Innenpolitik Atomkraft, nein Danke?

RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 26.06.2022, 14:48:15
[…]
Im Gegensatz zur Spaltung wird bei der Fusion keine Radioaktivität frei, auch ist bei letzterer keine Kettenreaktion möglich.
[…]
Das ist leider falsch. Nach Schätzung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik „wird ein Fusionskraftwerk während seiner etwa 30jährigen Lebenszeit je nach Bauart zwischen 60.000 und 160.000 Tonnen radioaktiven Materials erzeugen, das nach Betriebsende des Kraftwerks zwischengelagert werden muss“
Der entscheidende Unterschied zum radioaktiven Abfall aus Kernkraftwerken liegt darin, dass kein Müll erzeugt wird, der noch für Hunderttausende von Jahren jedes Leben bedroht. 

MPI: Entsteht bei der Fusion radioaktiver Abfall?
RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Alternative Möglichkeiten zur Energiegewinnung

https://www.energiewendebauen.de/forschung-im-dialog/neuigkeiten-aus-der-forschung/detailansicht/hochtemperatur-speicher-liefert-strom

oder

https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/nordlinke-1917818

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.06.2022, 15:20:03
[…]
Im Gegensatz zur Spaltung wird bei der Fusion keine Radioaktivität frei, auch ist bei letzterer keine Kettenreaktion möglich.
[…]
Das ist leider falsch. Nach Schätzung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik „wird ein Fusionskraftwerk während seiner etwa 30jährigen Lebenszeit je nach Bauart zwischen 60.000 und 160.000 Tonnen radioaktiven Materials erzeugen, das nach Betriebsende des Kraftwerks zwischengelagert werden muss“
Der entscheidende Unterschied zum radioaktiven Abfall aus Kernkraftwerken liegt darin, dass kein Müll erzeugt wird, der noch für Hunderttausende von Jahren jedes Leben bedroht. 

MPI: Entsteht bei der Fusion radioaktiver Abfall?
geschrieben von det
Das ist richtig Det. Die strahlenden Elemente im entstandenen Abfaff aber haben eine Halbwertszeit von nur 12 Jahren und bereits nach 100 Jahren ist sie auf ein zehntausenstel gesunken, d.h.,  dass dieses Problem lösbar wäre es ging mir aber auch mehr um den Auschluss radioaktiver Unfälle.

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RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 28.06.2022, 18:59:57
Das ist leider falsch. Nach Schätzung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik „wird ein Fusionskraftwerk während seiner etwa 30jährigen Lebenszeit je nach Bauart zwischen 60.000 und 160.000 Tonnen radioaktiven Materials erzeugen, das nach Betriebsende des Kraftwerks zwischengelagert werden muss“

Der entscheidende Unterschied zum radioaktiven Abfall aus Kernkraftwerken liegt darin, dass kein Müll erzeugt wird, der noch für Hunderttausende von Jahren jedes Leben bedroht. 

MPI: Entsteht bei der Fusion radioaktiver Abfall?
geschrieben von det
Das ist richtig Det. Die strahlenden Elemente im entstandenen Abfaff aber haben eine Halbwertszeit von nur 12 Jahren und bereits nach 100 Jahren ist sie auf ein zehntausenstel gesunken, d.h.,  dass dieses Problem lösbar wäre es ging mir aber auch mehr um den Auschluss radioaktiver Unfälle.
Leider nicht ganz richtig. Die Halbwertszeit von ca. 12 Jahren gilt für Tritium, das als Nebenprodukt bei der Fusion entsteht. Die große Masse des strahlenden Abfalls machen aber die Baumaterialien aus, aus denen der Reaktor besteht, und die durch die starke Neutronenstrahlung des Fusionsprozesses aktiviert werden. Für diesen Abfall gibt es unterschiedliche Lagerzeiten. siehe scinexx: Kernfusion – eine „saubere“ Energie?

 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von schorsch

2 Fragen an die Spezialisten:

- Sind die Erze, die als Brennmaterial für KKWs benötigt werden, eigentlich zum Zeitpunkt ihres Abbaus nicht radioaktiv?

- Könnte man die "abgebrannten" Stäbe nicht dort entsorgen, wo die Rohmaterialien Jahrmillionen, offenbar ohne Schaden anzurichten, gelagert waren?

RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 29.06.2022, 15:04:33
2 Fragen an die Spezialisten:

- Sind die Erze, die als Brennmaterial für KKWs benötigt werden, eigentlich zum Zeitpunkt ihres Abbaus nicht radioaktiv?
Ja, sind sie, aber nur minimal. Der Anteil von dem für die Kernspaltung brauchbaren Uran 235 beträgt nur rund 0,7% des Uranerzes. Der Rest ist hauptsächlich Uran 238, das nicht spaltbar ist. Deswegen muss der Anteil von Uran 235 durch spezielle Verfahren erhöht werden: die berüchtigte Uran-Anreicherung.
 
- Könnte man die "abgebrannten" Stäbe nicht dort entsorgen, wo die Rohmaterialien Jahrmillionen, offenbar ohne Schaden anzurichten, gelagert waren?

geschrieben von schorsch
Nicht so einfach, denn einige Abfallprodukte der Kernspaltung wie zum Beispiel Plutonium sind noch nach hunderttausenden von Jahren mörderisch gefährlich. Es gibt keine gesicherten Daten über die für Menschen tödliche Menge, aber Hochrechnungen von Tierversuchen gehen davon aus, dass 50 tausendstel Gramm bei jedem zweiten Betroffenen Krebs auslösen. 

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RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2022, 15:26:09

Ich muss mich selbst korrigieren. Der obige Text könnte den Eindruck erwecken, dass Uran 238 nicht radioaktiv ist. Dem ist nicht so. Die Strahlung von U 238 beträgt rund 1/6 der von U 235. 
Wer es genauer nachlesen will, der wird zum Beispiel bei Bundesamt für,Strahlenschutz fündig. 

lupus
lupus
Mitglied

RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von lupus
als Antwort auf schorsch vom 29.06.2022, 15:04:33
2 Fragen an die Spezialisten:

- Sind die Erze, die als Brennmaterial für KKWs benötigt werden, eigentlich zum Zeitpunkt ihres Abbaus nicht radioaktiv?

- Könnte man die "abgebrannten" Stäbe nicht dort entsorgen, wo die Rohmaterialien Jahrmillionen, offenbar ohne Schaden anzurichten, gelagert waren?
Ja, besonders die zweite Frage interessiert mich auch.

(Die Ergänzung von Det beantwortet sie nicht)

lupus
RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 30.06.2022, 10:50:45
Ja, besonders die zweite Frage interessiert mich auch.

(Die Ergänzung von Det beantwortet sie nicht)

lupus
Ein wenig Mitdenken beantwortet die zweite Frage sehr wohl. Die extreme Gefährlichkeit mancher Abfallprodukte hat zur Folge, dass nicht jedes (Uran-)Bergwerk auch für die Endlagerung radioaktiver Abfälle geeignet ist. Es gibt eine Menge von Voraussetzungen, die so ein Endlager erfüllen muss und wenn ein geeigneter Ort einfach zu finden wäre, dann gäbe es so etwas hier längst. 
lupus
lupus
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RE: Atomkraft, nein Danke?
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.06.2022, 11:00:48

Also nicht jedes (was ich auch nicht erwartet hatte) aber manche wohl doch.

Auch vielen Dank für deinen freundlichen Einganssatz.

lupus


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