Haustiere Grüner Besuch

Letzte Woche lockte mich lautes Gekrächze vom Frühstück weg auf den Balkon. Im benachbarten Walnussbaum saß ein grüner, lautstarker Vogel. "Ein Papagei!" war mein erster Gedanke und ich assoziierte eine offene Käfigtür samt älterer, verzweifelter Dame, die ihren Liebling vermißte. Was konnte ich tun, um Dame und Liebling wieder zu vereinen?
Aber ehe ich die Vögel scheu machte, beschloß ich zu recherchieren, denn ich habe ja einen PC. Die Suche ergab, daß es sich bei dem grünen Flattermann um einen Halsbandsittich handelte, der zu meinem Erstaunen in deutschen Landen, entlang des Rheins bis hinauf zum Neckar, als Kulturfolger des Menschen heimisch geworden ist. Die Population beträgt einige tausend Exemplare.


Halsbandsittich in Indien...


...und in Bonn

Schau einer an, welche Exoten unsere europäischen Arten bereichern! Auf was sollte ich noch vorbereitet sein? Muß ich damit rechnen, daß demnächst in Düsseldorf ein Zebra neben mir über selbigen Streifen läuft?

fragt ein neugieriger

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adam

möglich ist alles.

aber klären wir doch vorher die frage:
sind zebras weiss auf schwarz gestreift, oder schwarz auf weiss gestreift?

Zebras Crossing the Street
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eleonore

da darf Köln nicht fehlen, adam:

die grünen papageien siedeln kolonienweise in den parks und selbst bäume in der nähe des militärringes, den ich fast täglich befahre, zeigen das deutlich.

Am 14. und 15.2.2001 nahm sich Tobias Krause, der gerade seine Diplomarbeit über Halsbandsittiche in NRW mit Schwerpunkt Düsseldorf (und Köln) schreibt, die Zeit, mit mir einige Brutplätze von Papageien zu besuchen. Für mich war neben einem Erfahrungsaustausch vor allem von Interesse, einen Blick auf die Vögel zu werfen, um eventuelle Unterschiede in Färbung und Verhalten zu beobachten.

wiki meint dazu:

In den Kölner Grünanlagen sind, begünstigt durch das milde Klima, diverse Exoten heimisch geworden. Größere Populationen von Halsbandsittichen und dem Großen Alexandersittich leben, unter anderem, auf dem Melaten-Friedhof und dem Gelände der Riehler Heimstätten. Ursprünglich aus asiatischen Bergregionen (Indien, Afghanistan) für die Zoo- und Liebhaberhaltung nach Deutschland eingeführt, haben sich diese Papageien/Sittiche zu Neozoen entwickelt. Die Angaben über die Größe der Populationen reichen von einigen hundert Exemplaren bis zu über tausend Individuen. Die Volkshochschule und einige ornithologische Vereine bieten gelegentlich Führungen zu Bäumen mit Papageienkolonien an. Die Existenz der „Einwanderer“ ist indes nicht unumstritten, da diese als Konkurrenz der „einheimischen“ Tierwelt bezüglich des Nahrungsangebotes und der Nistmöglichkeiten angesehen werden.

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pilli

fragt mal die menschlichen nachbarn solcher sittichkolonien wie bejeistert die sind über die ansiedlung der laut krächzenden ( teils zu hunderten auftretenden ) kleinen schreihälse ....

das geht soweit das unterhaltungen in gärten nicht mehr möglich sind .... schichtarbeiter üba bombenattentate auf vogelkolonien nachdenken .... im park des krankenhauses hohenlind leben auch jede menge ..... da sind sie allerdings eher eine attraktion des tristen kh aufenthaltes ....


jutta
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vitaraw

In Köln habe ich die Sittiche zum ersten Mal in grosser Zahl gesehen, als ich im Elisabethkrankenhaus war und vom Fenster aus in den Park schaute - da waren bestimmt 12 oder 16 Tiere auf einem Baum zu gange.

Die Alexander- und Halsbandsittiche haben sich nicht nur in Köln niedergelassen sondern sind zB auch in Wiesbaden in grosser Zahl im Schlosspark und Kurpark zu beobachten, sie brüten am liebsten in ehemaligen Spechthöhlen und das milde Klima dort macht ihnen das Überwintern leicht. An die 1000 Vögel sollen dort schon leben.

Hier kann man ihre Verbreitung in Europa an Hand einer Karte sehen:

Papageien in Europa

Wiesbadener Papageienarten
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angelottchen