Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf lupus vom 02.07.2020, 10:50:15

Die Preise sind in der Regel kostendeckend.lupus..

Der Handel kommt immer gut weg, die anderen werden da Probleme haben. Denn es gibt sehr viel Konkurrenz innerhalb der EU.
Freddy

aixois
aixois
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von aixois
als Antwort auf lupus vom 02.07.2020, 10:50:15

Die Kostenstruktur bzw. kostendeckende Erzeugung hängt von der Betriebsgröße/Lage/Klima/Absatzmarktnähe ab.

Da die Preise sich nicht 'frei' bilden, sondern von oligopsonartigen Nachfragestrukturen (Zwischen-/Einezlhandel) bestimmt werden, kann nur versucht werden, über eine Mengenerhöhung die Kosten zu decken. In der Regel bestimmen aber die wenigen Großhandelsketten sowohl Preis als auch die Menge  (wobei meist der Produzent auch noch das Absatzrisiko tragen muss, wenn die produzierten Mengen nicht abgenommen werden).

Betriebe, die auf Qualitätsdiversifizierung und alternative Lieferketten abstellen (Nischenmärkte, Direktvermarktung, Bioprodukte, Kundenbindung ...) kommen in der Regel gut über die Runden. Allerdings ist die Nachfrage sehr preissensibel und der Marktanteil entsprechend gering.

Die mächtige Agrarlobby deckt diese 'kleinbäuerlichen' Interessen nicht ab, ihr Fokus liegt auf den agrarindustriellen Betrieben von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zum Absatz (Export !)

Der eigentliche Skandal ist, dass diese Zustände schon ewig bekannt sind (z.B. Nitratrichtlinie stammt von 1991 - bis heute macht sie der deutschen Agrarlobby Probleme), die Politik aber zu schwach ist, um den Lobbyforderungen zu widerstehen.

Agrarminister Schmidt (CSU) ist nichts passiert, als er gegen die Meinung seiner Chefin in Brüssel die Position der Lobby vertrat, was den weiteren Glyphosateinsatz angeht - "so ist er halt der Schmidt" , ja , so ist sie halt die deutsche, bzw. die Gemeinsame Agrarpolitik der EU, bestimmt vom Lobbyfilz und mehrheitlich immer noch akzeptiert von der Mehrheit der Verbraucher/Wähler, Hauptsache billig.

 

lupus
lupus
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von lupus
als Antwort auf freddy-2015 vom 02.07.2020, 11:42:22

Warum der Handel immer gut wegkommen soll erschließt sich mir nicht .
Im Handel herrscht doch eine enorme Konkurrenz durch die m.E. oft viel zu großen Kapazitäten. Große Handelsketten erzielen wohl um die 3% Gewinn. Und Fleisch wird auch nicht gerade die besonders große
Gewinnposition sein. Der Konkurrenzdruck im Handel setzt sich natürlich auf den Hersteller fort.

lupus

Anzeige

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf lupus vom 02.07.2020, 11:57:24

Hätten sich die Bauernverbände der Bundesländer und der Deutsche Bauernverband einzig auf die Interessen der Bauern konzentriert, ginge es den Bauern mehrheitlich besser, zumindest ist das meine Meinung. Dann wären die Verbände erheblich kleiner und die Landwirt hätten auch weniger Beiträge zu entrichten.

Dann hätten wir auch nicht so viele schädliche Monokulturen bei den Betrieben. Ich glaube nur etwa 10 % der Landwirtschaft hat noch Mischkultur. Mischkultur wäre wichtig, da bei Problemen an einer Stelle nicht sofort der gesamte Betrieb gefährdet ist.

Ciao
Hobbyradler
 

lupus
lupus
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von lupus
als Antwort auf hobbyradler vom 02.07.2020, 12:33:02

Das wäre natürlich möglich. Aber die auch von den technischen Bedingungen erforderliche und ökonomische vorteilhafte Spezialisierung hat vor der Landwirtschaft keinen Halt gemacht.
Feldwirtschaft und Tierhaltung
Getreide-, Kartoffel-, Gemüse-, Spargel-, Obstbauern usw usw.
Selbst die Schweineproduktion spaltet sich in Ferkelproduktion und Mast auf usw.
Generalisten haben nur in ganz  kleinen Einheiten als Idealisten eine Chance.
lupus
teri
teri
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von teri

Kann der Fleischpreis wirklich auf alle Sektoren Einfluß nehmen?

