Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden

Innenpolitik Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden

Karl
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Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 26.01.2016, 15:19:46
@ ingo*,

ich schrieb ja bereits, dass ich Russland eine aktive Destabilisierungspolitik zutraue. Nach den mir vorliegenden Informationen der Berliner Polizei war die Tochter einer als fremdenfeindlich bekannten Mutter etwa 30h verschwunden und hatte in dieser Zeit einvernehmlichen Sex mit Nichtflüchtlingen. Es wird wegen Verführung einer Minderjährigen ermittelt.

Die häufigsten Desinformationen rechter Demagogen

Typ 1: Die Vergewaltigungs-"Meldung"


Behauptung: Flüchtlinge überfallen und vergewaltigen deutsche Frauen, oft auch minderjährige Mädchen

Verbreitung: Es ist das häufigste Gerücht, und verbreitet wird es über soziale Medien, über "unabhängige" Newsseiten und rechte Blogs. Immer wieder ist es auf den Demonstrationen von Pegida und Co. zu hören. Der AfD-Politiker Uwe Wappler verbreitete via Interview die Mär von der Vergewaltigung einer Zwölfjährigen - nur um kurz darauf dementieren zu müssen.

Wahrheitsgehalt: Die meisten dieser Nachrichten sind pure Erfindungen, wo auch immer man nachfragt, dementieren regionale Polizei und Medien entsprechende Behauptungen. Dokumentiert sind sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht in Köln und anderen Städten. Auch innerhalb von Flüchtlingsheimen gibt es bestätigte Fälle. Trotzdem: Das so geschürte Bedrohungsszenario basiert größtenteils auf Fantasien.

Das Perfide am Gerücht: Es bedient uralte Ängste. Jeder echte Fall - siehe Silvester - wird zur Legitimation der gestreuten Gerüchte.
... mehr
geschrieben von Spiegel-Online


Karl
Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Alexander Reiser kritisierte die Kommunikationsstrategie der Polizei. Der Geschäftsführer eines Vereins, der sich für die Integration russischstämmiger Menschen in Berlin einsetzt, sagte, man habe die Mitteilung so verstehen können, dass keine Straftat geschehen sei und die Ermittlungen eingestellt würden. Die Polizei hatte zunächst nicht kommuniziert, dass die Ermittlungen im Fall Lisa weitergingen und auch nicht von möglichem sexuellen Missbrauch gesprochen. Dies sei mit dafür verantwortlich gewesen, dass es zu den Protesten gekommen sei.
geschrieben von SZ


Unkluges Verhalten wie so oft...
Karl
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Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.01.2016, 18:12:52
Aus Deiner Quelle:
Das 13-jährige russischstämmige Mädchen war Mitte Januar in Berlin-Marzahn für einen Tag verschwunden. Russische Medien berichteten daraufhin, das Mädchen sei von einem Mann arabischen Aussehens und zwei Komplizen entführt und vergewaltigt worden (hier eine Version aus dem russischen Staatsfernsehen, die die rechte Gruppe "Anonymous Kollektiv" auf Facebook verbreitete).

Die Berliner Polizei teilte hingegen mit, dass weder die Entführung noch die Vergewaltigung stattgefunden habe. Inzwischen geht sie von einvernehmlichem sexuellen Kontakt aus, was angesichts des Alters des Mädchens dennoch eine Straftat darstellt. Die Staatsanwaltschaft, die die Untersuchungen mittlerweile führt, ermittelt wegen sexuellen Missbrauchs gegen zwei Männer. Welche Nationalität und Herkunft sie haben ist unklar. Spiegel Online zufolge erklärte die Staatsanwaltschaft, dass es sich nicht um Flüchtlinge handele. Das deckt sich mit Aussagen des Anwalts des Mädchens.
geschrieben von Süddeutsche Zeitung


Karl

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Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 26.01.2016, 19:39:50
Der Spiegel berichtet :

