt werden?
Irgendwann ist auch der Hobbygärtner gezwungen mangels eigenem gutem Saatgut auf das Einheitssaatgut zurückzugreifen.

Vielfalt war für mich bislang stets ein Gewinn.

...
slash
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Aufstand gegen Saatgut-Lobby
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf slash vom 27.04.2013, 08:03:46
Ein link zum gegenwaertigen Stand!
lg mart

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