Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Schande von Chemnitz

Innenpolitik Die Schande von Chemnitz

adam
adam
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RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von adam
als Antwort auf ttrula vom 03.09.2018, 11:19:09
Ich war gänzlich gegen Bürgerwehren, bis ich um 1980 herum in New York miterlebte, wie Bürgerwehren ganze Stadtviertel befriedeten (ich wohnte z.B. in Lower Eastside, das damals ein finsterer Slum war). Mit krassen Mitteln von Kontrolle und Zwang. Aber ohne "Haut sie"!
Ich würde alles was du sagst unterschreiben, aber den Aufruf "Haut sie" lehne ich ab. Da wird Bürgerwehr zu Bürgerkrieg.
Das "Haut sie!" gilt der Polizei, nicht für Bürger. Auf die Idee käme ich nicht.

Aber es kommen sowieso gleich welche gerannt, die mir erklären, daß das nicht geht. Warum nicht, bleiben sie schuldig. Verbietet es gar der Intellekt? Oder ist es der Wunsch auf gar keinen Fall initiativ zu sein, weil man keine Schuld haben will? An was? Egal, an gar nichts! Es sind diese seltsamen Leute, die so lange die Gewaltlosigkeit predeigen, bis sie dem Gesetz die Macht genommen haben und sie mit herunter gelassenen Hosen da stehen Wie die rechten Schläger: Nur in der Masse und dem Mundwerk stark. Wehrhafte Demokratie? Wehrt ihr mal, ich erlaube es euch, aber keine Gewalt! Wo steht das eigentlich? im Grundgesetz bestimmt nicht. Danach darf ich die Demokratie sogar mit der Waffe verteidigen, wenn alle Sricke reißen und gegen Verfassungsfeinde darf präventiv vorgegangen werden. Wann geschieht das endlich?

Streitbare Demokratie

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adam
adam
adam
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RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 03.09.2018, 11:48:37
@adam,

ich bin bin auch für streitbare Demokratie und dafür, dass die Polizei stärker durchgreift. Auch z. B.  bei den rechtsradikalen Kommentatoren auf mmnews.de die offen dem Bürgerkrieg das Wort reden. 

Karl
geschrieben von karl
Prima!

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adam
ttrula
ttrula
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RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von ttrula
als Antwort auf adam vom 03.09.2018, 11:50:09
Ich war gänzlich gegen Bürgerwehren, bis ich um 1980 herum in New York miterlebte, wie Bürgerwehren ganze Stadtviertel befriedeten (ich wohnte z.B. in Lower Eastside, das damals ein finsterer Slum war). Mit krassen Mitteln von Kontrolle und Zwang. Aber ohne "Haut sie"!
Ich würde alles was du sagst unterschreiben, aber den Aufruf "Haut sie" lehne ich ab. Da wird Bürgerwehr zu Bürgerkrieg.
Das "Haut sie!" gilt der Polizei, nicht für Bürger. Auf die Idee käme ich nicht.

Aber es kommen sowieso gleich welche gerannt, die mir erklären, daß das nicht geht. Warum nicht, bleiben sie schuldig. Verbietet es gar der Intellekt? Oder ist es der Wunsch auf gar keinen Fall initiativ zu sein, weil man keine Schuld haben will? An was? Egal, an gar nichts! Es sind diese seltsamen Leute, die so lange die Gewaltlosigkeit predeigen, bis sie dem Gesetz die Macht genommen haben und sie mit herunter gelassenen Hosen da stehen Wie die rechten Schläger: Nur in der Masse und dem Mundwerk stark. Wehrhafte Demokratie? Wehrt ihr mal, ich erlaube es euch, aber keine Gewalt! Wo steht das eigentlich? im Grundgesetz bestimmt nicht. Danach darf ich die Demokratie sogar mit der Waffe verteidigen, wenn alle Sricke reißen und gegen Verfassungsfeinde darf präventiv vorgegangen werden. Wann geschieht das endlich?

Streitbare Demokratie

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adam
geschrieben von adam
 
bevor ich persönlich Mistgabel oder Flinte schultere und in das ziehe, was dann Bürgerkrieg ist, fordere ich unsere Exekutive in die Pflicht der Verteidigung unserer Demokratie. 
Das ist dann ja auch das, was du meintest, nicht wahr?
Wobei "haut sie" meines Wissens kein bisher legitimes Mittel der Exekutive ist, oder?
Für mich ist immer noch der Unterschied maßgeblich, Gewalt anzuwenden oder sich gegen Gewalt zu wehren.

Und ich versuche auch, den Gedankengängen zu folgen, die sich mit der Frage beschäftigen, wem diese Spaltung nützt und wer sie befeuert. Und mit welchen Mitteln.

Meine Frustration über unsere gesellschaftliche (Rück)Entwicklung ist riesig. Ich bin in großer Sorge, weil ich zu einer verfolgten Randgruppe gehören werde, wenn dieses rechte Gedankengut die Macht übernimmt. Ich sitze nicht auf dem Sofa und werfe mit Popcorn.
Aus meiner Sicht ist einer der vielen Fehler, die die Gegner der Rechten machen, ihre Selbstatomisierung durch weltanschauliche Grabenkämpfe. Statt das gemeinsame Ziel gemeinsam, aber aus verschiedenen Richtungen anzugehen. So in etwa umreiße ich meinen Standpunkt.

 

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adam
adam
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RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von adam
als Antwort auf ttrula vom 03.09.2018, 13:04:06

Genau das meine ich, wenn ich sage, daß mit dem intellektuellem Tiefschürfen aufgehört werden soll. Das Ziel soll sein, den gesellschaftlichen Frieden zu erhalten, den die Nation braucht. Bei der Verteidigung dieses Friedens spielt es keine Rolle, wo jemand im Rahmen des Grundgesetzes steht, es genügt die Solidarität der Demokraten. Natürlich will ich auch keinen Polizeistaat. Aber wir waren doch schon auf dem Weg zur Einsicht, daß gewalttätig-menschenverachtenden Neonazis die Zähne gezeigt werden sollen.

