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Aktuelle Themen Tag der deutschen Einheit

ehemaligesMitglied41
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Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf Marija vom 13.10.2012, 06:29:36
Warum lebst du eigentlich nicht in Chemnitz oder Halle oder Görlitz ?
Die dort suchen Menschen wie Dich zu wohnen.
Warum unterstützt Du nicht Deine alte Heimat ?
Das wäre doch Aufbau OST !


Marija,
ich habe in einen der 3 Städte bis 2005 gewohnt, bin der Liebe wegen weggezogen,
schlimm oder???

Hast du vergessen, dass wir unsere alte Heimat trotzdem unterstützen, wir zahlen den Solibeitrag
und ich bekomme „OSTRENTE“.

Klar haben die „Oberen“ privilegiert gelebt, ist doch überall so.
Doch wenn man es ganz genau betrachtet, waren die echte Stümper gegenüber denen im anderen Teil Deutschlands.

Wenn du mal ehrlich zu dir selbst bist, so erinnerst du dich doch auch gern an vergangene Zeiten.

Vielleicht gibst du dir mal Mühe und versuchst zu verstehen, dass das bei uns genauso ist, ohne immer stets die Politik und die Mauer im Sinn zu haben.

Es ist so, wir waren eben auch glücklich.

Wie vielen Menschen in der 3. Welt geht es auch so. Sie sind so lange glücklich, wie sie nichts anderes kennen.

Auch ich verstehe so manches nicht in dem jetzigen System, lebe aber damit.

Dumm ist nur, dass es eben bis zur Wende die DDR gab und die Menschen von dort eben Vergleiche vornehmen.

Ist das von der Sache her nicht normal?

Warum nur reagieren einige so allergisch darauf?

Ich selbst bin auch nicht der Typ, der mit aller Macht alles oder das meiste schlecht darstellt, nur weil es so gern gewollt ist.

Wir haben doch jetzt die Freiheit alles zu sagen und nun sagen wir die Wahrheit und das ist auch nicht recht.

In meinem jetzigen Umfeld haben die Menschen auch erst dazulernen müssen, sie waren genauso voller Vorurteile und haben die „allgemeine“ Meinung vertreten, das hat sich total geändert.

Ich fühle mich sehr wohl in meiner Wahlheimat, doch die innere Verbundenheit mit der Heimat bleibt, mit allen guten und mit den nicht so guten Seiten.

..ein..



Marija
Marija
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Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 13.10.2012, 09:47:11
Lächeln,

Dein Beitrag spricht von großer Menschlichkeit und Herzenswärme.
Und glaube mir, ich kann jedes Deiner Worte unterstreichen.

Meine besten Freunde kommen aus Meck-Pomm und Sachsen.
Und auf die kann ich mich 100% verlassen und würde für sie "durchs Feuer gehen".

Es gefällt mir aber dennoch ganz und gar nicht, wenn alle wirklich belegbaren schlimmen Auswüchse der DDR hier verharmlost oder Schreiber und ihre Beiträge verhöhnt werden.

Mit einem sehr lieben Gruß
Marija
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
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Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf clara vom 12.10.2012, 21:07:49
Ja, Österreich und die Schweiz erteilten ein Einreisevisum für DDR-Bürger. Diese benötigten aber, entgegen den Gepflogenheiten, noch ein Ausreisevisum für diese Länder, das von den DDR-Behörden ausgestellt werden musste.


Clara,

ich meinte die Einreise zur Wendezeit.

Im Übrigen hast du Recht, man musste ein Visum beantragen, was auch mitunter sehr willkürlich genehmigt wurde.

Mich hat das Jahre lang nicht berührt.

1988 wurden kurzfristig die Bestimmungen geändert und ich stellte auch einen Antrag.

14 Tage später wurde die Bestimmung wieder aufgehoben und ich durfte nicht in die Schweiz reisen (Stiefgeschwister).

Erst zu diesem Zeitpunkt erfuhr ich, dass diese Genehmigungen sehr unterschiedlich befürwortet und abgelehnt wurden.

Klar war ich sauer, sollte ich mich deshalb erschießen?

Jahre später gehörte der Polizist, der mich ablehnte zum erweiterten Familienkreis.

Wir haben nie darüber gesprochen, doch ich fühlte sehr wohl, was in ihm vorging und er wusste genau wer ich bin (auch damals schon, denn er hat meine Halbschwester geheiratet).

Der Kontakt wurde zwischenzeitlich abgebrochen, ohne Begründung.
Sicher wollte er unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen.

