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Gesundheit Arzneimitteltests sind notwendig

lalelu
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Mitglied

Re: Ich nicht, lass die anderen das tun?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Karl vom 22.04.2011, 11:22:58
@ Karl, es stimmt, dass das Sankt-Florian-Prinzip niemals eine ethisch-moralisch "saubere" Einstellung ist. Das gilt in Fällen, in denen die Gesundheit betroffen ist, noch mehr als wenn es nur um materielle Belange geht.

Ich persönlich würde aber niemals von Gesunden erwarten, dass sie für mich sozusagen im Vorfeld die Kastanien aus dem Feuer holen und dabei ihre eigene Gesundheit riskieren. Das ist doch auch eine Art von Sankt-Florian-Prinzip: "Soll JEMAND ANDERS mal testen, ob ein Medikament Nebenwirkungen hat, damit ICH es im Krankheitsfall beruhigt einnehmen kann!

Neue Medikamente sollten an denen getestet werden, die sie wirklich benötigen, nämlich an den Kranken. Das fände ich jedenfalls völlig in Ordnung, wenn ich selbst betroffen wäre, natürlich nach vorheriger Aufklärung durch die Ärzte und mit meiner ausdrücklichen Zustimmung!

Bei meinen Recherchen bin ich auf einen weiteren furchtbaren Fall gestoßen (Link). Ich betone, dass ich die Pharmafirmen nicht unter Generalverdacht stelle, aber ich würde auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass bei Medikamententests nicht eine Menge passiert, von dem die Öffentlichkeit nichts erfährt. Erst wenn etwas Schlimmes geschehen ist, geht man notgedrungen an die Öffentlichkeit. Die Hinterbliebenen der Opfer bekommen in diesem Fall 35 Millionen Dollar (ich verkneife mir einen bissigen Kommentar).

@Loretta, ich kann mir gut vorstellen, wie dir zumute war, als in London dieser Medikamententest so schlimme und völlig unerwartete Folgen hatte, während du zeitgleich Testperson warst! Schön, dass du alles gut überstanden hast!

Übrigens hast du bestimmt mit deiner Bemerkung Recht: bei den Probanden der Phase I sind wahrscheinlich die Ärmsten der Armen oft betroffen, weil sie das Geld dringend benötigen oder aber Menschen, die verdrängen, dass Geld kein Gegenwert für eine verpfuschte Gesundheit ist, falls etwas schief geht. Jedenfalls habe ich bei meinen Recherchen mehrere Aussagen gefunden, die das untermauern; edle Motive wurden niemals als Beweggrund genannt.

Lalelu
Karl
Karl
Administrator

Re: Ich nicht, lass die anderen das tun?
geschrieben von Karl
als Antwort auf lalelu vom 22.04.2011, 12:52:39
Neue Medikamente sollten an denen getestet werden, die sie wirklich benötigen, nämlich an den Kranken. Das fände ich jedenfalls völlig in Ordnung, wenn ich selbst betroffen wäre, natürlich nach vorheriger Aufklärung durch die Ärzte und mit meiner ausdrücklichen Zustimmung!
Hallo lalelu,

das klingt vernünftig. Das phasenweise vorsichtige Austesten am Menschen hat sich aber bewährt. Allgemeine Unverträglichkeiten und Allergien wären fatal, wenn sie bei Kranken zusätzlich zu den Krankheitssymptomen auftreten würden. Deshalb gibt es die Phase I Tests, bei denen die Stoffe auf diese prinzipielle Verträglichkeit hin voruntersucht werden. Begonnen wird mit extrem niedrigen Dosen.

Ich denke, im Krankheitsfall wärst auch Du froh, wenn Du bei einem Wirksamkeitstest ( Phase II - Test) davon ausgehen könntest, dass das neue Medikament zumindest keine akuten bösen Nebenwirkungen hat.

Karl

lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Ich nicht, lass die anderen das tun?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Karl vom 22.04.2011, 13:04:20
Ich denke, im Krankheitsfall wärst auch Du froh, wenn Du bei einem Wirksamkeitstest ( Phase II - Test) davon ausgehen könntest, dass das neue Medikament zumindest keine akuten bösen Nebenwirkungen hat.
geschrieben von Karl


Ja Karl, natürlich wäre ich in einem solchen Fall froh. Dafür hat aber im ungünstigsten Extremfall ein anderer Mensch mit seiner Gesundheit bezahlt.

Wie ich schon vorhin sagte: es gibt keine Lösung, mit der alle zufrieden sein können.

Lalelu

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Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hab ich euch mal erzählt, wie Viagra 'erfunden' wurde?

