Gesundheit Vorauswahl von Embryonen ermöglicht die Geburt von Baby ohne Brustkrebsmutation

Auf Tagesschau.de wird über diesen Vorgang aus Großbritannien berichtet. Leider ist die Schlagzeile sehr reißerisch gestaltet. Es wurde ja kein Baby designed, sondern aus den (immer) vorhandenen multiplen Embryonen aus einer künstlichen Befruchtung wurde nicht per Zufall ausgewählt (also gewürfelt), sondern intelligent und verantwortungsbewusst der Embryo ausgesucht, der den Erbdefekt nicht aufweist, an dem in der betroffenen Familie bereits viele Mitglieder gestorben waren.

Perverser Weise ist dies bei uns in der Bundesrepublik gesetzlich verboten, bei uns muss gewürfelt werden - wider besseres Wissen.
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karl

Das makabere an der deutschen Regelung ist, daß nach der künstlichen Befruchtung bei Vorliegen des Defektes abgetrieben werden darf.
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rolf

ich bin dafür, daß es eltern ermöglicht wird, so gesunde kinder wie möglich zu zeugen. es ist wunderbar zu wissen, daß der nachwuchs nicht an bestimmten krebsarten erkranken wird. in meiner familie sind ungewöhnlich viele angehörige an melanomen gestorben (sogar am extrem seltenen darm-melanom), so daß ich froh wäre, wenn dieses risiko meinem sohn erspart bliebe.

da ich ein anhänger der theorien von Stephen Hawking bin, vertrete ich sowieso die auffassung, daß der mensch alle zur verfügung stehenden mittel nutzen sollte, um sich stetig genetisch zu verbessern. sozusagen eine zweite, eine intelligente, selbstbestimmte stufe der evolution.

die gentechnik stößt natürlich permanent an die überholten moralischen grenzen religiöser ethik, die diese vorhaben nur ihren göttern zugestehen. deshalb wird es wohl noch einige jahrzehnte dauern, bis den wissenschaftlern in dieser richtung freie hand gegeben werden kann.

Ich habe trotzdem ein ungutes Gefühl, auch wenn ich dir grundsätzlich zustimme. In einigen Fällen ist es absolut legitim, diese Auswahl zu treffen, wenn wir die Möglichkeit dazu haben. Der Mensch im allgemeinen hat sich nur bisher immer im Mass seines Tuns vertan. Die Masslosigkeit der Ausnutzung neuer Möglichkeiten hat nie dazu beigetragen, daß die Menschheit weniger Probleme hat, sondern wir schaffen uns dadurch immer noch mehr Probleme. Wir lassen uns oft von den Vorteilen blenden und übersehen grosszügig die Nachteile.
Siehe Genmanipulation bei Pflanzen und Tieren.
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yankee

(...), um sich stetig genetisch zu verbessern. sozusagen eine zweite, eine intelligente, selbstbestimmte stufe der evolution.

Ein Trost, dass diese genetische Verböserung - ach? Verbesserung - nicht mehr an den Herren im ST in ihrem Selbst-Betrug erfolgen kann.

Sie müssen mit den Selbstvergötterungen leben, wie es ihnen angeboren wurde - einfach genial & dreist & wahnhaft!

So wird der Begriff Evolution missbraucht für Egomanien.

Das prääääääääääääääääsentiert und selektiert mann sich als Weihnachtsfreude!

Oh... - fröhliche Selbstüberschätzung!



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longtime

Ich möchte noch ergänzend erläutern, warum die Überschrift bei tagesschau.de nicht gelungen ist. Unter einem Designer-Baby müsste man wohl ein Baby verstehen, dessen Eigenschaften gentechnisch zusammengestellt worden wären. Tatsächlich wurde aber eine natürlich vorkommende Variante aus einer größeren Menge von Embryonen im Mehrzellstadium ausgesucht und diese Auswahl nicht dem Zufall überlassen, sondern vom Wissen um die Existenz einer Brustkrebsmutation in der betroffenen Familie.

In einigen Familien tritt Brustkrebs gehäuft auf. Inzwischen sind Mutationen in mehreren dieser Tumore verursachenden Gene (Brustkrebsgen 1 = BRCA 1, Brustkrebsgen 2 = BRCA 2) bekannt geworden. Jeder Mensch trägt diese beiden Gene in seinem Erbgut.

Es ist nun nicht so, dass dem ausgewählten Embryo ein Gen fehlt, sondern ausgewählt wurde ein Embryo ohne eine Gen-zerstörende Mutation.

Meinung: Wenn dieses Wissen vorhanden ist, die Unterscheidung zwischen Mutationsträgern und Nichtträgern in diesem frühen Entwicklungsstadium vor der Implantation des Embryos in die Placenta also möglich ist, dann ist es moralisch unverantwortlich und verwerflich dieses Wissen nicht anzuwenden und stattdessen zu würfeln und damit womöglich den gesunden Embryo einzufrieren und später wegzuwerfen. Die deutsche Gesetzgebung wird hier (das ist nur eine Frage der Zeit) geändert werden müssen.
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karl

Hallo, karl,

wir wissen sehr viel über Diagnostik und auch über Therapie!

Wir wissen aber verdammt wenig darüber, woher die Krankheiten kommen!

Wird dann nicht ein großer Fehler gemacht, oder eine evolutionäre Chance
vertan, wenn über die Gentechnik unser fehlendes Wissen über die
Ursachen der Krankheiten kaschiert wird?

Viele Grüße
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arno

Hallo arno,


es gibt viele Brustkrebsrisiken, die mit Genetik nichts zu tun haben (Umweltfaktoren), aber unbenommen hiervon gibt es einige wenige Familien, deren Frauen eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besitzen, an Brustkrebs zu erkranken. Die Untersuchung dieser Familien hat ergeben, dass sie eine Mutation (eine genetische Veränderung) in entweder dem Gen BRCA 1 oder 2 tragen. In diesen Familien sind die Veränderungen in dem entsprechenden Gen ursächlich für die Erhöhung des Erkrankungsrisikos.

Wenn dich genetische und andere Ursachen für diverse Krebssorten (es gibt davon ja sehr viele unterschiedliche) interessieren, kannst du im Linktipp nachlesen.
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karl

Ja, karl,
im Falle des mutierten Brustkrebsgens hielte ich es ebenso für geboten, einen gesunden Embryo auszuwählen,
es geht hier um das bewusste Abwehren einer eventuell tödlichen Krankheit durch Auswahl unter bereits Vorhandenen.
Anbei: Wer kann es dem Arzt nachweisen, welchen er auswählt?

Nur, wie frei sollte die Auswahl in Bezug auf andere Kriterien (Intelligenz, Aussehen usw.) sein, und wer sollte die letztendliche Entscheidung dabei treffen?
Da gilt es schon, sorgfältig abzuwägen, sonst könnte das leicht doch in Richtung Designerkind abdriften,
wobei noch zu bedenken wäre, dass durch verschiedene nicht steuerbare Einflüsse womöglich nicht das gewünschte Ergebnis herauskäme, was dann?

roseluise

Hallo, roseluise,

wie ich aus den Beiträgen entnehme, werden wir uns immer mehr
dem Ausleseverfahren, welches Gang und Gäbe in der Tier- und
Pflanzenzucht ist, annähern.

Ob damit der Rassenwahn wieder neu belebt wird, bleibt abzuwarten.

Im "dritten Reich" haben auch die Biologen und Mediziner die Grundlagen
für diese Auslese gestützt (geschaffen?).

Viele Grüße
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arno