Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt

Innenpolitik Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt

lupus
lupus
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RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von lupus

Ich glaube die Frage nach Kunst ist falsch gestellt.
Es geht doch darum Jugendliche über das Geschehen zu informieren und bei einer realistischen Darstellung war zu erwarten dass es doch von vielen nicht angesehen wird. Der Trick mit diesen Figuren trifft sicher ein größere Menge und hätte damit die gewollte Wirkung erzielt.
Man könnte natürlich den moralischen Aspekt dagegensetzen und hätte aber sicher eine geringere Information erreicht.
lupus
 
 
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 27.01.2022, 10:18:30
Hier ist das Kunstprojekt auf dem Presseportal beschrieben. Man muss also nicht zu einem abstrusen rechten Youtubekanal verlinken:
 
geschrieben von karl
Woran meinst Du denn erkennen zu können, dass der youtubekanal von "Opposition24" "abstrus rechts" ist. Die Frage ist ernst gemeint, denn ich sehe das tatsächlich nicht so, ansonsten hätte ich nicht dazu verlinkt.
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von Michiko
als Antwort auf lupus vom 27.01.2022, 14:31:10

Ich glaube die Frage nach Kunst ist falsch gestellt.
Es geht doch darum Jugendliche über das Geschehen zu informieren und bei einer realistischen Darstellung war zu erwarten dass es doch von vielen nicht angesehen wird. Der Trick mit diesen Figuren trifft sicher ein größere Menge und hätte damit die gewollte Wirkung erzielt.
Man könnte natürlich den moralischen Aspekt dagegensetzen und hätte aber sicher eine geringere Information erreicht.
lupus
 
 
In welchem Alter spielen Kinder mit playmobil-Figuren? Höchstwahrscheinlich in einem Alter, wo Themen wie das 3. Reich und Holocaust noch nicht vermittelt werden sollten. Wie hier zu lesen war, wird in den Lehrplänen das Thema ab dem 13. Lebensjahr und später das Thema behandelt. Immer noch mit Playmobil? Und da denke ich, ist eine Doku oder ein Film wie Schindlers Liste, ein KZ-Besuch und beispielsweise das Buch/Film zu Anne Frank zumutbar und nachdrücklicher.

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Mitglied_3fbaf89
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RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Michiko vom 27.01.2022, 15:53:59

es  gibt  Bausätze  für  14 bis  16jjährige und  gerade  viele  junge  Nerds  bis 40- bauen  damit  sogar  ganze Geschichtsepochen und Schlachten  nach. Playmobil  und  Lego sind die  neuen  Zinnfigürchen
Geschichtliche  Zusammenhänge  werden Schülern  viel  einfacher  vemittelt,  zumal  sie  sich  an  diesen  Projekten intensiv beteiligen dürfen
 



 

 
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von Michiko
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.01.2022, 16:07:04
es  gibt  Bausätze  für  14 bis  16jjährige und  gerade  viele  junge  Nerds  bis 40- bauen  damit  sogar  ganze Geschichtsepochen und Schlachten  nach. Playmobil  und  Lego sind die  neuen  Zinnfigürchen
Geschichtliche  Zusammenhänge  werden Schülern  viel  einfacher  vemittelt,  zumal  sie  sich  an  diesen  Projekten intensiv beteiligen dürfen.

geschrieben von Corgy
Schon möglich @Corgy, aber eine Schlacht im Teutoburger Wald oder Gettysburg ist für mich etwas anderes, als der Holocaust, nachgebaute Gaskammern und KZ's. Alles, was möglich und machbar ist, muss nicht immer gut sein.
Rosi65
Rosi65
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RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf wandersmann vom 26.01.2022, 19:19:05

Figuren und Bausätze von Playmobil sind für 3-5jährige Kinder gut geeignet, im gemeinsamen Spiel ihre Fantasie kreativ umzusetzen.

