Innenpolitik Den Staat zur Beute?

Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
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RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Karl vom 30.04.2023, 17:45:42

Philosophen taugen wenig zur Umgestaltung der Welt, sie können sie allenfalls interpretieren, wusste schon Karl M. und schrieb es in seinen Feuerbachthesen nieder.
Aber weshalb denn immer zurückschauen und mal wieder die DDR bemühen, um sich zurfrieden zurücklehnen zu können im "Wissen", dass wir heute im bestenn aller Systeme leben. Warum nicht mal den Blick nach vorn wagen? Könnte man als Ausgangspunkt festlegen, dass ausschließlich der Mensch im Mittelpunkt der Politik zu stehen, und das Wohl von Parteien nachgelagert zu sein hat? Dass das immer weniger der Fall ist, darüber dürfte Übereinstimmung herrschen.

Bias
Bias
Mitglied

RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 30.04.2023, 17:45:42
Du sprichst jetzt hoffentlich nicht von einem Volksdemokratie à la DDR? Oder anstatt Arbeiter- und Bauernstaat, jetzt zur Abwechslung einmal Experten- und Wissenschaftler Staat, eventuell nach dem Muster Platons?

Die entscheidende Frage ist, wer verteilt die Meriten und Qualifikationen zur Staatsführung? Keine gewählten Parteien mehr, nur noch die Partei?
geschrieben von Karl
Platons Philosophenstaat war auch das, was ich zuerst mit Leutnants Vorschlag verbunden hatte.

Karl Popper hat sich damit eingehend auseinandergesetzt und die Idee verworfen (wird auch in Deinem Link nachzulesen sein, Karl).
Er bevorzugte von allen Systemen das der Demokratie (und da, das der zwei Parteien).
Er wies zurecht darauf hin, dass auch in Demokratien nicht wirklich das Volk regiert (jeder von uns kann das unschwer nachvollziehen). Sah aber als Vorteil der Demokratie die Möglichkeit an, Regierungen unblutig abzuwählen, (solange das noch geht, habe ich neben der entsprechenden Passage vermerkt).

Nein – egal wie ein Land regiert wird:
Es sollte von Menschen regiert werden, die sich ein natürliches Gefühl für Anstand bewahrt haben. Leute, die noch in der Lage sind, sich zu schämen. Die sich nicht schamlos jeder Verantwortung entziehen, wenns opportun erscheint,
Jeweils benötigter Sachverstand kann von unabhängigen Fachleuten eingeholt werden. Möglichst jedoch nicht von solchen aus ideologieanhängenden Seilschaften.
Solche lauteren Leute sind offenbar rar und so gilt es für das Volk, jeweils „genau hinzuschauen“. Es zu benennen, wenn seine Vertreter im Parlament anrüchiges tun und es ggf. durch Vertrauensentzug zu ahnden.

Hinweise darauf, dass andere ebenso korrumpierbar sind, sich ebenso jeden persönlichen Vorteils bedienen, wie hier im Thread zur Verteidigung der Verhältnisse im BMWK angeführt, sind deutliche Anzeichen dafür, dass einige moralische Kompasse – bevorzugt jene bekennender Moralisten – zu eichen wären.

Übrigens:
„Wenn das der Minister gewusst hätte“,
„wenn das der Minister wüsste“,
ist spätestens als Verteidigungsrede nicht mehr haltbar, nachdem beim schlechtesten Willen nicht mehr angenommen werden kann, dass er es nicht weiß.
pschroed
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RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 30.04.2023, 18:06:54
Philosophen taugen wenig zur Umgestaltung der Welt, sie können sie allenfalls interpretieren, wusste schon Karl M. und schrieb es in seinen Feuerbachthesen nieder.
Aber weshalb denn immer zurückschauen und mal wieder die DDR bemühen, um sich zurfrieden zurücklehnen zu können im "Wissen", dass wir heute im bestenn aller Systeme leben. Warum nicht mal den Blick nach vorn wagen? Könnte man als Ausgangspunkt festlegen, dass ausschließlich der Mensch im Mittelpunkt der Politik zu stehen, und das Wohl von Parteien nachgelagert zu sein hat? Dass das immer weniger der Fall ist, darüber dürfte Übereinstimmung herrschen.
Lieber Leutnant, eine Minorität wo mit dem System unzufrieden ist , wird das System nicht ändern können, ausser die Mehrheit der DE würden so denken wie die Minorität und bekäme die Majorität.

