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Aktuelle Themen Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?

tranquilla
tranquilla
Mitglied

Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von tranquilla
Warum werden hier im ST so oft menschen angegriffen, die erzählen, wenn es ihnen gelungen ist, etwas für andere zu tun?

Ein kommentar in einem anderen thread läßt mich heute die frage stellen, zumal mir das auch schon früher bei unterschiedlichsten themen aufgefallen ist.


Seltsam finde ich das, wird doch gerade auch das ehrenamt und das soziale engagement eingefordert von der gesellschaft.

Jeder klagt, auch hier genug user, dass alles geld kostet und alle nur auf ihren vorteil bedacht sind und keiner was für den anderen tut. Und tut jemand etwas uneigennütziges und erzählt davon, um anderen mut zu machen, ihre ideen auch umzusetzen oder einfach, weil er sich darüber freut, dass ihm etwas gelungen ist, von dem nicht erwartet wurde, dass es möglich wäre - wird er zerrissen oder es wird versucht, ihn zu zerreißen (zum glück gibt es ja auch mutmacher, mit ihrem "weiter so!").

Könnte es sein, dass die, die das tun, sich nicht wohl fühlen in ihrer haut, weil sie gerne wollten aber nicht können, weil sie nicht so sind, wie sie gern sein möchten?


nur in privaten zufälligen gesprächen erfährt man, dass es noch andere gibt, mit denen man sich austauschen könnte.

neben bei: ich habe letzte woche privat (in meinem realen leben) einen menschen getroffen, der sich für die ambulante hospizarbeit einsetzt. Inzwischen ist die gruppe mehrere -zig peronen groß. Auch relativ junge menschen machen mit und begleiten den betroffenen und die familie. Würde der hier davon erzählen, wahrscheinlich würde er auch von einigen "verrissen". - und warum?

Ich frage hier mal, auch wenn es naiv klingt, warum ist das so?


tranquilla

PS: Ich freue mich immer, wenn ich erfahre, was anderen gelungen ist. Für mich stets eine gute anregung - auch zum weitersagen.
loretta
loretta
Mitglied

Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von loretta
als Antwort auf tranquilla vom 21.11.2010, 13:18:05

Hallo liebe tranquilla,

was du schreibst, ist für mich gut nachvollziehbar. Ich würde auch niemanden dafür veräppeln oder auseinander nehmen, dass er darüber spricht, Gutes zu tun.

Aber Tatsache ist, dass die meisten helfenden Leute, gar nicht darüber reden, weil es ihnen nämlich in der Regel peinlich ist und auch nicht genannt werden wollen.

Die, die das Bedürfnis haben, darüber zu reden, brauchen das für sich und ihr Wohlbefinden, sind aber deshalb nicht zu verachten oder weniger wert.

loretta
pepa
pepa
Mitglied

Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von pepa
Hier haben schon oft user von ihrem sozialen Engagement geschrieben und dafür auch Anerkennung bekommen. Wenn allerdings jemand von seinen guten Taten berichtet und ein anderer user weiß, dass hier Zweifel an der Lauterkeit bestehen könnte, sollte das auch klar angesprochen werden. Wie sollen die vielen Leser wissen, warum kritische und zweifelnde Bemerkungen geschrieben werden. Dann muß Klartext gesprochen werden und nicht so ein lapidarer Hinweis: "schaut euch mal Beiträge an...". Nein, ich will sofort und ohne Recherche wissen, warum gewissen Sachen angezweifelt werden, nur so sind kritische Beiträge nachvollziehbar. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.
pepa

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sissismam
sissismam
Mitglied

Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von sissismam
als Antwort auf tranquilla vom 21.11.2010, 13:18:05
ich glaube, du hast dir die frage schon selbst beantwortet!
es ist wohl so, dass menschen, die nur ihr eigenes wohlergehen im auge haben, sich einfach nicht vorstellen können, dass man etwas "umsonst" tut, einfach so, weil es einem freude macht und man es gerne tut.

ich erinnere mich an eine diskussion vor einigen monaten, es ging um pflege der eltern zu hause.
da wurde unterstellt: die machen das ja nur um an die rente zu kommen und ihr häuschen abzuzahlen.

dann dieser andere thread, wo jemand gewarnt wurde, nur ja nix vom ehrenamtlichen einsatz zu erzählen. traurig, aber wahrlich besser.

