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Aktuelle Themen Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...

ehemaligesMitglied33
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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von ehemaligesMitglied33
als Antwort auf schorsch vom 01.07.2014, 11:34:34
hallo schorschi, eine beachtliche story,
hab sie mir reingezogen. oder war es ein scherz?

ich wohne seit einem halben jahrhundert in einer
kleinen großstadtstraße der sieben sünden, habe gottbedankt
nie mit jemandem streit gehabt. aber beobachtet hab
ich eine menge, was da alles abging. heute noch! fast
immer geht es um kleinigkeiten, die bei gutem willen
geregelt werden könnten. fremdgänger waren dabei,
kinderlärm, hecken und bäume, grundstücksverhältnisse,
(die garage meines nachbarn steht 20 cm auf meinem
grundstück, was kümmerts mich das, würde deshalb nie
zum RA laufen)

ich komme auch gut zurecht mit der neugierde der nachbarn,
wofür die sich interessieren!!! die schauen sogar, wann ich
meine rolläden hoch- oder runterziehe, oder ob ich so nen
netten alten kerl mal reinlass, lach. da hilft nur eines,
kleine bärchen aufbinden, cock and bull stories erzählen,
das hab ich neulich mit bravour gemacht...gackerjaja...

lieber geld im frieden versaufen als vor dem kadi sich nen
knochen verstauchen - grüße -

witta
olga64
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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Marianne49 vom 29.06.2014, 11:24:11
ES kommt ja auch sehr zu Unmut, wenn Kinder in diesen Hausgemeinschaften rumtollen. Mich wundert das oft sehr: es werden ja immer weniger Kinder, die rumtollen,bzw. die überhaupt Zeit dafür haben, da die heutige Schulzeit ja viel stressiger ist als noch zu unseren Zeiten.
Wenn ich mich erinnere an meine Kindheit - wir hatten einen grossen Wohnblock und innen einen unendlich tollen, grossen Spieplatz mit Sandkiste usw. Und es gab ja viele Kinder, die wir laut und lebendig da unser Unwesen trieben (ich z.B. war jahrelang die "Rote Zora" und befehligte eine Buben-Bande). Da uns unsere Mütter auch loshaben wollten, waren wir oft von frühmorgens bis Sonnenuntergang uns selbst überlassen auf diesem Gelände - nur ab und zu gab es ein Brot, welches durch das Fenster gereicht wurde.
Ich erinnere mich aber nicht, dass sich die alten Leute über unser Geschrei so aufregten wie es heute oft der Fall ist (aber aussichtslos, weil auch Kinder ihre Rechte haben). Entweder waren diese Leute einfach geduldiger oder gar schwerhörig? Glaube ich aber nicht - vielleicht waren sie einfach nur netter. Olga
Edita
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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 01.07.2014, 15:49:33
waren wir oft von frühmorgens bis Sonnenuntergang uns selbst überlassen auf diesem Gelände - nur ab und zu gab es ein Brot, welches durch das Fenster gereicht wurde.
Ich erinnere mich aber nicht, dass sich die alten Leute über unser Geschrei so aufregten wie es heute oft der Fall ist (aber aussichtslos, weil auch Kinder ihre Rechte haben). Entweder waren diese Leute einfach geduldiger oder gar schwerhörig? Glaube ich aber nicht - vielleicht waren sie einfach nur netter. Olga


Ich bin ja in Dortmund aufgewachsen, dort war es auch so, allerdings waren meine Brüder und ich die einzigen, die ihr Bütterchen, so hieß das Brot, nicht auf der Straße essen durften, wir mußten immer " nach oben "! Und das Kindergeschrei ??? ich denke, daß das nach den Kriegsgeräuschen in den Ohren der Leute wie Musik geklungen hat!

