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Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von dutchweepee

Und ich wette, unsere Bauern sind die Loser. Die Verbraucher kaufen das chinesische Schwein aus dem Hochhaus und lassen die Chinesen rackern. Lösung für heimisches Fleisch? Fehlanzeige. Und Dummvolk freut sich, dass es nicht mehr stinkt.
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Tönnies
Andres Ruff, Tönnies, und Vertreter der Dekon Group unterzeichnen Absichtserklärung (Bildquelle: Tönnies)

Die Tönnies Unternehmensgruppe setzt weiter auf Internationalisierung und startet den ersten Produktionsstandort außerhalb Europas. Gemeinsam mit der Dekon Group, einer Tochter der West Hope Group, unterzeichnete Tönnies nun eine Absichtserklärung über ein Jointventure eines Schlacht- und Zerlegezentrums für zunächst zwei Mio. Schweine in der Region Sichuan. Dies wird im zweiten Schritt auf sechs Millionen Schweine ausgeweitet.

In der Region Sichuan werden die beiden Partnerunternehmen einen neuen Schlachthof mit angeschlossenem Zerlegebetrieb für Schweinefleisch errichten. Der Schlachthof ist für ca. zwei Mio. Schweine ausgelegt und wird nach dem Vorbild der deutschen Tönnies-Betriebe gebaut. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf 500 Mio. Euro, davon entfallen rund 150 Mio. Euro auf das Schlacht- und Zerlegezentrum.

Quelle: Tönnies schlachtet künftig in China

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 19.07.2020, 16:16:53

Tja so ist das im Leben, @dutchweepee. Da macht sich in Deutschland ein Türchen für einen Unternehmer zu und dafür ganze Fensterfronten woanders auf. Hat da jemand wirklich geglaubt, dass Menschen und Tiere irgendwie von Belang sind?
Bruny 

lupus
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von lupus
als Antwort auf dutchweepee vom 19.07.2020, 16:16:53

Was werden die Folgen sein:
Der Umsatz der deutschen Schweinefleischproduktion wird sinken denn die Exporte nach China und wohl auch nach anderen asiatischen Märkten sinken.
Viele Schweinezüchter in Deutschland werden ihre Einkünfte verlieren und die Arbeitsplätze besonders wohl für die Leiharbeiter werden nicht mehr benötigt.
Der deutsche Fleischmarkt wird wird nicht durch Importe beeinflußt jedoch durch höhere Herstellungskosten kleinerer Einheiten.
Die Finanzen Deutschlands werden mit sinkende Einnahmen rechnen müssen.

Der Umweltschutz in Deutschland wird profitieren jedoch werden die Belastungen der Umwelt eben nur in andere Teile der Welt verlagert. Für die Bürger denen "Billigfleisch" zu billig war ändert sich nichts aber wenig bemittelte müssen schärfer wirtschaften.

( siehe dazu auch Ausgangsartikel)

lupus


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lupus
lupus
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von lupus

zum Anfang

Wer den Eingangslink mit Diskussionen gelesen hat fand auch folgende Information;

Dafür bekomme ich im Kaufland schier ne halbe Sau.
10 Schnitzel für 3,29!
Das ist Mist, da ist nach dem Braten eine seltsame, undefinierbare Masse inner Pfanne!

Was für ein toller Koch!

Da sind die Tester der Stiftung rechte Dummköpfe mit der Feststellung:
Unter den sensorisch sehr guten oder guten sind konventionelle Steaks genau so vertreten wie Bio-Ware.

