Aktuelle Themen Sexismus-Debatte

werderanerin
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 08.01.2018, 16:41:40

Natürlich weiß man, dass diesen Kerlen wohl kaum etwas nachgewiesen werden kann aber allein die Tatsache, dass sie mit einem Schlag nicht mehr im Mittelpunkt stehen, ist alles wert. 

Für Betroffene heute und zukünftig wird es vielleicht einfacher sein, sich nicht alles gefallen zu lassen und den Mut aufzubringen, Anzeige zu erstatten.
Endlich ist manches ans Licht gekommen..., Männer, die ein ganz normales Verhalten zu Frauen haben, brauchen eh nichts zu befürchten.

Kristine

 

olga64
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 08.01.2018, 17:05:38
Natürlich weiß man, dass diesen Kerlen wohl kaum etwas nachgewiesen werden kann aber allein die Tatsache, dass sie mit einem Schlag nicht mehr im Mittelpunkt stehen, ist alles wert. 
Für Betroffene heute und zukünftig wird es vielleicht einfacher sein, sich nicht alles... gefallen zu lassen und den Mut aufzubringen, Anzeige zu erstatten.
Endlich ist manches ans Licht gekommen, Männer, die ein ganz normales Verhalten zu Frauen haben, brauchen eh nichts zu befürchten.

Kristine

 
Sie haben mich anscheinend nicht richtig verstanden: wenn eine Angelegenheit verjährt ist, erfoglt auch keine Anklage. Die Anzeige dient also nur dazu, ein Heer von Anwälten zu beschäftigen und ich denke, in diesem Fall hat Herr Dr. Wedel die besseren. Jetzt steht er übrigens wieder im medialen Mittelpunkt, was er seit Jahren nicht mehr tat, weil er keine aufregenden Filme mehr drehte.
Die Sache kommt ja immer wieder in die Öffentlichkeit, seit Jahrzehnten. Was hat sich seit der letzten Aktion verbessert oder verändert? ES scheint ja immer so weiterzugehen. Und warum gibt es immer wieder Frauen, die denken, der Weg über das BEtt wäre der erfolgversprechendste, um Karriere zu machen? Wann werden die endlich selbstbewusster und versuchen es auf dem Gebiet, wo sie (auch?) noch Talent haben?
Ich weiss auch nicht ,was Sie unter "Männern mit normalem Verhalten verstehen". In unserem Land werden gerade in Beziehungen Frauen geschlagen, vergewaltigt und getötet. Und wenn Männer es mal nicht zu Hause machen, dann anderswo.
Glauben Sie wirklich, es werden jetzt mehr Männer "normal"? Olga
mane
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von mane
als Antwort auf werderanerin vom 08.01.2018, 13:15:15
Erinnerungen jeder Art verblassen ja mit der Zeit... aber ich könnte mir vorstellen, dass gerade solche sexuellen Belästigungen zwar in die hinterste Schublade abgespeichert werden, weil Frau/Mann sie unbedingt verdrängen wollten..., kramt man aber tiefer nach, wird alles wieder hochkommen und wahrscheinlich sogar ziemlich deutlich und detailliert...
Kristine

 

Liebe Kristine,

es stimmt, dass Erinnerungen nicht immer präsent sind und bei den betreffenden Frauen möglicherweise durch die Metoo-Debatte wieder hochkamen.  
Ob diese Erinnerungen allerdings nach Jahrzehnten noch „ziemlich deutlich und detailliert“ sind, bezweifele ich. Zu der Frage, wie „objektiv“ Erinnerungen sein können, werde ich einen neuen Thread aufmachen und würde mich freuen, wenn du und andere sich beteiligen würden.
Gruß Mane
 

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werderanerin
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf mane vom 09.01.2018, 10:33:29

Sicherlich kommt es auch dabei immer auf den Typ Frau/Mann an aber dennoch denke ich..., tiefsitzende Erinnerungen sind niemals wirklich weg ...allerhöchstens verschüttet !

Kristine

werderanerin
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 08.01.2018, 18:47:24

besser lesen... habe ganz deutlich von Anzeigen Derjenigen geschrieben, die es heute und zukünftig betrifft...!!!

Und im Übrigen geht es eben nicht so weiter, wie bisher und das hat zumindest schon mal die "Metoo Bewegung" erreicht...jeder noch so kleine Schritt ist gut !

Kristine

olga64
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 09.01.2018, 16:27:10

Solange es Frauen gibt, die nach wie vor einen Knopf mehr an der Bluse aufmachen, wenn sie ein Date mit einem Entscheider-Mann haben, so lange sich Frauen ihre Busen operieren lassen unddenken, diese Investition lohnt sich für ihre weitere Karriere, wird sich gar nichts ändern, wie ich befürchte.
Wir leben seit längerem in einer Zeit, wo Äusserlichkeiten soviel mehr gepflegt werden als "die inneren Werte". Zugegeben, bei uns älteren Frauen ist es wohl ausgeprägter, auf unser Inneres zu verweisen, weil es auch nicht mehr viel helfen könnte, die Blusenknöpfe noch weiter zu öffnen.
ABer die jungen Frauen leben grossenteils in einer medialen Scheinwelt, hervorgerufen durch die sozialen Medien wie z.B. Instagram. Das hat ganze Berufszweige geschaffen, wenn z.B. eine sehr junge Frau Fashion-Bloggerin wird und wenn sie clever ist, ein hohes Einkommen damit erzielen kann. Läuft alles über das äussere Erscheinungsbild und die Connection. Solange Männer am Hebel sitzen, werden sie die Modalitäten bestimmen.
Helfen könnte nur, dass Frauen hier aufholen, aber nicht zu lange auf der BAsis, was sie vor Jahrzehnten erleben mussten und heute nicht mehr beweisen können und müssen. Olga


