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Aktuelle Themen Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten

Allegra
Allegra
Mitglied

Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von Allegra

Gestern Abend sah ich im NDR eine Reportage über Telefonbetrüger.
Da ich letztes Jahr auch einmal einen solchen Anruf erhielt, war das für mich sehr aufschlussreich.

"Sie verursachen jährlich Schäden in Millionenhöhe: Telefonbetrüger, die sich als Polizisten ausgeben und deutsche Senioren um ihr Erspartes bringen. Die Autoren Lars Stuckenberg und Angelika Henkel treffen Betroffene, Ermittler und sprechen exklusiv mit einem mutmaßlichen Täter. Die Reportage ist das Ergebnis einer monatelangen Recherche in Deutschland und der Türkei."

Telefonbetrüger


Allegra

 

Karl
Karl
Administrator

RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von Karl
als Antwort auf Allegra vom 19.01.2023, 10:39:22

@Allegra,

danke für die Eröffnung dieses Themas. Auch unsere Schwiegermutter hat mit ihren 96 Jahren und ihrem "alten" Vornamen Luise bereits mehrere solcher Anrufe durch falsche Polizisten erhalten. Glücklicherweise ist sie noch fit genug, um nicht darauf reinzufallen. Sie gibt uns dann immer die Nummer und wir rufen die echte Polizei an.

Es sind aber nicht nur falsche Polizisten, die anrufen. Die neue Masche ist der Anruf, der Sohn oder die Tochter hätten einen Unfall gehabt und bräuchten Beistand (finanzieller Natur).

Als meine Schwiegermutter fragte, welche ihrer Töchter das denn sei, wurde "Hildegard" geantwortet (auch ein "alter" Name) - es war aber falsch geraten.

Die Gemeinheit solcher Anrufe ist kaum zu übertreffen, bitte seid vorsichtig.

Karl

P.S.: Uns hat die Polizei geraten, den Vornamen unserer Schwiegermutter doch aus dem Telefonbuch zu nehmen oder durch ein einfaches L. zu ersetzen.

Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von Allegra
als Antwort auf Karl vom 19.01.2023, 10:56:25

@ Karl

Ähnlich war es bei mir.
Ich wurde vom "Bundeskriminalamt Hannover"  (das es gar nicht gibt) angerufen.
"Hier steht eine sehr aufgeregte junge Frau, die einen Unfall verursacht hat und sagt,
sie sei Ihre Tochter. Haben Sie eine Tochter?"
Als ich sagte, sie steht hier gerade neben mir, was tatsächlich der Fall war,  wurde
das Gespräch sofort beendet.
Inzwischen gibt es lt. Filmbericht  etliche neue Versionen bei den Anrufen.

Allegra


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aixois
aixois
Mitglied

RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von aixois
als Antwort auf Allegra vom 19.01.2023, 11:19:06

Wäre es nicht so eine fiese, kriminelle, Tour Mitmenschen abzuzocken, die nicht sofort genug Geistesblitz haben und deshalb ihren emotionalen (meist Schock-Impulsen), dann könnte man voller Bewunderung über den Einfallsreichtum solcher professionell arbeitenden Halunkengangs erstaunt sein.

Meine Frau wurde mal gebeten, sofort an den (an unserem damaligen Wohnort nicht sehr entfernten) Flughafen zu kommen,  mit der ganzen Familie.
Wir hätten nämlich in einer zur Produkteinführung (neues Automodell - Kleinwagen) veranstalteten Tombola, eben so ein Auto gewonnen ! Die Übergabe müsse aber  am Flughafen erfolgen, weil das Fahrzeug per Luftfracht angekommen sei in Begleitung des Bosses, der das Auto persönlich übergeben wollte, aber in gleich wieder weiterfliegen müsse. Aus Werbezwecken natürlich.
Wenn wir allerdings nicht gefilmt werden wollten, dann sei das verständlich, aber dann bekäme leider ein anderer Gewinner das Fahrzeug. Wir sollten uns überlegen, was uns mehr wert wäre: ein Auto mit Pressefotos oder eben keins.
Das waren raffiniert  alle psychologischen Andockpunkte angesprochen worden (Gewinn - Zeitdruck ...). Statt Flughafen gingen auch Bahnhöfe, Autohäuser usw. nur halt weit genug, aber auch nicht zu weit entfernt.

