Aktuelle Themen EinBILDung

Gerdd
Gerdd
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EinBILDung
geschrieben von Gerdd
Einbildung, was ist das?

Ich bin auf zwei Behauptungen gestoßen, die ich hier zur Diskussion stellen möchte.
Mir selbst ist nicht klar, wie stark Einbildung wirken kann - ich bin überrascht über die unten beschriebene Wirkung.

(Ich habe in dem Wort Einbildung die Mitte BILD großgeschrieben, nur weil ich vermute, daß unsere Einbildung was mit Bildern in unserem Kopf zu tun hat.)

Gerdd



Karl
Karl
Administrator

Re: EinBILDung
geschrieben von Karl
als Antwort auf Gerdd vom 07.11.2014, 18:15:32
Das ist ein spannendes Thema, gerdd. Einbildungen sind so mächtig, weil die Bilder in unserem Kopf die primäre Realität sind, die wir erleben. Falls wir diese Bilder nicht in Bezug auf eine Entsprechung in der Welt da draußen testen können, dann lassen wir uns sehr leicht täuschen.

Karl
Monja_moin
Monja_moin
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Re: EinBILDung
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Gerdd vom 07.11.2014, 18:15:32
Einbildung, was ist das?

Ich bin auf zwei Behauptungen gestoßen, die ich hier zur Diskussion stellen möchte.
Mir selbst ist nicht klar, wie stark Einbildung wirken kann - ich bin überrascht über die unten beschriebene Wirkung.

(Ich habe in dem Wort Einbildung die Mitte BILD gro



Ob das letzte Beispiel unter dem Begriff Einbildung zuordnen ist, könnte fraglich sein.
Möglich ist auch, der Arbeiter geriet in Panik weil er wußte was passieren kann wenn die Kühlfunktion funktionieren würde.
Er ging ja davon aus sie funktioniert.
Durch die extreme Angst zu sterben setze er sich in einen extremen Stressvorgang und hyperventilierte dadurch sehr stark, daß sein Herz zum Stillstand kam ?

Monja.

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Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: EinBILDung
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf Monja_moin vom 08.11.2014, 00:44:29
Lbe Monja_moin,

könnte auch so passiert sein - ich weiß es nicht!
In seinem Kopf waren aber auch die Minusgrade Realität (siehe Karl!) und sein Kopfbild hatte keine Vergleichsmöglichkeit mit draußen...

Ich bin jedenfalls vorsichtiger, wenn ich mal wieder denke oder ausspreche: "DER ist eingbildet!" Derjenige hat entweder keine Vergleichsmöglichkeit oder sucht keine in seiner Umgebung, in seiner Erinnerung usw.

Und wenn ich mir selbst wieder was einBILDe, dann denke ich an die "primäre Realität" in meinem Kopf, die ich mit Erlebtem oder Angelesenem oder einfach mit meiner Umgebung vergleichen muß!

Was mir weiter zu denken gibt ist, wie das funktioniert mit bewußt gefassten einBILDungen, also z.B. die Imagination "Ich bin bis zum 31.Dez. schlank und wiege 84 kg und sehe so und so aus..."?

hzl Gerdd
Monja_moin
Monja_moin
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Re: EinBILDung
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Gerdd vom 08.11.2014, 01:05:09
Gerdd ich kann mir schon vorstellen, daß er sich nicht eingebildet hat extrem zu frieren, sondern daß er auch real gefroren hat.
Durch die Stresssituation könnte sein Blutdruck auch stark gesunken sein.
Mit extrem niedrigen Blutdruck frieren auch die meisten, selbst wenn sie sich in einer warmen Umgebung befinden.

und hierzu :
"Was mir weiter zu denken gibt ist, wie das funktioniert mit bewußt gefassten einBILDungen, also z.B. die Imagination "Ich bin bis zum 31.Dez. schlank und wiege 84 kg und sehe so und so aus..."?
"

Auch das empfinde ich nicht als Einbildung.
Sondern eher als starken Willen. Wenn ich mir ein Ziel setze zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas wirklich zu wollen, tue ich auch alles um es zu erreichen.
Es ist dann nicht mehr nur ein Wunsch, sondern ein festgestecktes Ziel.

Irgendwie, ich weiß nicht genau wie, kann man auch sein Unterbewußtsein durch seinen starken Willen beeinflussen.

Ein Beispiel...
wenn ich zu einer ungewohnten Uhrzeit sehr früh aufstehen muß, stelle ich zwar den Wecker, habe aber oft bedenken ob ich ihn auch höre.
So sage ich mir bis zum Einschlafen immer wieder ich muß um diese Uhrzeit wach werden. Auch wenn ich deshalb nicht früher schlafen gegangen bin, es klappt. Ich werde fast immer kurz bevor der Wecker klingelt wach.