Doch erst wenn der junge Mensch eine gewisse Reife erlangt hat ein Thema zu verstehen, es zu reflektieren, eigene Schlüsse zu ziehen, und diese schweren Bilder auch emotional zu verarbeiten, kann er sich vielleicht damit auseinandersetzen.
Im Geschichtsunterricht wird deshalb die systematische Vernichtung eines Volkes durch die Nationalsozialisten, in der Regel, erst ab der 8.Klasse behandelt.
Hier ist es pädagogisch wertvoller Videofilme mit Aussagen von Zeitzeugen, die den Holocaust überlebt haben, zu zeigen und darüber zu sprechen. Im Nachspann des Filmes „Schindlers Liste“ kamen viele betroffene Menschen zu Wort. In der Literatur bietet sich „Das Tagebuch der Anne Frank“, mit Aufzeichnungen der Erlebnisse eines jungen jüdischen Mädchens an, mit all ihren Ängsten, aber auch Hoffnungen, doch noch gerettet zu werden.
Es existieren auch Filme, in denen damalige Retter, die dabei ihr eigenes Leben mutig aufs Spiel setzten, ihre Erinnerungen der Geschehnisse vortragen.
Diese Ungeheuerlichkeit des Zeitgeschehens kann man nicht in 10 Minuten mit einer Art „Spielfiguren-Werbefilm“ einfach so „abhaken“, denn sogar ein geschulter und gut vorbereiteter Pädagoge muss sich dafür viel Zeit lassen.


Das Vernichtungslager Ausschwitz wurde am 27.01.1945 befreit. Von den 1.3 Millionen Menschen, die dorthin deportiert wurden, starben1,1 Millionen.

Mit seinem Animationsvideo wollte der Künstler angeblich etwas Beeindruckendes für alle Altersgruppen schaffen. Seine vorgeschobene Pädagogik nehme ich ihm nicht ab, denn dieses Video kann höchstens mit Würde- und Respektlosigkeit beeindrucken.


Rosi65

 


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Mitglied_3fbaf89
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RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Rosi65 vom 27.01.2022, 16:21:44

Ich kann Dir aus dem praktischen Unterricht  meiner Tochter,   die  mit  dem Down  Syndrom lebt,  etwas  berichten. Auch ihr  wurde im  Förderunterricht das Thema Auschwitz und  Holocaust  durch  Handpuppenspiel und Puppenfilm  erklärt -  einer Erzählung  durch zeitzeugen hätte  sie damals  kaum folgen können. Sie  weiß heute sehr viel  mehr über  das  Thema  Holocaust  und Massenvernichtung,  auch von behinderten Menschen und wir  sind ihren Pädagogen bis heute sehr  dankbar für  diesen  Unterricht.

Die  Zeiten ändern  sich und mir  wäre es lieber, wenn  Jugendliche vor einem  Besuch von  zB Auschwitz diese Playmobil Version  sehen, denn dann ist es unwahrscheinlicher,  dass sie  noch alberne Sefies im ehem. KZ posen, wie  es leider immer  wieder  passiert.

nur einige Beispiele

Michiko
Michiko
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RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Rosi65 vom 27.01.2022, 16:21:44
Figuren und Bausätze von Playmobil sind für 3-5jährige Kinder gut geeignet, im gemeinsamen Spiel ihre Fantasie kreativ umzusetzen.

