Forum Blog-Kommentare "„Limonade“ oder Gedanken eines Vaters …"

Blog-Kommentare "„Limonade“ oder Gedanken eines Vaters …"

"Michel bringt die Welt in Ordnung"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Lieber steve,
auch meine Eltern hatten nie, nie Zeit für mich.
Wenn Kinder den Respekt, die Liebe und die Achtung der Eltern untereinander einatmen, sind sie in Sicherheit, aus ihr wächst das Urvertrauen.
Mein Großvater, weit älter als du jetzt, schenkte mir seine ganze Aufmersamkeit.
Seine Weisheit beeindruckt mich bis heute.
Das Nieniezeithaben der Eltern, wirst du nun sicher ein wenig abmildern,
deine Enkel werden sich entwickeln wie es deine Kinder taten.
Seien wir täglich dankbar, daß sie es in Gesundheit dürfen.

Einen schönen Nachmittag
wünscht dir Alwite

anjeli
anjeli
Mitglied

Meine Eltern hatten immer Zeit für mich
geschrieben von anjeli
Meine Schwester und ich haben mit unserem Vater viel Zeit verlebt. Sonntags am Vormittag
sind wir mit den Fahrrädern zu unserem Kanal gefahren. Am Kanal war eine kleine Bude mit
Gartenwirtschaft. Wir haben immer Bluna oder Sinalco bestellt und dazu Schnecken, Stangen
aus Lakritz gegessen. Ein Eis gabe es auch, Domino oder Capri war unsere bevorzugte Sorte.
Unser Vater hat uns die Tierwelt und Blumenwelt erklärt. Wir haben sehr viel von ihm ge-
lernt.
Natürlich haben wir nicht jeden Tag Limonade getrunken. Wir haben Leitungswasser getrunken, aber immer wieder Sonntags gab es Limonade.

Für mich war es normal, eine schöne Kindheit gehabt zu haben.
Ich habe meinen Kindern auch sehr viel auf ihrem Weg mitgegeben. Ich bin sehr stolz auf
meine Kinder und deren Leistung. An einem Geburtstag habe ich mal eine große Rede
gehalten und mich bei ihnen bedankt.
Und es macht mich sehr stolz, dass meine Enkel auch gut erzogen und ihnen Werte ver-
mittelt werden.

Schönes Thema wieder mal, Steve. Erinnerungen werden wieder wach. Ich rufe diese
Erinnerungen gerne auf, weil sie einfach schön sind.

anjeli
marianne
marianne
Mitglied

Danke, Steve!
geschrieben von marianne
Ich danke dir sehr.
Unsere Kinder, männl., heute 47, männl., heute 45, weibl., heute 44-,

ja, wie haben die das seinerzeit gemacht? Wenn sie ungerechterweise angegangen wurden..,von uns oder von meinem Mann.

Nur der Zweite hätte widersprochen. Der war schon immer mit der Sprache schneller...,heute ist er Pfarrer! Der Große ist ein fähiger Ingenieur.
Die Tochter hat seit 16 Jahren ihre eigene Ergotherapiepraxis.-

Und wir haben 6 Enkel! Nun, alles haben wir wohl auch nicht falsch gemacht...
.....Meine eigene Kindheit?! Ein guter Vater, durchaus k e i n e gute Mutter, keine Geschwister.
Nochmals Dank- du hast mich zum Nachdenken gebracht.
Grüße von M

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steve
steve
Mitglied

Nun haben die Kinder ....
geschrieben von steve
... durch meine beruflich bedingte geringe Präsenz als Vater in der Woche (das Wochenende war selbstverständlich der Familie weitgehend vorbehalten) ja keinen Schaden erlitten, insbesondere aber auch deshalb nicht, weil die Mutter ja allgegenwärtig war - eben so, wie dies in meiner Generation die Regel und nicht die Ausnahmen gewesen sein dürfte. Und meiner tiefen Dankbarkeit dafür durfte sie sicher sein.
Und - sie hat es gerne getan- heute fast nicht mehr vorstellbar in unserer Gesellschaft!

Steve
Ein berührendes Thema für Eltern, Steve.
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Da ich bis auf ein paar Jahre voll berufstätig war, hat mich oft ein schlechtes Gewissen geplagt.
Doch das wichtigste hat mein Sohn in Überfluss bekommen, Liebe.
Und zuviel Limonade.
Er war sehr früh sehr selbstständig.
Heute hat er eine liebe Familie und eine kleine gut gehende Firma.
Zu mir sagt er hin und wieder; ich bin froh, dass Du meine Mutter bist.
Darauf kann ich nur antworten; ich bin so stolz auf Dich, mein Sohn.



nina



tranquilla
tranquilla
Mitglied

Du sprichst mir aus der seele, steve
geschrieben von tranquilla
Für kinder zeit zu haben, ihnen zu zeigen, was sie einem wert sind, wie unendlich hilft das, diese in ein leben zu entlassen, in dem sie selbstvertrauen haben.

Ich weiß es aus eigener erfahrung, aus erinnerungen an meine kindheit und an meine zeit als alleinerziehende, mit ganztagsjob und anspruch, sich weiter zu entwickeln.

Wichtig wurde für uns drei, meine kinder und mich, das frühstück. Jeden morgen, vor ihrer schulzeit, vor meiner arbeitszeit. Ich hörte oft von anderen: Morgens habe ich keine zeit, da muss es zack, zack gehen.

Ich bin einfach eine stunde früher aufgestanden und schon hatte ich zeit. Was kinder morgens so alles an gedanken durch den kopf geht – ganz andere als am abend zuvor, wenn sie noch voll von den erlebnissen des tages sind.

Heute noch bin ich froh, dass es mir möglich war, mit meinen kindern diese zeit zu verbringen, jeden morgen, ganz in ruhe. Ich bin meinen kindern sehr dankbar, für die zeit, die sie nicht einforderten, aber mit mir verbrachten. Ihnen heute zuzusehen, wie sie sich in dieser welt bewegen, dass freut mich – sie haben keine angst sich zu zeigen.


Dein text hier wird nicht nur mich anregen, wieder über sich nachzudenken und was wir unseren kindern und enkelkindern mitgegeben haben und mitgeben können, damit sie starke menschen bleiben oder werden.

Liebe grüße an dich
tranquilla

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