Geisteswissenschaft / Philosophie Netz besiegt Minister

Marija
Marija
Mitglied

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von Marija
als Antwort auf Karl vom 02.03.2011, 00:25:17
Zitat Karl :" Darum werden wir kämpfen müssen", Karl
-------------------------
Wir leben in der Zeit der Manipulatoren und Plagiatoren.

Was uns Menschen nicht mehr passt, das wird manipuliert.
Das zeigen Schönheitsoperationen, Designer-Babies, die gebärfähige Greisin.............
und die Beugung der Wahrheit.

Aber :
Die technischen Möglichkeiten haben uns Menschen Werkzeuge in die Hand gegeben, die dem Kontrollzwang psychopathischer REGIERIGER zur Gefahr wird.
Wird man uns diese Werkzeuge lassen ?

Ich fühle, dass die Freiheit des Geistes seiner größten Bedrohung gegenübersteht.

/ Marija
adam
adam
Mitglied

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 02.03.2011, 00:25:17
Werden wir auch zukünftig vom Recht auf Meinungsfreiheit im Netz und dortiger Information voll umfänglich Gebrauch machen dürfen?
geschrieben von karl
Darum werden wir kämpfen müssen, Karl


Deshalb wurde das Thema vor ein paar Wochen schon angesprochen: Kill Switch auch in Deutschland?

--

adam

Karl
Karl
Administrator

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von Karl
als Antwort auf Marija vom 02.03.2011, 07:06:54
Ich fühle, dass die Freiheit des Geistes seiner größten Bedrohung gegenübersteht.
Zunächst einmal gibt es Grund zur Freude. Die Wissenschaftler haben sich über das Netz organisiert und nicht anonym, sondern mit vollem Namen Guttenberg zum Rücktritt gezwungen.

Ohne Internet wäre weder das Ausmaß des Betruges je ans Licht gekommen, noch wäre die Wut der Wissenschaftler über diesen dreisten Betrug eines Ministers erfolgreich gewesen, weil sie nicht öffentlich geworden, sondern in akademischen Zirkeln eingesperrt geblieben wäre. So aber konnte die Wissenschaft BILD und Konsorten besiegen und dies ist zunächst einmal Grund zu ehrlicher Freude und Genugtuung.

Wissenschaftler bewegen sich am längsten im Internet. Das Internet, zunächst nur als E-Mail, später dann auch als WWW, ist integraler Bestandteil der täglichen Arbeit, es wird in einer aufgeklärten Gesellschaft, deren Erfolg auf den Ergebnissen der Wissenschaft beruht, nicht einfach per Killswitch ausgeschaltet werden können, ohne die Grundfesten unserer Gesellschaft radikal zu verändern. Der freie Informationsaustausch über das Internet ist zu einem Grundpfeiler der Wissenschaft geworden. Ich bin Optimist und glaube, dass dies so bleiben wird.

Karl

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 01.03.2011, 16:07:28
In Zukunft werden die guten alten Lobbyisten wohl an Wert verlieren und an ihre Stelle Internet-Spezialisten treten.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 02.03.2011, 07:54:39
Das stimmt sicher, lieber Karl - teilweise. Weshalb hat dann Prof. Häberle, Doktorvater von KT, damals nicht dessen Dissertation durch die einschlägigen Softwares auf Plagiat hin prüfen lassen, sondern zusammen mit der Promotions-Kommission sogar mit suma cum laude benotet? Die Möglichkeiten hätten ja bestanden,dass vorher geprüft wird und auch solche Kapazitäten im höheren Alter nicht auf einen jungen Adelsspross hereinfallen? Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser (sagte ja schon Lenin, soviel ich weiss). Olga
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.03.2011, 23:30:04
"Da die Medien in ihrer Konrollfunktion aus vielerlei Gründen eingeschränkt sind, die vom Volk gewählten Vertreter nur allzu leicht mit dem Wort "abstrus" reagieren, sehe ich bis jetzt keine Gefahr der "Aushöhlung der Volkssouveränität", sondern im Gegenteil einen Aufbruch, der ähnlich ist demjenigen, der durch den Buchdruck geschah und in der Aufklärung mündete."


