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Aktuelle Themen Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?

Mitglied_81b4260
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Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2013, 19:16:19
Ich bewundere jeden, der (in seiner Erinnerung wenigstens) wohl erzogene Kinder hatte, die nicht einmal herumliefen, unter dem Tisch verschwanden etc.
Und ich bewundere alle, die ebenso wohlerzogene Enkel haben.

Nordstern, du fragst "Wie bin ich eigentlich durch meine Kinder- und Jugendzeit gekommen ?"


Ich weiß ja nicht genau, worauf du das nun beziehst. Für mich gilt, dass ich (fast) absolut ohne Restaurantbesuche durch meine Kinderzeit gekommen bin - die Zeit war einfach nicht danach, weißt du.

So wie es eben auch "kusslose" Gaststätten gibt, sollte jeder Gastwirt deutlich anschreiben, wenn er sein Etablisement "kinderfrei" haben möchte.

Ich habe den Eindruck, dass es nicht so sehr das schlechte Benehmen ist, was anstößig wirkt, sondern vor allem das vitale Leben, das die kleinen Gechöpfe zeigen.

Mir persönlich widern die Angetrunkenen, die mir so viel häufiger an dererlei Orten begegnen, wesentlich mehr an.

LG mart
Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2013, 22:05:38

Nordstern, du fragst "Wie bin ich eigentlich durch meine Kinder- und Jugendzeit gekommen ?"


Ich weiß ja nicht genau, worauf du das nun beziehst. Für mich gilt, dass ich (fast) absolut ohne Restaurantbesuche durch meine Kinderzeit gekommen bin - die Zeit war einfach nicht danach, weißt du.

Ich habe den Eindruck, dass es nicht so sehr das schlechte Benehmen ist, was anstößig wirkt, sondern vor allem das vitale Leben, das die kleinen Gechöpfe zeigen.

Mir persönlich widern die Angetrunkenen, die mir so viel häufiger an dererlei Orten begegnen, wesentlich mehr an.

LG mart


Ich meine das so, wie geschrieben.
Natürlich sind die Kinder und Jugendjahre nicht gespickt gewesen, mit Restaurantbesuchen.
Aber es gab sie doch und ich erinnere mich daran.
Woran ich mich nicht erinnere, das sind Angetrunkene.
Auch andere tobende Kinder erinnere ich nicht.

Es wurde einfach nur das gemacht, was man in Speiselokalen macht. Gegessen.
Das wird doch am Ende nicht ehrenrührig sein ?

nordstern
Elisabet
Elisabet
Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von Elisabet
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2013, 22:05:38
Einen Super Ausrutscher ist meiner 1974 geborenen Tochter als sie etwa 4-5 war gelungen.Wir saßen in einem Flughafenrestaurant,die Mädels schon etwas quirlig drauf, weil sie längst in der Luft oben sein wollten,anstatt hier warten.Dann ruft sie laut durchs Lokal:"Mama schau ein schwarzer Neger", der saß ein paar Tische entfernt.Einige kicherten, es gab auch strenge Blicke.Mir wars so peinlich,ich wär gern im Erdboden versunken. Bald drauf erhob sich der Afrikaner mit seinen Begleitern,sie mussten an unserem Tisch vorbei, der "schwarze Neger" blieb vor uns stehen und verneigte sich mit Blick auf die Ruferin und ging lächelnd weiter.Daraufhin kamen schon sehr schüchterne Töne von der Kleinen: Mama schau was der gemacht hat! Mich hat diese seine Reaktion ehrlich gesagt auch beeindruckt.
Generell muss ich als Elternteil eingestehen: mein Kind ist mein Spiegel.Wenn ich ausgeglichen bin fühlt sich mein Kind in meiner Anwesenheit auch wohl,dessen Verhalten ist ausgeglichener.

