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Aktuelle Themen Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München

Edita
Edita
Mitglied

RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.06.2021, 17:53:28

Ich sehe keine unflätige Ausdrucksweise, meine Ausdrucksweise ist kinder- und salonfähig! 

Edita

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von Tina1

Ich und mein Sohn, die ganze Familie fanden das gut, das Neuer die Armbinde mit den Regenbogenfarben getragen hat. Das sind die Farben für Schwule u Lesben, damit sind sie in der ganzen Welt verbunden. Und damit hat sich Neuer und die deutsche Mannschaft, auch mit den homosexuellen der Mannschaft u. derer die schon nicht mehr aktiv sind, ebenfalls verbunden. Das war u ist ein gutes Zeichen. Ich bin das erste Mal mit dieser Fahne vor 25 Jahren in San Francisco in Kontakt gekommen. Wir sind eine Straße entlang gefahren, wo auf beiden Seiten, in jedem Haus, fast aus jedem Fenster diese Regenbogenfahnen hingen. Die Häuser waren nicht groß u ziemlich bunt. Ich habe dabei an meinem Sohn gedacht, er hätte sich bestimmt über dieses Bild gefreut.

Wir standen von Anfang an hinter unserem Sohn. Und er u seine vielen Freunde, also diese Generation, hatten nie Probleme, weil sie homosexuell sind, weder in der Schule, bei Vorstellungsgesprächen, noch in den Firmen, noch im Job, bei KollegenInnen. Ganz im Gegenteil. Er wurde über seine Sympathie, nach seinem Wissen, ob er die Firma gut verkaufen kann, ob er Teamfähig ist, beurteilt. Er hat die Jobs, die er wollte auch bekommen(Goldmann Sachs, deutsche Börse in Frankfurt). Und in den Teams, bei den Chefs war er sehr beliebt, man traf sich auch privat u das bis heute. Da hat sich ganz, ganz viel verändert in der Gesellschaft u das schon Jahrzehnte.

Das fing an, wo Wowereit sagte: Ich bin schwul und das ist gut so. Da haben einige heterosexuelle was verschlafen, würde ich sagen. Weil sie  in Wirklichkeit sich auch nicht für die Szene interessiert haben. Er findet es auch immer lustig, wenn heterosexuelle dann immer wissen wollen, wie es sich als homosexueller lebt, was sie sich wünschen o nicht wünschen. Das Thema wird nur von heterosexuellen besetzt, anstatt von den betroffenen selber o. mit ihnen zusammen. Inzwischen ist mein Sohn, mit seinem Freund( Muslim, Vater Syrier,) glücklich verheiratet. Wir haben noch einen Sohn dazubekommen, er wurde von seinem Vater verstoßen, weil er mit einem Mann zusammen lebt. Er war glücklich, dass er von uns so gut aufgenommen wurde.

Mein Sohn sagt mir schon immer, er will nicht im Mittelpunkt stehen, er will nicht als bunt gesehen werden, sondern er will wie jeder andere sein Leben leben können, ohne das er sich rechtfertigen muss. Also die Frage schwul oder hetero sollte kein Thema mehr sein, in der heutigen Zeit. Er sieht sich nicht als was anderes, sondern ganz normal. Er benimmt sich wie jeder andere Mann, es gibt keinen Unterschied.

Das, was Orban äußert u machen will, veruteilt er als schwuler Mann sehr, da soll  sich die EU  kümmern. Er hätte sich aber solche Aktionen wie jetzt, Regenbogenfarben erstrahlen, Demonstrationen mit Regenbogenfahnen, schon lange  gewünscht, für die Homosexuellen die in vielen Ländern noch die Todesstrafe erwartet o Jahrzehnte Haft erleben müssen. Wo man sie verfolgt, verhaftet u foltert. Diese Solidarität nur wegen Orban zu bekunden, ist ihm viel zu wenig.

Ihm geht es in Deutschland gut, er wurde nie gefragt was er ist, u trotzdem wusste es jeder.  Er sagt, wenn das mit dem Orban nicht passiert wäre, hätte es diese Aktion nicht gegeben, wäre das Thema Homosexualität nicht diskutiert worden, nicht in den Medien getanden, was aber so wichtig für viele schwule Männer in vielen Ländern wäre. Wo sind die Demos, diese Aktionen, die Petitionen für all die schwulen, vor Orban, die verfolgt werden, die zusammengeschlagen werden, die die Todesstrafe erwartet und das nur, weil sie schwul sind. Viele davon fliehen dann nach Deutschland. Den türkischen homosexuellen geht es in Deutschland nicht gut, denn sie können sich nicht outen, sie werden dann von den Familien verstoßen und bedroht. Er kennt einige davon. In der Türkei werden ebenfalls Schwule verfolgt, LGBTQI-Rechte u. Demos, Umzüge verboten. Wo war u ist die Kritik gegen Erdogan bei dem Thema?Wo sind solche lauten, medialen Aktionen wie jetzt, für die Solidarität für die Schwulen in der Türkei u. in den vielen anderen Ländern?

