Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben

Innenpolitik DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben

Karl
Karl
Administrator

Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.12.2013, 23:23:48
Wer in einer Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf.
Da teile ich Deine Auffassung. Nur weil einige keine Sensoren haben, um sich vorstellen zu können, was abgeht, kann keine Entwarnung gegeben werden, eher im Gegenteil.

Zu glauben, dass man - besonders in Zukunft - ohne Internet leben können wird, ist blanke Ahnungslosigkeit.

Gesichtserkennung in Webcams, Chips in der Unterwäsche, Drohnen über uns, von Handies und jeglicher Kommunikation gar nicht zu reden (das Hörgerät Deines Gesprächspartners könnte online sein), niemand in der sogenannten entwickelten Welt wird der Überwachung entkommen.

Karl
adam
adam
Mitglied

Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 12.12.2013, 08:14:59
Nur sollte man auch darauf eingehen, wie gravierend der Unterschied in der Handhabung zwischen totalitären Syremen und der NSA ist.

Die NSA behauptet ja, daß sie nicht überwacht, sondern bewacht. Und die Ergebnisse geben der NSA recht.

Wenn hinterwaeldlers Angaben stimmen, daß ein Stasiangehöriger 20 Telefone bewachen konnte, wären (Konjunktiv) das bei 20000 Stasispitzeln 400000 Telefone. Die Stasispitzel füllten durch ihre Überwachung die Gefängnisse mit eigenen Bürgern, während das bei der NSA durch die Bewachung nicht der Fall ist und diese Geheimdienste auf Erfolge ihrer Abhörerei gegen Angriffe von außen und gegen die eigenen Bürger verweisen können. Das ist auch der Grund, warum kaum jemand Angst vor der NSA hat.

Wer in einer Demokratie nicht aufpasst, wacht morgen in der Diktatur derer auf, die sich als Feinde der Demokratie erwiesen haben.

Wer realistischerweise so denkt, muß also die Arbeit der Geheimdienste kontrollieren und sie in die richtigen Bahnen lenken, aber keineswegs lahmlegen. Die Zeiten haben sich nicht nur für Marx verändert, dessen Manifest nicht mehr passt, die Zeiten haben sich auch für Demokratien verändert, die sich anpassen müssen. Hier vermisse ich das Mitdenken, wie das geschehen kann. Immer nur schimpfen, daß die Straße schmutzig ist, macht sie nicht sauber.

--

adam
Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.12.2013, 23:23:48
"Ein Stasi-Angehöriger konnte nur 20 Telefone auf einmal beobachten und mithören..."


Diese Vergleiche mit der Stasi gehen einem langsam auf den Keks, da es hier ganz gravierende Unterschiede gibt, die du natürlich genauso gut kennst.
Niemand hat was dagegen, dass du Stellung beziehst gegen Überwachung, ... - aber lass doch endlich diese sinnlosen 1:1 Vergleiche.

Die Stasi hat nicht nur beobachtet, abgehört, IM's angesetzt,... sondern - und das ist der Unterschied - sofort ohne jede richterliche Genehmigung gehandelt. Das bedeutete in über 200.000 Fällen Stasiknast, Isolationshaft, Psychoterror, körperliche Gewalt, Trennung von Kindern...ganz zu schweigen v. anderen Diskriminierungen.
UND - das für Dinge, wie versuchte Republikflucht oder öffentliche Kritik an Staat und Regierung.

Ist dir noch nicht aufgefallen, dass du hier überall- also öffentlich, in allen Medien, wie z.B. hier im st gegen Staat und Regierung mit übelsten Beschimpfungen operieren kannst, ohne die geringsten Schwierigkeiten zu bekommen?

Merkst du nicht, wie du dich mit deinen "Vergleichsarien" selbst belügst?

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sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf wandersmann vom 11.12.2013, 22:04:37
Damals konnte ich mich dagegen nicht schützen, in dem Fall heute kann ich vieles tun!


Ach ja?
Leg mal los.




Nur ein Beispiel, wie sich STASI von NSA, BND und anderen Geheimdiensten in demokratischen Staaten unterscheidet.

Sigo Stade
Mitglied_81b4260
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Mitglied

Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 12.12.2013, 10:54:42
„Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr“

Aus dem Manifest von an die 600 Schriftstellern aus an die 60 Ländern.
Mitglied_5ccaf87
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Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.12.2013, 12:08:53
„Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr“

So ist es. Gestern schimpfte erst wieder Lorenz Matzat öffentlich los und latschte damit genau in den gleichen übel riechenden Kuhfladen, wie einige hier im ST: netzpolitik.org: Überwachung - einfach mal die Luft anhalten. Nein ich halte nicht die Luft an und warte auch nicht bis alles vorbei ist. Wer soll denn das Ende bereiten wenn nicht wir? Heute schreibt Markus Beckedahl seine Antwort im Blog. Ich kann mich damit identifizieren.

An Klaus und paar Andere: Ihr habt teilweise recht, aber trotzdem hat der MfS es nicht geschafft uns in die Knie zu zwingen. Wenn es so gewesen wäre, dann würden wir noch heute eine DDR haben und darin leben. Das schreibt euch ein Mensch, der von 1943 bis 1999 in Dresden lebte.

Im Übrigen hat der Generalbundesanwalt auch keine Geheimnisse:
[/indent]
Wer es mag darf sich diesen Schmarren bis zum Schluss ansehen. Ich habe nach 10 Minuten abgeschaltet. Vielleicht schreibt mir noch jemand in welcher Minute die wesentlichen und wichtigen Sätze gesprochen wurden.