Ich habe mir nichts vorzuwerfen, doch er muss nun mit der Ungewissheit leben.

..ein..


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ehemaligesMitglied41
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Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf Marija vom 13.10.2012, 09:53:20
Es gefällt mir aber dennoch ganz und gar nicht, wenn alle wirklich belegbaren schlimmen Auswüchse der DDR hier verharmlost oder Schreiber und ihre Beiträge verhöhnt werden.


Danke Marija für deine sehr lieben Worte.

Ich möchte aber noch einige Gedanken loswerden.

Mag sein, dass es so ankommt, als würden manche Dinge verharmlost werden.

Marija,

wenn du aber nichts davon erfahren hast, kein Westfernsehen hattest und sonst auch keine Beziehungen und Kontakte.

Erst im Zuge der Wende wurde sehr viel offengelegt und glaube mir, auch für mich ist dies erdrückend und ich verabscheue zutiefst diese Taten.

Ich schäme mich auch dafür, doch muss man es uns nicht ständig vorhalten.

Ist genauso wie mit Hitler und der Nazizeit.

Es passt uns Deutschen auch nicht, dass wir sehr oft damit konfrontiert werden.

Mir geht es verflucht unter die Haut, wenn mir einer hinterherruft „Nazi“ und mir geht es ebenso,
wenn ich stets mit den Gräueltaten aus der DDR konfrontiert werde.

Du musst aber auch bedenken, dass Dank des Internets auch jetzt erst viel nachzulesen ist.

Wenn du Freunde in Sachsen hast, dann frag sie mal nach dem „Tal der Ahnungslosen“, da komme ich her.

Ebenso einen sehr lieben Gruß zurück
..ein..

sammy
sammy
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von sammy
als Antwort auf Marija vom 13.10.2012, 06:29:36
Natürlich war nicht alles schlecht in der DDR.
Und es war falsch, mit dem Rasenmäher über alles drüber zu fahren und auch das Gute nieder zu mähen.
Das wissen auch wir Westdeutschen.
Aber grundlos gab es bei euch wohl doch keine friedliche Revolution.


Marija, mit drei Sätzen hast du es m.E. auf den Punkt gebracht. Leider ziehen sich einige der "Ehemaligen" den falschen Schuh an wenn über das "Staatssystem" und seinen "Mitläufern" diskutiert wird.

sammy
justus39
justus39
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 13.10.2012, 09:47:11
Marija,
ich habe in einen der 3 Städte bis 2005 gewohnt, bin der Liebe wegen weggezogen,
schlimm oder???
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich

Auch bei uns war es die Liebe. Aber damals ist meine Verlobte aus dem Rheinland nach Sachsen gezogen, weil ich mich nicht an der Mauer erschießen lassen wollte.
Später haben wir es rückgängig gemacht und einen Ausreiseantrag gestellt. Der noch ganz kurz vor dem Fall der Mauer genehmigt wurde, und wir haben mit unseren Kindern innerhalb 48 Stunden die DDR verlassen müssen.

Dadurch kennen wir beide Seiten und können uns so ziemlich in beide Blickrichtungen hineindenken.
An die Freiheitsbeschränkungen in die man hineinwächst gewöhnt man sich eher als an die, welche einen über Nacht übergestülpt wurden.
Das erklärt auch, warum es aus Ost und West so unterschiedlichen Meinungen gibt. Wenn diese dann noch dramatisch überhöht werden, dann kommt es zu solchen unverständlichen Auseinandersetzungen wie hier.
Marija,Hast du vergessen, dass wir unsere alte Heimat trotzdem unterstützen, wir zahlen den Solibeitrag
und ich bekomme „OSTRENTE“.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich

Auch ich bekomme Ostrente und bezahle Westpreise, aber ich habe es selbst so entschieden.
Wir haben Haus und Hof verschenkt und hier neu angefangen. Das alles wäre nicht nötig gewesen, aber wir sind trotzdem zufrieden.
Ich erlaube mir aber auch hier und heute, meine Meinung zu äußern. Das habe ich auch in der DDR getan!
Wenn auch hier im Forum nicht einige so engstirnig auf ihrer vorgefassten Meinung herumreiten würden, wäre das scghon mal ein großer Beitrag zum Tag der Einheit.
Es ist so, wir waren eben auch glücklich.

