Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ab wann ist man ein Terrorist?

Innenpolitik Ab wann ist man ein Terrorist?

hafel
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Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.11.2007, 09:19:10
Ja Klaus der darf das sichtlich. Wenn Du den selben Satz auf Adolf Hitler schreibst, wirst Du für Dein Restleben gesperrt. BEIDE waren die größten Verbrecher der Geschichte.
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hafel
dunkelgraf
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Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.11.2007, 09:19:10
Tja Klaus, ich nehme mir die Freiheit, über historische Persönlichkeiten etwas differenzierter zu urteilen. Ich bedaure es sehr, daß solch ein Mann wie Stalin an die Macht kam und so viele echte Kommunisten ermorden ließ, und der kommunistischen Weltbewegung einen nie wiedergutzumachenden Schaden zufügte. Aber andererseits, was man ihm zugute halten kann, hatte er auch einen großen Anteil an der Zerschlagung des Hitlerfaschismus und an der Befreiung des deutschen Volkes, und somit auch von dir.
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dunkelgraf
hugo
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Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.11.2007, 09:19:10
nochmals zur Ausbeutung in der DDR.
Nun hab ich überlegt und nachgedacht und bin eigentlich zu keinem so richtig schlüssigem Ergebnis gekommen.

Das wir Arbeiter nicht optimal, nicht effektiv genug (die vielen Gründe sind ja bestens bekannt und wurden schon mehrfach hier genannt) eingesetzt wurden um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen -obwohl gerade dies das erklärte Ziel der Staatsführung war-
hat sicherlich zum überhasteten Ende dieser Gesellschaft beigetragen.

Ich kann mich nicht erinnern das ich von mir aus früher mal das Gefühl hatte: hugo jetzt beutet Dich Jemand aus.
Da rings um mich her -auch in übergeordneten Positionen- kaum Einer, nur fürs Anleiten Dirigieren, Anführen, Befehlen, Aufgaben verteilen usw. unverhältnismäßig viel mehr als ich an Lohn oder Gehalt bekam.

Hätten mein Meister, mein Bereichsleiter mein Direktor das 2 das, Drei oder gar das Fünffache verdient, ok ich hätte mich wohl sehr gewundert.
(Ihre Gehälter lagen übrigens offen und auch jede kleine FDGB Kassiererin, vermutlich auch die Parteikassierer wussten über deren Einkünfte sicherlich bestens Bescheid)
Die Lohntabellen der Kombinate gabs auch gratis, auch die offiziellen Lohnsteuertabellen.

Das sich der Eine oder andere "Verantwortliche" in höherer Position ein angenehmes Leben machte (sprach sich herum) so war allgemein bekannt, wer mit wem zur Jagd ging und mit den Offizieren der "Freunde" anschließend Riesenfeten feierte, wer eine eigene Yacht sein Eigen nannte usw.
Aber für mich waren die finanziell zumeist nicht besser abgesichert als selbständige Gewerbetreibende oft auch.

Hier hatten besonders viele -für DDR Verhältnisse- gut betuchte Mitbürger Ausreiseanträge gestellt. Denen -so sagte man damals- ging es zu gut, die hatten alles (Haus, Datsche, Boot, Auto, teure Hobbys) aber eins fehlte Denen, das schnelle Raffen eines noch größeren Vermögens und das Angeben mit diesem Reichtum,,,(auch das Reisen wurde als Grund benannt) in meiner Stadt waren es Handwerker, Ärzte, Doktoren der Uni usw,,und die hat wohl niemand ausgebeutet, eher im Gegenteil,,

Ich frage mich öfter, wie sollen unsere Mitdiskutanten hier einen genaueren Eindruck über unser tatsächliches Leben in Vorwendezeit bekommen, wenn ausschließlich die negativen Seiten betont und überbetont werden.

