Innenpolitik DGB fordert 8.50 €

Mitglied_bed8151
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Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 04.05.2012, 20:08:12
es hilft alles nichts, hugo... standards, z.b. höchstarbeitszeiten, sicherheitsvorschriften, mindestlöhne etc. p.p. sind das eine. sie sind durchaus systemimmanent und geben einen rahmen, worin sich die wirtschaftlichen akteure bewegen müssen. was nicht systemimmanent wäre, wenn der staat freien unternehmern vorschreiben würde, wann die wo in was investieren sollen, ob und wieviel und welcher art arbeitsplätze sie anbieten sollen, ob sie überhaupt unternehmen gründen sollen oder diese schließen sollen. das ist der entscheidende unterschied einer marktwirtschaft zu einer verwaltungswirtschaft.

die letzte verwaltungswirtschaft in deutschland war die der ddr. die gibt es nicht mehr. wegen sagen wir allzu großen erfolges wurde sie geschlossen.

freie unternehmer. freie arbeiter (oft organisiert in gewerkschaften). so ist es heute. der traum vom überall regierenden und eingreifenden, alles wirtschaftliche planenden, jeden umsorgenden staat ist ausgeträumt. freiheit ist (wozu nicht nur angenehmes sondern oft auch unangenehmes gehört). - trage es mit fassung. denke immer daran, dass zum zeitpunkt der wende schon der fürsorgeempfänger in der brd wirtschaftlich besser dastand als der arbeiter in der ddr (zahlen hatte ich dir schon einmal genannt und angeboten, dir das zahlenwerk zu schicken).

--
Wolfgang
hugo
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Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.05.2012, 21:00:23
freie unternehmer. freie arbeiter (oft organisiert in gewerkschaften). so ist es heute. (wolfgang)

hallo wolfgang, ich hatte in den letzten 4 wochen viele fröhliche Momente, jede Menge Spass, tolle Unterhaltung und hab viel gelacht,, nehms mir bitte nicht übel aber damit hast du heute den Vogel abgeschossen.

ja die Arbeiter von heute sind ja sowas von frei,,,ich mag gar nicht alles aufzählen wovon sie schon befreit wurden und wovon sie demnächst noch alles erleichtert/befreit werden,,,

ok, mal Spass beiseite,,jeder Koch lobt seinen Brei,,,aber so wie es aussieht relativiert sich die Behauptung vonwegen der ach so freien Arbeiter in einer kapitalistischen Gesellschaft einerseits und den ach so unglücklichen, weil durch Planwirtschaft ausgebeuteten Arbeitern der ehemaligen Dingsda andererseits -bezogen auf viele Vergleichsmomente- immer mehr.

z.B. sehe ich gerade die begeisterten griechischen Arbeiter ob ihrer vielen Freiheiten, die vor Freude auf die Strassen gehenden und Transparente tragenden und Jubelgesänge anstimmenden Spanier,,,,,ob die sich darüber freuen das S&P die Kreditwürdigkeit auf CCC hebt oder nicht ??

Die olle Verflossene hatte leider keine überschuldete Arbeitnehmer, hatte ergo nicht mal ne erwähnenswerte Zahl von Gerichtsvollziehern, war immer und bis zu allerletzt gern gesehener Kreditnehmer -auch und besonders bei Westbanken- (auch wenn diese und andere Wahrheiten bis zu Dir noch nicht vorgedrungen sind)

Das "befreiende Wohlgefühl persönlicher Ungemach" bezüglich des Arbeitslebens, bezüglich finanzieller Ohnmacht, geplagt von Zukunftsängsten, Altersarmut und Ausgrenzung,,, das war auch eine Rand-, und Mangelerscheinung dieser gerne als Mangelwirtschaft bezeichneten "Ordnung" ,,

und für solche Vorstellungen und Gedanken war 1989 in fast keinem Osthirn Platz (ich gebs unumwunden zu, auch hugo konnte sich sowas nicht mal in den schlimmsten Momenten kurz nach der Wendezeit vorstellen)

der Trend jedoch, das die üblichen Freiheiten, die erkämpften Rechte, die bisherigen Standards nicht nur stark gefährdet sind, sondern tatsächlich den Bach runter gehen, das kannste mir ruhig glauben, das sehen ausser dem hugo noch ne ganze Menge Mitbürger so oder ähnlich.