Die ganze Sache mal aus Sicht eines betroffenen gesehen, die sind bis jetzt nicht zu Wort gekommen. Das sind meine Erfahrungen mit und durch meinen Sohn u Schwiegersohn.
Tina
 
olga64
olga64
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RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lavendelheide vom 25.06.2021, 16:47:58
Ich kann auch nicht verstehen, warum wir uns darum kümmern. Was gehen uns andere Länder und ihre Einstellungen an? Soll Ungarn doch selbst für ihr Land entscheiden.
Womit hängt das zusammen, dass Sie anscheinend diese Angelegenheit nicht richtig einschätzen können?
Noch ist Ungarn ein Mitglied der EU und diese Staatengemeinschaft hat sich selbst auferlegte Statuten und Regeln. Auch in Sachen Homophobie hat dies übrigens damit zu tun, dass unter vielen anderen auch homosexuelle Männer und Frauen während des Nazi-Gemetzels nur aufgrund ihrer sexuellen Orientierung einer Gefahr des Todes ausgesetzt waren.
Ungarn kann gerne für sich entscheiden, wenn das Land vorher aus der EU ausgetreten ist. Das würde uns auch viel Geld ersparen, weil Ungarn zu den grossen Zahlungsempfängern gehört, dieses Geld gerne annimmt und für teilweise völlig sinnlose Projekte verwendet (die aber den kleinen, dicken Orban dann bei sienem Volk grösser wirken lassen), aber umgekehrt die EU bekämpft, wo es sich ihm anbietet.
Wenn er schon auf gleicher Wellenlänge wie andere Diktatoren, z.B. Putin, Bolsonaro, Lukaschenko, sich bewegen möchte, wäre ihm empfohlen, sich diesten Staaten anzuschiessen - würde zu ihm passen und uns (europäische Steuerzahler) entlasten. Olga

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von Bias
als Antwort auf Tina1 vom 25.06.2021, 18:41:55

Was das Schwulsein betrifft, Tina, verfüge ich wahrscheinlich über ein ähnliches Eunuchenknowhow wie viele andere hier im Forum.
Ich weiß nur: Gehörte ich zur Schwulengemeinschaft wäre es mir so gar nicht recht, dieselbe so wie derzeit auf das Programm der Schaubühne gesetzt zu sehen.

Jetzt ist es nun mal so;
schaun wir gemeinsam mal was das Fanal der Zuneigung, die Solidarisierung und der hingebungsvolle Einsatz für die Interessen der LGBTI-Gemeinschaft im Ergebnis für Darsteller und Publikum bringt.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von pschroed
Interessantes Interview mit Xavier Bettel Premier von dem kleinen Luxemburg in Brüssel.

Ungarn
Frau Merkel
Russland

Das Video ist interessant, es sind 1-2  Minuten am Anfang und Ende auf französich.-
Die meiste Zeit ist auf DE.
Gesamt dauer circa 7 Minuten.  Phil.


QUELLE VIDEO https://www.wort.lu/de/international/bettel-ueber-merkel-eine-sehr-grosse-persoenlichkeit-60d5af22de135b923662bb9b
Mitglied_02b73e5
Mitglied_02b73e5
Mitglied

RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Worte..., an Taten erkennt man den Mut und die Entschlossenheit etwas voran zu bringen.
Eine gerechte Gesellschaft, tolerant gegenüber jedem, egal welcher Herkunft, welchen Glaubens oder welchen Geschlechts.
wenn wir ehrlich sind, wird es immer Menschen geben, die Homosexuelle nicht akzeptieren.
Sport,  in unserem Fall Fussball, sollte nicht als Bühne zum Missionieren dienen. 
Hier geht es um sportliche Leistungen,  weniger um Sanktionen gegenüber einem Land, dass Kindern gleichgeschlechtliche Liebe vorenthalten möchte.

 


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RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 25.06.2021, 17:03:37
Wie ich oben beschrieben habe, ist das Thema komplizierter  und komplexer, nicht so ein harmloses Pille-Palle, wie Du schreibst!
geschrieben von Edita
Aber Edita, ich bin zwar von so einer Maßnahme des Orban auch nicht so richtig begeistert.
Sachliche Aufklärung wäre in erster Sache der Eltern; sind die dazu aber auch wirklich fähig?  Dann wäre solch ein Schweigegebot doppelt hirnrissig.
Aber er ist der legal gewählte Repräsentant eines selbständigen Volkes, das der EU föderativ angeschlossen ist. Dessen Meinung ist zu hören!

Ob sie auch zu tolerieren ist, ist eine andere Sache. Sie ist es, eben weil legal gewählt. Jede Mißbilligung ist zwar verständlich, aber sie darf nicht in Druck oder Sanktionen ausarten. Das wäre Erpressung, und das möchte gerade die EU nicht. Gelder zu kürzen, weil wir anderer Meinung sind als ein legal gewählter Präsident, das ist Nötigung. Das wäre gegen Statuten. Das brächte die EU auseinander. Unser Maßstab kann nicht in allen Gebilden durchgesetzt werden (Vatikan).