Viele sind regelrecht betroffen und reagieren sehr ungläubig, wenn die Exossi mit etwas -ich will mal sagen- fast einer Art Begeisterung von vielen Alltagserlebnissen erzählen und dabei der von den Wessi zwangsläufig erwartete Negativtouch, das DDR-Grau, zu kurz kommt.

Es gab eben beides, Erfreuliches und sehr Ärgerliches und -leider muss man das immer wieder extra betonen um nicht gleich wieder als Honeckers bevorzugtes Patenkind, als Absahnender Gesinnungsgenosse oder noch mehr beleidigt zu werden- es gab auch sehr Schlimmes.

Aber eine -auf Ausbeutung beruhende- mächtige Bereicherung einiger Weniger auf Kosten der Masse hat sich nicht beweisen lassen.
Wir alle haben uns schwer getan und waren den inneren und äußeren Umständen entsprechend nicht in der Lage eine florierende wettbewerbsfähige Volkswirtschaft auf die Beine zu bringen.

Republikflucht, Stacheldraht, Mauerschützen, hätte es in der Art wie das vorkam, niemals gegeben wenn der Lebensstandard, wie -in maßloser Selbstüberschätzung vorhergesagt- den von England übertroffen hätte.

Die DDR hätte sich vor Zugwanderern, einschließlich Grenzverletzern (aber in der Gegenrichtung) nicht retten können. *g*


--
hugo

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hafel
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Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von hafel
als Antwort auf dunkelgraf vom 28.11.2007, 10:00:45
Na da ist doch ein ganz entscheidender geschichtlicher Denkfehler; Stalin wollte ja nicht nach der Zerschlagung Hitlerdeutschlands eine Demokratie mit freien Menschen, sondern am liebsten ganz Europa in seine Diktatuur unterjochen. Auf dem östlichen Teil ist ihm das ja auch gelungen.
Dass die Polen die Russen sehr suspekt sehen, kann ich gut nachvollziehen. Hat Stalin Polens gesamte Intelligenz und alle Offiziere brutal ermorden lassen.

Ich wundere mich immer wieder mit welchem Recht Du hier derartige Diktatoren verteidigen darfst.
--
hafel
Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dunkelgraf vom 28.11.2007, 10:00:45
@dunkelgraf,
"Ich bedaure es sehr, daß solch ein Mann wie Stalin an die Macht kam und so viele echte Kommunisten ermorden ließ"

Stalin ließ nicht nur einige echte Kommunisten ermorden, sondern mehrere Millionen andere Menschen.
Ich gehe doch mal davon aus, dass du Nichtkommunisten auch als Menschen ansiehst.

Einige Beispiele für das Handeln des Massenmörders Stalin, der nur durch Hitler übertroffen wurde !

--Ungefähr sechs Millionen Bauern in der Ukraine ließ er absichtlich verhungern, um die Zwangskollektivierung schneller und ohne Widerstand vorrantreiben zu können. Das ist schriftlich in tausenden Dokumenten belegt und inzwischen in allen Einzelheiten ausgewertet.

--Am 5. August 1937 trat einer seiner Befehle in Kraft. Er war, wie es in der Präambel hieß, auf die "endgültige Lösung des Problems der inneren Feinde der Sowjetunion" gerichtet.
Das mit "der endgültigen Lösung" klingt irgendwie bekannt.
In der Folge des Befehls Stalins wurden den regionalen Behörden Quoten auferlegt.
Aserbaidschan beispielsweise hatte für die erste Kategorie - Tod durch Erschießen - ein "Soll" von 1.500 zu erbringen, weitere 3.750 Menschen der Kategorie zwei mussten mit einer Lagerhaft zwischen acht und zehn Jahren bestraft werden. Für die kleine deutsche autonome Sowjetrepublik an der Wolga lagen die entsprechenden Zahlen bei 200 und 700 Menschen.
Bis Mitte November 1938 wurden über 800.000 Menschen unter den absurdesten Vorwänden in Schnellverfahren abgeurteilt. Die Hälfte von ihnen wurde zum Tode verurteilt und erschossen.
Eine kaum zu überbietende Effektivität.

