Innenpolitik Die neue SPD-Troika

hafel
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Die neue SPD-Troika
geschrieben von hafel

Ich schreibe ganz bewusst "neue" Troika, da wir ja bereits mal eine "alte SPD-Troika" (und eine Ural-Troika) hatten.

Die "alte Troika" ließ sich in der ersten Zeit so ziemlich überall, bis auf dem Klo, ablichten und dauerte die Männerfreundschaft nicht sehr lange. Oskar enthob dann auf dem SPD- Parteitag in Mannheim 1995 seinen Gefolgsmann Scharping und wurde selber Vorsitzender. Na, und es dauerte dann auch nicht lange, dann entzweiten sich "Oskar und Gerd". Soviel zur "alten" Troika.

Die neue Troika aus Gabriel, Steinmeier und Steinbrück wollen es nun richten. Als ich ihren ersten Auftritt im TV sah, dachte ich weniger an "die drei Musketiere" als mehr an die "drei von der Tankstelle" ... (Ein Freund ein guter Freund….). Wer von den Dreien hier den Heinz Rühmann spielt, soll jeder selber entscheiden.

Die Troika will nun Krisenhilfe geben, der Euro ist in Gefahr. Aber die Euro-Krise, das hat der SPD-Chef messerscharf erkannt, ist eben auch eine Chance für seine Partei. Eine Chance, auch ins Gespräch zu kommen. Je miserabler die Kanzlerin agiert, so glaubt Gabriel, desto mehr trauen die Wähler denen zu, die das Land 2008 schon einmal durch die Krise führten. Der einfache Mensch aus dem Volk erkennt nun, die SPD ist noch da. Wo hat sie sich eigentlich versteckt? Auch wenn die Umfragewerte weiterhin mau sein, der Kurs der Partei unklar, die Grünen nervige Konkurrenten - aber immerhin sind die Sozialdemokraten wieder im Gespräch.

Gabriel und seine beiden Krisen-Könner haben aber auch einige inhaltliche Vorschläge mitgebracht - und ein Angebot an die Kanzlerin und ihre schwarz-gelbe Regierung. "Wir wollen ausdrücklich unsere Zusammenarbeit anbieten", sagt Gabriel. Dazu sei bereits ein Brief an das Kanzleramt verschickt worden. Wenn die Bundesregierung kraftvolle Maßnahmen einleite, habe man die SPD an der Seite.
Und Steinmeier stellt die rhetorische Frage: "Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?" Mann, Frank, Du bist einer von Dreien. Mehr nicht.

Die SPD hat höchst unterschiedliche Erfahrungen mit dem Troika-Stil gemacht. Die legendäre (Uralt-Troika) aus Herbert Wehner, Helmut Schmidt und Willy Brandt bescherte der Partei immerhin 16 Regierungsjahre, beschleunigte letztlich aber auch den Machtverlust. Der zweite Troika-Versuch (wie anfangs bereits vermerkt) ging 1994 mit Rudolf Scharping, Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder gründlich schief. Der Sieg über Bundeskanzler Helmut Kohl gelang erst vier Jahre später Schröder und Lafontaine im Zweier-Zangen-Angriffs-Format.

Jetzt also wieder Drei. Aber die drei sind noch vor ihrer eigentlichen Inthronisierung anders aufeinander abgestimmt, als es die Vorgänger je waren. Gabriel reagiert auf Fragen zur Partei, Steinmeier auf das konkrete Vorgehen der Fraktion. Und beide beziehen sich immer auf Steinbrück, der alles sowieso und immer besser weiß und besser macht. Jedenfalls suchen die Chefs wieder und wieder den Blickkontakt zum gefühlten Kanzlerkandidaten, der dann mit kaum merklicher Mimik Offensive oder Defensive diktiert.

Na warten wir mal ab, Wahltag ist erst im Herbst 2013.

Hafel
sittingbull
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Mitglied

Re: Die neue SPD-Troika
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf hafel vom 28.07.2011, 20:49:56
die "alte" wie die "neue" "SPD - troika" heisst :

"ignoranz...verlogenheit...verrat..

wer hat uns verraten ... ?

sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: Die neue SPD-Troika
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 30.07.2011, 14:02:42
@ sittingbull,


solche abgedroschenen Floskeln, die Du von Dir gibst, sind fast schon wieder lustig. Was soll dieser Aufbau oder Erhalt alter kommunistischer Feindbilder? Die Sozialdemokratie hat m. E. Großartiges geleistet. Der Sozialstaat, ist eine Errungenschaft, die ohne die Sozialdemokratie nicht realisierbar gewesen wäre. Von allen realisierten Staatsformen ist mir die sozialstaatliche Demokratie am liebsten.