Während die am Auto Interessierten  am Flughafen nach dem richtigen Fracht -Gate suchten ... war Zeit genug,  die Wohnungen auszuräumen ...

Den Gewinntrick gibt es auch mit Geldforderungen (Vorauszahlungen von Gebühren, Gewinnsteuern usw.).

'Gefallen' haben mir die Anrufe des "internationalen technischen Kundendienstes" von Microsoft, direkt aus dem 'Headquarter',  unter Vorspiegelung eines dringend notwendigen PC Progamme up-date ('sonst verlieren sie in ein paar Stunden alle Daten') um irgendwelche Passwörter, Bankkarten, Codes o.ä. 'abzufischen'.

Ich machte mir dann ein Vergnügen nach dem Abteilungsleiter (oder sonst irgendwas wie dem Kantinenessen oder der neuen Tiefgarage oder...) zu fragen, ob das noch der Herr XY (Hurricane - Hooligan  etc.- ich war erfinderisch...)  sei, mit dessen Frau meine Schwester sehr gut befreundet sei, was denn auch sein Bein mache, nach dem Skiunfall usw.

Auf solche Fragen waren die Betrüger (meist mit holprigem Englisch aus dem Fernen Osten anrufend)  nicht vorbereitet, legten entweder sofort auf oder fielen selbst rein , indem sie auf meine Frage eingingen (dem geht es gut, nein ich kann sie jetzt nicht weiterleiten, er ist in einer Sitzung , sein Bein ist auch wieder in Ordnung ... -- Oh Entschuldigung jetzt habe ich da was verwechselt, der Herr XY arbeitet ja gar nicht in ihrer Firma sondern bei der Konkurrenz , und es war sein Bruder mit dem Gipsfuss usw.  😊).

Früher gab es auch Anrufe, bei denen durch die möglichst lange Dauer der Anrufe (irgend ein Reverse Charge Trick)  was verdient wurde.

Mein - leicht gesagter - Rat: entweder sofort auflegen oder Fragen stellen, Rückrufnummer (habe gerade einen Kuchen im Ofen, rufe zurück...) , wie heisst ihre Abteilung (im Wiesbadener Bundeskriminalamt),  oder ihr Chef Herr/Frau ... ach den kennen sie nicht , das kommt mir aber komisch vor ...
Oder ganz fies: wenn gedroht wird, der Neffe/Enkel  käme sonst ins Gefängnis : das soll er mal ,das tut dem Lümmel mal ganz gut,  ein paar Tage können nicht schaden ...

Vor 50 Jahren fielen manche junge Paare , die ein Baby erwarteten auf das Angebot herein, gegen Einsendung eines kleinen Fläschchens Urin, das Geschlecht vorhergesagt zu bekommen gegen eine 'geringe' Gebühr von 30 Mark bei garantierter Rückerstattung im Falle eines 'Laborfehlers',. Es wurde auch zurückbezahlt, aber 50 % Erfolgsrate , war auch nicht ohne ... War aber nicht echt kriminell,sondern eher ein 'Jux' von Medizinstudenten ! Wurde ja keiner 'betrogen'.

Will sagen, Gutgläubigkeit ist nicht nur eine Frage des Alters.
 

barbarakary
barbarakary
Mitglied

RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf Karl vom 19.01.2023, 10:56:25

Schon vor Jahren habe ich meinen Eintrag im Telefonbuch löschen lassen und nun - fast - Ruhe vor ungewollten Anrufen. Eine 88-jährige Bekannte von mir - steht im Telefonbuch samt Adresse - hatte schon sehr viele dieser Anrufe. Inzwischen ist sie schon bei der Polizei bekannt, weil sie diese immer meldet. Zum Glück ist sie noch nie darauf hereingefallen...