---Noch vor dem Überfall Hitlers 1941 ließ er drei von fünf Marschällen, acht von neun Admirälen, 50 von 57 Korpskommandanten, sowie 43.000 Offiziere ermorden. Keine Armee hat im Krieg je so viele Offiziere verloren wie die Rote Armee im Frieden unter Stalin.

--Sehr genau untersuchst ist das Massaker von Katyn und Charkow an 15.000 polnischen Generalen, Offizieren und Führungspersönlichkeiten durch NKWD-Einheiten im April 1940.
Das erfolgte in Absprache mit Hitler

Das wird dich sicher nicht sonderlich interessieren, da du meinst, dir die Freiheit nehmen zu können, "über historische Persönlichkeiten etwas differenzierter zu urteilen",
was natürlich heißt, dass du bestimmte historische Wahrheiten ignorieren musst.
Schlimmer ist, dass du nicht davor zurückschreckst,auch die Massenmorde eines Stalin hier als "zeitweiligen Irrtümern" zu verharmlosen, indem du ohne auf diese zu reagieren, auf die großen Leistungen des Mörders hinweist.
Auch solche Dinge hat man bei anderen Diktatoren schon gehört.


--
klaus
hugo
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Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.11.2007, 11:35:16
na klaus, komm mal bitte wieder etwas runter von der Palme,,,
Ich verstehe Deine künstliche Aufregung Deine Überreaktion absolut nicht, auch wenns um den Verbrecher Stalin geht.

Soviel kannst wohl auch dem dunkelgrafen zubilligen das er Bescheid weiß was für ein schlimmer Typ der war.

immerhin hat er Dir das ja auch zur Kenntnis gegeben z.B. mit einem Satz der da Heisst:
"Ich bedaure es sehr, das solch ein Mann wie Stalin an die Macht kam und so viele echte Kommunisten ermorden ließ, und der kommunistischen Weltbewegung einen nie wiedergutzumachenden Schaden zufügte."

Was willste denn nun noch, das ist doch eindeutig genug. Alles andere saugst Du Dir doch aus den Fingern und biegst noch einige bösartige Andeutungen daraus ab.
z,B. wenn Du unnötigerweise schreibst: "Ich gehe doch mal davon aus, dass du Nichtkommunisten auch als Menschen ansiehst"

und, "über historische Persönlichkeiten etwas differenzierter zu urteilen", heißt natürlich keinesfalls dass man bestimmte historische Wahrheiten ignorieren muss.

Die "Waffenbrüder" damals an seiner Seite, der Britischer Premier Churchill und der US-Präsident Roosevelt hatten auch andere Sorgen als sich Sorgen um die humanitären Hinterlassenschaften eines "Schwerverbrechers und Kriegshelden Stalin" zu machen.

damals ging es um das Bekämpfen des Kriegsverbrechers Hitler und dafür war wohl fast jede Koalition recht und die Sowjetunion als angegriffener und teilbesetzter Staat hatte besonders wichtige und triftige Gründe mit allen Mitteln dagegenzuhalten.

Das sich damals gerade Stalin an der Macht befand ist Zufall (dem er wohl auch nachgeholfen hat) das er sich nicht als Kriegsverbrecher sondern als Held darstellen und feiern lies liegt in der Natur solcher Charaktere. (ich denke sogar das er heutzutage als krank gelten würde, bei seiner krankhaften Neigung, leichten Herzens, Todesurteile in Massen zu verhängen)

Ich hab übrigens hier im St noch nie einen -Stalin als Staatsmann oder gar als Mensch lobend hervorgehobenen- Beitrag gelesen

Das seine schlimme Strategie des -über Leichen gehens- am Ende mit dazu beitrug das er gemeinsam mit den Alliierten triumphieren konnte, läßt uns Überlebende und Nachkommen die Möglichkeit zu resümieren wie und was und wer,,,

In Potsdam allerdings erreichte Stalin Zugeständnisse, die letztlich für das ganze Nachkriegsdilemma und unsere derzeitige Gemütslage mit verantwortlich sind.


