Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege Ostseeregion – Hansestadt Wismar - Teil 2: die Altstadt

Gruppenbeitraege Ostseeregion – Hansestadt Wismar - Teil 2: die Altstadt

Loretta,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
wie schön, diese Bilder beim ersten Kaffee anschauen zu können.
Es ist ein schöner und witziger gehaltender Bericht über diese wunderschöne Stadt.

Den Trick der Enten mit dem Kopf unter Wasser, muss ich hier mal weitergeben.
Unsere sind so dusselig, die machen das auch bei Sonnenschein!


Einen schönen Wochenbeginn wünsche ich Dir und allen Lesern, auch im Namen von anjeli und Luchsi.

Meli
luchs35
luchs35
Mitglied

Nix wie hin....
geschrieben von luchs35
...kann ich beim Anblick dieser wunderschönen Stadtbilder nur sagen, da schlägt das "Fernweh" bei mir kräftig zu. Ich finde, dass Hansestädte überhaupt viel Gemeinsames haben, was wohl an ihrem damaligen Zeitgeist lag. Sie stechen nicht nur in ihrer Bauweise, sondern auch in ihrer Geschichte hervor ,und es ist immer sehr spannend ,davon zu erfahren.

Danke, Loretta, da hast Du mal wieder voll ins Schwarze getroffen, das macht echt Lust auf mehr !

Luchs
luchs35
luchs35
Mitglied

Wismar und Klaus Störtebeker
geschrieben von luchs35
Weitergelesen und rumgeschnüffelt habe ich nun auch gleich, Loretta, und auf was bin ich gestoßen: auf die Legende des Freibeuters Klaus Störtebeker, der ja auch mit der Hansestadt Wismar verbunden war. Ein Relief am angeblichen Geburtshaus in Wismar weist u.a. auf ihn hin. Allerdings ist bis heute nicht gesichert, wo der im 14./15. Jh. so gefürchtete Schrecken der Hansestädte geboren ist. Viele Städte wollen heute sein Geburtsort gewesen sein.

Wismar kann als einzige Stadt durch eine Notiz im Verfestigungsbuch von 1381 belegen, dass ein Klaus Störtebeker in seinen Mauern gelebt hat. es gibt in Wismar auch eine Stadtführung, die Störtebeker gewidmet ist.

Hier zur Entspannung noch ein bisschen Störtebeker-Legende:

Die Legende von Seeräuber Klaus Störtebeker
Der Sage nach soll er einmal einen 4-Liter-Humpen Wein in einem Zug bis auf den letzten Tropfen leergetrunken haben. Deshalb nannte man ihn fortan „Störtebeker“, was im Niederdeutschen so viel wie „Stürz den Becher“ bedeutete


Wer war Klaus Störtebeker?


Klaus Störtebeker lebte Ende des 14. Jahrhunderts in Norddeutschland. Da die tatsächlichen Aufzeichnungen aus dieser Zeit recht rar sind, gibt es aber dennoch eine Menge von verbrieften und überlieferten Darstellungen. Über seinen Geburtsort und seine Herkunft existieren keine genauen Informationen. Erstmals in Erscheinung trat er 1391.

Zu dieser Zeit herrschte Krieg zwischen der Königin von Dänemark, welche auch Schweden besetzt hielt und dem Herzog Albrecht von Mecklenburg. Als Albrecht in Gefangenschaft geriet, und das mit Mecklenburg verbündete Stockholm belagert wurde, stellte der Städtebund – Hanse – Kaperbriefe aus und legalisierte somit die Seeräuberei.

Zusammen mit Anführer Gödeke Michels wurde Stockholm mit Lebensmitteln versorgt und feindliche Schiffe gekapert. Die Versorgung Stockholms bestand überwiegend aus diesem Beutegut. Die legalen Seeräuber nannten sich „Vitalienbrüder“. Nach Kriegsende waren Störtebeker und seine Mitstreiter wieder arbeitslos, so dass sie im Eigenauftrag ihrem Seeräuberhandwerk nachgingen.
Da Sie nun in der Ostsee auch Schiffe der Hanse kaperten, wurden Kriegsschiffe eingesetzt um dem Piratentum ein Ende zu bereiten.

Die Vitalienbrüder verlagerten daraufhin ihre Jagdgründe in die Nordsee. Die vielen kleinen Häfen und vorgelagerten Buchten boten ideale Schlupfwinkel. Da die Friesen nicht zur Hanse gehörten, gewährten sie den Piraten Unterschlupf.

In dem kleinen Dorf Schaar, dem heutigen Wilhelmshaven, fanden sie 1396 Zuflucht.

1399 heiratete Störtebeker die Tochter des ostfriesischen Edlen Kenoten Broke.
Die Seeräuber verfügten inzwischen über eine Vielzahl von Schiffen. Die Zahl der Piraten stieg nun auf bis zu 1.500 Mann an. Gödeke Michels und Klaus Störtebeker waren von jetzt an gleichrangige Anführer.

