Innenpolitik Endlich! Aufbau West!

Mitglied_bed8151
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Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 09.11.2009, 10:35:23
Laut WamS sind es 1,3 Billionen Euronen (Zeitraum 1991 - 2005). Quelle sei eine bisher unveröffentlichte Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Das meiste Geld sei für Sozialleistungen draufgegangen (rund 67 Prozent). Nur rund 10 Prozent sei für Wachstumsförderndes investiert worden.

Laut Studie sollen nur rund 48 Prozent der in den Osten transferierten Gelder vor Ort eine Wertschöpfung generiert haben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass das restliche Geld wieder zurück in den Westen oder ins Ausland geflossen ist.

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Wolfgang
adam
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Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2009, 11:15:40
Okay wolfgang,

Deine Zahlen dürften belegt sein, dann ist gegen sie nichts einzuwenden. Bei meiner Begründung für Investitionen bleibe ich natürlich.

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adam
Mitglied_bed8151
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Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 09.11.2009, 11:19:39
Es gab eine Umverteilung. Das Geld, das in den Osten floss, wurde hauptsächlich von den kleinen Leuten im Westen aufgebracht. Mehr als die Hälfte des Geldes floss laut Studie wieder zurück in den Westen oder ins Ausland - aber nicht mehr in diesselben Taschen, aus denen es genommen wurde, sondern in die Taschen der großen Leute.

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Wolfgang

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Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 09.11.2009, 09:04:39
"Als die Mauer fiel -so heute der Tenor vieler Leser- wars mit dem gemütlichen, gesicherten, wohlbehüteten Leben vorbei,,
Sie hatten nichts gegen die Wiedervereinigung, sie wollt nur ein wenig mehr Offenheit, Weite,,
..."
geschrieben von hugo


Ob das- was heute vor 20 Jahren in seine entscheidende Phase ging - dann später Vereinigung , Wiedervereinigung ... genannt wird, ist mir völlig egal.
Entscheidend ist die Tatsache, dass mit der Vereinigung der Wunsch der großen Mehrheit der DDR-Bevölkerung in Erfüllung ging.
Auch heute sind noch rund 80% der "Ostler" der Meinung, dass die schnelle Einheit unumgänglich war. Du bestätigst das ja mit deinen Worten.
Das - mit dem "gemütlichen, gesicherten, wohlbehüteten Leben" wird sicher unterschiedlich gesehen.
Für einige war es garantiert nicht immer "gemütlich" und "gesichert" -- und wenn es tatsächlich nur darum gegangen wäre, hätte es ja keinen Grund gegeben, dieses gemütliche und... unter Aufbringung von viel Mut gegen das "Ungemütliche" auszutauschen.
Die Mehrheit hatte es ganz sicher satt, so ganz "gemütlich" alles von der Führung vorgekaut zu bekommen und alles kritiklos akzeptieren zu müssen und wiedergeben zu "dürfen".


"Was mich auch stört ist die oft wiederholte Behauptung,,das mit dem Mauerfall oder später mit der DM Auszahlung oder mit dem Beitritt nach Artikel 23 GG usw die deutsche Wiedervereinigung vollendet wurde,,"
geschrieben von hugo


Auch das mit der "Vollendung" stört mich nicht unbedingt, weil mir klar ist, dass es eine sogenannte Angleichung nicht geben wird, weil es auf fast allen Gebieten (Chancengleichheit oder gar Gerechtigkeit ...)immer Unterschiede geben wird - und zwar in allen Teilen Deutschlands.

Auch in der DDR gab es bei Chancengleichheit und Gerechtigkeit keinen Einheitsbrei.
Das war dann auch nicht gerade "gemütlich".
Dabei meine ich nicht nur die sehr unterschiedlichen "Karrierechancen" in Abhängigkeit von der Parteizugehörigkeit, sondern auch die unterschiedliche Beurteilung der DDR-Regionen, wenn es um die Belieferung mit Konsumgütern ging.
So arteten z.B. Klassenfahrten nach Berlin oder in die Bezirkstädte zu Einkaufsbesuchen aus, weil die Schüler lange Einkaufslisten ihrer Eltern mithatten und ungeduldig darauf warteten, dass der "Pflichtteil" endlich beendet ist.



