Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Bahnfahren mit Abzocke

Aktuelle Themen Bahnfahren mit Abzocke

margit
margit
Administrator

Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von margit
Spontan ein Bahnticket zu lösen, ist manchmal nicht einfach. Wer vom Schluchseebahnhof Aha mit der Bahn losfahren will, findet nur einen Automaten vor, an dem man Fahrkarten mit Münzgeld oder Scheinen bezahlen kann. Als Scheine werden nur 5 und 10 EUR-Scheine angenommen. Mit etwas Glück findet man einen freundlichen Menschen, der Wechseln kann. Dieses Glück hatten wir heute abend und wussten es dann erst richtig zu schätzen, als im Zug der Fahrkartenkontrolleur das Abteil betrat. Unsere Banknachbarin, die mit ihrem Kleinkind unterwegs war, wollte eine Fahrkarte nachlösen, da sie gerade noch den Zug erreicht hatte. Zuerst bat der Schaffner freundlich um ihren Ausweis, mit dem er dann kurz verschwand. Zurückgegeben wurde er mit einer Fahrkarte. Zusätzlich zum Fahrpreis kam dann die Rechnung für Fahren ohne Fahrschein in Höhe von 40 EUR. Der Schaffner bedauerte dies, betonte aber, er habe nach Vorschrift zu handeln. Ich dachte zuerst, mich verhört zu haben. Im Gespräch erfuhren wir, dass der Zugführer der jungen Mutter noch zugerufen hatte, sie solle schnell einsteigen, der nächste Zug käme erst eine Stunde später.
Ganz abgesehen davon, dass ich bis heute der Ansicht war, im Zug gegen einen geringen Aufpreis eine Fahrkarte nachlösen zu können, fand ich die 40 EUR Strafe für ein fehlendes Ticket in Höhe von 5,40 EUR empörend. Wenn wir unseren 20 EUR-Schein nicht gewechselt bekommen hätten, wären wir gutgläubig in den Zug gestiegen, um beim Schaffner nachzuzahlen - uns hätte der kleine Ausflug dann mit den nachgelösten Karten über 90 EUR gekostet.
So kann man seine Kunden auch vergraulen.

Margit
Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf margit vom 12.07.2013, 21:48:55
Margit,

ich begleitete neulich meine Tochter mit Kind und Gepäck bis nach Karlsruhe, um ihr noch beim Umsteigen behilflich sein zu können und machte mir dann einen schönen Tag im Karlsruher Schloßpark.

Ich wurde dann von meiner Tochter in die Automatenhandhabung eingeführt und dort las ich einen Hinweis auf diese Praxis. Bis dahin hatte ich keine Ahnung von diesem Vorgehen.
Die Möglichkeit des Nachlösens hatte ich noch im Kopf.
Mir hätte also - ohne den Hinweis beim Automaten - durchaus ein Gleiches passieren können.

Es ist Abzockerei und hat mit Kundenorientierung nichts zu tun - wie so vieles bei der DB.

Meli
Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf margit vom 12.07.2013, 21:48:55
Nun ja, der Schaffner hat falsch gehandelt.
Man kann jederzeit im Zug nachlösen - sogar ohne Aufschlag.
Der Automat hat dann natürlich das Geld nicht angenommen. _fg_
Man sollte allerdings ernsthaft den Schaffner herbeizitieren, und sich nicht 'entdecken' lassen.

Auf dem Ticket steht ja sein Dienstkennzeichen.
Schriftliche Beschwerde mit Rückschein einreichen.
Mit Fahrstrecke und Zeitpunkt.
Dann fluppt datt wie eine Eins.

Die Fahrkartenautomaten sind eine Katastrofe -
besonders hier für Ausländer (Türken, Russen).
Und oft genug wechseln sie nicht mal, das bemerkt man allerdings erst dann wenn die Fahrkarte gedruckt und ausgeworfen wurde.

So ein Drama hab ich auch mal erlebt.
Zwei Studentinnen hatten unbeabsichtigt falsch gelöst und sollten nachzahlen, hatten aber ganz offensichtlich einen Plattfuß in der Geldbörse. Es ging um 2.80 €uro. Ein Riesentheater mit Ausweis und pipapo. Ich hab dann die 2.80 wortlos gezahlt (mit einem 100-€uro-Schein).
Manche sind halt besonders eifrige Erbsenzähler - und denen sollte das Handwerk gelegt werden.