😁
lupus

 

olga64
olga64
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2020, 16:34:09
Tja so ist das im Leben, @dutchweepee. Da macht sich in Deutschland ein Türchen für einen Unternehmer zu und dafür ganze Fensterfronten woanders auf. Hat da jemand wirklich geglaubt, dass Menschen und Tiere irgendwie von Belang sind?
Bruny 
ich weiss zwar nicht, wo sich in Deutschland "Türchen" schliessen; denn Tönnies und viele andere dieser Schlachthöfe werden ja nicht abgerissen, sondern arbeiten flott weiter, so lange deutsche Menschen glauben, das Recht zu haben, Billigfleisch täglich auf den Teller zu bekommen.
Und Menschen gibt es in China ja auch - sogar viele (1.4 MIlliarden). Frage mich nur, wo all die SChweine herkommen ,die dort dann geschlachtet werden - exportiert aus Deutschland? ARme Viecher - dann nicht mehr auf dem Lkw, sondern auf dem SChiff in ferne Länder. Olga
RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 20.07.2020, 17:49:53

Ich denke nicht, dass Tönnies so munter weitermachen kann wie bisher. Irgendwas wird er ändern müssen, die Subunternehmer z.B, oder die Unterkünfte. Wenn dort absolut nichts verändert werden muss zum Wohl von wenigstens den Arbeitern, dann habe ich jeglichen Glauben in die deutsche Politik verloren.

Und ich denke weiterhin, dass Tönnies sehr genau weiß dass er in Deutschland unter Beobachtung ist und dementsprechend die Ausweitung nach China.
Jetzt dürfte erstmal Wiesenhof im Gespräch sein. 
Wäre ich nicht längst Vegetarier würde mir der Appetit auf Tiere nachhaltig vergehen.
Hoffentlich bleiben mir meine roten Linsen, Kichererbsen und Bulgur und Co. noch ganz lange erhalten.
Bruny


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olga64
olga64
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.07.2020, 18:12:47

Tönnies musste wochenlang schliessen und hat jetzt nach sehr strengen Hygienevorschriften wieder geöffnet. Teilweise wurden diese von bei KOntrollen weiterhin beanstandet, mussten nachgebessert werden und erst dann durften sie weiter schlachten.
Aber ich denke, die neue Schlachterei in China war schon längst geplant - so etwas geschieht ja nicht innerhalb von 24 Stunden. Und dort dürften die Kontrollen an Mensch und Tier viel weniger streng sein als in Deutschland und er kann sein Geschäft sicher sehr erfolgreich weiter betreiben.
Ich bin keine Vegetarierin (allerdings esse ich seit vielen Jahren kein Schweinefleisch mehr, weil es hier auch vor Tönnies immer unappetitliche Auffälligkeiten gab).
Einige Male im MOnat essen wir gerne Fleisch, geben dafür auch gerne mehr Geld aus und vergessen natürlich nie,dass - egals wie glücklich das Viech vorher leben durfte - es keinen Selbstmord begangen hat, sondern von Menschen getötet wurde, ohne, dass es dies vermutlich wollte. Die eigene Selbstverantwortung sollte man nie ausser Acht lassen, auch wenn es sich anbietet, die Gesamtschuld einem Unternehmen zuzuschreiben,das nur so erfolgreich werden konnte, weil die Nachfrage ständig gewachsen ist. Olga

lupus
lupus
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von lupus

Bei der ganzen Diskussion um den Fleischkonzern ist mir der Vorwurf um die mangelhaften Wohnungen der Mitarbeiter unklar.
Ist denn wirklich der Unternehmer für die Wohnverhältnisse seiner Arbeiter direkt verantwortlich zu machen?
Beispiel: Ist Roche tatsächlich für die Unterbringung seiner 6000 Angestellten in Mannheim verantwortlich?

Sofern Roche die Wohnanlagen selbst betreibt sicher ja, aber muss er die Wohnungen bereitstellen?

lupus

Munro
Munro
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Munro
als Antwort auf lupus vom 20.07.2020, 23:06:05

Der Fleischpreis ist in jedem Fall zu niedrig!

Unabhängig davon, was Grüne oder  Nicht-Grüne sagen oder nicht sagen.

Munro
Munro
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Munro
als Antwort auf lupus vom 20.07.2020, 23:06:05
Bei der ganzen Diskussion um den Fleischkonzern ist mir der Vorwurf um die mangelhaften Wohnungen der Mitarbeiter unklar.
Ist denn wirklich der Unternehmer für die Wohnverhältnisse seiner Arbeiter direkt verantwortlich zu machen?
 
Im Falle Tönnies durchaus!

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