das sagt doch wohl alles.
lg
uki
uki
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Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von uki
als Antwort auf tranquilla vom 21.11.2010, 13:18:05
Vielleicht darum?
Ich gab ihn aus der Hand

--unaufgeklärte Ungereimtheiten--
adingca
adingca
Mitglied

Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von adingca
als Antwort auf pepa vom 21.11.2010, 13:44:33
hallo pepa, bin deiner meinung, ich spreche meistens was ich denke offen aus, was aber auch nicht immer gut ist, die wahrheit wollen viele nicht hoeren.
und wenn man etwas schreibt und denkt, dass es etwas gutes ist, soll es ja manchmal auch andere darauf hinweissen, sich auch fuer eine gute sache einzusetzen.
es ist nicht immer so, dass man nur ein lob ernten will, was aber oft auch hilft einen wieder aufzubauen und an die gute sache zu glauben.
gruss adingca

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tranquilla
tranquilla
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Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von tranquilla
als Antwort auf loretta vom 21.11.2010, 13:34:34
@loretta,

das mag sein, dass sie das brauchen für ihr wohlbefinden.


es könnte aber doch auch sein, weil der ST ein öffentliches forum ist, dass sie auch anregung geben wollen - kann doch sein - oder nicht? vielleicht fehlt bei den geschichten nur ein hinweis, warum sie das einstellen. würde die sache vielleicht klarer machen.

Da werden ehrennadeln vergeben für leute an oberster stelle einer organisation und viel geredet über sie in den medien und ganz filme gedreht und bücher geschrieben und die kleinen, denen sie ihr "werk" ja schließlich auch mit verdanken, denn ohne sie wären sie nicht dort, wo sie sind, denen ist es peinlich. und - und das ist, was für mich so unverständlich ist, es wird versucht sie an den "pranger" zu stellen.

wenn ich nur das erwähnte beispiel meines bekannten nehme (sein thema, nicht meins): die institutionen werden für ihre initiative hoch gelobt - er würde hier vielleicht zerrissen, wenn er davon erzählte. Vielleicht erzählt er es nur, um andere für die sache zu werben?

Auch die, die ehrennadeln erhalten, haben menschen begeistert. Nicht immer nur mit sachlichen argumentationen, sondern weil sie mit ihren eigenen emotionen und mit dem, was sie erlebten, die menschen ansprachen und - nennen wir es hier einmal so, für ein thema erwärmten.

Ich verstehe das nicht, was soll peinlich sein darann, dass ich mich für etwas einsetze und davon erzähle, um andere zum mittun zu bewegen?

Aber ich gestehe - hier würde ich es auch nicht tun - es wäre mir peinlich an den "pranger" gestellt zu werden. einfach nur peinlich, mich für mein tun auch noch verteidigen zu müssen.

sorry, für die lange ausführung, aber das thema berührt mich im augenblick.

tranquilla
uki
uki
Mitglied

Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von uki
als Antwort auf sissismam vom 21.11.2010, 13:44:59
Es gibt auch Menschen, für die Gutes im alltäglichen Leben zu tun, selbstverständlich ist.

Liebe Grüße uki


Peinlich kann es sein, von etwas zu berichten, wenn es nicht nachvollziebar ist. Siehe "Ich gab ihn aus der Hand"
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tranquilla
tranquilla
Mitglied

Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von tranquilla
als Antwort auf uki vom 21.11.2010, 14:11:45
ok, uki

davon wußte ich nichts

aber trotzdem bleibt die frage stehen für mich, denn es ist nicht das erste mal, dass mir das auffällt und heute habe ich halt gefragt - auch weil ich gerade mal zeit hatte, meine frage so zu formulieren, dass die emotionen weitestgehend nicht mit an deck gespült werden.

lg
tranquilla
Karl
Karl
Administrator

Re: Eine provokante Frage? - "Tue Gutes und erzähle keinem davon." - Warum nicht?
geschrieben von Karl
als Antwort auf tranquilla vom 21.11.2010, 14:26:12
Ich finde gute Nachrichten gut, wenn sie echt sind. Erlogene gute Nachrichten benötige ich nicht für mein Wohlbefinden. Ich bin kein Kleinkind mehr, dem man Gute-Nacht-Geschichten erzählen muss, Karl

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