Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?

Geisteswissenschaft / Philosophie Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?

arno
arno
Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von arno
als Antwort auf fenster vom 29.07.2009, 21:49:30
Hallo, fenster,

von Gott bekommt keiner eine Antwort!
Da kannst Du soviel beten, wie Du willst.
Die Antwort, bzw. die Lösung müssen wir selbst finden.

Viele Grüße
--
arno
fenster
fenster
Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von fenster
als Antwort auf arno vom 29.07.2009, 21:55:39
Ich bleibe bei meiner Aussage, wie kann ich jemandem dies erklären, der nicht daran glaubt. Da gibt es keine Diskussion, entweder ich glaube das oder nicht. Das sind eben zwei Welten. Die können nicht erklärt werden im Kopf.

--
fenster
moldau
moldau
Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von moldau
als Antwort auf schorsch vom 19.08.2008, 07:34:17
Es wird Zeit, daß er dies auch endlich Tut!
--
moldau

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moldau
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Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von moldau
als Antwort auf schorsch vom 19.08.2008, 07:34:17
Ich denke, im Menschen ist ein Gen eingebaut, welches ihn zwingst, sich selber auszurotten....

Schade nur, dass er mit sich auch noch die ganzen Faunen und Floren mit reisst!

--
schorsch


Es wird Zeit, daß er dies auch endlich tut! Meine Meinung zum Deinem ersten Satz!

Die Natur braucht den Menschen nicht und wenn er verschwunden ist, wird sie sich wieder regenerieren! Dies zu Deinem zweiten Satz!
--
moldau
minu
minu
Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von minu
als Antwort auf arno vom 18.08.2008, 22:11:47


Früher nannte man die Kriege Landesverteidigung.
Was ist es heute?

Bild: 1. Weltkrieg, aus einem Buch meiner Grosseltern.
--
minu
Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 29.07.2009, 20:58:37
Heute ist Krieg nichts anderes als die Fortsetzung der
Profitmaximierung mit militärischen Mitteln.
Die Durchsetzung der wirtschaftlichen Interessen wird
ohne Skrupel alles untergeordnet.
geschrieben von arno


Das ist aber doch nicht erst seit "heute" so oder?
So wie ich Krieg verstehe, war das schon immer die Zielsetzung.



--
meli

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arno
arno
Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2009, 06:58:59
Hallo, meli,

es stimmt, daß die Gier der Menschen stets die
Ursache für Kriege war.
Wie die Gier gelebt oder
ausgelebt werden kann, legen die Politiker in den
Wirtschaftsgesetzen fest.
Unsere Wirtschaftsgesetze beruhen auf dem Prinzip
der Konkurrenz. Dieses Prinzip ist auch im
EU-Vertrag von Lissabon festgeschrieben.

In unserer Wirtschaft geht es stets um die
bestmögliche Ausgangsposition zur Erzielung
des größtmöglichen Profits.

Viele Grüße
--
arno
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 29.07.2009, 20:58:37
„die Antwort auf Deine auf das Nebengleis führende Fragen:

"Aber wie geht es weiter mit der Staatenwelt?
Mit Anarchie oder international anerkanntem Völkerrecht?"arno



Beim Alten ist es nicht geblieben. Die Welt hat sich weiter gedreht und verändert sich sehr schnell. Du fährst aber noch immer auf den alten Schienen.

Die „neuen Kriege“ weisen ein anderes Kriegsbild auf, arno. Die politisch-militärischen Verhältnisse in Europa der frühen Neuzeit zeigen in der Kriegführung die Dominanz symmetrischer Beziehungen. Es waren staatliche Kriege, weil von Staaten organsiert, zwischenstaatliche Kriege, in Rechtsregeln institutionalisiert. Im Prinzip standen sich gleichartige Gegner gegenüber und erkannten sich in ihrer Art wechselseitig an. Es konnte zu Rüstungswettläufen kommen, aber auch zu Rüstungsbegrenzungsverträgen kommen. Ungleichheiten wurden immer wieder ausgeglichen bevor es zu Asymmetrien kam. Diese Konstellationen gibt es nicht mehr. Die USA haben die militärische Dominanz. Es gibt keine Macht unter der Voraussetzung einer symmetrischen Kriegführung gemäß der Vorstellung zwischenstaatlicher Kriege, die auf lange Sicht mithalten konnte. Trotzdem zeigen sich Militärapparate gegenüber steineschleudernden Jugendlichen (Intifada), beim Partisanenkrieg, beim Terrorismus machtlos. In Vietnam haben die USA das erfahren, in Somalia ebenso, jetzt in Afghanistan (gleiche Erfahrungen wie die Sowjetunion). Wenn asymmetrischen Konstellationen mit Asymmetrisierung des Vorgehens begegnet wird, ist also der Militärapparat hilflos. Mit Bombern kannst du nicht Terroristen bekämpfen.