und so lange dieser Trend anhält, wird "die Ehemalige" bei Vielen Betroffenen, im Nebel der Vergangenheit und in der Erinnerung immer mehr ihr tatsächliches (und nicht mal vom hugo geleugnetes) Grau, verlieren und trotz der Gegenoffensiven aller wolfgangs,,,an Glanz gewinnen...

leider und schade und bedauerlich,,,die Pessimisten die Rückwärtsgewandten, haben derzeit leichtes Spiel und bekommen massenhaft frische Munition für Ihre Argumentation zugespielt.(ich wollte es wär andersum)

ps. hoffentlich gibts jetzt keine allzutolle Prügel wegen unserer ablenkenden Einbeziehung der "Unbeliebten" in dieses Thema,,,ich seh schon die hochgezogenen Augenbrauen,,

für die Notwendigkeit eines Rahmens, der Vorgaben und Einhaltung von Standards, Richtlinien, Normen,, zum Organisieren des erfolgreichen Zusammenlebens einer großen Menge von Menschen,,,da seh ich keine Differenzen zu Dir,,

aber über die Form und das Material und die Maße des Rahmens,,,da scheiden sich noch unsere Geister,,,*g*

hugo
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
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Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf hugo vom 05.05.2012, 00:32:07
..ich teile keine Prügel aus Hugo.
Wo würdet ihr nur die Vergleiche hernehmen, wenn es die DDR nicht gegeben hätte?
Der Mensch ist doch in seinem Urwesen bestrebt, dass er seinen Verhältnisse stets zu seinen Gunsten verbessert. Nun ist der Platz auf der „Sonnenseite“ nicht unendlich und manchen gelingt es einen festen Platz einzunehmen, mache spielen nur eine Gastrolle und viele, viel schauen ganz einfach jeden Tag nach oben.
Auch ein DDR Bürger hat nach der Sonne geschaut, nämlich dahin, wo sie untergeht.
Unterstützt von der eigenen Verwandtschaft wurde doch dem DDR Bürger eine „heile“ Welt vorgespielt. Nichts von den unangenehmen Dingen wurde berichtet, nein Autos wurden gemietet, Kredite wurden aufgenommen, um tolle Urlaubsreisen zu inszenieren u.ä. .
Es wurde sehr, sehr oft ein Wohlstand inszeniert und wenn man nicht anders informiert wird, so glaubt man dies.
Es ist schlichtweg falsch zu behaupten, dass der normale DDR Bürger mit seinem „Osthirn“ nicht über den Kapitalismus und seine Folgen informiert war. Man verschloss sich lieber der Wahrheit, als zu glauben, dass die eigene Verwandtschaft einem etwas vorgemacht hat.
Frag doch mal ein Osthirn so um die 60, was sie in der Schule wirklich gelernt haben.
Und wenn der, dann ehrlich antwortet, wird er meine Ausführungen bestätigen.
Es ging da nicht um Hass und kalten Krieg, es wurde schlichtweg die Wahrheit über das System Kapitalismus berichtet (nur der sogenannte Westen).
Und wenn du nun auch die anderen Länder wie Griechenland, Spanien oder auch Ägypten erwähnst, so muss ich dir sagen, die Erdkugel hat sich weitergedreht. Im Zuge der Globalisierung haben Macht und Gier extrem zugenommen.
Die heile Welt, die täglich weltweit über die Medien ausgestrahlt wird trägt natürlich dort Früchte, wo die Welt noch nicht so in Ordnung ist.
Gerade die jungen Menschen wollen schnell eine Anpassung an die Lebensbedingungen in Europa, nicht immer ist dieses Wollen auch mit Arbeit und Fleiß unterlegt.
Hugo, warum stellst du den ehemaligen DDR Bürger immer in die Position der Rechtfertigung?
Woher diese Anmaßung und wer bitte gibt dir das Recht dazu?
So lange das Ei klüger ist als die Henne, so lange wird es auch die „Rückwärtsgewandten“ geben.