Doch erst wenn der junge Mensch eine gewisse Reife erlangt hat ein Thema zu verstehen, es zu reflektieren, eigene Schlüsse zu ziehen, und diese schweren Bilder auch emotional zu verarbeiten, kann er sich vielleicht damit auseinandersetzen.
Im Geschichtsunterricht wird deshalb die systematische Vernichtung eines Volkes durch die Nationalsozialisten, in der Regel, erst ab der 8.Klasse behandelt.
Hier ist es pädagogisch wertvoller Videofilme mit Aussagen von Zeitzeugen, die den Holocaust überlebt haben, zu zeigen und darüber zu sprechen. Im Nachspann des Filmes „Schindlers Liste“ kamen viele betroffene Menschen zu Wort. In der Literatur bietet sich „Das Tagebuch der Anne Frank“, mit Aufzeichnungen der Erlebnisse eines jungen jüdischen Mädchens an, mit all ihren Ängsten, aber auch Hoffnungen, doch noch gerettet zu werden.
Es existieren auch Filme, in denen damalige Retter, die dabei ihr eigenes Leben mutig aufs Spiel setzten, ihre Erinnerungen der Geschehnisse vortragen.
Diese Ungeheuerlichkeit des Zeitgeschehens kann man nicht in 10 Minuten mit einer Art „Spielfiguren-Werbefilm“ einfach so „abhaken“, denn sogar ein geschulter und gut vorbereiteter Pädagoge muss sich dafür viel Zeit lassen.


Das Vernichtungslager Ausschwitz wurde am 27.01.1945 befreit. Von den 1.3 Millionen Menschen, die dorthin deportiert wurden, starben1,1 Millionen.

Mit seinem Animationsvideo wollte der Künstler angeblich etwas Beeindruckendes für alle Altersgruppen schaffen. Seine vorgeschobene Pädagogik nehme ich ihm nicht ab, denn dieses Video kann höchstens mit Würde- und Respektlosigkeit beeindrucken.
 
Ich danke Dir, dass Du die Dinge so siehst, wie ich sie beurteile und gerade vor ein paar Minuten hier beschrieben habe, sogar unsere Film- und Literaturtipps decken sich, das ist doch schön.
RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Mal abgesehen davon, dass dieses 'Ding' wirklich grottenschlecht ist; es ist auch nicht gerade etwas, was Rembrandt produziert hätte. Trotzdem konnte ich es ganz (analytisch halt) ansehen. Ja, ich habe auch die örtlichen Endrücke aus Dachau und BergenBelsen verkraftet. Vergessen? Nein. Meine Schwiegermutter war in Bergen iinhaftiert, und ist dort eingefangene gesundheitliche Schäden nie losgeworden. Sie hatte ihren kleinen Sohn von Celle bis nach Zürich getragen, er starb trotzdem.

Da frage ich mich, was möchte der Künstler ausdrücken? Warum hat er diese Form gewählt?  Was möchte er sagen?
Die 'altersgerechte' PlayMobil Generation könnte er damit nicht aufkärend gemeint haben. Also möchte er wohl anderes ausdrücken. Vielleicht dass es auch heute zur PlayMobilZeit wieder möglich sein könnte? Oder er möchte darstellen, wie *locker* es damals vllt gesehen werden konnte/wurde? (Wannsee?).
Oder er möchte seine Wut zeigen, wie vllt seine Angehörigen/Bekannten locker-leicht umgebracht wurden?
Und hält uns jetzt den Spiegel hin: Leute, sowas könnte heute wieder passieren und auf die Leichte Schulter genommen werden.
Indirekt hat er dazu auch Anlass. Zeitliche FlüchtlingsDramen sind ja deutlich am Horizont zu sehen, auch USA Grenze zu Mexico.
Meine Verflossene hat sich nach GB abgesetzt (Tocher mener erwähnten SchwiegerMutter); was sie mit DE-Behörden erlebte, möchte ich nicht schreiben.

Ist schon angebracht, den Link dazu aus dem ST entfernt zu haben. Wer partout möchte, der findet das auch. Es kommt (bei mir) allerdings primitiv rüber. Vielleicht ist auch das Absicht?

olga64
olga64
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RE: Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.01.2022, 16:07:04

Beschäftigen sich 14-16-jährige nicht mehrheitlich mit dem eigenen  Smartphone und sind vermutlich dem Playmobil-Alter ebenso entwachsen wie dem pädagogisch wertvollen Lego-System? Olga


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