„Heute ist Krieg nichts anderes als die Fortsetzung der
Profitmaximierung mit militärischen Mitteln.“ Arno


Auch dieser alte Spruch (Lenis Standpunkt) ist heute wirklichkeitsfremd. Damit setzt du staatliche Strukturen voraus. Diese verschwinden in den neuen Kriegen immer mehr. Beispiel: Sexuelle Gewalt, besonders von bewaffneten Jugendlichen haben die Kriege brutalisiert. Die besondere Brutalität der Kriege der 90er Jahre knüpfte an eine andere Sicht männlicher Identität an als Disziplin und Ehre: Brutale Sexualität. Massenvergewaltigung von Frauen wird politisches Ziel Mittel zur ethnischen Säuberung. In traditionellen Gesellschaften mit rigider Sexualmoral ist sexuelle Gewalt ein Mittel zur Störung des sozialen Zusammenhalts und letztlich Bevölkerungsdezimierung, da sie die Opfer stigmatisiert. Der Balkan mit seinen Tschetniks u.a. war nur ein kleines Vorspiel. Ruanda mit seinem Genocid war viel schlimmer. Warlordfigurationen führen in vielen Gebieten der Welt zur Ausweitung des sexuellen Beuteanspruchs auf die Erzwingung des Sexualverkehrs mit deen Frauen in den gerade besetzten Gebieten und wirken sich sozial destruktiv auf die Sozialverbände aus. Gesteigert wird das Ganze noch durch den Einsatz von Kindersoldaten. Die Kalaschnikoff als phallisches Symbol.

Der Krieg ernährt den Krieg, so die Devise im 30j. Krieg. Ähnlich heute. Gewaltanwendung und Erwerbsleben gehen ineinander über. Die Gewalt gegen Zivilisten steigt, weil sich die Söldnerhaufen, lokalen Milizen, Truppen der Warlords selbst versorgen müssen. Anders können sie ihren Lebensunterhalt nicht gewinnen. Was soll in dieser Lage das Gerede von Profitmaximierung? Wo die Verteilung des Notwendigen zum Leben mit Waffengewalt vorgenommen wird – ohne Gedanken an Profitmaximierung – gilt allein das Recht, das aus dem Gewehrlauf kommt. Vor allem lokale Kriegsherren, regional und überregional tätige Kriegsunternehmer profitieren von der Entstaatlichung des Krieges.

„Die Durchsetzung der wirtschaftlichen Interessen wird
ohne Skrupel alles untergeordnet.“
....Wie oft soll der Krieg noch beschrieben werden?"arno



Ganz richtig. Hier können wir wenigstens noch darüber sprechen. Ein Beschreibung des Krieges ist notwendig, weil ohne Vorstellung über das Wesen der Krankheit nicht geholfen werden kann (wenn überhaupt!). Den Krieg an sich gibt es nicht, so wenig wie eine Wurst an sich. Jeder Krieg ist wieder anders. Mit Lenin und Stalins Vorstellungen über den Krieg aus dem letzten Jahrhundert wirst du heutige Probleme nicht lösen können.

"es stimmt, daß die Gier der Menschen stets die
Ursache für Kriege war.
Wie die Gier gelebt oder
ausgelebt werden kann, legen die Politiker in den
Wirtschaftsgesetzen fest." arno

Meli hat völlig recht. Gier kann ein Anlass zum Krieg sein. Aber der alleinige Grund? Es gibt auch andere Gründe. Wie die Gier ausgelebt werden kann, legen die Gesetze fest. Vergiss die Schlupflöcher nicht! Astrid verwies auf die Korruption in der DDR, wir machen es aber nicht schlechter.

Viele Grüßec
hema
hema
Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von hema
als Antwort auf arno vom 29.07.2009, 21:55:39
von Gott bekommt keiner eine Antwort!
Da kannst Du soviel beten, wie Du willst.
Die Antwort, bzw. die Lösung müssen wir selbst finden.


Von Gott käme schon Antwort, wenn wir nur hören wollten und wenn wir die richtigen Bitten stellen.
Z.B. Lieber Gott laß mich erkennen wo ich falsch denke und handle. Ich möchte meine Fehler aufarbeiten.


Die Lösung, die wir selber finden müssen ist den Neid, die Habgier, den Hass, die Agressionen usw. IN UNS zu besiegen.