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hisun
hisun
Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von hisun
als Antwort auf Elisabet vom 17.04.2013, 22:35:46
@Elisabet,

deine Geschichte erinnert mich an ein ähnliches Erlebnis mit meiner Tochter als sie 3 Jahre alt war. Wir machten einen Ausflug mit Schiff und Bus. Als wir uns im Bus hinsetzten, fragte mein kleines Töchterchen: „du Mami ist das jetzt die Hexe?“.. und zeigte mit dem Finger auf eine alte Frau mit Kopftuch. Ich sagte nur Nein und leise in ihr Ohr: ich werde dir das erklären, wenn wir ausgestiegen sind.. Mein Gott, war mir das peinlich... Mein Mädchen konnte den Blick nicht von dieser Frau lassen (sie ähnelte wirklich dem Bild von „Hänsel und Gretel“ im Bilderbuch) .. Es war irgendwie so komisch, dass ich fast lachen musste (natürlich nur innerlich) .. ich versuchte, mein Töchterchen abzulenken, indem ich es auf die vorüberziehende Landschaft aufmerksam machte .. es war vergebene Müh, ihr Blick ging immer wieder zu der Frau.. sie war wie hypnotisiert. Was für eine Erleichterung, als wir endlich aussteigen konnten..

Da bombardierte sie mich mit Fragen.. es war nicht einfach, ihr klar zu machen, dass ein Mensch einer Märchengestalt wohl ähnlich sehen kann, aber doch ein ganz normaler Mensch ist wie du und ich...

hisun
.*.
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es gibt eine neue repräsentative Studie über die Kinderfreundlichkeit in Europa (Selbsteinschätzung).

"Kinderfreundlichkeit im Alltag umfasst aber auch Kleinigkeiten, von der Wurstscheibe beim Metzger bis zum Nachbarn, der sich nicht gleich beschwert, wenn es nebenan einmal lauter zugeht", sagte Reinhardt, der Leiter der Studie.

Angesichts der niedriger Geburtenraten mahnt er mehr Toleranz und Respekt an: "Kinderlärm ist tatsächlich unsere Zukunftsmusik."

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Meine Nichte aus England machte dort ein Foto von einem Gasthausschild mit dem Text "Keine Kinder und Hunde". Gut so, dann weiß jeder, woran er ist!
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2013, 22:05:38


Ich bewundere jeden, der (in seiner Erinnerung wenigstens) wohl erzogene Kinder hatte, die nicht einmal herumliefen, unter dem Tisch verschwanden etc.
Und ich bewundere alle, die ebenso wohlerzogene Enkel haben.

LG mart


Hallo mart1

Kinder müssen Toben Spielen, keine Frage, wenn möglich mit den Erwachsenen zusammen soweit sie es können, aber alles hat seine Zeit, auch ein Begriff (alles hat seine Zeit) wo Kinder im Leben sehr nützlich sein kann wenn sie das verstanden haben.

Das betrifft nur die Situationen wo es nicht angebracht ist daß das Kind seine Welt vor die der Erwachsenen stellt.

Phil.

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erafina
erafina
Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von erafina
als Antwort auf pschroed vom 18.04.2013, 08:26:17
Das denke ich auch.
Es kann sehr nützlich sein für sie selbst.

Es gibt zwar diese antiautoritäre Erziehung schon ewig nicht mehr,
aber Kinder werden zum Teil "nicht erzogen".
Das hat m.E. eine andere Ursache als ein bestimmter Erziehungsstil.

Die Eltern sind zum Teil selbst nicht erzogen worden - im Sinne von Regeln, die einzuhalten sind - und können es so nicht weitergeben. Und, was mir auffiel, bisher nur bei Müttern bemerkt: Mütter haben Angst davor, sich bei ihrem Kind unbeliebt zu machen, wenn sie etwa etwas verbieten.

Hinzu kommt der sicherlich heute viel höhere Gruppenzwang: "Alle dürfen das...", der ungleich höher sein muss, denn heute prügeln die Medien (Werbung) schon auf kleinste Kinder ein und verankern Labeltreue und "vermeintliche Rechte der Kinder".

Eltern müssen heute stark sein um erziehen zu können.
Stark ist nicht jeder.