Wie vielen Menschen in der 3. Welt geht es auch so. Sie sind so lange glücklich, wie sie nichts anderes kennen.
Ich fühle mich sehr wohl in meiner Wahlheimat, doch die innere Verbundenheit mit der Heimat bleibt, mit allen guten und mit den nicht so guten Seiten.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich


So geht es auch mir und meiner Familie.
Wir erinnern uns sehr gern an glückliche und erfolgreiche Zeiten in der DDR, aber wir möchten sie nicht wieder haben.

justus

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Marija
Marija
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von Marija
als Antwort auf justus39 vom 02.10.2012, 23:28:49
Wir hatten heute kein schönes Wetter, sollte es morgen besser werden, würde ich meine Frau zum Essen einladen!

Es wäre auch ein Anlass, darüber nachzudenken, wie schnell sich Situationen ändern und was von Politikeraussprüchen zu halten ist.
Politikern kann man nicht trauen!
Walter Ulbricht sagte einst: "Joja,
wir wärden gaine Mauer bauän!"
Ein halbes Jahr später stand sie da.

Der Walter lag längst auf der Bahre,
und Erich nuschelte am gleichen Ort:
"Dieese Mauerr steehht noch hundert Jahre!"
Ein halbes Jahr später war sie fort!

justus


Aha !
justus39
justus39
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von justus39
als Antwort auf Marija vom 13.10.2012, 13:10:25
Aha !

Ja, ja!
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von Gillian
Ich stelle verwundert fest, dass es zehn Tage nach dem Feiertag noch immer weitergeht mit der Diskussion.
Für mich war das Thema nach ein paar Tagen erledigt, ich hatte befriedigt festgestellt: Auf beiden Seiten gibt es Einsichten, die "Annäherung" macht Fortschritte , und ich kann meine letzten Lebensjahre im Einklang mit der Gegenwart und mit glücklichen Erinnerungen an die Vergangenheit verbringen.
Mit Ein-Lächeln, Hugo und Dutchie gehe ich immer konform, Klaro bin ich dankbar für ihre netten Worte, und Justus mit seinem Humor lockert die oft vorhandene Verbissenheit wohltuend auf .
Seinen letzten Beitrag könnte ich mir gut als Schlusswort vorstellen und kann nur hoffen, dass es wirklich so ist (und hier nicht bis zum nächsten 3. Oktober weiter gestritten wird).
G.
Marija
Marija
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von Marija
als Antwort auf Gillian vom 13.10.2012, 13:56:21
Ich stelle verwundert fest, dass es zehn Tage nach dem Feiertag noch immer weitergeht mit der Diskussion.
Für mich war das Thema nach ein paar Tagen erledigt, ich hatte befriedigt festgestellt: Auf beiden Seiten gibt es Einsichten, die "Annäherung" macht Fortschritte , und ich kann meine letzten Lebensjahre im Einklang mit der Gegenwart und mit glücklichen Erinnerungen an die Vergangenheit verbringen.
Mit Ein-Lächeln, Hugo und Dutchie gehe ich immer konform, Klaro bin ich dankbar für ihre netten Worte, und Justus mit seinem Humor lockert die oft vorhandene Verbissenheit wohltuend auf .
Seinen letzten Beitrag könnte ich mir gut als Schlusswort vorstellen und kann nur hoffen, dass es wirklich so ist (und hier nicht bis zum nächsten 3. Oktober weiter gestritten wird).
G.


........mir, liebe Gillian,

ist sehr viel klar geworden.
Zum Beispiel
.......dass es in der DDR so wunderbar drogenfrei zugegangen ist, und man die Segnungen des Westens ja gar nicht braucht..
aber - siehe dutchweepee - sich genau derjenige hier in diesem Forum für die Freigabe von "Gras" ins Zeug legt und bekennt, was und wie viel er geraucht hat !

.............und, weiterhin, dass man als Westler schön brav das M. halten soll, wenn ein Ostler gesprochen hat und meint, alles sei gesagt !

Es ist nicht alles Gold, was glänzt - auch nicht in der BRD ! Sehr wohl ! Aber :
Ich bin stolz auf unsere BRD und es ist kein Schweinesystem, wie dutch es genannt hat ! Auch wenn viel Kritik geübt werden kann, so dürfen wir unsere Meinung sagen und werden nicht gleich eingelocht !

Die Solidarität, die sich hier einige user entgegenbringen, die ist "bewundernswert" verlässlich, ganz gleich, was zur Aussage kam..

Das ist meine Stellungnahme, und das musste mal raus!
Marija

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