Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik AKW Laufzeiten bis zu 14 Jahren verlängert

Innenpolitik AKW Laufzeiten bis zu 14 Jahren verlängert

Re: AKW Laufzeiten bis zu 14 Jahren verlängert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 07.09.2010, 12:30:43

was genau verstehst du denn unter militant
und wo findest du solche Äußerungen bei mir?

Dass eine (politische oder ethische) Diskussion hier im ST meistens nichts bewegt
in den Köpfen der Teilnehmer, sondern nur der Erhärtung
des jeweiligen Standpunkts dient, sehe ich.

Trotzdem halte ich es nicht für den richtigen Weg
(den leider viele gehen)
dieses Forum zur Meinungsveröffentlichung allein den
rechtskonservativen Argumenten zu überlassen.

Ob du mit mir diskutieren möchtest, oder nicht
spielt in diesem Fall für mich keine beeindruckende Rolle.

Belustigend finde ich, welche Empfindsamkeit häufig gerade
bei denen ans Tageslicht kommt, die selbst
(vielleicht im Hochgefühl des vermeintlichen Besitzes der Wahrheit?)
recht ungeniert formulieren.

Du wirst damit leben müssen, dass auch mir der Mund nicht verboten werden kann,
solange ich mich im Rahmen der AGB bewege.

Sorella







eko
eko
Mitglied

Re: AKW Laufzeiten bis zu 14 Jahren verlängert
geschrieben von eko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.09.2010, 12:56:41
Zitat sorella:

"Du wirst damit leben müssen, dass auch mir der Mund nicht verboten werden kann,"

Ach ja, immer dieselben schwächlichen Verteidigungen! Da kann ich nur lachen!

Selbstverständlich kannst Du Dich hier äußern, dazu ist das Forum ja schließlich da!

Aber wenn Du so tust, als ob allein Deine Meinung die unumstößliche Wahrheit darstellen würde, dann darfst Du Dich nicht wundern, wenn Du Gegendruck bekommst.

Leider schreibst Du so, als ob allein Deine Meinung das Maß aller Dinge wäre..........und da hab ich was dagegen! Dieses Thema ist so vielschichtig und komplex, dass es da nicht nur eine Meinung geben kann und den guten Diskutanten zeichnet aus, dass er auch anderslautende Meinungen stehen lassen kann, ohne gleich wütend dagegen anzugehen.

Und um Dir gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Ich kann das! Aber es muss sachbezogen und nüchtern geschrieben sein und nicht voller Polemik stecken.

e k o
Re: AKW Laufzeiten bis zu 14 Jahren verlängert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 07.09.2010, 13:22:28
Daraus, dass ich meine Ansicht klar ausspreche,
leitest du also ab, dass ich sie für die Alleinseligmachende halte?

aha

Du hast mir noch nicht die Stelle gezeigt,
in der ich mich militant geäußert haben soll.

Deine ganze Argumentation deutet im Moment mehr darauf hin,
dass du es nur schwer aushalten kannst, wenn hier jemand
zu deinen Ansichten komplett konträr argumentiert.

Deine Unterstellung, dass meine Ansichten keine Argumente enthielten,
ist zwar subtil, aber nur für Leute glaubwürdig,
die nicht selbst lesen.

vielleicht kannst du mir auch noch markieren, wo du in deinem Beitrag von gestern Nüchternheit und Sachlichkeit eingestreut hast. Und es wäre auch interessant zu erfahren, wen genau du mit "Ihr" meinst:

"@ sorella:

Ich steh nicht oft auf hugos Seite, das wird er auch bestätigen.

Bei diesem Thema jedoch pflichte ich ihm bei.

Ihr macht hier ein Fass auf und produziert einen Bohai, dass einem die Augen überquellen!

Wenn es denn so wäre, dass Deutschland vielleicht der einzige Staat wäre, der es sich erlauben will, auf Atomkraft zu setzen, könnte ich Euch ja noch verstehen. Aber Ihr argumentiert ja vollkommen aus dem Bauch heraus, ohne den Verstand einzusetzen.

Jaja! Ich weiß, jetzt bin ich Euch auf die Füße getreten, aber macht Ihr es denn nicht genauso?


Was soll denn der ganze Humbug mit "gegen Atomkraft sein", wenn weltweit daran festgehalten wird und sogar noch neue Kernkraftwerke gebaut werden? Nur die Deutschen spielen verrückt und tun so, als ob das Heil der ganzen Welt von ihrem sofortigen Ausstieg abhängen würde.

Und wenn ich dann immer das vielzitierte und andauernd herbeigequälte Argument mit unseren Enkeln höre, geht mir sowieso der Hut hoch. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit wird darauf herumgeritten (Beispiel Stuttgart21) und dann werden stets Vorkommnisse herbeizitiert, die am Anfang der Kernkraft passiert sind. Was passiert ist, ist passiert, da hilft es auch nicht, beständig zu wiederholen. Aber ich bin überzeugt davon, dass man inzwischen aus diesen Fehlern gelernt hat und es besser macht.

Tut doch bitte nicht so, als ob Eure Einstellung die einzig richtige Wahrheit wäre! Andere Leute sind auch nicht dumm!

Tut mir leid, aber das musste jetzt mal raus.

e k o"



Sorella

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: AKW Laufzeiten bis zu 14 Jahren verlängert
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.09.2010, 13:40:01
Sorella, reg dich über diese Antworten lieber erst gar nicht auf. Das Thema hatten wir vor ca. 3 Jahren schon einmal in einem Endlosthread durchgeackert, und ich kann dazu nur bemerken: in gewissen Köpfen hat sich nichts geändert. Nur bei Hugo ist noch ne Extraportion Zynismus dazugekommen , indem er leichthin die Verantwortung auf 100 Jahre später, also auf unsere Nachkommen weiterschiebt.