Die Zeiten das Stalin von der Masse der Unwissenden vergöttert wurde und in vielen Wohnungen bei den Russen eine Stalinecke existierte, sind ja nun dank aufklärender Parteitage vorüber.

Das kam seinen Nachfolgern wohl recht gut zu passe das nach seinem Tode die auch von Ihnen mitverursachte schlechte wirtschaftliche Lage das Landes, lange Zeit auf Stalin abgewälzt werden konnte.

Schon deshalb kam es zu einer doch recht intensiven Aufklärungskampagne ,,,wir hätten in unserer "Einfalt" wohl sonst noch länger diesem "Heiligen" nachgetrauert und Städte, Fabriken und Straßen nach ihm benannt. *g*
--
hugo

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Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 28.11.2007, 12:40:28
@hugo,
dunkelgraf schrieb:
"Ich bedaure es sehr, daß solch ein Mann wie Stalin an die Macht kam und so viele echte Kommunisten ermorden ließ,..."
"Aber andererseits, was man ihm zugute halten kann, hatte er auch einen großen Anteil an der Zerschlagung des Hitlerfaschismus und an der Befreiung des deutschen Volkes, und somit auch von dir."


Du wirst doch zugeben, dass das so ähnlich klingt wie: Na gut der Hitler hat die Juden umbringen lassen- aber man muss ihm zugute halten, dass er die Autobahn bauen ließ, die Arbeitslosigkeit verringerte...

Beides waren Massenmörder, die einer Ideologie folgend, schwerste Verbrechen an der Menschheit verübten - z.T. ( siehe Polen ) sogar gemeinsam.
Wer das eine als "zeitweiligen Irrtum" bezeichnet, muss sich gefallen lassen, kritisiert zu werden. Das sind keine "bösartigen Andeutungen", denn was "dunkelgraf" hier schreibt,geht eindeutig in die Verharmlosigkeits-Richtung und er tut auch alles, das deutlich zu machen.
Bloß nicht mal so einen als Mörder bezeichnen.

Du schreibst: "Ich hab übrigens hier im St noch nie einen -Stalin als Staatsmann oder gar als Mensch lobend hervorgehobenen- Beitrag gelesen"

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich dich dafür kritisiert habe.

Wer- und das auch schon vor dem 2. Weltkrieg - Millionen Menschen, darunter auch ethnische Minderheiten, Systemkritiker , systematisch umbrigen lässt, ist für mich ein Massenmörder und gehört auf die gleiche Stufe, wie z.B. Hitler.
Ich weiß nicht, ob du das ähnlich siehst ?

--
klaus
mart
mart
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Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.11.2007, 14:00:58
"Ich hab übrigens hier im St noch nie einen -Stalin als Staatsmann oder gar als Mensch lobend hervorgehobenen- Beitrag gelesen"

Ich habe schon 1 Mal dergleichen gelesen (Stalin und Hitler in einem Satz gleichstellend); allerdings von jemanden, der sich die Narrenkappe nicht nur zeitweise aufsetzt!
--
mart
dunkelgraf
dunkelgraf
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Re: Ab wann ist man ein Terrorist?
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.11.2007, 14:00:58
Ich möchte dich erinnern, daß du den Stalin in die Diskussion eingeworfen hast. Ich kann nichts dafür, daß du so an ihm hängst und sogar noch Gedichtszeilen von ihm zitieren kannst. Ich habe nie viel von Stalin gehalten und kann mich nicht an einen vernünftigen Ausspruch von ihm erinnern, anders als Marx oder Lenin.
Aber wenn du schon bei Auf-die-gleiche-Stufe-stellen bist: so würde ich zu Hitler und Stalin auch noch die mittelalterlichen Päpste und G.W.Bush hinzufügen.
--
dunkelgraf

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