Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …

Innenpolitik Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …

benny
benny
Mitglied

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von benny
als Antwort auf dutchweepee vom 09.11.2019, 11:05:51

Hallo dutch,
vergleichst du da nicht Äpfel mit Bananen?
Die Grundrente wird monatlich über Jahre anfallen.der Zuschuß für E-Autos ist einmalig.

Gruß
Benny

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf benny vom 09.11.2019, 11:57:36

Ja sicher benny - ich war nur erstaunt, wie schnell die Regierung Geld in der Hand hat, wenn es der Auto-Lobby dient.

benny
benny
Mitglied

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von benny
als Antwort auf dutchweepee vom 09.11.2019, 12:02:29

Das ist wohl wahr.

Gruß
Benny


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aina
aina
Mitglied

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von aina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2019, 12:12:36

"Nein, @Karl falsch ist das nicht, dass alle Menschen eine Grundrente erhalten sollten, wenn sie die Anzahl der Arbeitsjahre erreicht haben" (schrieb sirod49)

Das sollte eben nicht von den Arbeitsjahren abhängen, als Beispiel kann man die Angehörigen sehen, die vor 1995 ohne Anerkennung von Rentenjahren gepflegt haben, aber auch alle Erwerbsminerungsrentner, die nicht freiwillig krank sind , speziell auch alleinerziehende Mütter usw.

Eine Bedürftigkeitsprüfung wird der Prüfung in der Grundsicherung gleichen, ein vollkommen überhöhter Verwaltungsaufwand.
 Eine Reinigungskraft könnte durchaus knapp dank langjähriger Arbeit im Niedriglohnbereich die Einkommensgrenzen für eine Grundrente  übersteigen, während ein Minijobber mit minimalen Rentenansprüchen dank der 35 Jahre Mindestabgaben die Voraussetzungen erfüllt.
Die Bedürftigkeitsprüfung ist eine Entwürdigung, eine Bevormundung, eine Kontolle, Grundsicherungsempfänger unterliegen sogar dem Verbot, länger als 4 Wochen ortsabwesend zu sein.

Man führt immer die Renten einiger Nachbarländer auf - und oh Wunder, diese Nachbarländer sind nicht reicher als DE und auch wegen ihrer besser durchdachten Rentensystemen nicht ärmer. Hier hat wohl jeder kapiert, dass die RV-Beiträge in diesen Ländern etwas höher sind, der Arbeitgeber stärker verpflichtet werden, alle in die Rentenkasse einzahlen.

Um von Gerechtigkeit zu sprechen, halte ich das niederländische System für recht sinnvoll. Die Grundrente ist nicht besonders hoch, nach Abzügen ähnlich unserer geplanten "Respektrente". Allerdings richtet sich der Anspruch darauf rein nach den Ansäßigkeitsjahren im Inland.  Das sind 50 Jahre zwischen 15 und 65, um die volle Grundrente zu erhalten.  Pro Jahr also 2 Prozent. Hier werden alle berücksichtigt, die  allein durch die Teilnahme am Wirtschaftsleben, durch ihren Konsum an den Verbrauchsteuern und Abgaben beteiligt waren. Das beginnt ja bereits mit dem Kauf der Kinderwindel.
Diese Grundrente wird als Basis zur notwendigen Existenz gesehen, andere Anwartschaften werden hinzugerechnet.

Was hier passiert ist eine Flickschusterei und verunsichert die Bevölerkung, teibt Polittränen in die Augen der Verantwortlichen, die vorhandene Mittel im Geiste gerne anderweitig verbraten würden. Dann entsteht ein Jubelgekreische nach irgendwelchen Schaumschlägern, die keine Rentenkonzepte haben sondern nur 20 Rentenideen, eine haarsträubender als die andere.

Sorry - mich macht dieses sinnlose Grundrenten-Ablenkungsmanöver von einer vollkommen veralteten Rentenstruktur ärgerlich.

Nachdenklich macht mich, wenn besonders die jungen Berufsanfänger überzeugt sind, "dass sie mal sowieso keine Rente bekommen". 