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mane
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 08.01.2018, 16:41:40
Ich finde natürlich Männer widerlich, die Karrierechancen nur vergeben, wenn so eine hübsche, junge Frau (egal ob sie Talent hat oder nicht) mit ihm in die Kiste springt. Ich finde aber auch Frauen, die diesen Weg gingen oder gegangen sind, mehr als befremdlich. Warum trauten die sich damals nicht mehr zu oder war es so verlockend, doch einmal mit einem berühmten Regisseur spielen zu können?
Die DAmen, die sich jetzt "outen" sind zumindest mir völlig unbekannt und ich gehe davon aus, dass ihr damaliges Experiment nicht viel geholfen hat.
Ob die jetzige Attacke hilft, dass sie doch noch mal eine BErühmtheitsschub erhalten, wage ich zu bezweifeln.

Hallo Olga

Die Damen arbeiten schon länger nicht mehr als Schauspielerinnen. Sie haben, so berichten sie, ihre Karrieren frühzeitig beendet, was auch an den demütigenden Erfahrungen mit Dieter Wedel liege, der im deutschen Fernsehgeschäft lange ein Machtfaktor war. Jany Tempel arbeitet heute als Fotografin, Drehbuchautorin und Regisseurin, Patricia Thielemann ist heute eine erfolgreiche Yogalehrerin mit drei eigenen Studios.

Dieter Wedel meldete sich zu sexuellen Belästigungen, die er am eigenen Leibe erfahren hatte.

„Auch Männer sind Übergriffen ausgesetzt“, sagte er. „Als ich ans Theater kam, wurde ich immer für schwul gehalten. Homosexuelle Regisseure und Schauspieler haben mich mächtig unter Druck gesetzt. Aber ich habe nicht nachgegeben. Und ich bin auch nicht gebrochen worden.“

Für die drei Frauen waren diese Worte nicht hinnehmbar. Sie fühlten sich verhöhnt. Ausgerechnet Dieter Wedel stellte sich in einem Gespräch mit dem Radiosender FFH am 22.11.2017 als Opfer dar. Ausschnitte aus dem Interview sind hier zu hören:
Dieter Wedel über eigene Erfahrungen

In dem Gespräch fielen auch diese Worte über männliche Macht im Schauspielgewerbe:

„Schauspielerinnen sind unter einem großen Druck. Sie können die Julia nicht mit 30 spielen, die müssen sie mit 25 spielen. Und plötzlich ist da einer, und der kann ihnen die Julia geben. Aber sie müssen ein bisschen lieb sein. Widerlich! Schrecklich!“

Ich habe ihn in diesem Interview als sehr unangenehmen Menschen empfunden.
Mane


 
mane
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von mane
als Antwort auf werderanerin vom 09.01.2018, 16:21:13
Sicherlich kommt es auch dabei immer auf den Typ Frau/Mann an aber dennoch denke ich..., tiefsitzende Erinnerungen sind niemals wirklich weg ...allerhöchstens verschüttet !

Kristine
Hallo Kristine,

das ist richtig, mir ging es um etwas anderes und zwar,  dass nie 1:1 so erinnert wird, wie man es erlebt hat.
Mane
Nanielse
Nanielse
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von Nanielse
als Antwort auf Femmefatale vom 03.11.2017, 10:10:11

ja, ich denke auch das  bei der  "überschwappenden"  Sexismus-Debatte,  absolut übertrieben wird , dass so manche "brühmte/bekannte Frau sich  mit diesen Aussagen in den Mittelpunkt stellen möchte ?? nicht nur in der Filmwelt , auch in der Politik oder an jedem Arbeitsplatz k ö n n t e sexistischen  "Bedrängen" stattfinden  --- oder HAT stattgefunden -----aber  doch nicht in solch einer Vielfalt ? ?
Was mich mistrauisch macht , warum spricht man JETZT erst davon ?
es ist nur meine Meinung -- 
GLG  Marianne 

olga64
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 09.01.2018, 17:30:59

Ich mochte alle Filme, wo Wedel Regisseur war. Sie waren immer gut und eine Ausnahme im deutschen TV.
Ihn selbst fand ich immer unsympathisch, insbesondere wie er jahrelang stolz erzählte, dass er eine polygame Beziehung pflegt. Aber auch hier gilt: er hat die Frauen ja nicht gewaltsam in Keller gesperrt; die machten freiwillig mit.
Sonja Kirchberger  erzählte, dass früher die unbekannten, jungen Frauen 'Schlange vor ihm standen, um vielleicht doch noch eine Rolle zu ergattern. Und wenn das nicht klappte? Wie lange kann sich Wut und Hass fortsetzen?
Nun meldet sich heute die Frau von Simonischek, die mal die Tochter beim grossen Bellheim spielte. Sie erzählte, wie mies sie behandelt wurde und auch Mario Adorf ihr nicht half, dass sich dies besserte.
Auch Hannelore Elsner hatte ja ihre persönlichen Erlebnisse mit IHM.
Aber ich bleibe dabei, was hilft das alles? Zumal es auch eine Vorverurteilung ist, gegen die sich dann der Delinquent nicht mehr so richtig wehren kann, es sei denn, er macht diese SChlammschlacht in vollem Umfange mit. Aber wem hilft das? Nur, dass die Einzelnen mal wieder Aufmerksamkeit in den Medien erhalten?
Mich wundert ja, dass die meisten, die jetzt "an die Öffentlichkeit" gehen, eigentlich hier keiner kennt. Das muss ja auch Gründe haben, wenn dies trotz dieser "Strategie" nie erfolgreich war. Olga


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