Trotzdem
muss ich doch ein Restaurant für pfeiferauchende Chinesen oder für Vogelzüchter von Emus aufmachen können, ohne dass ein Aufschrei durch die Presse geht. Der Aufschrei wird doch erst initiiert, um die Auflage zu erhöhen. Ob die Aufregung auch so hoch wäre, wenn ich Menschen über dreißig nicht drin haben wollte?

erafina
loretta
loretta
Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von loretta
Ich denke, wer hier Enkel hat und noch dazu gerade wieder neue Enkel bekommen hat und/oder erwartet, ist mit einem ganz anderen Standpunkt dabei, als Leutchen, welche gar keine Enkel haben.

Natürlich ist Deutschland nicht gerade dafür bekannt, der große Kinderfreund Europas zu sein. Aber es ist doch nicht eine Frage der unerzogenen Kinder, sondern der unerzogenen Eltern. Und hier bitte ich zu entschuldigen, dass ich auch wieder Parallelen zu unserem Freund, dem Hund, ziehe.

Jeder Pitbull ist nur so giftig wie sein Halter – jedes Kind weiß sich nur so gut zu benehmen und wo sein Grenzen sind, wie es seine Eltern auch wissen. Womit nicht gesagt sein soll, dass Kinder nicht kindgerecht leben und sich benehmen dürfen, aaaaaber es gibt Grenzen, die ein Kind nicht überschreiten sollte, um sich und seiner Umwelt einen Gefallen zu tun und seine Eltern nicht in Grund und Boden zu blamieren.

Ich weiß ja nicht, was ich aus vereinzelten Beiträgen heraus lesen soll und darf, aber kleine Familienterroristen heran zu ziehen, sollten doch bei aller Liebe und Freiheit nicht das Ziel von Eltern und Großeltern sein.

Dennoch, damit ich hier nicht missverstanden werde: Sind so kleine Hände!



loretta
erafina
erafina
Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von erafina
als Antwort auf loretta vom 18.04.2013, 08:46:56
Absolut perfekt, loretta.

Und die persönliche Betroffenheit macht natürlich parteiisch(er).

Um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Pitbullhalter lieben Pitbulltreffen.
Andere nicht so.

Nix für ungut.
Es will ja hier auch keiner die Kinder aus allen Restaurants verbannen.
Im Gegenteil. Alle freuen sich doch mit über kleine Sonnenscheinchen.
Trotzdem gibt es manchmal Gelegenheiten, wo ich nicht vom Stuhl gerissen werden will von fremden - äh - Gewitterbolzen, zum Beispiel wenn ich meine tatterige Mutter mit 84 dabei habe.

era
Da stören Kinder auch nicht - nur wenn sie sich so krass benehmen.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Kinderunfreundlichkeit oder "Notwehr" ?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf loretta vom 18.04.2013, 08:46:56
Ich bin gerne mit Kindern zusammen.

Ich bin gerne mit Erwachsenen zusammen.

Die Kombination Kinder und Erwachsene ist häufig mit Stress verbunden. Da ließe sich einiges an "Faktoren" benennen.

Interessant ist für mich zu beobachten, wo und wann Eltern sich berufen fühlen einzugreifen, oder schon im Vorfeld Einfluss nehmen.

In Restaurants (Threadthema) wird häufig nicht geguckt - die Eltern möchten entspannen.

Ähnlich läuft es wenn Eltern mit Kindern irgendwo zu Besuch sind.

Das gleiche Bild in Warenhäusern.

Ebenfalls bei Gottesdiensten.
Meine Tochter erlebte Ostern einen Gottesdienst mit Taufe, der Pfarrer war gleichzeitig der Opa.
Ca 20 Kinder tobten rum, ein Halbwüchsiger pustete die Osterkerze aus, von Muße oder Andacht keine Spur ...

Dagegen die Gottesdienste anlässlich der Einschulung.
Ich erlebte in diesem Jahr zwei.
Da saßen die Kleinen: Zwar sehr gelangweilt ... aber kein Einziges rührte sich vom Fleck.

Mareike

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