Alexej Danckwardt, der Anwalt der Familie, spricht von sexuellem Missbrauch und Körperverletzung. "Ob es sich zu einer Vergewaltigung addiert, wird man sehen." Die Vorwürfe habe das Mädchen erst nach einer "dreistündigen sehr eindringlichen Vernehmung durch die Polizei" korrigiert. In einer zweiten Version habe die 13-Jährige dann erzählt, sie sei freiwillig mit den Männern mitgegangen. Dass Flüchtlinge die Täter seien, habe die Familie nie behauptet.
geschrieben von Spiegel


Es wird weiter ermittelt.

Inga
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.01.2016, 19:54:09
Gerade weil alles noch ungeklärt und offen ist, noch nicht bekannt was wirklich vorgefallen ist, werde ich mich nie an Diskussionen dieser Art beteiligen.

Hier wäre erst einmal abwarten sinnvoller.
Meine Einstellung dazu.

Monja.
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von bukamary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.01.2016, 19:54:09
Sexuelle Handlungen mit Minderjährigen bis 14 sind ausnahmslos strafbar, auch wenn einvernehmlich geschehen. Bereits der Zungenkuss zählt dazu. Es handelt sich dann nicht um eine Vergewaltigung sondern um sexuellen Mißbrauch.Und deswegen wird in diesem Fall wohl weiterermittelt. Bei 14 - 16 jährigen sind sexuelle Handlungen strafbar wenn der "Täter" älter als 21 iat.

Nachzulesen in §174 ff StGB

bukamary

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rosemie
rosemie
Mitglied

Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von rosemie
als Antwort auf Monja_moin vom 26.01.2016, 20:49:11
Ein Konstanzer Rechtsanwalt hat Strafanzeige gegen den Fernsehjournalist aus Russland, der diese Falschmeldung verbreitet hat,gestellt.
Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf bukamary vom 27.01.2016, 01:03:54
Sexuelle Handlungen mit Minderjährigen bis 14 sind ausnahmslos strafbar, auch wenn einvernehmlich geschehen.

bukamary

So ist es. Von "einvernehmlich" kann eigentlich keine Rede sein bei einer Minderjährigen, sogar wenn sie es selber behauptet. Und deshalb ist der Fall dubios, auch wenn es keine regelrechte Vergewaltigung war. Ich bin keine Juristin, aber ich vermute, man kann es als "Nötigung" bezeichnen bei Minderjährigen. Ist auf jeden Fall strafbar, wie Du sagst.
Karl
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Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von Karl
"Uns reicht es": Die "Berliner Zeitung" will künftig juristisch gegen alle Personen vorgehen, die ihre Redakteure bedrohen und diffamieren. Eine erste Anzeige wurde schon gestellt, es geht um die angebliche Vergewaltigung einer 13-Jährigen. Quelle.
geschrieben von Spiegel-Online


Es wird Zeit Flagge zu zeigen.

Karl
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Beschämend wie leichtfertig Falschmeldungen geteilt werden
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 27.01.2016, 11:44:10
Es ist völlig richtig, dass entsprechende Posts angezeigt und damit vielleicht geahndet werden.
Leider hat das unser Justizminister in einem eigenen Fall bei sich selbst unterlassen.

Eine andere Meinung finde ich allerdings nicht gut.
....das ist das Problem. Die Menschen glauben nur das, was sie wollen....
geschrieben von Karl

Den Satz würdest du vermutlich für dich selbst, ähnlich allen anderen Diskutanten, nicht unterschreiben.

Das ist es, was Diskussionen so schwierig macht. Ein klein wenig differenziert und alles wäre paletti. So stupide ist kein Diskussionspartner, dass er nicht selbst um allgemeine menschliche Schwächen Bescheid weiß.
...das ist das Problem. Die Menschen hören/glauben lieber das, was sie wollen....
Ciao
Hobbyradler

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