Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Eine gute Wahl und eine gute Rede

Innenpolitik Eine gute Wahl und eine gute Rede

hafel
hafel
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 04.07.2010, 18:48:33
Karl, Du diskutierst doch am Thema meilenweit vorbei.

Es geht doch nicht darum ob DU die deutsche Hymne singst oder nicht, das wird niemanden weiter interessieren.

Es geht darum, ob eine Kandidatin für das höchste deutsche Amt nur unter Zwang die deutsche Hymne singen und damit akzeptieren würde.
Das ist mehr als beschämend und schade, dass Du das hier nicht selber erkennst.

Alle Deine anderen Schämbeispiele sind nur Ablenkungen und haben mit dem eigentlichen Thema absolut nix zu tun.

Hafel
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Eine gute Wahl und eine gute Rede
geschrieben von JuergenS
Auch ich bekenne, dass ich das Symbol Deutsche Nationalhymne schon wichtig finde, insbesondere von hohen Amtsträgern.
Ich empöre mich sogar darüber, dass man die alte erste Strophe verbietet, die doch nur mißbraucht wurde und nur positiv gemeint war als Symbol.
Aber jeder darf hier seine Meinung mitteilen, denn wir haben Demokratie und Meinungsfreiheit.
adam
adam
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 04.07.2010, 18:48:33
Wer Nationale Symbole hoch hängt, schwimmt mit dem Mainstream. Derjenige, der das nicht tut, ist doch deshalb kein schlechter Mensch und auch kein schlechter Deutscher!

Karl
geschrieben von karl


@karl,

Ein paar Zeilen zu Nachdenken. Es geht um die Nationalhymne und z.B die Farben der Fähnchen, die jetzt bei der WM wieder an vielen Autos flattern.

In knappen Worten: Das "Lied der Deutschen" entstand in einer Zeit, in der der Wunsch, sich vom Absolutismus zu befreien, wach wurde und die Menschen von Recht und Freiheit träumten. Die Zeile Einigkeit und Recht und Freiheit ist der französischen Revolutionsaussage Liberte, Fraternite, Egalite entlehnt.

Wer heute die dritte Strophe als Nationalhymne singt, bekennt sich damit zum Rechtsstaat und verdient es nicht als Nationalist abgetan zu werden. Ähnlich ist es mit den Farben der Flagge, die die Flagge des Hambacher Festes und der Versammlung in der Frankfurter Paulskirche von 1848 war und für den Rechtsstaat stand.

Je mehr sich also heute zur dritte Strophe der Nationalhymne und zum Fähnchen am Auto bekennen, je mehr es zum Mainstream wird, um so weiter werden diese Symbole vom Nationalismus der Rechten entfernt. Das müßte auch in Deinem Sinn sein, der Du Dich für Integration derjenigen einsetzt, gegen die die Rechte hetzt.

Wenn eine Kandidatin der Bundespräsidentenwahl von sich sagt, sie könne nur mit Gewalt dazu gebracht werden, die Nationalhymne zu singen, beweist sie dadurch nur geschichtliche Dummheit. Nein Danke zu dieser Kandidatin und zu denen, die sie aufgestellt haben.

Für derart dumme Menschen schäme ich mich übrigens nicht, sondern trete sie höchstens in den Hintern, was ich allerdings nicht unter Patriotismus verbucht sehen möchte, da ich mich selber nur für begrenzt patriotisch halte.

--

adam



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uki
uki
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von uki
als Antwort auf adam vom 04.07.2010, 20:04:02
Zitat v. Karl: Ich bin stolz auf Deutschland, wenn eine Fußballnationalmannschaft als gelungenes Beispiel für Integration erfolgreich ist.
----------------------
Hallo Karl, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Integrationsgedanken bei J. Löw eine Rolle spielte, als er die Spieleraufstellung machte.
Wenn die deutsche Mannschaft gut spielt und erfolgreich ist, denke ich nicht einen Augenblick daran, aus wie viel Nationalitäten sie besteht und finde das in Ordnung. Wenn sie gewinnt, freue ich mich.


Politiker, die nicht zu Deutschland und den Symbolen Deutschlands stehen, wünsche ich mir nicht. Diesen auch noch als Präsidenten vorzuschlagen, kann negativ nicht mehr überboten werden.
Wenn Hinz und Kunz die Nationalhymne nicht singen wollen, ist es mir im Grunde egal, doch kommt es auch hierbei noch auf den Grund an, warum sie nicht wollen oder können.

-uki-

eko
eko
Mitglied

Eine gute Wahl und eine gute Rede.
geschrieben von eko
als Antwort auf Karl vom 04.07.2010, 18:48:33
@karl:

Es ist Dir unbenommen, was Du persönlich denkst, auch Du kannst hier Deine Meinung als normaler User einbringen.

Leider ist aus Deinen Ausführungen aber auch so ein bisschen der professorale Ton herauszulesen Und das ist nicht gut.

Du kommst immer und immer wieder gebetsmühlenhaft mit den Toten in Afghanistan.

Das ist doch überhaupt nicht das Thema!

Aber Du hast Deine 68er-Gedanken auch heute noch nicht ganz abgelegt und kramst sie bei Gelegenheit immer mal wieder hervor.

Es geht hier vornehmlich darum, dass eine alternde frühere Fernsehmoderatorin sich vor den Karren der Linken hat spannen lassen und treu und brav deren Lied singt.

Eine Kandidatin fürs höchste deutsche Amt, nämlich des/der Bundespräsident/in weigert sich, die deutsche Nationalhymne mitzusingen?