Karl

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sittingbull
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Re: Die neue SPD-Troika
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 30.07.2011, 14:34:53
Der Sozialstaat, ist eine Errungenschaft, die ohne die Sozialdemokratie nicht realisierbar gewesen wäre.
geschrieben von karl



die "sozialstaat-farce" ist ein notwendiges gegengewicht zur DDR gewesen .
pünktlich zum zusammenbruch des "realen sozialismus" hat sich das kapital dann auch
davon verabschiedet .
"hartz4" , "gesundheitsreform" , "angriffskriege" , rente mit 67 ...
ohne die SPD wäre dieser betrug am volke nicht möglich gewesen...
warum eiert der "wohlbeleibte" wie "sympathische" sigmar gabriel , ehemals "popbeauftragter" der partei , jetzt so rum ?
weil er nichts zu sagen hat ...
weil die funktion der "deutschen sozialdemokratie"... die ruhigstellung der arbeiterklasse ... obsolet geworden ist .

sitting bull


Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Die neue SPD-Troika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 30.07.2011, 14:34:53
zur wahrheit gehört, dass gesagt wird, dass die soziale marktwirtschaft kein werk der sozialdemokratie war, sondern ein werk ihrer liberalen und konservativen gegner. gerne wird vergessen, dass die christliche soziallehre für den neuanfang deutschlands als sozialer rechtsstaat bedeutender war als die sozialdemokratie. - stichwort: oswald von nell-breuning

rot-grünes desaster

auch gerne vergessen wird, dass es eine sozialdemokratisch dominierte und von gerhard schröder geführte bundesregierung war, die von 1998 an sieben lange jahre lang der sozialen marktwirtschaft schweren schaden zugefügt hat und deutschland seinen ersten angriffskrieg nach 1945 beschert hat.

--
Wolfgang

Mitglied_bed8151
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Re: Die neue SPD-Troika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die von der 'troika' freuen sich gerade über eigene gute umfragewerte und über die desaströsen werte, die der merkel (cdu, bundeskanzlerin) gegeben werden. - wenn das so weitergeht, werden wir bald wieder die rotgewandeten am backen haben. die legen schon entsprechende jacken, krawatten, pullover, socken für den wahlabend bereit.

--
Wolfgang


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JuergenS
JuergenS
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Re: Die neue SPD-Troika
geschrieben von JuergenS
Derzeit ist es ja noch eine Troika mit sehr unterschiedlichen Personen und Zielen. Warten wir doch mal ab, was daraus wird.

Die Standard-Gegner der "Roten" sind ja hier schon in Stellung gegangen, ebenso die Befürworter.

Vergangenes aufzurechnen ist uninteressant.

Sollte die SPD ganz verschwinden, nur GRüne und Linke als Ersatz? Nein, das wäre auch nix.

Also kann man nur hoffen, dass sich was positives entwickelt, denn schwarz/grün ist ja auch nicht nur in der Tradition von Adenauer und Heuss.

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Die neue SPD-Troika
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf JuergenS vom 03.08.2011, 18:40:05
ich meinte natürlich nicht schwarzgrün, sondern schwarzgelb, siehe der Hinweis auf Heuss.
Kann ja mal passieren.lol
olga64
olga64
Mitglied

Re: Die neue SPD-Troika
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 03.08.2011, 18:40:05
Ich bin mir recht sicher, dass Steinbrück der nächste Bundeskanzler wird, sofern er selbst dies möchte.
Die Grünen werden bis dahin auf ein realistisches Mass zurechtgestutzt sein - die Koalition im Bund wird also rot-grün lauten. An eine Wiederbelebung der grossen Koalition (obwohl ich diese im Vergleich zu schwarz-gelb für sehr gut befand) wird es wohl nicht werden, wenn die Kanzlerin nach wie vor Frau Dr. Merkel ist. Sie sollte sich selbst eine Auszeit von der deutschen Politik gönnen und international eine gute Position zur Abrundung ihrer persönlichen Karriere anstreben. Sie kann ja irgendwann als Bundespräsidentin zurückkommen. Olga

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