Die von der EU beauftragten Sachverständigen haben offensichtlich eine andere Meinung zur Vorratsdatenspeicherung und dazu gehört die Datensammelei der ausländischen Geheimdienste ebenfalls: sueddeutsche.de: Vorratsdatenspeicherung laut Gutachten rechtswidrig. Der Europäische Gerichtshof wird Anfang nächsten Jahres über die Klagen einiger EU-Mitgliedsländer zu entscheiden haben.

Das noch:
[i]Wer viel tut, macht viele Fehler.
Wer nichts tut kann keine Fehler machen.
Es sei denn, die Untätigkeit ist ein Fehler, den man später mal schwer bereuen muss.

Sprichwort aus Sachsen.

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Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.12.2013, 13:40:30
An Klaus und paar Andere: Ihr habt teilweise recht, aber trotzdem hat der MfS es nicht geschafft uns in die Knie zu zwingen.


Wer ist uns???
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf sysiphus vom 12.12.2013, 12:01:41
@ sysiphus

Es ging hier um die Behauptung, man könne sich heute, im Gegensatz zu DDR-Zeiten, gegen die Bespitzelung seitens der Geheimdienste, des demokratischen Staates also, zur Wehr setzen.

Dass ihr Kommunistenhasser immer gleich ungefragt und reflexartig den Verweis auf die diesbezüglichen unsäglichen Zustände in der DDR rauswürgen müsst.
Das macht doch die Missstände von heute auch nicht besser. Und es ist nunmal schäbig, wenn ein Staat seine Bürger in Generalverdacht nimmt, ihm etwas böses tun zu wollen. Dieses Misstrauen haben die Menschen nämlich nicht verdient.
Petetra
Petetra
Mitglied

Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von Petetra
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.12.2013, 13:40:30
... trotzdem hat der MfS es nicht geschafft uns in die Knie zu zwingen.
2,3 Mio SED-Mitglieder und Viele dazu waren auf den Knien!
Hier sollte Jede(r) für sich entscheiden, ob er/sie dazu gehörten, ob es angebracht ist, wenn von DDR-Oposition die Rede ist, im Plural zu sprechen - es könnte lächerlich wirken, so gut Ihr Euch untereinander kennt.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: DDR-Bürgerrechtler gegen NSA: Halten wir die Demokratie am Leben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 12.12.2013, 18:41:22
Es ging hier um die Behauptung, man könne sich heute, im Gegensatz zu DDR-Zeiten, gegen die Bespitzelung seitens der Geheimdienste, des demokratischen Staates also, zur Wehr setzen.

Kleiner Zusatz: Heute wurde bekannt das als neue höchste Datenschützerin von der zukünftigen Merkelregierung eine Abgeordnete vorgeschlagen wird, die zu den schärfsten Verfechterinnen der Vorratsdatenspeicherung gehört: abgeordnetenwatch.de: Die neue Datenschutzbeauftragte für Internetsperren und Vorratsdatenspeicherung Und wenn ihr schon auf dieser Webseite seid, könnt ihr euch mal mit den Verdiensten dieser Frau bekannt machen: abgeordnetenwatch.de: Andrea Vosshoff

Wir können schon jetzt eine Spendensammlung beginnen, um alle zukünftigen Klagen beim Bundesverfassungsgericht finanzieren zu können. Von dieser Frau werden wir keine Unterstützung erhalten.

@sysiphus: Ich achte dein Alter. Der NSA sammelt in Deutschland nachweislich schon seit 1998 in dieser Größenordnung. BND und Verfassungschutz sowieso. Das hat man vielleicht schon im Kurzzeitgedächtnis gesiebt. Wie konnte ihnen dann aber dieser Lapsus mit der NSU passieren?

Ein Gesetz über Vorratsdatenspeicherung dient doch eigentlich nur dazu, das was sie schon lange tun einen gesetzlichen Anstrich zu verleihen. Solange der nicht da ist sind ihre Sammelleidenschaften illegal. Und das sollen sie bleiben!

Kein Mensch würde Übles von ihnen reden, wenn sie einfach mal ihre Aufgaben zur Zufriedenheit aller Deutschen erledigen, anstatt jeden einzelnen von uns unter Generalverdacht zu stellen. Sind diese Geheimdienste dazu da uns vor Gefahren zu beschützen oder sind sie schlichtweg gesagt unfähig und fressen sich mit unseren Steuern eine fetten Bauch an? Wenn Letzteres zutrifft müssen sie weg.

An alle Anderen die an der Redlichkeit der Geheimdienste noch nicht zweifeln: Ich habe hier eine lange Liste, die beginnt mit Dr. Andrej Holm und endet mit Murat Kurnaz, der sogar fünf Jahre in Guantanamo verbrachte. Sie waren unschuldig und kamen nur wieder frei, weil es in Deutschland Menschen gab, die sich für sie einsetzten.

Anderseits habe ich auch eine Liste von Fluchthelfern und Schleusern. Das waren Volkshelden. Die Fluchthelfer und Schleuser von heute sind Verbrecher. So ändern sich die Zeiten.

Dieser Beitrag ist im Plural geschrieben, auch wenn es im ersten Augenblick nicht so aussieht! Auf die Hilfe einer Petetra können wir gerne verzichten, deswegen werden wir nicht weniger.

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