Aktuelle Themen Unwetterkatastrophe in meiner Wahlheimat
Eigentlich bin ich irgendwie noch gar nicht bereit, die Bilder nochmal anzusehen, aber ich muss ja ohnehin den Benfis Park einmal am Tag durchlaufen um mit Morena Gassi zu gehen.
Es begann am 11. September als sich der Himmel bewölkte. Zunächst sah das ganz harmlos aus, aber dann wurde der Himmel dunkler und die Vögel verstummten. Auch das kreischende Geräusch der Zikaden blieb aus. Spätestens dann wusste ich, dass es nicht bei einem normalen Gewitter bleiben würde und dann fing es auch schon an. Es donnerte und blitzte, das Gewitter fühlte sich an, als wäre es genau über unserem Haus, das vor Angst und Furcht zu zittern anfing. Morena wurde unruhig und ich auch, ich versuchte sie zwar zu beruhigen, hätte aber selbst eine Portion Mut gebrauchen können. Dann fing es an zu schütten und es hörte nicht mehr auf. Das Gewitter selbst schien vor und zurückzugehen, es donnerte ohne Unterlass und zweimal schlug der Blitz ein. Ich gehe davon aus, dass er die Stromleitungen hinter unserem Haus attackierte.
Schon bald drückte das Grundwasser in unseren Garten und das Wasser stieg und stieg. Der Maschinenraum für die Poolanlage füllte sich und bald war die gesamte Anlage unter Wasser. Auch die Entkalkungsanlage in dem anderen Raum wurde überflutet aber dort wurden die Elektroleitungen nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Mein Männe war bereits in München gelandet als bei mir die Katastrophe richtig los ging. Hinter unserem Haus tobte ein reißender Fluß wo vorher nur staubiges und trockenes Brachland war. Das Wasser riß alles mit was ihm im Wege stand und der Schlamm wälzte sich bis zu unserer Gartenmauer.
Dass zu diesem Zeitpunkt die Häuser im Zentrum des Parks bereits vollgelaufen waren ahnte ich nicht.
Am 12. September frühmorgens wollte ich mit Morena in unser geliebtes Campo gehen, doch ich kam nur bis zur nächsten Straße. Statt einer Straße war ein Schlammfluss und überall waren Polizisten und Militär und da wusste ich, dass sich das Wasser einen Weg mitten durch unser Dorf gesucht hat.
Wo sonst die Hasen fangen spielten, hatte sich ganz schnell ein Schlammbad breit gemacht
Die Straße nach unserer war bereits am 12.09. überflutet und sie mündete in die Hauptstraße, die gar nicht mehr betreten werden konnte. Morena war das genauso wenig geheuer wie mir, deshalb gingen wir wieder nach Hause.
Am Nachmittag dann mußte ich mit ihr raus und es präsentierte sich uns die reinste Zerstörung. Das kleine Häuschen das auf diesem Grundstück war, wurde buchstäblich von der Flut mitgerissen, dafür standen dann zwei Autos auf dem Grundstück die nicht dorthin gehörten. Die Gartenmauer war eingedrückt und wurde fortgespült.
Auch hier sind eingedrückte Gartenmauern und ein Auto dass quer über die Straße geschossen kam
Hier hat die Schlammflut ganz besonders zugeschlagen. Der Hund der Besitzer wurde aus dem Grundstück katapultiert und man hatte ihn später gefunden. Er ist ertrunken.
Auch auf diesem Grundstück stand nichts mehr, außer zwei Autos die aus der darüber liegenden Straße angeschwommen kamen.
Überall lagen Gartenmauern und sogar Straßen wurden aufgerissen. Zerstörung soweit das Auge sehen konnte.
Heute kann ich nicht mehr aber Fortsetzung folgt
Was für eine Tragödie und dann auch noch ein Todesopfer in der Nachbarschaft ..was habt Ihr nur für einb Glück gehabt, liebe Bruny - da war wirklich auf jeder Ecke des Grundstücks mindestens ein Schutzengel. Mein Dank dafür, dass Du uns so zeitnahe davon berichtest. Ich hoffe, Ihr habt nun erst einmal Ruhe.
Erschreckend!
Erleichterd bin ich, Dich hier zu lesen!
Liebe Grüße
Mareike
Liebe Bruny, ist ja schrecklich, dein Bericht macht mich sehr betroffen. Ich wünsche dir viel Kraft und Hilfe das alles zu ertragen. Alles Gute Anne
Bruny, ich habe Deine Fotoreportage mit einem Herzchen versehen,
eigentlich hauptsächlich aus Erleichterung, daß Euch nichts geschehen ! ! !
Nun sehen wir, wie sehr unsere Sorgen um Dich und Deine Nachbarn berechtigt waren !
So `was hat man dort noch nie erlebt, auch nicht die, die schon alt an Jahren !
Glaub mir, so viele im ST haben um Dich gezittert und gebangt !
Daß Du Dich so schnell gemeldet hast, dafür sei Dir herzlich gedankt !
Charlie
diese naturkatastrophe wird dich traumatisiert haben - und nicht zu knapp..
irgendwie kann ich keine tröstenden worte finden, ausser dass ich erleichtert bin, dass es dir und morena wieder einigermassen gut geht.
gruss chris33
Gott sei Dank!
du und die Deinen habt es überstanden, liebe Bruny.
Danke für deinen Bericht!
Viel Kraft für das was jetzt folgt.
Liebe Grüße
Caya
Liebe Bruny, ich hatte den ganzen Tag kein Internet, und eben erst entdecke ich deinen Bericht. Ich bin so froh, dass ich jetzt weiss, dass ihr in Sicherheit seid. Das, was du an Zerstörung zeigst, hat mich schwer erschüttert und ich bin gleichzeitg auch sehr traurig über alles, was eurem Ort geschehen ist. Ich hoffe, dass du, vielleicht auch indem du dich uns hier mitteilst und darüber schreibst, das Ganze ganz langsam verarbeiten kannst. Ich denk an dich. Deine Tine. - Gibt es etwas, was wir von hier aus tun können?
und die Frage:
wieviel Schuld der Mensch an dieser Klimakatastrophe trägt,
beschäftigt mich zutiefst!
Lebenslanger Fleiss der dort Wohnenden umsonst,
Trauer um Menschen,die in den Wassermassen umgekommen sind,
wieviel Tiere mussten qualvoll ertrinken........
und uns geht es hier so gut,
wir wagen zu stöhnen,wenn Regentage.die wir,die Natiúr und alles Lebendige brauchen,
die Sonne mal nicht scheinen lassen,
wir stöhnen auch,wenn die Sonne zu heiß scheint,
große,unverzichtbare Wälder sind abgebrannt,
durch die Eisschmelze verlieren viele Tiere ihren Lebenraum........
wir freuen uns,wenn gesunde Kinder geboren werden.......
wer aber dankt daran,was wir so zerstört für sie hinterlassen?
Liene Bruny
in keiner Weise will ich mit diesen Überlegungen deine beängstigenden Erlebnisse,des Unwetters zerreden!
Im Gegenteil!
Du gehörst ja mit zu den Betroffenen und du weißt auch,wie sehr wir um dein Schicksal gebangt haben.
Ich denke,derzeit ist die Freude vorrangig,dass scheinbar alles gut gegangen ist.
Ganz sicher aber werden dich die Erinnerungen an dese Stunden und Tage immer wieder einholen,in denen dir die Erinnerung an die riesige Gefahr aufs Neue
Angst und Unsicherheit bringt.
Ich hoffe und wünsche ganz intensiv,dass du das nie wieder erleben musst!
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