Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus

Innenpolitik Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus

sittingbull
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Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf silhouette vom 02.02.2015, 17:10:54
Kennst du Angehörige von Opfern von Auschwitz, Lager Dora Mittelbau, dem Todeszug von Buchenwald, der in Dachau stehen blieb,..... persönlich? Vermutlich nicht, sonst würdest du dich über deine Erbsenzählerei und Ablenkung vom eigentlichen Thema schämen.


kläre mich besser auf , was das "eigentliche thema" ist ...
und was "erbsenzählerei" in diesem zusammenhang bedeutet .

bevor ich dich auszähle ...

sitting bull
silhouette
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Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von silhouette
als Antwort auf silhouette vom 02.02.2015, 17:26:01
Karl, ich ergänze hiermit:
Ich nehme die "Erbsenzählerei" zurück und fordere dich durchaus persönlich auf, künftig auf Mails an mich zu verzichten, in denen du glaubst, darin den Ton eines Dorfschulmeisters gegenüber einem kleinen Mädchen anschlagen zu müssen.
sittingbull
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Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf silhouette vom 02.02.2015, 17:32:39
okay ... deine unfassbare "Erbsenzählerei" hast du einkassiert .
was ist mit der "Ablenkung vom eigentlichen Thema"

ich würde gerne noch wissen , was das "eigendliche thema" in einem thread zu Auschwitz sein könnte .

sei so gut .

sitting bull

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Karl
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Administrator

Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von Karl
@ sb und silhouette,

ist das nicht das falsche Thema, um persönlichen Streit zu platzieren? Für den persönlichen Austausch stehen uns PNs zur Verfügung.

Karl
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Administrator

Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von Karl
als Antwort auf Luzios vom 02.02.2015, 16:21:45
Als ich – lange vor dem Mauerfall – in Polen Handelsgeschäfte begann, versäumten es meine Geschäftspartner nicht, mich nach Auschwitz einzuladen. Es ist ein bleibendes Erlebnis gewesen, weil das Morden, das bisher nur als abstraktes Schulwissen vorhanden war, nunmehr eine konkrete Gestalt angenommen hat.
Auf den Verbrennungsöfen für die Leichen stand der Name „Pfleiderer, Stuttgart“.

Später ich dann, als in, Nethania (Israel ) lebte, wohnte direkt neben mir eine rüstige, ältere
Dame, die als Jugendliche in Auchwitz-Birkenau gewesen war.
Diese Tatsache habe ich aber erst in Erfahrung gebracht, nachdem ich meinen Mitbewohner, einen amerikanischem Juden, gefragt hatte, weshalb sie so grimmig dreinblickt wenn ich sie im Hausflur freundlich grüße..
Mein Mitbewohner war angeblich der der Sohn von dem Pionier-Oberst der US Army, der das Konzentrationslager in Dachau befreit hatte.
Später war er mit dem Vater nach Israel gegangen,um die die Elektrizitätswirtschft in Israel aufzubauen.

Nach drei Monaten Aufenthalt in Nethana ergab es sich, dass ich mein Visum verlängern musste. Dazu musste ich in eine Außenstelle des Innenministeriums, die weit im Süden der Stadt lag und fürdiese Zwecke einmal wöchentlich bis mittags geöffnet war.
Der Zufall wollte es, dass die besagte Dame und meine Wenigkeit, zur gleichen Zeit in den Fahrstuhl stiegen und den gleichen Weg wählten. Sie huschte eilig trippelnd vorweg; ich schlenderte hinterher. Nachdem wir stumm unsren Weg gefunden und der Abstand sich kaum verringert hatte, blieb sie abrupt stehen, drehte sich zu mir um und fragte mich streng auf englisch: „Warum verfolgen sie mich?“
„Ist das hier der Weg zum Innenministeriunm?“ fragte ich geistesgegenwärtig zurück.
Sie bejahte das verblüfft.
Bevor sie noch zu Wort kommen konnte, sagte ich schnell: „Ich muss mein Visum verlängern lassen“.
Plötzlich war, wenn man das so nennen will, das Eis gebrochen, und es sprudelte aus ihr hervor: Sie wäre jetzt unterwegs zu einer Einrichtung, in der sie Kinder betreut, die in den letzten Wochen es Krieges nach Auschwitz kamen und ihrer Vernichtung nur durch das rechtzeitige Eintreffen der Sowjets entgangen sind. Diese Kinder sind teilweise so traumatisiert, dass sie wahnsinnig geworden sind und jetzt noch als Erwachsene ständiger Betreuung bedurften...
Sofort schossen mir die Erinnerungsbilder von dem Film in den Kopf, den in Auschwitz gezeigt haben und in dem ich diese Kinder bei ihrer Befreiung vor mir sah.. Als ich ihr von meinen Empfindungen erzählte, war sie überrascht.
„Sie haben Auschwitz gesehen und dierKinder im Film“?
Sofort war Tonfall weniger anklagend und sagte schließlich, als sie merkte, dass ihr Schulenglisch für die jetzt erforderliche Kommunikation unzureichend war spontan: „Eigentlich ist das affig, was wir hier machen; wir können auch deutsch reden“.
Wir plauderten munter drauflos bei diesem ernten Thema und bevor wir uns versahen, war die Zeit für mich so knapp geworden, dass ich mich sputen musste, wenn ich nicht illegal im Land sein wollte.
Ich erklärte meiner Nachbarin das Dilemma, in dem ich steckte und wir verabschiedeten uns seht herzlich, indem sie mir unerwartet die Hand entgegenstreckte.
Gerührt drückte ich diese Hand, hielt sie lange fest und zog aufgewühlt meines Wegs...
Das nächste Mal als wir uns im Flur trafen, lächelte sie freundlich zurück.

