Forum Kunst und Literatur Fernsehen und Film Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch

Fernsehen und Film Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch

Klaro
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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von Klaro
als Antwort auf circe vom 06.11.2012, 16:59:30
ich bin ein Nachkriegskind und habe die Hitler- und Kriegszeit nicht erlebt.
Allerdings denke ich, dass man nachher immer klüger ist als vorher. Vorher kann man aber nicht absehen, was nachher sein wird.
Ich denke schon, dass sich viele von Hitler blenden ließen, denn er versprach ihnen ja auch viel und hat Arbeit beschafft, das wird für viele junge Familien - die arbeitslos waren und wohl in Armut leben mussten - schon der Grund gewesen sein, ihm zuzujubeln. Das hat dann eben später einen bösen Nachgeschmack bekommen...

Klaro
clara
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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von clara
als Antwort auf Klaro vom 06.11.2012, 16:54:17
"...die Bürger von Deutschland waren keine "Täter"! (Klaro)

Mitgegangen, mitgehangen heißt es, und die meisten Deutschen sind eben mitgegangen. Deshalb dauerte ja auch die innere Aufarbeitung nach dem Krieg so lange und die Vergangenheit blieb "unbewältigt". Leider auch heute noch bei einigen Menschen.

Clara
olga64
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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von olga64
als Antwort auf Klaro vom 06.11.2012, 17:02:49
"Böser Nachgeschmack" ist natürlich eine hübsche Umschreibung für einen Massenmord an Millionen Menschen, der im Namen des deutschen Volkes geschah. Aber es passierte ja in vielen Jahre, zwar nicht in 1.000 - aber doch immerhin in 12 Jahren. DA wurden z.B. am hellen Tage viele Juden deportiert vor den Augen der Bevölkerung, die dann ihrerseits entweder versteckt aus dem Fenster sah oder schnell die Vorhänge zugezogen hat. Auch die Soldaten berichteten von ihren Greueltaten, wenn sie auf Kriegsurlaub zu Hause waren. Auch wer z.B. in Dachau lebte, konnte genau erkennen, was da hinter der Mauer Furchtbares geschehen ist (davon wollen übrigens viele Dachauer heute noch nichts wissen). Ich hätte nicht gedacht, dass solche Fakten auch heute noch unter wissenden Menschen so verdreht werden. Warum eigentlich? Olga

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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Klaro vom 06.11.2012, 17:02:49
ich kenne es auch nur von den erzählungen meiner eltern.

wer da nicht (wenigstens offiziell) mitmachte, war schneller weg vom fenster, als er

gucken konnte. so mancher verschwand von der bildfläche, ohne daß jemand wusste, wo

der betreffende plötzlich war. die zeiten waren so -
circe
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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von circe
als Antwort auf olga64 vom 06.11.2012, 17:13:17
ganz einfach olga, weil es so einfacher ist!
olga64
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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von olga64
als Antwort auf circe vom 06.11.2012, 17:15:07
_Da ich zur Zeit das Buch Landgericht lese, bin ich noch empfindlicher bei diesem Thema als sonst schon. Da wird von einem jüdischen Juristen berichtet, der in Berlin mit seiner (arischen) Frau und zwei Kindern lebte. Als die Todesgefahr für Juden immer höher wurde, sandten sie ihre kleinen Kinder mit dem Kindertransport nach England und der Jurist emigrierte nach Kuba. Die Frau blieb in Deutschland - als sich alle nach ca 10 Jahren wieder trafen, waren die Kinder komplett entfremdet und auch die Ehe wurde naturgemäss sehr brüchig. Ich glaube, Menschen, die heute noch Entschuldigen für diesen Mörderstaat finden, haben sich nie damit befasst, was Menschen damals angetan wurde, die das überlebt haben. Olga