Was würde es nützen, wenn Gott einen Krieg verhindert, die Menschen aber nicht begreifen wo ihre Denk- und Handlungsweise falsch ist.

Das sind die wahren Übel der Menschheit. Eine falsche Denk- und Handlungsweise!


--
hema
adam
adam
Mitglied

Re: Warum können wir die Geisel der Menschheit nicht besiegen?
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 30.07.2009, 09:05:41
Zum Krieg ein paar "altmodische" Gedanken:

Krieg, die Geissel der Menschheit. Um mich in das Thema ein wenig einzuarbeiten sehe ich bei Google nach. Unter "Geissel der Menschheit" findet der PC 249.000 Einträge: Kopfweh, Nordic Walking, Kapitalismus, Sozialismus, Schokokuss wird als Geissel genannt und natürlich Krankheiten wie Pest und Aids. Nur im Seniorentreff wird der Krieg von Arno als Geissel der Menschheit bezeichnet. Seltsam, denn falsch ist das ja nicht! Aber für viele Menschen drängt sich als Geissel wohl eher der Schokokus auf als der Krieg.
Welchen Zusammenhang gibt es noch, welche Assoziation zu Krieg? Diesmal bemühe ich den veralteten PC auf meinen Schultern und durch ein wenig Qualm wird ein Satz erkennbar: Vater aller Dinge!

Ein Herr Heraklit hat das vor 2500 Jahren erwähnt: Der Krieg ist der Vater aller Dinge! Vater aller Dinge? Sah Heraklit den Krieg als etwas Positives an? Kann mir der Begriff "Krieg" etwas Positives assoziieren? Aber klar doch und spontan:

-Der Krieg regelt Konflikte-
-Krieg erzeugt durch Leid mehr Mitgefühl-
-Durch Krieg lernt der Mensch den Frieden schätzen-
-Krieg macht erfinderisch-
-Krieg stellt Ordnung wieder her-
-Krieg ermöglicht Erneuerung-

"Verdammt, hör auf!" sag ich mir. Wo bleibt der Schokokuss? Wie ist Krieg vermeidbar, bei solchen Verlockungen, wenn man ihn denn überlebt? Die Hoffnung im Krieg ist das Überleben und das Durchsetzen von Interessen. Schitt Meinungsverschiedenheiten!

Was sagt denn der Herr Heraklit dazu?

Ich hol mir ein paar Schokoküsse und fange an zu googeln.

"Panta rhei!" sagt der Herr Heraklit und ich gucke ihn dumm an.
"Alles fließt!" wiederholt er und weil ich nicht intelligenter gucke fährt er fort: "Ich habe auch nicht gesagt, daß der Krieg der Vater aller Dinge ist, sondern der Streit! Und zwar der Streit der Gegensätze. Durch das Spiel der Gegensätze wird die Welt im Fluß gehalten, weil durch das Zusammenspiel dieser Kräfte was Neues entsteht."

Ich nehme mir noch einen Schokokuss und frage nach: "So weit war ich auch schon mit meinem Krieg. Da entsteht ja durch das Zusammenspiel der Kräfte auch was Neues. Krieg ermöglich Erneuerung. Aber es entsteht doch auch viel Neues ohne Krieg und ich möchte den Krieg vermeiden!"

"Ja" sagt der Herr Heraklit "Der Krieg ist so ein Phänomen. Krieg ist ein Beschleuniger im Zusammenspiel der Gegensätze. Er entsteht, wenn Verschlafenheit und Ungeduld aufeinandertreffen. Ein wacher, geduldiger Kopf macht keinen Krieg. Nur sind diese Köpfe in der Minderheit. Ein verschlafener Kopf meint, daß seine Wünsche das wichtigste auf der Welt sind. Wenn solche vernebelten Hirne in ihrer Ungeduld aufeinandertreffen und jeder das haben oder erreichen will, was der andere hat oder nicht haben will oder auch etwas völlig Gegensätzliches, dann gibt es Krieg."

"Aber wie oder wann kann denn der Mensch ohne Krieg auskommen, ihn abschaffen?" frage ich und nehme mir den vorletzten Schokokuss."
"Nun" antwortet der Herr Heraklit "Dann, wenn die Menschheit mit wachem Geist lernt, ihre Sinne zu beherrschen und dafür auch genügend Zeit hat!"

"Das sind ja düstere Aussichten!" kann ich nur noch anmerken und schiebe dem Herrn Heraklit den letzten Schokokuss rüber, denn mir ist ein bißchen übel. Schokoküsse sind die Geissel der Menschheit!

--

adam

edit: an meli: Schreibfehler!! Danke, habe ich verbessert.

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