Ich behaupte NEIN, weil es einer neuen menschlichen Kultur bedürfte. Einer Ablöse der  Kultur, die 500 Jahre lang nur auf Ausbeutung, Zerstörung und Bereicherung Einzelner beruht und deren Ausgang Europa war.

Der Globale Neoliberalismus ist nur eine letzte Ausprägung derselben Christlich-Kapitalistischen Kultur.

UND DIE WÄCHST WEITER UND WIRD VEHEMENT VERTEIDIGT.

neolib.jpg

 


Anzeige

arno
arno
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von arno
als Antwort auf teri vom 02.07.2020, 15:47:08

Moin, teri,

die kognitiven Dissonanz der Menschen ermöglicht es ihnen, alle wissenschaftliche Erkenntnisse
außer Acht zu lassen und die Karre so vor die Wand zu fahren!
Unser Verhalten ist vergleichbar mit der Reise in einem klimatisiertem Zug, der in die falsche Richtung fährt, den wir aber wegen der Annehmlichkeiten nicht verlassen wollen.

Eine freiwillige Beschränkung der Geburtenrate, ein nachhaltigeres neues Wirtschafts- und Bildungssystem, die schnelle Verdrängung der Viehzüchterreligionen aus den vorderen Orient
aus all unseren politischen und sozialen Bereichen ist die Voraussetzung für einen Neuanfang.

Gruß arno
 

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von hobbyradler

Kann der Fleischpreis wirklich auf alle Sektoren Einfluß nehmen?

Der Globale Neoliberalismus ist nur eine letzte Ausprägung derselben Christlich-Kapitalistischen Kultur.

die schnelle Verdrängung der Viehzüchterreligionen aus den vorderen Orient


@teri, @arno,

wunderbar eure Einlassung auf den Eröffnungsbeitrag.

Ich bin auch dafür alles schreiben zu dürfen, warum sollte das etwas mit dem Eröffnungsbeitrag zu tun haben?


Ciao
Hobbyradler

e9af14870db89410d80591774e428ea5.png
 
teri
teri
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von teri
als Antwort auf hobbyradler vom 03.07.2020, 08:41:44
Kann der Fleischpreis wirklich auf alle Sektoren Einfluß nehmen?
Der Globale Neoliberalismus ist nur eine letzte Ausprägung derselben Christlich-Kapitalistischen Kultur.
die schnelle Verdrängung der Viehzüchterreligionen aus den vorderen Orient

@teri, @arno,

wunderbar eure Einlassung auf den Eröffnungsbeitrag.

Ich bin auch dafür alles schreiben zu dürfen, warum sollte das etwas mit dem Eröffnungsbeitrag zu tun haben?


Ciao
Hobbyradler

e9af14870db89410d80591774e428ea5.png
 
.....wir leben in einer vernetzten Welt, wo alles "Leben" ineinander verwoben und voneinander abhängig ist - oder willst du lieber im Stenogrammstil einzelne Begebenheiten rauspicken?

OK, wenn du das kannst und willst, tu es. Ich bin ein ganzheitlich denkender Mensch, also sehe ich das anders.

teri

PS. Der Fleischkonsum  -  die Tierhaltungs- und Schlachtmethoden - sowie der Profit und das spekulative Finanzkapital hat sehr wohl - sehr viel - mit unserer Kultur zu tun - vorwiegend mit unserer abendländischen Kultur.
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf teri vom 02.07.2020, 15:47:08
Kann der Fleischpreis wirklich auf alle Sektoren Einfluß nehmen?

Ich behaupte NEIN, weil es einer neuen menschlichen Kultur bedürfte. Einer Ablöse der  Kultur, die 500 Jahre lang nur auf Ausbeutung, Zerstörung und Bereicherung Einzelner beruht und deren Ausgang Europa war.

Der Globale Neoliberalismus ist nur eine letzte Ausprägung derselben Christlich-Kapitalistischen Kultur.
geschrieben von teri
Die Ausbeutung gibt es bereits über 2000 Jahre.
Die Araber haben seinerzeits schon Afrika ausgebeutet und Sklavenhandel betrieben.

Es wäre schon hilfreich wenn jeder Fleischesser welweit,
etwas weniger Fleisch essen würde.
Ich vertraue auf die Forschung,
die Fleischersatz Produkte auf den Markt bringt,
ohne schädliche Zusätze.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
und der Verbrauch bei Pfl. Ersatz-Wurst etc. steigt stetig.
Hingegen stagniert der Schweinefleisch Umsatz.

Anzeige