Danke für diesen Bericht, der menschliches Fühlen ausdrückt. Karl
Mitglied_81b4260
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Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 02.02.2015, 17:54:55
"Vergiss deinen Namen nicht. Die Kinder von Auschwitz"

heißt die aktuelle Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Für mich ist der Supergau der Unmenschlichkeit und Perversion die Endstation einer Entwicklung, die viele, viele Jahrzehnte, ja Jahrhunderte früher als Alltagsrassismus und der Konstruktion von Sündenböcken begann.

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Tina1
Tina1
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Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.02.2015, 16:44:07
Ich denke, das hat heute noch immer Gültigkeit und wir sind in der Pflicht, uns gegen jede Tendenz zu wehren, die solches Grauen wieder herrufen könnte.
Karl

Wie wichtig Deine Aussage ist,zeigt sich im Interview mit Dieter Graumann:

... Denn Tatsache ist: Wir haben die letzten Wochen die schlimmsten antisemitischen Slogans auf deutschen Straßen seit der Nazizeit gehört, Parolen wie „Juden ins Gas“ oder „Juden sollen geschlachtet werden“. Diese Sätze sind größtenteils von radikalen muslimischen Menschen geschrien worden. Diese Menschen sprechen bestimmt nicht für alle oder auch nur die meisten Muslime im Land. Umso wichtiger finde ich es aber, dass Muslime zeigen sollten, dass sie sich von diesen Islamisten nicht als Geiseln nehmen lassen.
...und weiter :

Die Hemmschwelle ist stark gesunken. Es war letztlich der Zentralrat der Juden, der darauf hingewiesen hat. Die Politiker haben zunächst nicht darauf aufmerksam gemacht, was da auf Demonstrationen gebrüllt wurde, die Medien haben kaum berichtet. Am Ende müssen wir uns doch selbst immer melden und Dinge anstoßen. Warum eigentlich?
geschrieben von inga


Inga ich stimme dir voll zu wenn du sagst das die Aussage von Karl sehr wichtig ist, denn die Tatsache das schlimmste antisemitische Parolen auf deutschen Straßen zu hören sind ist erschreckend. Warum läßt die Politik das zu?
Tina
Ahmad Mansour ein Palästinenser in einem Interview mit SZ.de:

"Der Hass ist völlig außer Kontrolle"

"Ahmad Mansour ist als Palästinenser in Israel aufgewachsen. Der Hass auf Juden war Teil seiner Kindheit und Jugend. Vor neun Jahren kam er nach Deutschland. Heute lebt der 38-jährige Diplom-Psychologe in Berlin und berät zivilgesellschaftliche Initiativen zum Thema im Umgang mit Radikalisierung und Antisemitismus bei Muslimen.
Wenn Sie sich das Video von der Demonstration in Berlin anschauen, sehen sie Anhänger der Hamas, Salafisten, Sunniten, Schiiten. Gruppen finden zusammen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.
Doch keiner schreitet ein, als die Beschimpfungen losgehen."
sittingbull
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Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Tina1 vom 03.02.2015, 11:28:29
Wenn Sie sich das Video von der Demonstration in Berlin anschauen, sehen sie Anhänger der Hamas, Salafisten, Sunniten, Schiiten. Gruppen finden zusammen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.


und was hat das jetzt mit Auschwitz und dem deutschen Faschismus zu tun ?

diese hinterfotzigkeit , aus Auschwitz auch noch gewinn für deinen rechtspopulistischen rassismus generieren zu wollen , ist eine bodenlose unverschämtheit .

die vereinahmung von Karl ebenso .

sitting bull
Gambler
Gambler
Mitglied

Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von Gambler
als Antwort auf sittingbull vom 03.02.2015, 11:39:41
Die Aussagen von Geissler “Der Pazifismus hat Auschwitz erst möglich gemacht“

Vergessen

“ Er komme als Kind des deutschen Volkes nach Auschwitz , sagte Benedikt, "als Sohn des
Volkes, über das eine Schar von Verbrechern mit lügnerischen Versprechungen, mit der
Verheißung der Größe, des Wiedererstehens der Ehre der Nation und ihrer Bedeutung, mit der
Verheißung des Wohlergehens und auch mit Terror und Einschüchterung Macht gewonnen hatte,
sodass unser Volk zum Instrument ihrer Wut des Zerstörens und des Herrschens gebraucht und
missbraucht werden konnte“