Monja.
Gerdd
Gerdd
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Re: EinBILDung
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf Monja_moin vom 08.11.2014, 01:47:06
Lbe Monja,

--------------------------------
betr. Dein Einwand:
Irgendwie, ich weiß nicht genau wie, kann man auch sein Unterbewußtsein durch seinen starken Willen beeinflussen.

Ein Beispiel...
wenn ich zu einer ungewohnten Uhrzeit sehr früh aufstehen muß, stelle ich zwar den Wecker, habe aber oft bedenken ob ich ihn auch höre.
So sage ich mir bis zum Einschlafen immer wieder ich muß um diese Uhrzeit wach werden. Auch wenn ich deshalb nicht früher schlafen gegangen bin, es klappt. Ich werde fast immer kurz bevor der Wecker klingelt wach.

Monja.

--------------------------------

Ich bin Deiner Meinung, irgendwie kann man sein Unterbewußtsein beeinflussen.
Ich habe aber meine Zweifel, ob das mit starkem Willen oder überhaupt mit Willen geht. (freier Wille ist ja umstritten...)

Beispiel, was ICH mit meinem Unterbewußtsein mache:
Manchmal finde ich etwas nicht wieder, trotz intensiver Suche. Manchmal fällt mir ein Name von früher oder eine Bezeichnung von irgendetwas nicht ein. Manchmal bekomme ich keine Reihenfolge in meine Gedanken, weil im Moment unlösbar usw. usw.

In allen diesen Fällen "spreche" ich (seit einiger Zeit!) freundlich zu meinem Gehirn (zum Unterbewußtsein, genaugenommen): "Suche mir das Wort, den Namen, sage mir die Lösung, die Bezeichnung, die Reihenfolge - bis morgen früh oder solange Du brauchst dafür, melde Dich".
BILDe mich oder Forme mich bzw. liefere mir das (alte)Bild, die (alte)Form, die (eigentlich bekannte) Lösung könnte man auch sagen - fällt mir grade ein. Und "alt" könnte man vielleicht in meiner Anfrage an das Gehirn auch durch "neu" ersetzen.

Anfangs war ich überrascht, daß mir morgens oder auch schon nach einer Stunde und manchmal sogar nach wenigen Minuten das Gesuchte einfiel (ins Bewußtsein kam). Ich kann wirklich sagen, das klappt zu 99 Prozent.

Ich hoffe, das alles zählt noch zum Thema EinBILDung, denn das Gehirn denkt am schnellsten in Bildern, soviel ich gelesen habe bzw. hat alles Bisherige gespeichert.

hzl Gerd

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mane
mane
Mitglied

Re: EinBILDung
geschrieben von mane
als Antwort auf Gerdd vom 07.11.2014, 18:15:32
Hallo Gerdd,

ich las heute in unserer Tageszeitung (Kölner Stadtanzeiger) eine kurze Notiz, die zu Deinem Thema passt:

"Richtige Einstellung zum Altern".
Es geht darum, dass viele Menschen in Deutschland fürchetn, nicht körperlich fit und geistig rege bis ins Alter zu bleiben. Der Altersforscher Christoph Englert will mit der Vorstellung aufräumen, "dass Alter weniger Leistung bedeutet". Vielmehr seien Senioren zu hohen Leistungen fähig. "Das Bild, dass man von sich selbst im Alter hat, beeinflusst wie gut man physisch und psychisch altert".
Das Altersbild der Gesellschaft wirke sich somit auf das Altern selbst aus. Je positiver die Einstellung, desto langsamer der Alterungsprozess.

Zu Deinen eingestellten Ausschnitten:

Dass man sich beinflussen lässt, in Zuckerwasser ein Brechmittel zu sehen, halte ich für möglich. Besonders, wenn diese Aktion notwendig ist, also wenn die Person etwas verschluckt hat, was wieder herausbefördert werden soll. Ansonsten, wer schluckt schon freiwillig ein (vermeindliches) Brechmittel?

An einen Erfrierungstod im Kühlraum trotz warmer Temperatur, glaube ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass der Mann möglicherweise herzkrank war und bei dem Gedanken zu erfrieren, in Panik geriet und einem Herzinfarkt erlegen war. Symptome eines Erfrierungstodes halte ich dabei nicht für möglich.

Gruß Mane
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: EinBILDung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Gerdd vom 07.11.2014, 18:15:32
Dies ist ein weitgefächertes Thema Gerdd.
Im Grunde wird unser Handeln immer bestimmt von den Bildern, die wir im Kopf haben.
Und diese Bilder sind in der heutigen Zeit häufig NICHT von erlebter Realität geprägt. Ich denke da zB an Bildern aus der Werbung, an Bildern aus den Nachrichten, Filme und Internet.
Auch Internetspiele ...