Ehrlich ich kann mir nicht vorstellen daß es eine Mehrheit für deine Phantasien bzw. Vorstellungen geben könnte 😉. Aber träumen ist nicht verboten.  Phil.

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Leutnant_der_Reserve
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RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf pschroed vom 30.04.2023, 18:38:52

Dass die Interessen und das Wohl der Menschen im Mittelpunkt der Politik stehen müssen, sollte keine Phantasie oder Träumerei sein.

Bias
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RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf pschroed vom 30.04.2023, 18:38:52
Lieber Leutnant, eine Minorität wo mit dem System unzufrieden ist , wird das System nicht ändern können, ausser die Mehrheit der DE würden so denken wie du.

Ehrlich ich kann mir nicht vorstellen daß es eine Mehrheit für deine Phantasien bzw. Vorstellungen geben könnte 😉. Aber träumen ist nicht verboten.  Phil.
Was glaubst Du, Pschroed,
was ich mir beim erstmaligen Lesen von Orwells „1984“, vor ca. 50 Jahren, alles weder vorstellen konnte noch vorstellen mochte.
Heute erkenne ich: George Orwell ist hinter dem, was verwirklichbar war, vielfach zurückgeblieben.
pschroed
pschroed
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RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Leutnant_der_Reserve vom 30.04.2023, 18:44:41
Dass die Interessen und das Wohl der Menschen im Mittelpunkt der Politik stehen müssen, sollte keine Phantasie oder Träumerei sein.
Natürlich, die Hoffnung stirbt für jeden zuletzt, wie sagt der Volksmund, der Glaube versetzt Berge. Phil,

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Karl
Karl
Administrator

RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 30.04.2023, 18:50:41

Lieber Phil,

meine Frage 

Die Frage ist, wer beruft? Oder darf noch gewählt werden?

wird hier von niemandem beantwortet. Sie ist aber die entscheidende.

karl
Bias
Bias
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RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 30.04.2023, 19:01:10
Lieber Phil,

meine Frage 
Die Frage ist, wer beruft? Oder darf noch gewählt werden?
wird hier von niemandem beantwortet. Sie ist aber die entscheidende.
geschrieben von Karl
Weshalb, Karl?
Weil sie durch die Wahl der Demokratie als Staatsform eigentlich beantwortet und sukzessive leider in der Anonymität des wir verkommen ist.
Klar:
Beim näheren Hinsehen ist die Illusion für eine Weile entzaubert.
Doch wer mag schon hinsehen, wenn er erst einmal seine Gunst verteilt, seine Stimme im Wortsinne vergeben hat und sich den Zauber bewahren will?

Es geht kein Weg daran vorbei:
Die Demokratie ist die von allen Staatsformen zu bevorzugende, weil es prinzipiell möglich wäre, auf sie zu achten und Parteien sowie Parteienvertreter abzuwählen, die schaden.
Wenn die ÖR und eine seriöse Presse ihrem Auftrag zu berichten, was ist, gerecht werden würden, könnte das klappen.
Edita
Edita
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RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 30.04.2023, 19:01:10

Die Frage wird auch aus gutem Grund nicht beantwortet, man will doch die User nicht verschrecken, die könnten dann doch auf die dumme Idee kommen, Parallelen zu Rußland, China, Singapur, Türkei und Ungarn zu ziehen, siehst Du doch einen Beitrag weiter, als erstes müßten die „die Demokratie störenden Medien“ gleichgeschaltet oder ganz abgeschafft werden, „weil sonst Demokratie nicht wirklich zum Zuge kommen kann!“



Edita

poldy
poldy
Mitglied

RE: Den Staat zur Beute?
geschrieben von poldy
als Antwort auf Bias vom 30.04.2023, 19:21:15

Da stellt sich mir die Frage,

wer von euch hat schon mal bei Delegiertenversammlungen  der Parteien teilgenommen.

Vielleicht gibt es hier in der Runde bestimmt Personen aus dem politischen Bereich, es gibt doch auch den ..Fraktionszwang..

Dazu bemerkt warum bildet die .. Letzte Generation  .. nicht eine eigene Partei . es braucht nur eine gewisse Zahl der Teilnehmer, um im Wahlkreis zu erscheinen..so kann bundesweit  für diese  ..Letzte Generation .. Stimmen generiert werden.

poldy


 


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