Auch nannten sie sich fortan „Likedeeler“, die Gleichteiler, was bedeutete, dass unter ihnen die Beute zu gleichen Teilen aufgeteilt wurde.

Gödeke Michels trieb sein Unwesen überwiegend auf Weser, Jade und Ems. Störtebeker an der Elbmündung vor Neuwerk.

Auch die Insel Helgoland, welche den Handelsschiffen damals als Navigationshilfe diente, nutzten sie als Vorposten, Lauerstellung und Unterschlupf.

So wurde Helgoland dem Störtebeker dann auch zum Verhängnis. Die Kaufleute der Hanse wollten und konnten die dauernden Überfälle auf ihre Handelsschiffe nicht hinnehmen.

Die Hanse besaß aber weder eine Marine noch Kriegsschiffe. Trotzdem wurde eine „Flotte“ zusammengestellt und ausgesandt um Störtebeker dingfest zu machen.

Am 22.April 1401 traf die Hamburger Flotte vor Helgoland auf die Seeräuber. Durch den Überraschungsmoment und die größere Anzahl von Schiffen gelang es der Hanse, in einem mörderischen Kampf, wobei auf beiden Seiten viele Seeleute und Piraten in der Schlacht fielen, Klaus Störtebeker und 71 Piraten gefangen zu nehmen.

Die Hinrichtung der Piraten fand am 21.Oktober 1401 auf dem Hamburger Grasbrook statt.
Sie wurden durch das Schwert des Scharfrichters Rosenfeld geköpft.
Die Köpfe stellte man aufgepfählt am Ufer der Elbe zur Schau.

Die Legende besagt, dass Klaus Störtebeker bei seinen Richtern Gnade für seine Mannschaft erbat. Alle diejenigen seiner Piraten, an denen er nach der Enthauptung noch vorbeilaufen könne, sollten freigelassen werden.

So schaffte er es an über einem Dutzend seiner Männer vorbeizueilen, bevor er zusammenbrach. Legende oder Wahrheit, alle Seeräuber wurden dennoch hingerichtet.

Dem Namen „Störtebeker“, zu Hochdeutsch „Stürz den Becher“ halten wir trinkfest auch weiterhin die Ehre.
(Quelle Ostsee-Tourismus)

Luchs

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loretta
loretta
Mitglied

Ich schwelge in Erinnerungen, danke!!!
geschrieben von loretta
Liebe luchsi, liebe meli,

genau diesen Spaß hatte ich beim Erkunden von Wismar. Ich überlege, ob ich noch den Alten Hafen und restliche Sehenswürdigkeiten einstellen soll, welche die weit zurückreichende Geschicht dieses wundervollen Städtchens widerspiegeln oder ob es zu viel des Guten wird, über eine alte Hansestadt, die doch so viel zu bieten hat, so viel zu berichten – mal sehen.

Luchsi, die Geschichte Störtebekers passt wahnsinnig gut zum Ort des Geschehens. Danke für diesen Bogen, den du geschickt und interessanterweise gespannt hast.

Übrigens wusstest ihr? ……………

Seit 1993 finden die Störtebeker-Festspiele jeweils von Ende Juni bis Anfang September am Ufer des Großen Jasmunder Boddens in Ralswiek auf der Insel Rügen statt. Es ist Deutschlands erfolgreichstes Open-Air-Theater.

Geschichte
Im Jahre 1959 wurden in Ralswiek im Zuge eines Kulturauftrages der DDR die „Rügenfestspiele“ ins Leben gerufen und die Naturbühne Ralswiek angelegt. Der Platz für die damaligen Rügenfestspiele wurde im Frühjahr 1959 zwischen dem Schloss Ralswiek und dem Boddenufer gefunden und die Naturbühne dann in fünfmonatiger Bauzeit errichtet und das Dorf zum Festspielort umgebaut.

Es wurde von 1959 bis 1961 und 1980 bis 1981 die Dramatische Ballade „Klaus Störtebeker“ von Kurt Barthel unter der Leitung von Hanns Anselm Perten und der Chorleitung von Günther Wolf mit ca. 1.000 Mitwirkenden aufgeführt. In diesen fünf Sommern wurden insgesamt 670.000 Besucher gezählt.

Meli und luchsi schaut euch mal bitte unbedingt die spektakulären Fotos an. Ich war schon mal dort und kann sagen es lohnt sich einfach. Es ist ein unverwechselbares Erlebnis an einem warmen Sommerabend diese immer wieder hervorragende Inszenierung auf dieser traumhaft schönen Naturbühne direkt am Wasser zu verfolgen.