Vergessen

Der heutige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat bereits lange vor seiner Wahl ins Amt
der Relativierung der historischen Schuld des Hitlerfaschismus und der deutschen
Aggressionspolitik verbal den Weg bereitet.
In seinen Memoiren will Gauck in den Soldaten der Roten Armee, die Deutschland befreiten,
„Wesen mit asiatischen Gesichtszügen“ bemerkt haben, die „nach Wodka gerochen“ sowie
„requiriert und geklaut“ hätten. Auch hätten sie „systematisch Frauen vergewaltigt“. 2010 warf
er die Frage auf, „wie lange wir Deutschen unsere Kultur des Verdrusses noch pflegen wollen“.
„Das Geschehen des deutschen Judenmordes“ werde, so äußerte Gauck vor einigen Jahren, „in
eine Einzigartigkeit überhöht“, weil „bestimmte Milieus postreligiöser Gesellschaften“ nach
einem „Element des Erschauerns vor dem Unsagbaren“ suchten, und würdigte das
Holocaustgedenken auf diese Weise zu einer bloßen Ersatzreligion für areligiös gewordene
Gesellschaften herab.

Vergessen

Die Rede von Martin Hohmann am 3. Oktober 2003 , die Unterstützung dieser Entgleisung durch
Norbert Geis, Vera Lengsfeld und Fritz Schenk, dem Nachfolger von Löwenthal beim ZDF, alle CDU
Fehlen durfte natürlich nicht Eva Herman und der General Günzel.
Die Rolle die Ernst Nolte dabei spielte erinnert an den schon legendären Historikerstreit 1986
ein Streit der die deutsche Öffentlichkeit nur soweit interessiert weil da der Hass auf die 68er
einen Grund bekam, ein Hass der bis heute andauert.

Vergessen.

ich halte es da mit Herbert Prantl und den Vergleich mit den trockenen Alkoholikern in diesem Fall trockenen Nazis.
Ein entsprechender Beitrag in der Qualitätspresse und im Qualitätsfernsehen reicht aus um die Eigen Kontrolle
auszuhebeln.

nicht vergessen ¡¡¡
Re: Auschwitz, Symbol des kulturellen Supergaus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Gambler vom 03.02.2015, 14:28:10

ich halte es da mit Herbert Prantl und den Vergleich mit den trockenen Alkoholikern in diesem Fall trockenen Nazis.
Ein entsprechender Beitrag in der Qualitätspresse und im Qualitätsfernsehen reicht aus um die Eigen Kontrolle
auszuhebeln.

Dieser Ausspruch von dem klugen Heribert Prantl, den ich nicht kannte, hat mich jetzt mal interessiert, und ich habe ihn gesucht und gefunden.

Hier ist das Ergebnis in einem Artikel über die sich verfestigenden braunen Strukturen in Ostdeutschland 2010 (s. Link unten):
Trockener Alkoholiker in Versuchung
Sicherlich: Auch anderswo in Europa werden Rechtsradikale in die Parlamente gewählt; nicht nur auf regionaler, sondern auch auf nationaler Ebene erzielen sie zwischen zehn und zwanzig Prozent. Auch anderswo ziehen sie über Ausländer her und stilisieren sich zum Rächer der kleinen Leute.
Darf man sich deswegen, wenn die braunen Brüder hierzulande wieder Erfolge feiern, damit beruhigen, dass politische Perversionen eben keine deutschen Spezialitäten sind?
Soll man sich also einfach sagen: ,,Es wäre ja schön, wenn die Deutschen nicht auch so blöd wären wie die anderen; aber man soll sich nicht wundern, dass sie es sind.'' Solch uneitle Selbsteinschätzung könnte ein Trost sein, wenn sich Deutschland nach den Nazi-Verbrechen nicht in der Situation des trockenen Alkoholikers befände, der wieder zur Flasche greift. Das macht es problematisch, einfach darauf zu warten, dass die Braunen an ihrer eigenen Dummheit zugrunde gehen.
geschrieben von Heribert Prantl, SZ


Vor dem Hintergrund der Pegida-Aufmärsche ein hochaktueller Artikel.
"Der Schoß ist fruchtbar noch . . . "(Bert Brecht)

Dann habe ich noch einen tatsächlich neuen Artikel der Nachdenkseiten vom 27.1.15 gefunden, wo Prantl im Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Befreiuung von Auschwitz durch die Rote Armee zitiert wird.

Hier ist er: Nachdenkseiten
In puncto Rechtsradikalismus, Ausländerfeindlichkeit und Minoritäten-Hass gleichen die Deutschen, wie Heribert Prantl einmal gesagt hat, „trockenen Alkoholikern“, bei denen bereits beim ersten Glas der Rückfall droht und die deswegen zu vollkommener Abstinenz verurteilt sind. Der Umstand, dass die Deutschen die Nachkriegsdemokratie nicht im Aufstand gegen Hitler erkämpft haben, sondern sie aus den Händen ihrer „Besatzer“ entgegennahmen, also von oben verabreicht bekamen, hat bis in die Gegenwart spürbare Folgen.
geschrieben von Nachdenkseiten

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