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Aktuelle Themen Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal

justus39
justus39
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Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von justus39
Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
Fünfjähriger stirbt nach Familientragödie


22.10.2012, 15:44
Er schnallte beide Kinder an, öffnete die Fenster und fuhr das Auto absichtlich in den Dortmund-Ems-Kanal. Nach der achtjährigen Tochter ist nun auch der fünfjährige Sohn des Fahrers gestorben. Er selbst schwebt immer noch in Lebensgefahr.
geschrieben von Süddeutsche. De

Es ist unvorstellbar und unbegreiflich, was einen Vater dazu veranlasst haben mag, seine eigenen kleinen Kinder in einen derart grausamen und qualvollen Tod zu fahren.
Wir haben selbst vier Kinder großgezogen und freuen uns jetzt über unsere fünf Enkel. Ich wage es nicht mir vorzustellen, wie sich die Kinder auf einen Ausflug mit ihrem Vater gefreut haben mögen, während er schon fest entschlossen war, sie angeschnallt im Auto ertrinken zu lassen.
Zu welchen unmenschlichen Grausamkeiten der Mensch doch fähig ist.
...und solche Verbrechen geschehen in unserer zivilisierten Gesellschaft gar nicht so selten.

Muss man sich Sorgen um diese Spezis machen, die doch allen anderen Lebewesen überlegen sein will?
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von Felide1
als Antwort auf justus39 vom 23.10.2012, 09:43:08
Justus,

Ich glaube vielen Menschen ist das Unrechtsbewusstsein abhanden gekommen, vor allem aber haben sie kein Mitleid.

Felide
Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 23.10.2012, 09:43:08
oft sind das ja beziehungskrisen, die dieser tragödie vorausgehen.

nach dem motto: gehst du weg, nehme ich dir die kinder weg.

grausam, aber leider kein einzelfall.

was in dem verursacher in dem moment vorgeht, kann wohl kaum jemand

nachempfinden.

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justus39
justus39
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Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.10.2012, 09:52:58
Zweifellos kann sich ein Mensch in einer auswegslosen Situation befinden in der er keinen Sinn mehr sieht, weiter zu leben. Aber aus Rache oder enttäuschter Liebe Kinder mit in den Tod zu nehmen ist für mich durch nichts zu erklären. So etwas geschieht ja nicht im Affekt, er muss es doch geplant und vorbereitet haben.

Wir haben einst am Kinderbett gesessen, wenn eins der Kinder einmal krank war. Haben uns abgewechselt wenn sie Pflege brauchten und waren glücklich, wenn es ihnen besser ging.
So haben sich auch unsere Eltern um uns gesorgt, und so tun auch Eltern und Angehörige in Kriegs und Krisengebieten die nicht wissen wie und ob sie den nächsten Tag überleben werden. Es gab in unserer Kindheit während der Kriegs- und Nachkriegszeit tatsächlich Tage wo sich unsere Eltern gefragt haben mögen, was für ein Leben uns erwartet, und ob es sich lohnt, am Leben zu bleiben.

Aber es ist ein Hohn und ein unverstellbares Verbrechen, wenn Mitmenschen in unserer abgesicherten wohlversorgten Gesellschaft glauben, einen Grund und ein Recht zu haben, ihre unschuldigen Kinder umzubringen.
Kinder, die Ihren Schutz und ihre Fürsorge benötigen und die ihnen vertrauen.
Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 23.10.2012, 10:54:28
klar ist das im NORMALFALL so. aber es gibt immer verbrechen, die ein normaler

mensch nicht nachvollziehen kann. die menschen sind eben so oder so oder so.

wieso gäbe es sonst überhaupt verbrechen, wenn alle menschen gleich gut wären.

entschuldigen kann man sowas nicht, in keinem fall!
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von pschroed
Hallo Justus

Diese Geschichte ist an Dramatik nicht mehr zu überbieten

Von Natur aus heben wir uns von der Tierwelt ab daß wir Denken und selbst Entscheiden können.

Leider ist die Denkens und Entscheidungsweise so grund verschieden daß eben solche einzelne zerstörerische Handlungen nicht ausgeschlossen sind.

Für mein Verständnis sind solche Menschen sehr krank. Wenn einem Menschen seine Kontrolle so abhanden gekommen ist, dann kann ich es nicht mal mehr als Blackout verstehen.

Phil.

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adam
adam
Mitglied

Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von adam
als Antwort auf justus39 vom 23.10.2012, 09:43:08
Bis jetzt ist nichts über die Hintergründer der Tat bekannt. Von einem tragischen Unfall bis hin zu einem gewissenlosen Selbstmord und Mord ist alles möglich.

Vor einem selbstgefälligen Urteil und Verurteilung eines Verdächtigen muß beurteilt werden können, was geschehen ist und warum. Auch gedankliche Lynchjustiz ist verwerflich und schon so mancher Stammtisch hat sich mit hängenden Köpfen getrollt, nachdem ein unschuldig Gehängter über den Biergläsern schwang.

Darf noch soviel Gutes im Menschen vorausgesetzt werden, daß als erstes die Frage gestattet ist, welche Verzweiflung einen Vater getrieben haben könnte, seine Kinder zu töten? Muß man sich nicht eher Sorgen um die Spezies Mensch machen, wenn sich emotionsloses Desinteresse an Einzelschicksalen in der Nachbarschaft breit macht und nur zu Schulterklopfen für das eigene Ego führt?