..ein_laecheln_fuer_dich


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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 05.05.2012, 00:32:07
eine klarstellung, hugo, weil du, wieder versuchst, mir etwas unterzujubeln... jeder koch lobe seinen brei, schreibst du. es ist aber weder mein brei noch lobe ich den. ich beschreibe eine entwicklung, die sich tatsächlich so zugetragen hat. hätte die verwaltungswirtschaft gesiegt, so würde ich heute über ihren sieg berichten. sie hat aber nicht gesiegt. sie verlor. vor allem deshalb verlor sie, weil ihre protagonisten in vier jahrzehnten es nicht schafften, dem gerede von der überlegenheit adäquate taten folgen zu lassen.

sieger im rennen um die gunst der menschen wurde die marktwirtschaft. kein wunder war das. ich erwähnte, dass schon der fürsorgeempfänger in der brd materiell besser gestellt war als der arbeiter in der ddr. der arbeiter in der brd brachte es auf einen mindestens doppelt so hohen lebensstandard verglichen mit dem des arbeiters in der ddr. es hatte seinen materiellen grund, warum so viele ddr-menschen fahnenflüchtig wurden.

noch etwas... sollte die marktwirtschaft ähnlich eklatant versagen, würde ich auch darüber wahrheitsgemäß berichten. aber noch funktioniert sie ganz gut. es wäre maßlos übertrieben, jetzt schon vom scheitern zu schwadronieren. ich bleibe lieber bei der wahrheit.

--
Wolfgang
mulde
mulde
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Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von mulde
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 05.05.2012, 01:13:51
Frag doch mal ein Osthirn so um die 60, was sie in der Schule wirklich gelernt haben
Super Tolle Erkenntnis!
Endlich sagr mal jemand Das die DDR - Schulbidung Sch......
war!
Nur wie ist dann mit der Tatsache das dort weitaus weniger Schulabrecher gab und insgeamt Die Bildung besser organisiert
War !
Die jetzt herschende Lese und Rechenschwäche war lange nicht stark wie heute!
So lange vor Mathe und Rechtschreibung der religiöse Lehrplan steht kann das nichts werden!
Mit diesem Satz beleidigst Du bewußt tausende von Lehrern!
Wieso ist dann mit großen Erfolg Das DDR Schulsystem in einigen Ländern (siehe Finnland) kopiert worden?
Hätte man das in gesamt Deutschland getan würden die neativen
Bewertungen bei "Pisa" nicht so grass sein!

auch mal wieder was schnell rausgehauen ohne gründlich nach gedacht zu haben
mulde
Karl
Karl
Administrator

Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von Karl
als Antwort auf mulde vom 05.05.2012, 08:35:59
@ Mulde,

jetzt musste ich schon etwas schmunzeln.

Die jetzt herschende Lese und Rechenschwäche war lange nicht stark wie heute!
Wir sollten die rückwärtsgewandten Vergleiche sein lassen. Im Bildungssystem bei uns könnte vieles verbessert werden, ohne Frage, aber es hat sich auch bereits sehr Vieles getan. Wo steht der Religionsunterricht vor Mathe und Deutsch? Karl

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Alkib
Alkib
Mitglied

Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von Alkib
Naja, wer 8,50 EUR pro Stunde bekommt, bringt's im Jahr bei 1700 Stunden auf ca. 15.000 EUR .
Sozialabgaben runter macht 1000 im Monat.

Knapp über Hartz IV für einen einzelnen und für eine Familie unmöglich.

Der halbe rentenpunkt pro Jahr lässt fürs alter eine schöne Rente erwarten: jedes Jahr Arbeit bringt 13,00 EUR, also wird ein mindestlöhner nach 45 arbeitsjahren 585,- EUR Rente haben,

Was denken sich eigentlich Politiker und sonstige sonntagsredner, wenn sie solche Zahlen nennen und das auch noch als Wohltat Preisen? Das ist hausgemachte verarmungspolitik mit Menschen, die nie aus der Abhängigkeit von staatlichen Leistungen herauskommen. Wie wird sich sojemand ein leben lang fühlen? Mit Familie als dauerhafter Hartz IV Empfänger : "ein Ziel, aufs innigste zu wünschen".