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adam

olga64
olga64
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 03.09.2018, 13:31:20

In München meldete am vergangenen Sonntag die NPD eine Demonstration an,vermutlich auch, um im Windschatten der Chemnitzer Ereignisse dort ebenfalls grölen und toben zu dürfen.
Mit ziemlicher Verspätung kamen ca 8 Hansln angefahren,die hinter ein Gitter gepfercht wurden, damit die Polizei sie besser beschützen kann. DA die Typen so spät kamen, musste die Polizei bei dem Anmelder sogar noch anrufen, ob sie doch nicht demonstrieren wollen. Vielleicht waren sie ja vorher noch mehrere Biere trinken und vergassen die Zeit....
Auf der anderen Seite standen Hunderte von Nicht-Nazis (wie dies in München bei solchen Events meist der Fall ist), die ebenfalls brüllten und zwar so laut ,dass die "Weisheiten" der NPD nicht hörbar waren. Diese brachen dann schnell ihre Demo ab, zeigten aber vorher, wie anscheinend in diesen Kreisen wieder sehr üblich den Hitlergruss und krähten ihre Heil-Rufe.

Ob sich solche Typen nicht auch irgendwann mal lächerlich vorkommen mit ihren testosterongeschwängerten Pseudo-Auftritten?

WAs Chemnitz aber in den letzten Tagen sehr zeigte, ist der Zusammenschluss der Pegida und AfD; vereint marschierten der Kriminelle Bachmann an der SEite des Herrn Höcke.
Heute erfuhr man, dass eine AfD-Spinatwachtel versucht ,das Gratiskonzert der Toten Hosen, Kraftwerk usw. zu verhindern. Sie ruft im Internet möglichst viele "Gegner" auf, da dann das System kein Sicherheitskonzept mehr haben würde und das ganze abgesagt werden würde.
Was geht in solchen Leuten vor? Was wollen die eigentlich bezwecken ausser der "Wende", also die Rückkehr zu blutiger Diktatur der Nazizeit?
Die Liberaleren unter ihnen wären vermutlich noch so weit, dass sie einer Aufnahmekapazität von Flüchtlingen in der EU zustimmten, wenn diese nicht höehr wäre als jene im Mittelmeer. (Vorsicht: Satire). Olga

 

Tina1
Tina1
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RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von Tina1
http://www.spiegel.de/video/chemnitz-demonstration-gegen-rechte-gewalt-video-99020437.html

"Das ist nicht das Chemnitz,was ich kenne".


Seit gut einer Woche kommt es in Chemnitz immer wieder zu Ausschreitungen. Vielen Chemnitzern reicht es - sie demonstrierten am Sonntag gegen rechte Gewalt. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer besuchte die Kundgebung.

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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von Mareike

Merkwürdig ist für mich, dass es keinerlei Erörterungen darüber gibt, wer in dieser letztlich tödlichen Auseinandersetzung beim Stadtfest sonst noch involviert war.
Die Polizei sprach von ca 10 Personen und mehreren Nationalitäten. Ein Mensch kam zu Tode, mehrere wurden verletzt.
Sollte es so sein, dass verfeindete Gruppen auf einander losgegangen sind, würde das etwas ändern an der öffentlichen Diskussion?

Edita
Edita
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 03.09.2018, 18:49:06
Merkwürdig ist für mich, dass es keinerlei Erörterungen darüber gibt, wer in dieser letztlich tödliche Auseinandersetzung beim Stadtfest sonst noch involviert war.
Die Polizei sprach von ca 10 Personen und mehreren Nationalitäten. Ein Mensch kam zu Tode, mehrere wurden verletzt.
Sollte es so sein, dass verfeindete Gruppen auf einander losgegangen sind, würde das etwas ändern an der öffentlichen Diskussion?
Was ist daran merkwürdig? Was geht das die Öffentlichkeit an? Besteht bei "privaten" Schlägereien auf Stadtfesten, auch wenn sie tödlich ausgehen, mehr als eine allgemein gehaltene Information der Polizei an die Öffentlichkeit?
Zu lesen war, daß die Schlägerei sich auf dem Stadtfest in der Chemnitzer Innenstadt ereignete.Das Opfer war ein links eingestellter, antifaschistischer Mann mit kubanischen Wurzeln aus Chemnitz. Er war zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung mit russischen und deutschen Freunden unterwegs, als sie mit ein paar jungen Syrern und Irakern aneinandergerieten, insgesamt waren wohl 10 Menschen daran beteiligt.
Was brauchst Du noch um einen "Terrorakt" ganz gewiß ausschalten zu können?
Und wo wird denn überhaupt von dem Opfer gesprochen, außer bei seinen linken antifaschistischen Genossen, Brüdern, Kumpels, ich habe keine Ahnung wie sie sich nennen, sogar sie haben öffentlich protestiert, daß dieser sinnlose Mord politisch so mißbraucht wird/wurde!

Edita
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 03.09.2018, 18:49:06

Auch ich habe etliche Fragen, für die jedoch bei all der inszenierten Hysterie kein Platz ist.

Was will man mit dem Propagieren von Bands,die von Polizistenverhauen träumen ,erreichen?

Das Volk für den Rechtsstaat gewinnen/bestärken?

Seltsam

Wird sicher ein großer Erfolg werden



 

Davina
Davina
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von Davina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.08.2018, 19:28:44

Ist ja eine Unverschämtheit diese Demonstranten alle als Nazis zu betiteln.


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