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Klaro
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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von Klaro
als Antwort auf olga64 vom 06.11.2012, 17:13:17
"Böser Nachgeschmack" ist natürlich eine hübsche Umschreibung für einen Massenmord an Millionen Menschen, der im Namen des deutschen Volkes geschah. Aber es passierte ja in vielen Jahre, zwar nicht in 1.000 - aber doch immerhin in 12 Jahren. DA wurden z.B. am hellen Tage viele Juden deportiert vor den Augen der Bevölkerung, die dann ihrerseits entweder versteckt aus dem Fenster sah oder schnell die Vorhänge zugezogen hat. Auch die Soldaten berichteten von ihren Greueltaten, wenn sie auf Kriegsurlaub zu Hause waren. Auch wer z.B. in Dachau lebte, konnte genau erkennen, was da hinter der Mauer Furchtbares geschehen ist (davon wollen übrigens viele Dachauer heute noch nichts wissen). Ich hätte nicht gedacht, dass solche Fakten auch heute noch unter wissenden Menschen so verdreht werden. Warum eigentlich? Olga


mit bösem Nachgeschmack meinte ich die Zeit als man sah, wohin es mit Hitler wohl führen würde...zumindest erstmal in einen beginnenden Krieg, das Ende konnte man zu Beginn nicht wissen.

Okay, ich sehe schon, zu diesem Thema sollte man lieber nichts schreiben, wenn man sich nicht auskennt. Bei meiner Antwort war es ein reines Bauchgefühl und damit ziehe ich mich aus dieser Diskussion zurück.

Klaro
myrja
myrja
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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.11.2012, 17:14:14
ich kenne es auch nur von den erzählungen meiner eltern.

wer da nicht (wenigstens offiziell) mitmachte, war schneller weg vom fenster, als er

gucken konnte. so mancher verschwand von der bildfläche, ohne daß jemand wusste, wo

der betreffende plötzlich war. die zeiten waren so -
geschrieben von karin2


Glaubst Du wirklich Karin,

dass alle nur Hitler 7und seinen mannen zujubelten, weil sie Angst hatten sonst "weg vom Fenster" zu sein?

Wenn dem so gewesen wäre, was ich nicht glaube, denn der Jubel klang zu echt, dann war es zumindest ein großes Volk voller Feiglinge. Hätten sich alle Deutschen mit den Juden und Sintis und all den anderen Verfolgten zusammengetan, Hitler wäre "weg vom Fenster" gewesen!
Wie heißt es so schön: Gemeinsam sind wir stark!

Aber wir schweifen völlig vom Thema ab. Entschuldigung, das musste ich einfach noch loswerden.

Myrja
Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 06.11.2012, 17:34:05
natürlich ist das im nachhinein schwer nachzuvollziehen. ich konnte es auch kaum glauben.
aber es wurde mir von allen bestätigt, die zu der zeit eben lebten.

hitler versprach ja auch vielen verzweifelten arbeit und somit wohlstand. in dieser zeit
hat man wohl zu jedem strohhalm gegriffen. und auch die, die ihm erst zujubelten, wachten
mit der zeit auf und sahen, in welches elend deutschland reingeritten wurde.

jetzt in friedenszeiten kann man natürlich darüber schwafeln, wieso das alles so kam.
aber das können eben nur die beantworten, die es vor ort erlebt haben.

nun genug von dem unerfreulichen, vom thema abweichenden geschreibsel.
pippa
pippa
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Re: Wohin mit den alten Menschen - gestern Abend bei Günter Jauch
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.11.2012, 17:38:35
Glaubt hier denn wirklich einer ernsthaft, die Eltern hätten nach dem Krieg ihren Kindern erzählt, wie feige sie weggeschaut, bzw wie laut sie Hurra geschrieen haben?

Wie lange hat es denn gedauert, bis in den Schulen an diesem Thema gearbeitet wurde?

All Euren Äußerungen kann ich entnehmen, dass Ihr offensichtlich überhaupt nichts über diese schreckliche Zeit wisst.

Es gab tatsächlich nur wenige Gegner und die mussten sich verstecken, genau wie Juden, Sinti, Roma und andere nicht dem "Deutschen Geist" entsprechende.

So, auch ich musste dies einmal loswerden, weil der Kloß in meinem Halse immer dicker wurde.

Pippa, die 100 %ig weiß, dass JEDER Deutsche wissen konnte, was Hitler im Schilde führte.

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