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klaus
dutchweepee
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Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2009, 11:28:06
@wolfgang

Nur ein Beispiel. 1996 bekam ich einen Auftrag von einer Hamburger Werbefirma mit meiner Werbefirma in Chemnitz die Aussen- und Leuchtwerbung für eine große H&M Filiale in Chemnitz herzustellen und anzubringen. Dafür wurden mir extra Overalls mit dem Aufdruck der Hamburger Werbefirma geschickt mit dem Hinweis, diese unbedingt zu tragen.

Auf Nachfrage warum ich dies tun muss, wurde mir geantwortet, dass H&M keine Ost-Subunternehmer beauftragen möchte. Der Auftrag wurde von mir zur Zufriedenheit ausgeführt. Nun frage ich mich aber, warum wir Zonies zu blöde sein sollen solche Aufträge direkt auszuführen und wieviel Geld bei der scheiß Westfirma hängen geblieben ist, obwohl ich "Ossi" die Arbeit gemacht habe, zu der die zu faul waren?
Mitglied_bed8151
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Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 09.11.2009, 11:49:43
Warum? Du schreibst es selbst... Die neuen Mächtigen waren keine Ostländer.

--
Wolfgang

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2009, 11:41:55
hm klaus,,,,aber das geht jetzt an Alle

was ist nur heute mit uns hier los ??

da stehen doch schon sage und schreibe, zwei Dutzend Beiträge -mehr oder weniger zum Thema- geschrieben, untereinander und,,,,noch kein böses Wort ist gefallen, keine Privatdresche wurde ausgeteilt,,alles sinnig, verständlich, ja sogar verständnisvoll bisher,,

wer hätte das bei diesem Thema vermutet ?

ich bin richtig von den Socken,,,

weiter so *g*


--
hugo
pippa
pippa
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Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von pippa
als Antwort auf dutchweepee vom 09.11.2009, 11:49:43
Die waren nicht zu faul - Du warst einfach preiswerter.


Was ich sehr ungerecht finde, ist die Verödung der ehem. westlichen Zonenrandgebiete. Bis zur Wiedervereinigung wurden sie gefördert. Sie waren trotzdem nicht gerade "blühende Landschaften", aber sie lebten. Jetzt haben sich die kleinen Orte entvölkert, es gibt kaum noch Geschäfte, die Ferienwohnungen, einst hauptsächlich von Berlinern erworben, stehen leer und die Häuser verfallen. (Ich spreche vom Westharz, aber sicher ist es in den anderen Gebieten ähnlich.) Gleichzeitig erblühen die Orte im wenigen KM entfernten Ostharz. Selbst die Kliniken, die manch einem Ort noch ein wenig Leben eingehaucht haben, wurden geschlossen und an anderen Orten neu gebaut. Es wurden kleine traditionelle Betriebe von großen westl. aufgekauft, geschlossen und im Osten mit Subventionen- versteht sich - aufgebaut.
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pippa40
dutchweepee
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[off topic]
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hugo vom 09.11.2009, 12:00:58
@hugo ...du kannst es nicht lassen! tse tse tse (Iss nen Teller lecker Bohnensuppe)
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Endlich! Aufbau West!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pippa vom 09.11.2009, 12:13:26
zitat pippa40: "Die waren nicht zu faul - Du warst einfach preiswerter."

Es wird ja immer diskutiert, ob es mentale Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen gibt. Vielleicht ist dies ein wichtiger Aspekt, dass es meine Generation Ostdeutscher nie gelernt hat gierig zu sein. Ich könnte meine Haut teurer verkaufen, bin aber mit einem fairen Preis zufrieden.

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