Vor dem Aufbruch in eine große Zukunft sollte Lesen und Leseverständnis geübt werden.

http://www.taz.de/1/zukunft/bildung/artikel/1/75-millionen-koennen-nicht-lesen/

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von miriam
als Antwort auf carlos1 vom 02.03.2011, 17:21:13


Vor dem Aufbruch in eine große Zukunft sollte Lesen und Leseverständnis geübt werden.


Sind wir auch sicher, dass Robert Gernhardt bzw. Paulus mit seinen Zeilen nicht eher uns(?) gemeint hat?

"Paulus schrieb den Irokesen:
Euch schreib’ ich nichts, lernt erstmal lesen."

Miriam
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von carlos1
als Antwort auf miriam vom 02.03.2011, 17:33:57

"Sind wir auch sicher, dass Robert Gernhardt bzw. Paulus mit seinen Zeilen nicht eher uns(?) gemeint hat?"

"Paulus schrieb den Irokesen:
Euch schreib’ ich nichts, lernt erstmal lesen." miriam


@miriam
Das könnte sein. Denn Lesenkönnen bedeutet noch lange nicht Verstehen.

Ich versuche optimistisch zu sein. Aber es gelingt mir nicht. Leider gibt es nicht nur Wissenschaftler, die sich über das Netz austauschen.

c.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von carlos1
als Antwort auf carlos1 vom 02.03.2011, 17:21:13
„…sehe ich bis jetzt keine Gefahr der "Aushöhlung der Volkssouveränität", sondern im Gegenteil einen Aufbruch, der ähnlich ist demjenigen, der durch den Buchdruck geschah und in der Aufklärung mündete. mart1



„Ähnlich“ kann „analog“ bedeuten? Der Aufbruch mittels elektronischer Medien würde in einem langen Prozess nach dem genannten Schema (vom Buchdruck zur Aufklärung) analog aber in einem autoritären System enden. Das Zeitalter der Aufklärung, das den Gedanken der Volkssouveränität verkündete und erstmals in der amerikanischen Revolution in die Praxis umsetzte, war beherrscht durch absolutistische Staaten. Erst in diesem Zeitalter erfuhr übrigens auch die Staatstheoretik des Gottesgnadentums ihre volle Ausprägung. Der Übergang zur Demokratie fand wesentlich später statt.


Eine Diskussion über die direkte Demokratie ist in diesem Forum lange genug geführt worden. Mehr Partizipation bedeutet noch lange nicht den Übergang zur direkten Demokratie. Dies würde eine Verfassungsänderung erfordern. Man muss wissen worüber man spricht, wenn mehr Demokratie gefordert wird.


Erwartungen und Hoffnungen werden mit dem neuen Medium verknüpft. Meine Hoffnungen gehen auf ein immer engeres Zusammenwachsen der Völker in einer vernetzten Welt, auf eine Überwindung der Nationalstaaten. Ich fürchte aber, dass durch das Netz eher internationale Anarchie gefördert wird. Nicht nur die Vernunft verbreitet sich über das Internet, ebenso Gewalt, Vorurteil, Dummheit, organisierte Kriminalität. Demokratie setzt gesellschaftliche Stabilität und Berechenbarkeit der politischen Verhältnisse voraus. Die Internetuser sind aber floatende Gruppierungen mit wechselnden Zusammensetzungen und Interessen.


Das ist keine Kritik an den hier ausgesprochenen Hoffnungen.
c
Re: Netz besiegt Minister
geschrieben von ehemaliges Mitglied


Während wir nun gerade hervorragend beobachten konnten,
wie ein Printmedium wie die Bildzeitung die Massen manipuliert,

wird sich nun also gefürchtet vor den Manipulationsmöglichkeiten via Internet?

Zur Zeit ist es so, dass die meisten und vielfältigsten Informationen über das Internet zu bekommen sind.
Dazu gehören auch Kommentare unterschiedlichster Quellen.

In der Tat muss man sehr kritisch mitdenken.

Trotzdem: Ich fühle mich durch TV, Radio und Printmedien deutlich stärker der Manipulation ausgesetzt.


Sorella



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