Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Gehirntraining macht nicht schlauer

Geisteswissenschaft / Philosophie Gehirntraining macht nicht schlauer

PeterMustermann
PeterMustermann
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von PeterMustermann
als Antwort auf olga64 vom 27.04.2010, 15:46:58
Liebe Olga,
mit Gehirnjogging ist nicht Laufen, sondern Fitness gemeint.

Das Gehirn verödet im Alter, und muss unbedingt Fit gehalten werden.

Also jetzt nicht loslaufen, das ist nicht die Lösung des Problems.

P.S. auch solche Foren, wie dieses, tragen zum trainieren der Konzentration bei.

Also, munter weiter so....

Gruß

Peter
olga64
olga64
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von olga64
als Antwort auf PeterMustermann vom 08.06.2010, 21:48:33
Hallo Peter - wusste schon gar nicht mehr, was ich da so Ende April absonderte - vermutlich wollte ich ein Spässchen machen. Aber ich weiss schon worum es geht und gebe auch nicht auf - bin ja eine alte Kämpferin und möchte dies noch lange bleiben. Ciao Olga
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.05.2010, 08:50:44
Ich habe die Möglichkeit, an Studien in unserer Uni-Klinik teilnehmen zu können und ich nehme die Gelegenheit wahr, so lange ich keine Medikamente schlucken oder Schmerzen aushalten müsste. Auf diese Weise erfährt man sehr viel Neues und Interessantes.

Die letzte Studie war Teil einer Doktorarbeit, in der nachgewiesen werden sollte, wie und in welchem Umfang das Gehirn neue Informationen im Schlaf verarbeitet.
Siehe da, die Lektionen, die ich direkt vor dem Schlafengehen am PC erlernt und als Gedächtnisleistung erprobt hatte, stellten sich morgens direkt nach dem Aufwachen im Schlaflabor als stark verbessert heraus.
Es hatte eine Arbeitsleistung des Gehirns während des Schlafs stattgefunden.
Das Lernen von Vokabeln direkt vor dem Schlafen ist also wirklich sinnvoll.

Früher legte man das Buch unter das Kopfkissen - einige werden sich sicherlich daran erinnern.

Meli
geschrieben von meli


Mich würde mal ohne jeden Zynismus interessieren, ob das Lernen von Vokabeln kurz vor dem Schlafengehen nicht die Schlaflosigkeit fördert?

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 09.06.2010, 17:01:43
Ich habe mir schon vor vielen Jahren ein eigenes Lern-System angewöhnt: bei z.B. etwas trivialen Sendungen im TV übersetze ich "im Geist" die Dialoge in die englische Sprache. Seitdem ich italienisch lerne - ich fing damit vor fast drei Jahren an - mache ich es in dieser Sprache. Das macht Spass und motiviert mich auf oft, im Wörterbuch nachzuschlagen, wenn mir ein gewisses Wort nicht einfällt. Sehr zu empfehlen.
Olga
Linta
Linta
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von Linta
als Antwort auf JuergenS vom 09.06.2010, 17:01:43


Heigl, probiers doch selbst einfach mal aus. Evtl. fehlenden Schlaf
kannst du doch tagsüber nachholen


L.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Linta vom 09.06.2010, 17:07:31
Danke, ich wollte es von Meli wissen oder von jemandem, der konkrete Erfahrung hat.

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von carlos1
als Antwort auf JuergenS vom 09.06.2010, 17:01:43
"Mich würde mal ohne jeden Zynismus interessieren, ob das Lernen von Vokabeln kurz vor dem Schlafengehen nicht die Schlaflosigkeit fördert?" heigl


Hallo heigl,
Du möchtest eine Antwort von meli. Aber vielleicht nimmst du auch vorläufig mit mir vorlieb.

Das menschliche Hirn ist ein unglaublich leistungsfähiges und anpasseungsbereites Organ. Bei angemessenem Training und richtiger Konditionierung könnte der Mensch nicht nur eine Sprache lernen, es wäre möglich mehrere Dutzend Sprachen zu lernen. Was heißt Sprachen lernen und eine Sprache beherrschen? Small talk über die richtigen Schuhmode oder die beste Urlubsreise ist sehr schnell zu erlernen. Schwieriger wird es sehr schwere literarische, philosophische, politische Texte zu verstehen.

Eine Sprache erlernt man richtig nicht durch Vokabelpauken, sondern durch Erlernen des Wortschatzes im Textzusammenhang. Du lernst den Satz mit dem fremden Wort. Nur so begreifst du die strukturellen Eigenheiten der Sprache. Deshalb ist ein einsprachiges Wörterbuch entscheidend wichtig. Zweisprachig mal zum schnellen Nachschlagen.

