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Aktuelle Themen Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?

Medea
Medea
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von Medea
als Antwort auf clara vom 04.03.2012, 15:49:11
Ich muß gestehen, daß ich in den
vergangenen Jahren zum ausgesprochenen
Konsummuffel geworden bin.

Das ist aber kein bewußter Verzicht,
eher so ein Gefühl von Überdruß -
nun war aber das begehrte Shoppinggehen
auch nie so recht mein Ding.

M.

adam
adam
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2012, 09:37:44
mart,

hilf mir auf die Sprünge, denn ich verstehe den Zusammenhang zwischen Konsumverzicht und der Finanz- und Staatsschuldenkrise nicht.

Konsumverzicht bedeutet weniger Produktion u.v.m. und die Steuereinnahmen des Staates gehen zurück. Das ist schlecht für die Staatsverschuldung. Und was hat das Konsumverhalten der Bürger damit zu tun, daß auf dem Finnanzparkett Produkte angeboten werden, die ein Schneeballsystem der Geldvermehrung, ohne Bezug auf Produktion, ermöglichen. Dieser Geldkreislauf bewegt sich doch praktisch außerhalb des realen Wirtschaftskreislaufes.

Wie kann also Konsumverzicht ein Weg aus der Krise sein?

--

adam

fenna
fenna
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von fenna
als Antwort auf Medea vom 04.03.2012, 16:13:30
Shoppen war einmal mein Ding. Heute nicht mehr. Ich bin sehr bescheiden geworden. Ich betrachte sie Sache aber aus der Sicht der jungen Leute. Die haben noch ganz andere Wünsche und auch Bedürfnisse. Wir haben doch schon alles was wir brauchen.

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urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf adam vom 04.03.2012, 20:50:08
Ja , genau und Luft anhalten mindert den CO2 Ausstoss in die Atmosphere.
So tun wir was für die Umwelt.
Und wenn wir den Löffel abgeben, was gegen den Hunger in der 3. Welt.
Ach ist das so einfach, warum nur keiner auf die Idee bisher kam ?
Urmel
Marija
Marija
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von Marija
als Antwort auf Karl vom 04.03.2012, 10:57:06
@ mart1,

das kommt bei mir wie der Wunsch nach einem neuen Menschen an. Das ist unrealistisch. Wir können den einzelnen Menschen, sprich Konsumenten, nicht ändern, sehr wohl aber Strukturen schaffen, die die Rahmenbedingungen des Lebens zu mehr Nachhaltigkeit verändern.

Karl
geschrieben von karl



Christoph Deutschmann schreibt, siehe Artikel Einganstext : " So lautet mein Fazit über die grüne und konservative Konsumkritik: gut gemeint, aber zu kurz gesprungen"

Sicherlich nicht falsch resümiert.

Meiner Ansicht nach,

Karl,
werden sich die Strukturen selbst durch äußeren Druck verändern.
Menschen sind nicht lernfähig an dem, was über zwei Generationen hinaus reicht.

Der Mensch sei, im Gegensatz zum Tier, mit angeblicher Vernunft ausgestattet. Das zweifle ich an.
Es ist bestenfalls Reflexion.

Angesichts der Tatsache, dass sich inzwischen bald zweistellig Milliarden Menschen die Erde teilen werden,
die geringste Fläche der Erde aber bewirtschaftet werden kann,
wird der Konsumverzicht als eine automatisch einsetzende Noxe auf die meisten Menschen
einwirken.
Ob das unsere Generation auch noch betrifft, schwer zu sagen.
Die Generation unserer Kinder, die wird das noch erleben müssen.

meint
Marija

marianne
marianne
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von marianne
als Antwort auf urmelviech vom 05.03.2012, 08:39:41
Gehungert habe ich nicht "damals"-, 1936 geboren.

Aber ich hatte zu wenig anzuziehen..., noch nicht mal wg. Krieg und Nachkriegszeit, sondern wg. einer geizigen Mutter..

Ich mag gerne genießen, was ich heute habe-, es ist kein Luxus.

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eleisa
eleisa
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von eleisa
als Antwort auf marianne vom 05.03.2012, 09:45:48

Ja Marianne, mit Freude geniessen, was ehrlich erarbeitet
wurde.
nasti
nasti
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von nasti
als Antwort auf marianne vom 05.03.2012, 09:45:48