Aina
 

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 08.11.2019, 07:19:16
Ist es für Euer Seelenheil wirklich so wichtig, dass Keiner mal nen Tausender mehr bekommt? Also ich bin für das "Gießkannenprinzip", dass Sirod anfangs verteufelt hat. Lieber soll jede Oma und jeder Opa ohne Ansehen der Person die Grundrente bekommen, als dass schon wieder unzählige Beamte für ein neues Millionen-Verwaltungsmonster eingestellt werden. Davon haben wir schon viel zu Viele.

Grundrente für Alle ist das beste Prinzip ...egal ob Bettelmann oder Millionär. Wems zuviel ist oder wer sich schämt, der kann es ja spenden. Es gibt mehr alte Leute, die es dringend brauchen, als Millionäre. Was wir gar nicht brauchen, ist die neoliberale Neiddiskussion, dass evtl ein Rentner nen Schein zuviel bekommt.

Mir ist es total egal, ob der Nachtbar mit der teuren Uhrensammlung oder die BMW-Milliardäre nen Tausender mehr bekommen, wenn nur nicht mehr die arme Oma Pfandflaschen aus den Müllkübeln sammeln muss, damit sie am Monatsende was zu kauen hat.
… und warum
kann die Ungerechtigkeit nicht endlich da aufhören, wo das Kindergeld bei H4 Familien “gegen gerechnet” wird und damit z. Zt. Immer noch der notwendige Grundbedarf für die Kinder geschmälert wird, so dass indirekt vom Kindergeld bei diesen schon bedürftigen Familien noch anteilig pro Kind Miete, Kleidung usw. zugerechnet  werden…

… und da soll jetzt -
… wenn der Beschluss zur kommenden Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung kommen sollte  - wieder Geld locker gemacht werden für die Aufstockung der Grundrente auch für diejenigen, die das eigentlich finanziell nicht brauchen?
Also dann verstehe ich die Welt nicht mehr …

Das hat übrigens absolut meinerseits nichts mit einer Neiddebatte zu tun denn es wäre, wenn es so umgesetzt wird, einfach nur ungerecht …

Gerecht wird es erst dann,
wenn auch das Kindergeld den bedürftigen Familien ohne Gegenrechnung zum Grundbedarf der einzelnen Kinder ausgezahlt wird - dann würde nur die Bedürftigkeit der Bedarfsgemeinschaft geprüft in H4 Familien aber das Kindergeld müßten sie dazu bekommen, was ja auch richtig wäre, weil es die anderen Familien ohne Bedürftigkeit ja auch bekommen …

Das Kindergeld darf einfach nicht in den Grundbedarf “versteckt” (gegen gerechnet) werden, damit die Summe GRUNDBEDARF des Kindes wieder stimmt.

sirod49

 
hanspeter65
hanspeter65
Mitglied

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von hanspeter65
als Antwort auf ingo vom 08.11.2019, 14:45:10
Die geplante Grundrente nennt sich zwar auch Rente, ist aber nicht beitragsfinanziert. Der zusätzliche Anteil ist also mitnichten eine Rente, wie Du sie gerade verstehst, sondern durchaus eine "Sozialleistung" aus Steuermitteln, pippa.
               Im Prinzip richtig formuliert,aber ich befürchte, dass die Kosten schlussendlich
               an den Rentenbeitragszahlern hängen bleibt wie so vieles und die
               Gesamtausgaben (seit 1955) der Versicherungsfremden Leistungen erhöhen 
                wird.

                HansPeter  

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ingo
ingo
Mitglied

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von ingo
als Antwort auf hanspeter65 vom 10.11.2019, 10:18:00

Hanspeter: An den Rentenzahlern kann eine "Grundrente" rein mathematisch nicht hängenbleiben, weil die Mehrausgaben dafür die Rentenreserve wohl  "auffressen" werden. Und wenn der Sparstrumpf der RV leer ist, müssen logischerweise die Steuern her. Ich bin wirklich gespannt, ob da bei den heutigen Verhandlungen was Gescheites bei rauskommt. Da habe ich allerdings meine Zweifel, weil die Rentenversicherung angeblich 5000 neue Mitarbeiter bräuchte, wenn von der Regelung im Koalitionsvertrag abgewichen würde.(leider ist mir die Quelle abhanden gekommen, in der ich das vorhin gelesen habe).
Im Raum steht auch der Gedanke, die Verwaltungsarbeit für die Grundrenten den Sozialämtern zuzuschieben. Die würden sich bedanken und Personalkosten verlangen.
Was mich am meisten ärgert, ist, dass diese Koalition, obwohl sie über eine riesige Mehrheit verfügt, keine "große" Steuer- und Rentenreform zustande gebracht hat. Angesichts der zunehmenden Zersplitterung des Bundestages  wird es künftig wohl nie mehr möglich sein, Steuern und Renten vom Kopf auf die Füße zu stellen. Es wird weiterhin bei Reparaturarbeiten bleiben. Nur Eines ist für mich gewiss: Sobald es einen ganz großen Konjunktureinbruch gibt, und der wird kommen, muss unser Rentensystem zusammenbrechen. Dann sind wir aber hoffentlich weg......