Vokabeln vor dem Schlafengehen fördert meiner Auffassung nach das Einschlafen. Du kannst aber auch Entspannen, indem du schwierige philosphische Texte liest. Den Seinen gibts der Herr im Schlaf. Du verstehst möglicherwiese nur 10%. Am nächsten Tag aber bist du weiter und verstehst 12%. Das ist ein gutes Ergebnis.

meli erwähnt dieses Experiment im Zusammenhang mit Lektionen. Ich habe mich immer darauf verlassen, dass das am Abend Gelesene in der Nacht sich "setzt" und mir am nächsten Morgen so klar zur Verfügung steht, dass eine struktureller Zusammenhang entsteht, der in einer Grafik darstellbar ist. Deshalb wurde vorher beim Schnelldurchgang mit verschiedenfarbigen MARKERN gearbeitet, Querverbindungen wurden gezogen, Kernbegriffe, Signalwörter wurden an den Rand geschrieben und markiert. Die Bücher sind zum "Verarbeiten" und Arbeiten da. Maximal konnte ich bis zu 150 Seiten am Tag schaffen. Zu struktieren aber ging nicht mehr. Das passiert am Morgen darauf. Die Farbmarkierungen und Verbindungslinien helfen ungemein. DEshalb musste ich auch, wenn ich erst weit nach Mitternacht zu Bett ging, am Morgen sehr früh raus. Nach der Zeitungslektüre war ich dann munter.

Von Hirntraining mit Fitnessprogrammen halte ich nicht viel. Ich habe ein Programm geschenkt bekommen. Es hilft mir möglicherweise andere Fitnessprogramme besser zu bewältigen, aber "intelligenter" werde ich dabei nicht.

Wir sollten unterscheiden zwischen Information (Grundeinheit 1 bit), Erkenntnis und Wissen. Die Tatsache, dass ich die Abfahrtszeit der ICEs von Stuttgart Hbf auswendig kenne ist eine Information. Erst wenn ich die Information auf meine persönlichen Lebensumstände anwende kann, entsteht Wissen. Die Einordnung in einen Gesamtzusammenhang entscheidet über die Entstehung von Wissen.

Informationen sind leer, Wissen ergibt Sinn. Das Entstehen von Erkenntnis macht Freude. Unser Gehirn will auch seinen Spaß haben. Gönnen wir ihm den Spaß nur nicht zuviel vor dem Schlafengehen, sonst kommt der Schlaf zu kurz.

c.


nasti
nasti
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von nasti
als Antwort auf arno vom 27.04.2010, 12:17:20
Es passt nicht zu dem Thema, trotzdem ein bisschen Ähnlichkeit ist da.

Heute rief mich die Frau meines Cousins aus Berlin ganz verzweifelt an . Mein Cousin ist ein Trinker, immer auch gewesen, jetzt in Rente vertiefte sich diese Fähigkeit.
Ich merkte schon längere Zeit das er in telefonische Gespräche findet nicht die Worte, einfach er könnte sich in letzte Zeit nicht ausdrücken, die Worte fallen Ihn nicht ein.
Die Frau bietet mich Ihn Abend anzurufen und Ihn überzeugen über Wichtigkeit einer Alkoholentzug Therapie. Er spricht und handelt wie eine höchst verkalkte Person, obwohl nur 65 Jahre alt ist geworden.
Der Cousin Stamm von der Stiefvater Seite, also keine echte Familia, trotzdem wir beide hielten uns als echte Cousins, wir beide haben keine Geschwister . Er ist ein sehr bekannte Musiker gewesen in Berlin, die Plattenfirmen produzierten für Ihn CD-s, also er war relativ gesehen sehr erfolgreich.
Seine Frau hofft und ist überzeugt, dass eine Alkoholentwöhnung Therapie wird seine abgestorbene Gehirnzellen erneuern, oder sind die Gehirnzellen nicht abgestorben, eher sind alkoholisiert. Ich persönlich glaube nicht daran, obwohl----kann auch ein Wunder geschehen.
Natürlich werde ich versuchen Ihn überzeugen nach die Therapie gehen, angeblich bin ich die einzige auf welcher der arme Cousin hört. Sehr traurige Geschichte. Seine Frau hat Krebs und er kann nicht mehr problemlos sprechen, beide sind jünger als ich bin.
Langsam werde ich nicht mal eine Familia von Stiefvaterseite haben, alle in Jenseits.
Ist möglich das er wieder lernt normal sprechen? Hat jemand Erfahrungen damit?

Nasti
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von carlos1
als Antwort auf nasti vom 13.06.2010, 13:55:39
Hallo nasti,

bis jetzt hat niemand auf deinen Hilferuf geantwortet. Es ist schwer einen Rat zu geben, weil niemand eigentlich weiß, wie auf Dauer geholfen werden kann. Therapien können gelingen, aber auch fehlschlagen

Bei Suchtkranken gilt es schnell zu handeln und der Fall, den du schilderst, hat vor langer Zeit begonnen. Entstandene körperliche Schäden? Ich las, dass bei jedem Vollrausch viele tausend Hirnzellen absterben können. Inwieweit das der Wirklichkeit entspricht, kann ich als Laie nicht beurteilen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass abgestorbene Hirnzellen ersetzt durch neue werden können. Die Trennung vom Alkohol ist leichter beschrieben, aber schwer vollzogen. Alkoholismus ist eine Krankheit der Seele. Eine Flucht aus der Wirklichkeit vielleicht. Versuche doch den Kontakt mit anderen betroffenen Familien oder mit anderen betroffenen Familien. Der Fall steht nicht allein da.

viele Grüße
c.

Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Gehirntraining macht nicht schlauer
geschrieben von Felide1
als Antwort auf nasti vom 13.06.2010, 13:55:39
Nasti,

versuche mit den anonymen Alkoholikern in Verbindung zu treten, vielleicht können die Dir konkret raten, wie Du dieses Problem am besten lösen kannst.
Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg.

Grüsse von
Felide

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