Störtebeker-Festspiele / Fotos und Bilder

Für heute ciao und schönen Abend
loretta

Störtebeker-Festspiele wiki
heijes
heijes
Mitglied

Seit wann
geschrieben von heijes
liebe Loretta ist der kleine Fluß in Wismar umbenannt?
Dabei hat er doch so schöne Bezeichnungen wie Mühlengrube, Frische Grube oder Runde Grube.
Außerdem wird er in amtlichen Karten oft als Mühlenbach bezeichnet.
Ansonsten macht dein Bericht Spaß

Mühlengrube:


Frische Grube ab Höhe des Schabbelhauses (heute Stadtgeschichtliches Museum, erbaut 1569-1571 für den späteren Bürgermeister Heinrich Schabbell als Kaufmannshaus und Brauerei) linke Seite, rotes Gebäude und auf der rechten Seite die Nikolaikirche. Die Brücke die hier über die Frische Grube führt heißt Schweinsbrücke, auf allen vier Geländerenden sind verschiedene Schweine angebracht.




Ab dem Ziegenmarkt bis zur Mündung in den alten Hafen heißt sie Runde Grube. Kurz vor den Einlauf in den alten Hafen wird die Runde Grube von einem alten Fachwerkhaus, dem Gewölbe überspannt, folgend von der Straßenbrücke.



Gewölbeansicht von der anderen Seite

vieleicht kann ich ja noch das eine oder andere Bild dazu beitragen.
Ich warte mal ab was du noch bringst.
LG heijes
luchs35
luchs35
Mitglied

Unbedingt !!!!!!
geschrieben von luchs35
Mach uns die Freude, Lorry, und stell den Alten Hafen und/oder andere Sehenswürdigleiten von Wismar ein. Die Stadt ist hochinteressant und sehr schön mit diesen prächtigen Häusern.
Beim Stöbern hatte ich auch die Störtebeker-Festspiele entdeckt, bestimmt sehr sehenswert -aber ein bisschen weit von mir entfernt. Leider! Die Bilder reizen aber schon sehr. Tolle Kostüme, ein Hingucker (Störtebeker) und vor allem wirklich ansprechende Kulissen.

Also weitermachen...bitteeee!

LG Luchs

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anjeli
anjeli
Mitglied

Die Schweden waren aber ganz schön lange in der Stadt
geschrieben von anjeli
Ich habe auch noch ermittelt, dass für den Bau der Wasserkunst die Kapelle zum hl. Kreuze abgebrochen wurde und die Materialen verwendet wurden.
Das war 1563. Der Kirchhof diente laut Zeugnis von 1597 als Begräbnisstätte für Selbstmörder.

1721 war noch bekannt, dass auf dem Markt hingerichteten Übeltäter auch auf dem Kirchhof begraben wurden.

Lori, das ist ein informativer guter Bericht mit sehr schönen Bildern.
Es ist sehr interessant mit dir durch die Stadt zu wandern, diese urigen Brunnenfiguren zu sehen, in die Geschichte des stinkenden späten Mittelalters einzutauchen und die schönen Häuser mit ihren besonderen Fassaden zu bewundern.

Luchsi, ich habe doch tatsächlich bis jetzt geglaubt, dass Störtebeker ein Hamburger war.

anjeli
luchs35
luchs35
Mitglied

Ralswiek als Favorit?
geschrieben von luchs35
Tja, liebe Anjeli, um die Geburtsstadt von Störtebeker zu sein streiten sich einige Orte. Kein Wunder, denn der legendäre Pirat gehört neben den Nibelungen zu den berühmtesten Legenden des Landes.
Er wurde um 1360 geboren. Sein genauer Geburtsort ist unbekannt. Es wird angenommen, dass er in der Nähe von Rotenburg (Wümme)/Verden zur Welt kam, andere Quellen gehen von Wismar als Geburtsort aus. Allerdings nimmt auch Ralswiek auf der Insel Rügen für sich in Anspruch, Störtebekers Geburtsort gewesen zu sein. Warum nicht auch Hamburg? Sicher ist allerdings nur, dass er dort mit seinen Mannen hingerichtet wurde.

Aber in Ralswiek auf Rügen finden alljährlich vor großartiger Kulisse die Störtebeker-Festspiele statt.


Ralswiecker Naturbühne der Festspiele(Foto:Wikipedia)


Wer möchte da nicht einmal dabei gewesen zu sein. Die Karten müssen lange voraus bestellt werden.

Luchs
chris
chris
Mitglied

es macht auch virtuell Spass
geschrieben von chris
in den Städten spazieren zugehen. Loretta, danke für deine beiden Berichte aus Wismar.

Die Hansestädte haben alle einen besocheren Reiz und die
stattlichen Bürgerhäuser zeigen doch den Reichtum der
Bürger.

Loretta, schön, dass du uns zum Spaziergang eingeladen hast.

Chris
Alles auf einmal zu lesen, ist fast unmöglich.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
So hebe ich mir immer einige Sachen auf, die ich dann in aller Ruhe genießen will.

Heute morgen habe ich mich einmal mit dem Thema der Wasserkunst und der Erbauung derselben befasst.
Dank Dir und Wikipedia weiß ich nun auch darüber Bescheid, zumindest, was die Stadt Wismar und deren Wasserkunst angeht.

Meli

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