Ursprünglich als Blutdruck-Senk-Mittel entwickelt und gedacht, kam es dafür auch auf den Markt. Natürlich nach den üblichen Versuchsreihen.

Dann wunderte man sich, warum die Nachfrage nach dem Mittel in keinem Verhältnis zu den Blutdruckpatienten stand. Man konnte das 8-fache herstellen.

'Ausgrabungen' enthüllten den Grund dafür.
Netter Nebeneffekt: Es steigert die Potenz.

Soviel zu Tests jeglicher Art.
Natürlich sind sie trotzdem angebracht.
Dies hier ist auch nur ein lockerer Beitrag zu unbedachten Randerscheinungen.



Der Grund für die vorübergehende Freude ist einfach.
Da Mr Penis die feinsten Verästelungen der Blutgefäße des gesamten Körpers hat, viel feiner noch als das Gehirn, ist es nur logisch, daß 'dünnes Blut' dann leichtes Spiel hat.
Daher stammt auch der Ausdruck, daß Männer ihr Gehirn in der Hose haben.

Nun die Kehrseite der Medaille:
Das eigentliche Problem (Verkalkung) wird dadurch allerdings nicht behandelt; im Gegenteil, es wird vor lauter Begeisterung gar nicht mehr wahrgenommen. Es wird kaschiert. Und warum kommt ein Mann zum Andrologen? Eben, weil 'es' nicht mehr geht.

So lange nicht wahrgenommen (wahrnehmen wollen) bis die feinsten Blutgefäße im Gehirn auch endlich zugepappt sind.
Folge (nach 5 Jahren 'erfolgreichen' Viagras): Bautz, Schlaganfall, Lähmung. Tot vom Stuhl gekippt. Günstigstenfalls beim GV zum letzen mal geröchelt. Aus mit Mausi.
Da kann dann Viagra & Co auch beim besten Willen nicht mehr helfen.

In der Todesstatistik taucht dann natürlich 'Schlaganfall' auf, und der Ursache dafür geht kein Mensch mehr nach.
Er war ja alt genug, und hat die letzten 5 Jahre wunderbar gelebt.
Was wollte er auch mehr?

Diese Weisheit hab ich mir nicht aus der Nase gezogen.
Siehe hier und hier. Und nun testet man schön.

PS: Noch habe ich eine natürliche Rollsperre, die mich davor behütet, nachts aus dem Bett zu kullern.
albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von albaraq
als Antwort auf Karl vom 21.04.2011, 22:24:10

"..."
Das ist der selbe Unsinn, den albaraq schon geschrieben hat. Leider ist das völlig unsachlich und wird den Fakten nicht gerecht.
"..."
Karl
geschrieben von karl


So so, mein Beitrag incl. Link waren also Unsinn?
Erstaunlich, dann nehme ich doch an, dass Du incl. Deiner gesamten Familie und Hund als gutes Beispiel voran geht und Euch als Probanden für diese Medikamente zur Verfügung stellt. Also meine Hochachtung wäret Ihr dann gewiß!
Ich weiß,
so war das nicht gemeint und somit in Deinen Augen logischerweise auch Unsinn,
ja, was möchtest Du denn nun wirklich hören, dass die Anderen ......,
aber lassen wir das.
Lass die bei Dir anfragenden Firma ihren Link hier einstellen (sie wird sich das schon was kosten lassen - ist ja auch legitim).
Wer der Meinung ist er braucht ein paar Pfennige zu seiner schmalen Rente soll dran teilnehem - wenn es dann schief geht,
übernimmt der Betreiber des ST dann die Nachfolgekosten/incl. Rentenanspruch, dann wäre es doch ok und auf der so abgesicherten Basis wird sich bestimmt jemand finden.

Schöne Ostern !
olivenzweig
olivenzweig
Mitglied

Re: Ich nicht, lass die anderen das tun?
geschrieben von olivenzweig
als Antwort auf Karl vom 22.04.2011, 13:04:20
Ein Risiko geht man schon ein.

Vor Jahren war ich sehr krank, eine Behandlung
konnte ich mir nicht leisten.

Die Studie kam wie gerufen.Nach Wochen ging es mir
sehr schlecht und fand heraus, dass ich kein Placebo bekommen
hatte, sondern das neue Medikament.

Sofort wurde meine Teilnahme beendet, und meine Krankheit
mit gaengigen Mittel behandelt.

Dieses Medikament half sehr Vielen, nachdem es auf den Markt
gekommen war...

Nach einigen Todesfaellen wurde das Medikament verboten.

Die Frage bleibt, ob die Studien lange genug durchgefuehrt werden.