Anzeige

nixe44
nixe44
Mitglied

Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von nixe44
für kurze Bahnstrecken ziehe ich die Fahrkarte am Automaten(weite Strecken buche ich online und drucke mir selbst die Fahrkarte aus)...
sehe zu, daß ich genügend Kleingeld habe... mit EC-Karte kann man auch bezahlen... tue es aber nicht...

neulich war das Geldfach voll... keine Fahrkarte... keine Fehleranzeige am Automaten... eine Mitreisende klärte uns auf...

schnell zum Fahrkarten-Schalter geeilt... ´ne Fahrkarte mit Aufpreis geholt...

beim Zugschaffner Frust abgeladen... doch er war höflich... zeigte mir den Automaten im Zugabteil... hier hätte ich auch eine Fahrkarte ziehen können und bar bezahlen

nixe
Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nixe44 vom 12.07.2013, 22:41:46
Ich habe mal im Netz "gegraben":

DB - ohne Fahrkarte gilt als Schwarzfahren

Meli
Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.07.2013, 22:23:51
Wenn Sie vor Fahrtantritt aufgrund nicht funktionsfähiger Fahrkartenautomaten keinen Fahrschein erwerben konnten, melden Sie sich bitte umgehend beim Zugpersonal. Unterbleibt diese Meldung, verlangen wir das Doppelte des Fahrpreises, mindestens jedoch 40,- Euro.
In den wenigen Fällen, in denen sich keine Verkaufsautomaten an Ihrem Einstiegsbahnhof befinden, melden Sie sich bitte unaufgefordert beim Triebfahrzeugführer.
geschrieben von DB

War vielleicht Kaugummi im Geldschlitz. Man, seid doch nicht so begriffsstutzig.

Anzeige

darklady
darklady
Mitglied

Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von darklady
als Antwort auf margit vom 12.07.2013, 21:48:55
Hallo Margit diese Vorgehensweise ist seit mehreren Jahren so und sollte sich eigentlich rumgesprochen haben.Was nicht heißt, dass ich das gutheiße.
Ich freue mich deswegen auf Fernbus.de.
qilin
qilin
Mitglied

Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von qilin
als Antwort auf nixe44 vom 12.07.2013, 22:41:46
beim Zugschaffner Frust abgeladen... doch er war höflich... zeigte mir den Automaten im Zugabteil... hier hätte ich auch eine Fahrkarte ziehen können und bar bezahlen

Diese Möglichkeit gibt's in Österreich nicht Die Situation ist aber sonst die gleiche.
Das Zugpersonal ist recht häufig verständnisvoll und hilfsbereit, muss aber auch nach Vorschrift handeln -
die ist allerdings wirklich alles Andere als kundenfreundlich. Wollte man allerdings Service so wie früher,
würden die Personalkosten dramatisch steigen - und damit natürlich die Fahrpreise...

() qilin
Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf darklady vom 13.07.2013, 00:36:03
darklady,

ich bin ja erst seit etwas über einem Jahr ohne Wagen und auf die Bahn angewiesen.

Daher hatte ich keine Ahnung über diese Praxis. Mir hätte eine solche Abzocke ebenso passieren können.

Die Fernbusse allerdings sind eine sehr gute Alternative zur DB. Ich nutze sie gern zu den Zielen, die angeboten werden und hoffe, dass das Netz weiter gut ausgebaut wird.

Selbst bei Bahncard 50 sind die Busse immer noch preiswertet als die Bahn ohne Gepäckzirkus etc.

Meli
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Bahnfahren mit Abzocke
geschrieben von schorsch
Da ich selber schon meine leidvollen Erfahrungen mit unserer Schweizerischen Bundesbahn hatte, habe ich kürzlich diesen sarkastischen Leserbrief geschrieben:

Mir ist da eine wunderbare Idee gekommen, wie man unsere SBB kostengünstig auf Hochtouren-Sparkurs bringen könnte: Warum eigentlich nicht so lange Zugskompositionen zusammenstellen, dass sie z.B. von Zürich bis Olten reichen? Dann könnten die Fahrgäste nämlich z.B. in Zürich hinten einsteigen, bräuchten nur durch den Zug zu gehen - und schon könnten sie vorne in Olten wieder aussteigen. Und dies ohne dass der Zug auch nur einen einzigen Meter zu fahren bräuchte. Also könnte man auch noch gleich darauf verzichten, in Zürich jedes Mal die Lok von hinten nach vorne zu bringen. Genauer: man bräuchte überhaupt keine Loks mehr; weil ja ein stehender Zug gar keine Lok benötigt. Die wenigen benötigten Lokführer bräuchte man dann eigentlich nur noch für den Rangierverkehr und die Güterzüge. Diese könnten dann uneingeschränkt das eine Geleise benutzen, während der Superlangpersonentransportzug das andere Geleise belegt. Und wenn wir schon beim Sparen sind, könnte man sogar auf sämtliche WCs verzichten; weil man nämlich unterwegs irgendwo am Bahndamm sein Geschäftchen erledigen könnte; schliesslich ging dieses ja schon Jahrzehnte direkt vom WC auf das Bahngeleise! Und den Unterschied zwischen IC und Regi bräuchte es auch nicht mehr; weil ja der Fahrgast auf jeder x-beliebigen Zwischenstation aus- und einsteigen könnte.
Jetzt warte ich eigentlich nur noch darauf, dass mir der oberste Boss der SBB für meine Superidee gratuliert - und mir einen kleinen Teil seines Riesensalärs überlässt!

Anzeige