Fünfjähriger stirbt nach Familientragödie

Familientragödie Vater soll absichtlich in Kanal gefahren sein

--

adam
justus39
justus39
Mitglied

Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von justus39
als Antwort auf pschroed vom 23.10.2012, 11:22:06
Hallo Justus

Für mein Verständnis sind solche Menschen sehr krank. Wenn einem Menschen seine Kontrolle so abhanden gekommen ist, dann kann ich es nicht mal mehr als Blackout verstehen.

Phil.

Hallo pschroed

Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass bei dem Täter eine psychische Erkrankung die Ursache für seine Tat ist. Und vielleicht trug dann irgendeine persönliche Niederlage oder Kränkung endgültig dazu bei, dem Leben ein Ende zu setzen.

Ich kann es sogar verstehen, wenn ein Mensch in einer auswegslosen Situation keine Alternative mehr sieht und nicht mehr leben will. Aber er hat dann nicht das Recht, seine Kinder, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben, mit in den Tod zu nehmen. Selbst wenn er die Tat gedanklich schon abgeschlossen hat, dann sollte man doch meinen, dass es noch ein weiter weg ist, diese auch auszuführen.
Spätestens dann wenn er seine Kinder in ihren Kindersitzen anschnallt und sich zur letzten gemeinsamen Fahrt zwischen sie setzt, müsste ihm doch eine Hemmschwelle davon abhalten.

So unvorstellbar derartige Taten für uns sein mögen, sie sind leider gar nicht so selten.

justus
olga64
olga64
Mitglied

Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 23.10.2012, 10:54:28
In der Südd. Zeitung war vor einigen Tagen ein Artikel zu lesen, wo ein Mann, der von seiner Frau verlassen wurde, die gemeinsamen 4 Kinder mit einem Messer am Hals aufschlitzte. Dann wollte er das Gleiche mit sich selbst machen, wurde aber gerettet, was er selbst als die grösste Strafe ansieht (kann ich verstehen). Die Mutter der Kinder war einige Tage verreist und verliess sich trotz der schlechten Beziehung auf den Vater der Kinder.
Ich denke,dass diese Väter nicht unbedingt lange vorher planen, solche grausamen Schritte zu unternehmen - meist fassen sie solche Gedanken einsam und mit alkoholischer oder medikamentöser Unterstützung.
Aber auch Mütter sind grausam; es erscheint mir so,dass praktisch wöchentlich irgendwo Säuglingsleichen entdeckt werden, die von ihren Müttern schon kurz nach der Geburt umgebracht wurden.
Die Motive scheinen unterschiedlich zu sein: Väter (Männer) agieren oft aus Machtgründen (wenn ich die Kinder nicht bekomme, bekommst Du sie auch nicht); Frauen leider sehr oft, um einem neuen Partner weitere Kinder zu ersparen. Hier verstehe ich wohl nie, weshalb solche Frauen nicht zur Empfängnisverhütung greifen, bzw. - wie eine Täterin sagte - sich damit noch nie befasst hatte und deshalb 5 Kinder von eben so vielen Männern in die Welt setzte.
Ich möchte dafür keinesfalls fehlende nachbarschaftliche Hilfe anprangern - viel gravierender erscheint mir ,dass familiäre Zusammenhalte praktisch mehr und mehr wegfallen, d.h., (Ehe)-Partner, Eltern usw. finden keinen Zugang zum späteren Täter/Täterin, bis das unfassbare Drama passiert ist. Olga
justus39
justus39
Mitglied

Re: Vater steuert Auto in Dortmund-Ems-Kanal
geschrieben von justus39
als Antwort auf olga64 vom 23.10.2012, 16:11:22
Ich möchte dafür keinesfalls fehlende nachbarschaftliche Hilfe anprangern - viel gravierender erscheint mir ,dass familiäre Zusammenhalte praktisch mehr und mehr wegfallen, d.h., (Ehe)-Partner, Eltern usw. finden keinen Zugang zum späteren Täter/Täterin, bis das unfassbare Drama passiert ist. Olga


Auch ich glaube nicht, dass hier Nachbarn in irgendeiner Art und Weise zu dieser Tat beigetragen haben sollen. So etwas wurde auch nirgendwo erwähnt.
Auch die Lebensgefährtin des Mannes und Mutter der Kinder soll ja völlig ahnungslos gewesen sein.
Auch an eine völlig spontane Handlung im Affekt kann ich nicht glauben.
Er muss ja ganz bewusst die Kinder in das Fahrzeug gelockt haben, er musste zum Kanal fahren und sich eine geeignete abschüssige Bahn am Ufer ausgesucht haben. Dann hat er die Fenster geöffnet, seinen Platz am Steuer verlassen und sich zwischen seine beiden Kinder gesetzt, bis er die Handbremse löste und das Fahrzeug in den Kanal rollen ließ.
Das alles sind Handlungen, die er bewusst ausführen musste. Spätestens wenn man seinen Kindern das letzte Mal in die Augen blickt muss doch eine innere Stimme HALT! schreien.

justus

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