Edita

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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 01.07.2014, 15:49:33
.
Ich erinnere mich aber nicht, dass sich die alten Leute über unser Geschrei so aufregten wie es heute oft der Fall ist
geschrieben von olga


jetzt, liebe olga, muss ich aber mal partei für "die alten leute" ergreifen,
die sich - wie zu oft geschrieben wird - über kindergeschrei aufregen sollen.
ich, zum beispiel, erinnere mich nicht, alte leute getroffen zu haben,
die sich über kindergeschrei aufregten.
woher kommt diese unterschiedliche wahrnehmung?

ein erlebnis, als kinder meine damals ca. 90-jährige mutter mit dickeren kieseln bewarfen, regte mich dagegen sehr auf
und ich unternahm auch was dagegen.

grüssle,
m./.
.
clara
clara
Mitglied

Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 01.07.2014, 15:49:33
Entweder waren diese Leute einfach geduldiger oder gar schwerhörig? Glaube ich aber nicht - vielleicht waren sie einfach nur netter. Olga

In meiner Gegend regten sich in der Nachkriegszeit einige Leute nur über den Lärm unserer Rollschuhe auf, die damals noch nicht dämpfend beschichtet waren. Wir Kinder wichen deshalb auf andere Straßen aus, was dann die dortigen Bewohner erboste.
Kinderlärm an sich war kein Thema, da jedes Haus mit Kindern gesegnet war.
Heute scheue ich mich nicht, mich über laute Musik in der Nachbarschaft zu beschweren, dauerhaften Streit gab es deswegen aber noch nie.

Clara
olga64
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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.07.2014, 16:02:31
Wir waren sehr viel autoritärer erzogen als die heutigen Kinder und "Verbrechen" gegen alte Leute wurden - zumindest in meiner Familie - sehr streng geahndet (Prügel wurden ja gerne genommen). Da genügte ja schon "Zunge rausstecken" - böse Worte haben wir uns ja gar nicht getraut, zu sagen. Wir gingen denen aus dem Weg, hatten dann aber auch unsere Ruhe vor ihnen. So ist meine Erinnerung - kann natürlich sein ,dass diese zu milde ist, wie dies ja bei Erinnerungen oft der Fall ist. Olga

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clara
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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 01.07.2014, 16:25:33
....und am Sonntag durften wir weder Rollschuhlaufen noch im geliebten Bollerwagen fahren. Wie ich die Sonntage hasste! Aber es wurde noch mehr Rücksicht genommen, als heute, und auch den Kindern beigebracht.

Clara
olga64
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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 01.07.2014, 16:32:40
Ja, an die verhassten Sonntage erinnere ich mich auch. Da musste ich ein Kleidchen tragen und weisse Strümpfe - ich rächte mich, in dem ich alles fürchterlich verdreckte, was dann natürlich die Prügelstrafe wieder in Gang setzte.
Und rücksichtsvoll war ich als Kind nie - ich ging nur Problemen aus dem Weg und machte alles, was ich nicht sollte,dann so, dass es möglichst nicht entdeckt wurde, was mir auch oft gelang. Auch in der Schule,die ja auch viel strenger war als heute.
Rücksichtsvoll wurde ich später als ich irgendwann einsah, dass ich nicht unbedingt so wichtig bin, dass alle anderen mir Rücksicht entgegenbringen müssen, dies also keine Einbahnstrasse ist. Vielleicht hapert es ja heute auch daran,dass Leute dies anders sehen, sprich, sich zu wichtig nehmen? Olga
Edita
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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von Edita
als Antwort auf clara vom 01.07.2014, 16:32:40
....und am Sonntag durften wir weder Rollschuhlaufen noch im geliebten Bollerwagen fahren. Wie ich die Sonntage hasste!
Clara


Da gab es ja auch noch die Sonntagskleider, weiße Kniestrümpfe und Sonntagsschuhe ! Igitt war das immer langweilig, es sei denn es ging in den Dortmunder Tiergarten!

Edita
olga64
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Re: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 01.07.2014, 16:45:02
Habe ich auch gerade erwähnt, liebe Edita. Bei uns ging es zwar nicht in den Dortmunder Tiergarten (in den Münchner Tierpark nur an Geburtstagen), sondern zu irgendwelchen verschrobenen Verwandten. Vorher wurden wir gebrieft, dort ja nicht anständig zu essen und wenn Nachschlag angeboten wird, höflich dankend abzulehnen (auch wenn der Magen noch so knurrte).
Und auf der Heimfahrt haben sich die Eltern dann lang und breit in hämischem Tone über die Gastgeber ausgelassen.
Schon seltsame Erziehungsmethoden - irgendwie ein Wunder, dass wir so tolle rechtschaffene Menschen wurden, oder? Olga

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