LG barbarakary

Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von Drachenmutter

Es gibt eine ganz einfache Methode, solchen Anrufen aus dem Weg zu gehen, nämlich einfach nicht den Telefonhörer abheben, wenn die anrufende Nummer nicht bekannt ist. So handhabe ich das seit Jahren. Ich notiere mir die Nummer und google danach. Bisher wars immer Spam und es war richtig, den Anruf nicht entgegenzunehmen. Nachdem das geklärt ist, wird die Nummer im Telefon gesperrt. Da herrscht ganz schnell Ruhe.

Drachenmutter


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Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von Allegra
als Antwort auf Drachenmutter vom 19.01.2023, 14:59:53

@ Drachenmutter

Leider ist das Sperren der Telefonnummer nicht immer erfolgreich.
Man bekommt gewisse Anrufe dann u.U. wiederholft unter anderen 
Nummern.

Allegra

ingo
ingo
Mitglied

RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von ingo
Der wichtigste Tipp gegen sowas:

Löschen der eigenen Telefonnummer aus den Telefonbüchern/Internet-Telefonauskünften!!!!

Leider dauert das 1-2 Jahre. Aber ich weiß, warum ich meine Nummer bereits vor Jahren habe löschen lassen. Und ich kriege nie dämlichen Anrufe!
Meine EX hatte übrigens so einen Anruf, wie gestern im NDR geschildert. Sie ist am Ende nicht reingefallen; aber sie war auch total irritiert und aufgeregt und hat sofort unsere Tochter zur Hilfe geholt.
Meine Methode, wenn ich einen Anruf bekäme, der auch nur ansatzweise seltsam ist: "Danke" und auflegen.
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Allegra vom 19.01.2023, 15:44:39
@ Drachenmutter

Leider ist das Sperren der Telefonnummer nicht immer erfolgreich.
Man bekommt gewisse Anrufe dann u.U. wiederholft unter anderen 
Nummern.

Allegra
@Allegra

Das stimmt, das hatte ich auch. In diesem Fall habe ich den gesamten Nummernblock in der Fritzbox zur Sperrung eingetragen.

Drachenmutter
RE: Wie falsche Polizisten Millionen erbeuten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Allegra vom 19.01.2023, 11:19:06
...
Inzwischen gibt es lt. Filmbericht  etliche neue Versionen bei den Anrufen.
geschrieben von Allegra
 
Ja, die inzwischen etablierte, auf echt inszenierte 'Entführung'.

AVM (FritzBox) denkt darüber nach, eine Software zu bauen, die nur vorher eingegebene Anrufer durchlässt. Dann wäre nicht nur dieser Spuk vorbei.
Dagegen läuft die Werbebranche natürlich Sturm.

Würde man bei den Anrufern zurückrufen (NICHT NACHEN!) wäre der Anschluuss gar nicht vorhanden.
Die meisten Anrufe kommen aus Österreich oder auch aus Frankreich. Aber so eine Nummer kann leicht vorgegaukelt werden. Beide Länder sind bei mir komplett gesperrt. Wer mag, kann mich per email erreichen.

Meine Bekannten melden sich bei unbekannten Anrufern gar nicht. Sie fragen dann bei mir mit der Nummer nach; das wird dann geklärt. Einmal stellte sich heraus, dass es die Nummer der NotrufZentrale (mit dem UmhängNotrufKnopf) war; die waren recht erstaunt.

ZZt bin ich wieder mal auf 'Entdeckungsreise' im Intrnet. Dort zeichnet sich ein neuer Trend mit Betrugsabsichten ab, speziell bei Facebook. Mit 'kostenlosen, wirklich interessanten Downloads. Finger weg! Dort gibts sowieso zu viel Unsinn.

Demnächst stehen die Ergebnisse wieder im 'Internethai'. Momentan wegen der Augen-OP  nicht möglich. (Alles gut,  nur fokussieren ist (noch) zu schwierig).

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