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Aktuelle Themen Einschreiten statt wegschauen

olga64
olga64
Mitglied

Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 08.10.2013, 18:40:17
Wie sehen diese "härteren" Urteile aus, von denen Sie schreiben?
Härtere Strafen wirken weder abschreckend noch führen sie zu weniger Straftaten.
Beim Jugendarrest gibt es Rückfallquoten von 70% und er ist weitgehend unwirksam. Es bedeutet ein Zusammenleben mit anderen Kriminellen auf engem Raum, Machtkampf und Männlichkeitskult. Das deutsche Jugendstrafrecht soll in erster Linie nicht strafen, es will erziehen und so verhindern, dass ein Jugendlicher dauerhaft kriminell wird.
geschrieben von mane


Sicher gibt es im Internet eine Möglichkeit, wo Sie zu den einzelnen Urteilen die Strafen eruieren können - bitte haben Sie Verständnis, dass ich diese Arbeit nicht für Sie machen möchte.
Für manche Jugendliche genügt es sehr wohl, wenn sie einige Nächte im Knast verbracht haben - wichtig ist natürlich, dass sie hinterher "aufgefangen" werden können. Da die dazugehörigen Eltern dafür meist nicht geeignet sind, sind es Heime, WG`s mit ausgebildeten Sozialpädagogen. Sehr wichtig ist auch, dass es Arbeitgeber gibt, die diesen Leuten eine Chance geben - auch schwierig, weil sie sich oft nicht integrieren lassen.
Übrigens unser gesamte Strafrecht ist nicht auf Rache usw. ausgelegt - jedem soll ermöglicht werden, nach angemessener Zeit ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft zu werden. Dafür müssen alle arbeiten: die Straftäter genau so wie die 'Gesellschaft. Olga
qilin
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Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von qilin
als Antwort auf mane vom 08.10.2013, 18:40:17
Härtere Strafen wirken weder abschreckend noch führen sie zu weniger Straftaten.
geschrieben von mane

Das ist sicher richtig, aber ich denke an den 'härteren Strafen' allein hängt es auch nicht - da gibt's doch ein Buch von 'Deutschlands härtestem Jugendrichter' - Andreas Müller: 'Schluss mit der Sozialromantik! Ein Jugendrichter zieht Bilanz' - dem es eben nicht um die 'Härte' selbst geht, und der scheint's recht erfolgreich ist - in der heutigen ZEIT ist ein interessanter Artikel dazu...

() qilin
olga64
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Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von olga64
als Antwort auf qilin vom 10.10.2013, 18:31:27
Ganz aktuell haben wir in Bayern einen grausamen Fall: ein 14-jähriger Junge bewarf eine 12-jährige Türkin mit Steinen und zwar dergestalt, dass dieses Mädchen nur in einer Notoperation dem Tode entronnen ist - sie wird wohl lebenslang entstellt bleiben.
Es scheint keine rassistisch motivierte Tat, sondern eine "Beziehungstat" zu sein - der Knabe liess sein Opfer in einer leeren Halle liegen, bedeckt mit alten Kartons. Die Suchtrupps fanden sie aber gottseidank.
Der Junge wird wohl auf einige Jahre in Jugendeinrichtungen verschwinden, was ich sehr richtig finde. Vielleicht können diese ihm ja helfen, seinem Leben eine andere Richtung zu geben, wobei anscheinend seine Eltern versagt haben. Olga

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Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 11.10.2013, 16:53:35
.
ein 14-jähriger Junge bewarf eine 12-jährige Türkin mit Steinen (...) Es scheint keine rassistisch motivierte Tat (...)
geschrieben von olga


traurig, dass "keine rassistische tat" betont wird (werden muss?.

vor ca. 15 jahren mietete ich mich in bad nauheim in einer ferienwohnung ein. dass diese gegend haupsächlich von bürgern mit immigrationshintergrund bewohnt wurde, merkte ich später anhand der Kleidung.

abends ging ich mit meinem hund raus.
wir wurden von jugendlichen mit "südländischem aussehen" mit steinen beworfen, die nicht gerade kiesel"steinchen" waren. ich hatte grosse angst ...
ob DIESES steinewerfen rassistisch motiviert war, werde ich nie wissen.

bin schon weg ...
margarit
olga64
olga64
Mitglied

Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.10.2013, 17:27:19
Leider muss in einem Land, wo eine deutsche Mörderbande jahrelang türkische (und einen griechischen) Mitbürger hinrichteten, bei solchen Gelegenheit darauf hingewiesen werden, dass kein rassistischer Verdacht besteht. Traurig ist für mich ,dass dies in Deutschland auch nach Jahrzehnten oft noch Motiv für solche abscheulichen 'Taten sein kann. Olga
Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 11.10.2013, 16:53:35
Wer hilft dem Opfer?? Die Eltern des Jungen, denn der ist noch nicht strafmündig!

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justus39
justus39
Mitglied

Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von justus39
Am Freitagabend voriger Woche ist ein 44 jähriger Mann in Düsseldorf Unterrath gegen Jugendliche eingeschritten, weil diese nach seiner Meinung in der in der Linie 707 zu laute Musik hörten.
Er ist am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr im Krankenhaus verstorben.
Gegen die Täter wird wahrscheinlich kein Prozess stattfinden, da sie behaupten, in Notwehr gehandelt zu haben.

Er hätte besser weggeschaut.
Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 12.10.2013, 13:30:21
wenn bei den Hells Angels und Banditos eine Klopferei wäre . würde ich auch nicht als Super - Crosby auftreten !

crosby :)
Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 12.10.2013, 13:30:21
Nun wie ich las lief der Mann zu den Jugendlichen und schlug sie mit einem Gürtel. Der eine wehrte sich mit einem Kantholz, aber war das Verhältnismäßig? Konnte der Jugendliche das überhaupt abschätzen und ist seine Aussage vielleicht nur eine Schutzbehauptung? Gibt es noch andere Zeugenaussagen?
justus39
justus39
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Re: Einschreiten statt wegschauen
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.10.2013, 15:08:02
Leider gibt es keine Aussagen von Zeugen. Weder der Fahrer noch die Freundin des Opfers wollen etwas gesehen haben. Andere Fahrgäste haben sich angeblich noch nicht zu Wort gemeldet.

Die Notwehrbehauptung beruht nur auf der übereinstimmenden Aussage der drei Jugendlichen, die nach der Tat geflohen waren, sich aber am nächsten Tag mit ihren Eltern meldeten.
Warum sich das Opfer von den Jugendlichen provozieren lies und die Bahn verlassen hat ist auch mir unverständlich.

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