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aina vom 09.11.2019, 17:09:24

Hallo @aina,

ich finde es etwas schade, dass du meine Worte an Karl mit deiner Wiedergabe so aus dem Zusammenhang gerissen hast, denn nach meinem Satz an Karl kam ja ein großes ABER und den Text danach hast du einfach vergessen zu erwähnen
VG von sirod49

folgendes hatte ich an Karl geschrieben:

Nein, @Karl falsch ist das nicht, dass alle Menschen eine Grundrente erhalten sollten, wenn sie die Anzahl der Arbeitsjahre erreicht haben …

Da bin ich voll dafür, die oft unnötigen bürokratischen Wege abzuschaffen …

ABER
gerecht wird das u. a. nur dann, wenn auch dort Bürokratie abgeschafft wird, wo m. M. n. Kinder nichts dafür können, wenn die Eltern keine Arbeit haben und deren Kinder trotzdem mit hohem bürokratischen Aufwand “bestraft” werden (Hartz 4) anstatt den Kindern ein Grundeinkommen auszuzahlen …
Da ist es ja leider zur Zeit auch noch so, dass die Bedürftigkeit mit viel bürokratischem Aufwand geprüft wird und schon, wenn ein Kind z. B. Halbwaise ist, dann wird diese Halbwaisenrente gegen gerechnet. Auch Kinder sollten bzw. müssen anders unterstützt werden, da sie normalerweise selbst keine andere Möglichkeit dazu haben.

und solange solche Ungerechtigkeiten bestehen, bin ich für eine Bedürftigkeitsprüfung bei der geplanten Grundrente …

 

hanspeter65
hanspeter65
Mitglied

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von hanspeter65
als Antwort auf ingo vom 10.11.2019, 11:29:44

Was mich am meisten ärgert, ist, dass diese Koalition, obwohl sie über eine riesige Mehrheit verfügt, keine "große" Steuer- und Rentenreform zustande gebracht hat. Angesichts der zunehmenden Zersplitterung des Bundestages  wird es künftig wohl nie mehr möglich sein, Steuern und Renten vom Kopf auf die Füße zu stellen. Es wird weiterhin bei Reparaturarbeiten bleiben. Nur Eines ist für mich gewiss: Sobald es einen ganz großen Konjunktureinbruch gibt, und der wird kommen, muss unser Rentensystem zusammenbrechen. Dann sind wir aber hoffentlich weg......

               Leider ist das so und wir werden weiterhin mit unserer Rentenpolitik das Schluss-
               licht im westlichen Europa sein.Meiner Meinung nach ist der Hauptverhinderer
               einer vernünftigen Bürger-Rentenversicherung oder Erwerbstätigenversicherung
                die Beamtenlobby die seit Jahren jegliche Veränderung blockiert.Da sie in allen 
                Parteien zu Hause sind ,ist eine Parteiübergreifende Blockade jederzeit machbar.
 
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Die geplante Grundrente und die Bedürftigkeitsprüfung …
geschrieben von dutchweepee

So klingt der Sozialstaat, der die Lebensleistung der Menschen würdigen will: Bekommen soll die #Grundrente, wer weniger als 80 Prozent Beiträge gezahlt hat als ein Durchschnittsverdiener, aber mehr als 30 Prozent. Für diesen Personenkreis wird die Rentenleistung verdoppelt - allerdings höchstens auf 80 Prozent der Durchschnittsleistung und maximal für 35 Beitragsjahre. Dieser Zuschlag wird dann aber um 12,5 Prozent gekürzt.


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