Trotzdem bleibt uns die Situation erhalten, dass es bis zum heutigen Tag keinen sicheren Ort zur Endlagerung gibt. Wessen Schuld das ist spielt für mich keine Rolle. Es bleibt einfach Tatsache, dass bis heute nicht erforscht werden konnte, ob es überhaupt möglich ist, den Müll endzulagern. Vorschläge, das Zeug in den Weltraum zu schiessen, gab es auch schon, blieb aber wegen den immensen Kosten Utopie.
Allerdings sehen wir wenigsten eine Begrenzung der ganzen Atomstromgeschichte darin, dass die notwenige Natur-Urangewinnung in einem Zeitraum von ca. 40 -50 Jahren beendet ist.

Hier einige Zahlen aus dem Net:

Für die weltweit vorhandenen Atomkraftwerke wurden 62.000 Tonnen Uran verbraucht, in der EU ca. 20.000 Tonnen.Die weltweit wirtschaftlich rentabel abbaubaren Uranvorkommen werden auf 1,25 bis 4 Mil. Tonnen geschätzt. Diese würden bei für etwa 20 bis 65 Jahre reichen. Bei dem in einigen Ländern angestrebten weiteren Ausbau der Atomkraftwerke würden diese Vorkommen noch vor 2050 erschöpft sein.

Und noch einige Zahlen Arbeitspätze betreffend:

Durch den Atomausstieg werden zwar etwa 38.000 Arbeitsplätze wegfallen – allerdings sehr langfristig, da die Meiler ja teilweise über Jahrzehnte zurückgebaut werden müssen. Gleichzeitig entstehen im regenerativen Energiebereich immer mehr neue Arbeitsplätze – rund 200.000 Menschen arbeiten schon jetzt in der Branche – mehr als 5 x so viele wie in der Atomkraft – und der Bundesverband Erneuerbare Energien rechnet allein für die nächsten Jahre mit einem Zuwachs von mehr als 100.000 weiteren Arbeitsplätzen. Jeder wegfallende Arbeitsplatz in der Atombranche durch 5 bis 6 neue Arbeitsplätze in der regenerativen Energiebranche mehr als ausgeglichen wird.Allerdings fürchten die Umweltverbände, dass nach dieser Verlängerung der Laufzeiten der AKW trotz aller anderen Zusicherungen weniger Geld für die Forschung alternativer Möglichkeiten bleibt, also auch keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Ein Atomkraftwerk mit einer Leistung von 1.300 Megawatt produziert jährlich rund 30 Tonnen hochradioaktiven Abfall, in 40 Jahren 1.200 Tonnen. In den 440 Atomkraftwerken der Welt fallen jährlich 8.300 Tonnen Atommüll an. Dazu kommen um ein Vielfaches mehr schwach- und mittelaktiver Atommüll. Dieser Atommüll strahlt und gefährdet Leben für Hundertausende Jahre. Plutonium hat eine Zerfallshalbwertzeit von 24.000 Jahren, andere radioaktive Substanzen strahlen noch nach einer Millionen Jahre. Das heißt, diese radioaktiven Abfälle müssen mit großem technischen Aufwand für Jahrtausende hoch abgesichert gelagert und ständig kontrolliert werden.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen der letzten Koalitionsregierung stellte fest, dass es ein absolut sicheres Endlager nicht gibt. Mit unserem Atommüll lasten wir heute unzähligen Generationen für Jahrtausende unbezahlbare Lasten und Risiken auf. (Letzteres sind also nicht nur meine Worte, Hugo!)

Wer also über die Verlängerung der AKW-Laufzeiten beunruhigt ist, weil das Endlagerproblem absolut nicht gelöst ist, muss keine Narrenkappe tragen, nur Verstehen lernen!

Luchs

PS: War ein bisschen viel, dafür steige ich nun aber auch aus !


Re: AKW Laufzeiten bis zu 14 Jahren verlängert
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 07.09.2010, 13:58:24


fleißig zusammengestellt, luchs - Zahlen gelten ja immer als Sinnbild der Nüchternheit und Sachlichkeit

Sorgen über meinen Gemütszustand sind unnötig.
Ich errege mich nur bei sachlich geschmeidiger Argumentation und dann mehr geistig.

Sorella
clara
clara
Mitglied

Re: AKW Laufzeiten bis zu 14 Jahren verlängert
geschrieben von clara
als Antwort auf luchs35 vom 07.09.2010, 13:58:24
Trotzdem bleibt uns die Situation erhalten, dass es bis zum heutigen Tag keinen sicheren Ort zur Endlagerung gibt. Wessen Schuld das ist spielt für mich keine Rolle. Es bleibt einfach Tatsache, dass bis heute nicht erforscht werden konnte, ob es überhaupt möglich ist, den Müll endzulagern.(Luchs)

Damit hast Du Recht, liebe Luchs! Heute Morgen hörte ich im NDR einen Fachmann darüber. Es ging um Gorleben, der meines Wissens bisher einzige Standort in Deutschland für eine Atommüll-Endlagerung.
Es müsse ein absolut wasserdichter Ort sein, und in diesem Salzstock seien doch auch schon einige Kubimeter Wasser fest gestellt worden.
Um Gorleben zur Endlagerung frei zu geben, bedürfe es noch 20 Jahre Forschung!

Ich finde es berechtigt, wenn nun wieder Demonstrationen angekündigt sind. Wie heißt es in einem Blog? Dieses üppige Geschenk an die Atomlobby werden wir nicht einfach hinnehmen: Wir wollen der Regierung zeigen, wie hoch der Preis dafür ist, Klientelpolitik gegen die Bevölkerung zu machen.

Gruß, Clara

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