Das halte ich für einen Skandel!

Nationalfarben, Nationalflaggen und die Nationalhymne sind Dinge, die uns als einen und einigen Staat definieren. Sie in der Art und Weise, wie Du das so lässig tust, ihrer Wertigkeit zu entkleiden, empört mich! Für mich gehört das einfach zum Grundverständnis unseres Staates.

Ich liebe dieses Deutschland, so, wie es ist. Wir Deutsche brauchen uns in der Welt vor niemandem zu verstecken und uns zu schämen. Das hat nichts mit Nationalismus zu tun, wir sind und wir bleiben eingebunden in die Europäische Union. Aber bevor ich Europäer bin, bin ich zunächst einmal Deutscher.

Eine Bundespräsidentin, die die Nationalhymne nicht singen will, würde ich als krasse Fehlleistung der sie zu Wählenden empfinden.

e k o
Karl
Karl
Administrator

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von Karl
als Antwort auf uki vom 04.07.2010, 21:46:41
ich kann mir nicht vorstellen, dass der Integrationsgedanken bei J. Löw eine Rolle spielte, als er die Spieleraufstellung machte.
Wenn die deutsche Mannschaft gut spielt und erfolgreich ist, denke ich nicht einen Augenblick daran, aus wie viel Nationalitäten sie besteht und finde das in Ordnung. Wenn sie gewinnt, freue ich mich.
geschrieben von uki

Hallo uki,

das sehe ich so wie Du. Das ist ja einfach das Tolle am Beispiel des Fußballs. Nicht die Hautfarbe oder die Herkunft zählt, sondern selbstverständlich nur die Leistung und Persönlichkeit. Integration ist erst dann gelungen, wenn keiner mehr über sie nachdenkt.

Aber leider ist der Fussball unserer Gesellschaft hier weit voraus.

Karl

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Karl
Karl
Administrator

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 04.07.2010, 19:37:05
Karl, Du diskutierst doch am Thema meilenweit vorbei.

Lieber hafel,

ich habe dieses Thema begonnen und zwar vor allem deshalb, weil mir Christian Wulffs Ausführungen zur Integration gefallen haben. Deshalb schreibe ich auch weiter darüber.

Nichts für ungut, Karl
hugo
hugo
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von hugo
als Antwort auf uki vom 04.07.2010, 21:46:41
nun lese ich diese vielen Beiträge zum Thema schämen weil ich oder weil ich nicht, gewillt bin die deutsche Nationalhymne zu singen.

Ok, als ich sie das allererste mal im Radio hörte, also so richtig intoniert von einer Kapelle mit allem drum und dran und nicht nur als akkustisches Radio-Sendeschlusszeichen (viel später sogar nach der Testbildphase auch auf einigen TV-Sendern) war das, als Adenauer 1955 in Moskau empfangen wurde.

In der BRD hatten die Alliierten den Gesang des Deutschlandliedes verboten bei der Grundsteinlegung des GG wurde das thüringer Volkslied angestimmt,,"Ich hab' mich ergeben, / mit Herz und mit Hand, / dir Land voll Lieb und Leben, / mein deutsches Vaterland."

später waren es rechtskonservative Bundestagsabgeordnete die eine ursprünglich unveränderte Form als Hymne forderten.

es war am 18. April 1950 im
Titania Palast. als Bundeskanzler Adenauer dazu aufrief:
"Wenn ich Sie nunmehr, meine Damen und Herren, bitte, die dritte Strophe des Deutschlandsliedes zu singen ..."

Die Vertreter der Westalliierten bleiben regungslos sitzen. Führende SPD-Funktionäre verlassen empört den Saal. Der SPD-Vorsitzende Schumacher wird später von einem "Handstreich" sprechen und erklären, wenn man die dritte (Strophe) singe, so meine man die beiden ersten."

Es war Adenauers erster großer Beitrag zum Anheizen des Kalten Krieges, aber auch eine gezielte Provokation gegenüber dem Bundespräsidenten Heuss sowie der Sowjets und der DDR und auch eine Art Versprechen an die rechtskonservative Wählerschaft.

Bis zum 23. August 1991 galten alle drei Strophen des Deutschlandliedes als Hymne der BRD. Zu singen sei lediglich die dritte Strophe
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitreisen/1015554/

Auf die Frage nach Ihrer Meinung zur DDR antwortet Dr. Lukrezia Luise Jochimsen
"Warum darf ich nicht mit meinen eigenen Worten beschreiben, was die DDR in meinen Augen war: eine Diktatur, kein Rechtsstaat, ein Staat, der unverzeihlich viel Unrecht seinen Bürgern und Bürgerinnen zugefügt hat und deshalb auch zugrunde ging.

Auf die Frage nach der Nationalhymne: "Ich habe die Nationalhymne noch nie mitgesungen, weil ich den gesamten "Kon-Text", also alle Strophen, für mehr als fragwürdig halte - und den Kompromiss nur besondere Strophen zu singen und andere auszulassen für besonders faul. Was hat das mit dem Amt des Bundespräsidenten zu tun?"
http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_lukrezia_luise_jochimsen-575-37678--f260108.html#q260108

hugo



uki
uki
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von uki
als Antwort auf hugo vom 04.07.2010, 22:47:22
Wer nicht verstehen will, versteht nicht.
benny
benny
Mitglied

Re: Weswegen ich mich schäme und weswegen ich stolz bin
geschrieben von benny
als Antwort auf uki vom 04.07.2010, 23:12:19
So sehe ich das auch, da ist jedes weitere Wort Verschwendung!

Gruß
benny

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