Gruß alkib
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf mulde vom 05.05.2012, 08:35:59
.ich glaube, du hast meinen Beitrag nicht richtig gelesen oder verstanden.
Versuche es einfach noch einmal.

...mit einem freundlichen lächeln...

..ein-laecheln-fuer-dich
Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 05.05.2012, 00:32:07
"und für solche Vorstellungen und Gedanken war 1989 in fast keinem Osthirn Platz (ich gebs unumwunden zu, auch hugo konnte sich sowas nicht mal in den schlimmsten Momenten kurz nach der Wendezeit vorstellen)"
geschrieben von hugo


Da gehörst du aber zu einer Minderheit.
Wie Kapitalismus funktioniert und dass es Vorschriften gibt und geben muss, damit Wirtschaft und das Leben drum herum funktionieren, sollte jeder DDR-Bürger gewusst haben.
Dass man z.B. eine Steuererklärung abgeben muss, verschiedene Dinge, die bisher der Staat automatisch regelte selbst in Angriff genommen werden müssen oder der Arbeitsplatz nicht automatisch abgesichert ist, hatte sich doch wohl herumgesprochen.
Ich kann mich z.B. sehr gut erinnern, wie einige meiner Eltern auf diesen "Arbeitsplatz-Automatismus" in der DDR sauer waren, der dazu führte, dass "arbeitsscheue Elemente" ( DDR-Ausdruck) sich auf Kosten der anderen Brigademitglieder einen "Fetten" machten, das Abrechnungs-Ergebnis versauten und die Prämie schmälerten.
Der unwissende DDR-Bürger ist ein Märchen. Fast alle hatten Westkontakte und Westfernsehen mit Berichten über Streiks, Tarifverhandlungen, Arbeitslosenstatistiken...

Viele "Osthirne" haben diese Meldungen unterschiedlich verarbeitet und bei vielen blieb dann nur das Schlaraffenland mit den ungeahnten Möglichkeiten ohne Schwierigkeiten.

Was dann kam ( Arbeitslosigkeit, weil Betriebe geschlossen wurden, Schwierigkeiten bei der Neuorientierung, Qualifikationen, Arbeitsplatzwechsel - Ortswechsel, über den Tisch gezogen werden...)war für viele mit Hilflosigkeit und Frust verbunden.
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Übrigens - schön, dass du wieder da bist!
Re: DGB fordert 8.50 €
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mulde vom 05.05.2012, 08:35:59
"So lange vor Mathe und Rechtschreibung der religiöse Lehrplan steht kann das nichts werden! "


Nur einge kurze Bemerkungen.
Richtig ist, dass die mathemat.- naturwiss. Bildung und das abrechenbare Ergebnis in der DDR sich sehen lassen konnte.
Internationale Chemie - oder Mathematikolympiaden brachten hervorragende Ergebnisse.
Richtig aber ist auch, dass viele unsinnige Dinge gelehrt wurden, die Schüler, Eltern und viele Lehrer als Bremsklotz erkannten.
Du weißt, wovon ich spreche ( so gab es z.B. in Klasse 10 neben 1h Staatsbürgerkunde, 2h Geschichte und 2 h Erdkunde - also 5 Wochenstunden mit nahezu der gleichen Thematik. Dafür fehlte vollständig die Umwelterziehung und im Sprachenbereich war ziemliche Ebbe - wir hatten eine schlimme "Fremdsprachenschwäche", denn Russisch beherrschten nur wenige und Englisch als Fremdsprache lag am "Boden").
Du weißt vielleicht, dass die Gesamt-Stundenanzahl höher war, was auf Kosten des freien Samstags ging, der bis zur Wende von der Unterstufe bis zur Abiturstufe für alle Schüler Arbeitstag war und das Familienwochenende versaute.

UND - wenn du vom "religiösen Lehrplan" schreibst, zeigt es mir, dass du keine Ahnung v. den modernen Lehrplänen der letzten 20-30 Jahre hast.

Aber - ich will nicht weiter v. Thema abweichen - wollte aber auf deine Äußerungen antworten.

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