Schon der bloße Gedanke an eine wunderschöne gelbe und saftige Zitrone führt dazu, dass mein Mund vermehrt Speichel produziert:
http://www.palverlag.de/selbsterkenntnis-1.html

Das Thema Placebo ist in diesem Zusammenhang interessant.

Oder die Krankheit Hypochondrie.
Es gibt mitlerweile sogar den Begriff "Morbus Google" bez.w. Morbus Mohl, allgemein Cyberchondrie

Aus diesem Grund versuche ich nach Möglichkeit gut auf meine Gedanken und Vorstellungen zu achten.
Ebenfalls darauf zu achten, womit ich mich beschäftigte und mit wem ich Umgang pflege.
Wenn ich auch nicht vermeiden kann, dass mir negative Gedanken durch den Kopf gehen, so kann ich doch verhindern, dass sie sich einnisten und mir dauerhaft negative Gefühle machen.
Wenn ich merke, dass mich etwas "runterzieht" versuche ich auf Distanz zu gehen. Diese Distanz verhilft mir zur Überprüfung der Realität.

Selbstverständlich kann ich meine Einbildungskraft auch positiv nutzen.

Und last but not least: Sind nicht alle Erfindungen mittels Ein-Bildung entstanden?

Gruß
Mareike
Re: EinBILDung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 08.11.2014, 10:20:30
.
Zu Deinen eingestellten Ausschnitten:
Dass man sich beinflussen lässt, in Zuckerwasser ein Brechmittel zu sehen, halte ich für möglich. Besonders, wenn diese Aktion notwendig ist, also wenn die Person etwas verschluckt hat, was wieder herausbefördert werden soll. Ansonsten, wer schluckt schon freiwillig ein (vermeindliches) Brechmittel?
An einen Erfrierungstod im Kühlraum trotz warmer Temperatur, glaube ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass der Mann möglicherweise herzkrank war und bei dem Gedanken zu erfrieren, in Panik geriet und einem Herzinfarkt erlegen war. Symptome eines Erfrierungstodes halte ich dabei nicht für möglich.
geschrieben von mane

hallo gerdd, auch mir kamen, wie mane, zweifel an deinen bespielen.
in solchen fällen freue ich mich immer, wenn auf einen erklärenden link zurückgegriffen werden kann.

ansonsten finde ich das thema einBILDung gut.
ein ganz einfaches beispiel von mir:
so ab teenager-zeiten, in denen man sich ja oft im spiegel betrachtet, stellte ich fest, das ich mit meinem spiegelBILD recht zufrieden war ... aber wehe, ich sah manche der (damals sehr seltenen) fotos.
oft erschrak ich, denn ich war der ansicht, dass ich "in wirklichkeit viel schöner war"

freundinnen hatten wohl das gleiche problem:
oft hörte ich, sie seien nicht fotogen.
eine heutige, vermeintlich auch nicht fotogene freundin,
bat mich mal, eine digitale fotoserie von ihr zu schiessen. ich weiss nicht, wie lange ich geduldig(st) mit ihr arbeitete.
meiner meinung waren einige der fotos sehr gut gelungen,
sie sah darauf auch sehr, sehr hübsch aus.
trotzdem fand nicht eines gnade.
als sie mich um wiederholgung der foto-session bat,
lehnte ich lachend ab.

ich vermute, ein spiegelBILD wird subjektiv gesehen,
also mit wunschgedanken.
zeigt das eigene fotoBILD dem betrachter nun eher die realität?

m./.
.
Karl
Karl
Administrator

Re: EinBILDung
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.11.2014, 15:20:52
@ margarit,

vielleicht hat das damit zu tun, dass das Spiegelbild, an das man gewöhnt ist*, seitenverkehrt ist, während ein Foto Dich so zeigt, wie andere Dich sehen. Das ist ja mit der Sprache ähnlich. Viele erschrecken, wenn sie sich erstmals in einem Tondokument hören, weil ihre Stimme, an die sie sich gewöhnt haben, aufgrund der Entstehung im eigenen Kehlkopf und der daraus erfolgenden Knochenleitung ganz anders klingt als die rein über die Schallwellen in Luft ausgebreitete Stimme.

Karl

* ich habe aufgrund meiner Ohr-OPs eine Facialisschwäche rechts. Schaue ich in den Spiegel, fällt mir diese nicht mehr auf. Schaue ich auf Fotos, springt sie mich an (wahrscheinlich weil durch die Aufhebung der Spiegelung der Effekt jetzt gerade in die andere Richtung ist, der Gewöhnungseffekt also konterkariert wird).

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