Olivenzweig

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Karl
Karl
Administrator

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von Karl
als Antwort auf albaraq vom 22.04.2011, 14:18:54
@ albaraq,

lass doch einmal die Polemik weg. Wie sieht denn Dein alternativer Vorschlag für eine Lösung aus?

1. Überhaupt keine Forschung -> Keine neuen Medikamente?

2. Nur Tierversuche -> Hohes Risiko für kranke Menschen bei der Erstgabe neuer Medikamente?

Siehst Du eine dritte Möglichkeit?

Ich bin für das gängige Phasenmodell.

Karl
albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von albaraq
als Antwort auf Karl vom 22.04.2011, 15:10:20
@ Karl
Was siehst Du als Polemik?
Dass Du incl. deiner Frau Euch als „Versuchskaninchen“ somit als leuchtendes Beispiel zur Verfügung stellen solltet
oder,
dass der Foren Betreiber die Haftung bei einem evtl. Fehlschlag übernimmt?
Denn die Pharma Industrie zahlt den Probanden nur den angebotenen Preis,
für Folgekosten, die enorm sein können – zahlen DIE dann nicht !
Meine Vorschläge hatte ich schon dargelegt,
sie sollen das an sich und ihren Familien testen!
Tierversuche – hast Du schon mal in die Laboratorien wo die grausamsten Tierversuche stattfinden
nur ein Beispiel
geschaut???
Weißt Du was für „geistige Krüppel“ diese Forscher nach 10 Jahren überhaupt noch sind, denen ist das leiden von Tier und Mensch doch scheiß egal, Hauptsache sie stehen im Rampenlicht und genießen Geld, Macht und Ruhm ????
Sagt Dir der Name dieses Totenvogels
noch etwas ????
Oder wie siehst Du das Testen an Menschen in der dritten Welt, die bitter arm sind und weder lesen noch schreiben können?
Wollen/wollten diese Typen dort etwa auch nur Gutes tun?
Bei mir, bist Du an der falschen Adresse, wenn es darum geht, das Gute in einem Menschen zu sehen !

Lass sie ihren Link setzen und übernimm die Verantwortung, indem Du die volle Verantwortung bei einem Fehlschlag übernimmst !


hockey
hockey
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von hockey
als Antwort auf loretta vom 22.04.2011, 11:18:46
loretta,

Es bleibt dann wohl wieder an den Ärmsten der Armen hängen, die auf ein derartiges, ganz gut bezahltes, Zubrot angewiesen sind.
(loretta)

ist das eine vermutung von Dir oder hast du wissen?? Als fruherer Manager einer internationalen Pharma Company zaehle ich mich nicht zu der Gruppe. Auch einer meiner Brueder (Facharzt fuer Frauenkrankeheiten) hat an so einem Trial teilgenommen und ihn zaehle ich auch nicht zu den Aermsten der Armen.

Persoenlich finde ich so eine Aussage wie du sie machst im besten Falle falsch.
Hockey
loretta
loretta
Mitglied

Re: Arzneimitteltests sind notwendig
geschrieben von loretta
als Antwort auf hockey vom 22.04.2011, 17:06:06
loretta,

Es bleibt dann wohl wieder an den Ärmsten der Armen hängen, die auf ein derartiges, ganz gut bezahltes, Zubrot angewiesen sind.
(loretta)

ist das eine vermutung von Dir oder hast du wissen?? Als fruherer Manager einer internationalen Pharma Company zaehle ich mich nicht zu der Gruppe. Auch einer meiner Brueder (Facharzt fuer Frauenkrankeheiten) hat an so einem Trial teilgenommen und ihn zaehle ich auch nicht zu den Aermsten der Armen.

Persoenlich finde ich so eine Aussage wie du sie machst im besten Falle falsch.
Hockey



Lieber hockey, du kannst versichert sein, dass ich mich auch nicht zu den Ärmsten der Armen zähle, aber wie breits erwähnt, befand ich mich anlässlich der Studien unter stationärer Beobachtung, was zum Beispiel in Berlin im Klinikum Westend integriert ist. Natürlich gibt es dort für die Probanden auch einen Speisesaal und ich konnte zum einen die Menschen sehen und auch mit ihnen ins Gespräch kommen .... es waren zum Großteil Arbeitslose und Hart4-Empfänger, die eben Zeit haben. Ich hatte mir für die Studie ein paar Tage Urlaub genommen.

Du kannst also davon ausgehen, dass ich Wissen habe, dies dazu, wobei sich meine Aussage aber eigentlich auf die Probanden der Phase I bezog, die im schlimmsten Fall ihre Gesundheit dafür hergeben, weil sie unter chronischem Geldmangel leiden.

loretta

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