Ach soooo liebe Marianne

Bin ich nicht alleine damit. Meine Mutter geizte nicht bei Ihren eigenen Outfit, Sie war sowieso sehr schöne Frau und gut angezogen. Und ich war nur eine unentwickelte dürre Göre, habe ich nicht gebraucht etwas schöneres tragen. Sonnst strahlte meine Mutter so eine starke Selbstliebe aus - das alle dachten Sie liebt die ganze Menschheit. Sie liebte sich NUR selber, eine typische Narzissin . Sie war überzeugt über Ihre eigene Gutmütigkeit , hatte ewig eine saubere Weste, bei einem Angriff weinte Sie die Tränen der Selbstmitleid und ist oft ohnmächtig geworden. Kein Mensch dürfte Ihr nicht mal die kleinste Vorwürfe machen, Sie war eindeutig das beste Mensch---für sich selber.
Meine kleine unschuldige Mutter ist so geworden, das war Ihr Selbstschutz gegen Ihre eigene hysterische Mutter, meiner Oma. Sie prügelte meine Mutter fast zum tote. Mich auch, aber ich bewarf Sie als 4 Jährige mit Steine, Sie erkannte das mit mir ging es so nicht.
Und die Oma war auch unschuldig. Sie bekam die spanische Grippe, hatte Sie überlebt mit fast ruinierten Gehirn, müsste ewig Kokain nehmen gegen Kopfschmerzen, so ist Sie eine schwere Drogistin geworden. Ihre aggressive Art zum leben hat uns in 2. Weltkrieg geholfen, ohne Sie wären wir schon lange tot.
Mein Schrank ist proppe voll mit Klamotten, ich verschenke viel, mein Kindheit Traum –besitzen 10 weise Blusen ist mehr als ist nötig in Erfüllung gegangen, außerdem mag ich nicht mehr die weiße Blusen. Es ist auch egal was wir so anziehen, wir sehen immer genauso aus. ALT. *gggg*

Nasti


Marija
Marija
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von Marija
als Antwort auf nasti vom 05.03.2012, 11:40:34

Gleichnis des Buddha vom brennenden Haus

Gothama, der Buddha, lehrte
Die Lehre vom Rade der Gier, auf das wir geflochten sind, und empfahl,
Alle Begierde abzutun und so
Wunschlos einzugehen ins Nichts, das er Nirwana nannte.

Da fragten ihn eines Tags seine Schüler:
«Wie ist dies Nichts, Meister? Wir alle möchten
Abtun alle Begierde, wie du empfiehlst, aber sage uns,
Ob dies Nichts, in das wir dann eingehen,
Etwa so ist wie dies Einssein mit allem Geschaffenen,
Wenn man im Wasser liegt, leichten Körpers, am Mittag
Ohne Gedanken fast, faul im Wasser liegt oder in Schlaf fällt,
Kaum noch wissend, daß man die Decke zurechtschiebt,
Schnell versinkend, ob dies Nichts also
So ein fröhliches ist, ein gutes Nichts, oder ob dies dein
Nichts nur einfach ein Nichts ist, kalt, leer und bedeutungslos.»
Lang schwieg der Buddha, dann sagte er lässig:

«Keine Antwort ist auf euere Frage.»

Aber am Abend, als sie gegangen waren,
Saß der Buddha noch unter dem Brotbaum und sagte den andern,
Denen, die nicht gefragt hatten, folgendes Gleichnis:

«Neulich sah ich ein Haus. Es brannte. Am Dache
Leckte die Flamme. Ich ging hinzu und bemerkte,
Daß noch Menschen drin waren. Ich trat in die Tür und rief
Ihnen zu, daß Feuer im Dach sei, sie also auffordernd,
Schnell hinauszugehen. Aber die Leute
Schienen nicht eilig. Einer fragte mich,
Während ihm schon die Hitze die Braue versengte,
Wie es draußen denn sei, ob es auch nicht regne,
Ob nicht doch Wind ginge, ob da ein anderes Haus sei,
Und so noch einiges. Ohne zu antworten,
Ging ich wieder hinaus. Diese, dachte ich,
Müssen verbrennen, bevor sie zu fragen aufhören. Wirklich, Freunde,
Wem der Boden noch nicht so heiß ist, daß er ihn lieber
Mit jedem andern vertausche, als daß er da bliebe, dem
Habe ich nichts zu sagen.»

So Gothama, der Buddha.

Aber auch wir, nicht mehr beschäftigt mit der Kunst des Duldens,
Eher beschäftigt mit der Kunst des Nichtduldens und vielerlei Vorschläge
Irdischer Art vorbringend und die Menschen beschwörend,
Ihre menschlichen Peiniger abzuschütteln, meinen, daß wir denen, die
Angesichts der heraufkommenden Bombenflugzeuggeschwader des Kapitals noch allzu lang fragen,
Wie wir uns dies dächten, wie wir uns das vorstellten
Und was aus ihren Sparbüchsen und Sonntagshosen werden soll nach einer Umwälzung,
Nicht viel zu sagen haben.

[In: Bertolt Brecht: Hundert Gedichte 1918-1950, Berlin 1962, S.116 f.]
olga64
olga64
Mitglied

Re: Ich frage mich: Ist Konsumverzicht der Weg aus der Krise?
geschrieben von olga64
als Antwort auf fenna vom 05.03.2012, 08:24:22
Shoppen war einmal mein Ding. Heute nicht mehr.

Seitdem jedermann und -frau von "Shoppen" spricht, wenn simples Einkaufen gemeint ist, entferne ich mich von dieser Tätigkeit mehr und mehr. Noch lustiger ist, wenn Nicht-Englischsprachige diesen Begriff verbal benützen - erinnert oft an den Schoppen Wein. Davon entferne ich mich allerdings nicht. Olga

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