Ggf sollten die Bedingungen, die Konditionen im voraus verbindlich geändert werden. Was auch noch zweifelhaft wäre. Wir wissen doch nicht, warum und von wem Orban dazu veranlasst wurde. Von seinem Schulystem, von einem Elternrat, von der Kirche, ...?  Dass er persönlich allein so eine Lippe riskiert, ist wohl eher nicht anzunehmen.

Wie geschrieben zB FR könnte sich auch über unser Schulsystem echauffieren, und gar verlangen, dass wir das ändern. Und dann Sanktionen? DE würde die Zunge rausstrecken? Obwohl es nachweislich vernünftig wäre, es zu ändern.

Ich ahne vielmehr, dass mit diesem Getöse von einer aderen Größeren Sache abgelenkt werden soll.
Und daß sich der EU-Apparat deswegen aufplustern muss.
Bias
Bias
Mitglied

RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.06.2021, 19:40:33
Worte..., an Taten erkennt man den Mut und die Entschlossenheit etwas voran zu bringen.
Eine gerechte Gesellschaft, tolerant gegenüber jedem, egal welcher Herkunft, welchen Glaubens oder welchen Geschlechts.
wenn wir ehrlich sind, wird es immer Menschen geben, die Homosexuelle nicht akzeptieren.
Sport,  in unserem Fall Fussball, sollte nicht als Bühne zum Missionieren dienen. 
Hier geht es um sportliche Leistungen,  weniger um Sanktionen gegenüber einem Land, dass Kindern gleichgeschlechtliche Liebe vorenthalten möchte.
Nachdem ich einigermaßen über das inkriminierte Gesetz informiert bin und die Begründung der Ungarn dafür aus der Presse wahrgenommen habe, stimme ich weitgehend mit Deiner Betrachtung überein, Tina.
Lediglich dass Kindern in Ungarn die gleichgeschlechtliche Liebe vorenthalten werden soll, kann ich nicht erkennen.
Sie werden wie andere Kinder zuvor als Jugendliche entscheiden, wem ihre Zuneigung gilt und nichts weiter geschieht ihnen - falls ich nichts Wesentliches übersehen habe.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von olga64

Ich finde es sehr gut,dss ORban jetzt innerhalb der EU so gewaltig unter Druck steht. Jetzt hat er noch zwei Mitstreiter auf seiner Seite: Slowenien und Polen.
ABer vielleicht kommt man damit dem Ziel näher, dass Ungarn freiwillig aus der EU austritt. Es dürfte bei diesem kleinen Land,das auch wirtschaftlich nicht die Potenz wie GB bietet, sicher auch schneller und einfacher gehen.
Die Leidtragenden werden wieder das Volk sein - in Ungarn;vielleicht schaffen sie es ja, sich von Orban mit Hilfe der nächsten Wahl endlich zu befreien.
Ich sah es leider nur nebenbei in den Nachrichten, dass in Brüssel ein Politiker aus Luxemburg Orban erklärte, dass er schwul sei, dass dies nicht in Form einer Krankheit auftrat, sondern sehr schwierig für sein Leben ist und war und auch seine Mutter ihn deshalb hassen würde.
Das war wirkich wieder so ein Moment, wo man verspürt, wie sehr Politiker auch einzelne, betroffene Menschen sind, was man meist ja vergisst, wenn man voreilig und vorschnell über sie urteilt. Olga

Bias
Bias
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RE: Ungarn erzürnt über Plan für Regenbogen-Stadion in München
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.06.2021, 20:06:27

Das, was Du schreibst, trifft sich mit meiner Betrachtung, Digi.
Das Thema wird hier weitgehend behandelt als sei die Position von Herrn Viktor Mihály Orbán mit der von Ludwig XIV vergleichbar.
Die Regierungsusancen von Katharina II  mit denen von Frau Dr. Angela Dorothea Merkel gleichzusetzen - auf die Idee käme doch auch kein vernünftiger Mensch; obwohl  diese oder jene Handlung der Dame durchaus Anlass dazu geben könnte.

Was einige Vertreter der EU derzeit aufführen nährt auch meinen Verdacht, dass bestehenden internen Zerwürfnissen überdeckt werden sollen. Vielleicht erfahren wir sogar in eins, zwei Jahren von Journalisten wie Robin Alexander, welche das sind.

Vielleicht schauen wir morgen gemeinsam mal nach, was zu dem ins Deutsche übersetzten Gesetzestext hier geschrieben worden ist und wie gewichtige die Argumente sind.
Das nämlich läge im Bereich unserer Möglichkeiten mithilfe einer unabhängigen Themenauseinandersetzung eigene Erkenntnisse zu gewinnen und darauf basierend Meinungen auszutauschen.

Es ist in meinen Augen kein besonderes Wagnis den eigenen Verstand zu gebrauchen - wann immer es geht.
 


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