Innenpolitik Erika Steinbach

olga64
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 24.11.2009, 16:46:24
Klar, deshalb tut sich die CDU/CSU jetzt auch so schwer, die Vertriebenen-Tante abzuschieben, die ihrerseits bemüht ist, sich ihren Lebenstraum der key-position an diesem veralteten Verein noch zu erfüllen.
--
olga64
Linta
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von Linta
als Antwort auf olga64 vom 24.11.2009, 16:41:16

die Grossgrundbesitzer aus den Ostgebieten zwangseinquartiert

Eben, die Betonung liegt auf zwangseinquartiert. Diese Einquartierung war meiner Mutter och nicht recht und der Stinkstiefel von Bauer bei dem wir in Bayern einquartiert wurden zeigte uns seine Abneigung tagtäglich.
Zum Glück konnte mein Vater uns ganz rasch befreien und
zu sich holen.

n.
Medea
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von Medea
als Antwort auf olga64 vom 24.11.2009, 16:26:57
Frau Olga, die Ostflüchtlinge oder Vertriebenen hatten buchstäblich nichts, als sie im Restwesten ankamen, da mußten sie schon nehmen, einen Kochtopf, eine Pfanne, Tassen, Teller, Bestecke, Tisch, Stühle, Bett und eine Brennhexe .....

Das hat mit einer Nimmqualität nicht das mindeste zu tun. Dieses "andere Nehmen und Fordern", was ich ebenfalls sehr unangenehm finde, hat sich in späteren Jahren entwickelt und von einer gänzlich anderen Klientel als den 1945/1946 Verjagden.
Das sind andere Leute, die unseren Sozialstaat als Melkkuh betrachten und die zum Teil "Fördern und Fordern" sehr eigenwillig interpretieren.
Den Unterschied möchte ich schon gewahrt wissen.

M.

NB: Und ein paar Spinner wie überall gab es natürlich auch, die ihre Rittergüter verlassen mußten, aber denen kam man recht schnell auf die Schliche.

In dem kleinen niedersächsischen Straßendorf, unsere "neue Heimat" nach dem Ausladen aus den Bahnwaggons
war es tatsächlich noch recht altertümlich,
keine der landwirtschaftlichen Maschinen, die mein Onkel auf seinem Hof längst besaß, waren da bei den Bauern zu finden. Onkel Hermann, der sich allerdings auch in Breslau auf der landwirtschaftlichen Messe schlau machte und Heuwender, Kartoffelnbuddelmaschine, Drescher, Trecker längst besaß.

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pippa
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von pippa
als Antwort auf Medea vom 24.11.2009, 16:54:17
Medea, Du vergisst aber bitte nicht, dass die Ausgebombten, manche hat das nicht nur 1 x getroffen, auch buchstäblich nichts mehr hatten. Geholfen hat denen aber keiner.
--
pippa40
olga64
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 24.11.2009, 16:54:17
[quote=medea]Frau Olga, die Ostflüchtlinge oder Vertriebenen hatten buchstäblich nichts, als sie im Restwesten ankamen, da mußten sie schon nehmen, einen Kochtopf, eine Pfanne, Tassen, Teller, Bestecke, Tisch, Stühle, Bett und eine Brennhexe .....

--

Das mag ja alles stimmen - aber z.B. wir in Bayern hatten auch nix (bis auf die Bauern, die ja recht verschont waren von Angriffen). Meine Mutter wurde kurz vor meiner Geburt evakuiert nach Garmisch; um Milch für mich zu bekommen, versetzte sie ihren Schmuck an die Bauern.
Dann zogen wir 1946 wieder nach München zurück, wo wir nicht ausgebombt waren. Da mein Vater noch als Altnazi verhaftet war, wurden meiner Mutter fremde Leute in die Wohnung einquartiert. Sie können sich vorstellen, welches Klima hier vorherrschte, nachdem diese Flüchtlinge ihr ständig erklärten, wie reich sie in den Ostgebieten eigentlich waren.
Das alle klärte sich dann Ende der 40-er Jahre - aber insbesondere bei dieser Generation ist die Antipathie immer geblieben.
Schon bei mir war es anders - die Kinder der Flüchtlinge besuchten ja die gleichen Schulen wie ich und dies lief völlig normal ab.
olga64
heinzdieter
heinzdieter
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf olga64 vom 24.11.2009, 16:41:16
Na ich versuche es einmal

Die Oma hatte wohl nicht alles erzählt.

1945- 1948 waren sie - die Flüchlinge- die besten und billigsten Erntehelfer jedesfalls in Niederbayern.
In den Großstädten hatten sie den Schutt weggeräumt.
Es waren huptsächlich Frauen im Einsatz, die durch ihre Händearbeit ihre Familie ernähren konnten, denn die meisten männlichen Bayern waren in Kriegsgefangenschaft.

Aber lassen wir das Thema: Flüchlinge und Vertiebene nach 1945.

Kommen wir zum eigentlichen Thema:
Frau Steinbach.

Ich bin nun gespannt wie die Bundesregierung reagiert.
Knickt sie wieder einmal ein ??

--

heinzdieter

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Medea
Medea
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von Medea
als Antwort auf pippa vom 24.11.2009, 16:58:39
Nein, Pippa, die vergesse ich nicht, die hat es ganz besonders schwer getroffen und die haben auch noch das Grauen dieser Bombennächte erleben müssen - Luftangriffe kannten wir in unserem niederschlesischen Städtchen nicht.
--
M.
olga64
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von olga64
als Antwort auf heinzdieter vom 24.11.2009, 17:02:06

Kommen wir zum eigentlichen Thema:
Frau Steinbach.

Ich bin nun gespannt wie die Bundesregierung reagiert.
Knickt sie wieder einmal ein ??

--

heinzdieter[/quote]

Die Bun desregierung besteht ja aus CDU/FDP. Ich bin keine FDP-Sympathisantin und würde diese Partei auch nie wählen. Aber bei diesem Problem rechne ich sehr mit Herrn Westerwelle, der ja den Ehrenkodex erfüllen möchte, Zusagen einzuhalten.
Und Frau Merkel in ihrer persönlichen Mentalität wird vermutlich dem Wunsche nachgeben, da es ihr ja auch sehr auf ihr internationales Image ankommt. Damit sind zwei Fliegen geschlagen: das Grossmaul Seehofer sollte dann mal lernen, etwas ruhiger zu agieren.
Und die Vertriebenen-Tante bekommt hoffentlich einen Austragsposten als Bürgermeisterin im niederbayerischen Kleinkleckersdorf. Das wäre mein Wunsch!

--
olga64
Linta
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von Linta
als Antwort auf olga64 vom 24.11.2009, 17:07:10

Frau Olga, die Zeit der Wunschzettel beginnt ja grad.
Viel Glück wünsche ich und schon jetzt ein frohes Fest.

ninna
hugo
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Re: Erika Steinbach
geschrieben von hugo
als Antwort auf pippa vom 24.11.2009, 16:58:39
ich weiss gar nicht warum sich heutzutage überhaupt noch ein Mensch ein Exvertriebener oder Umsiedler oder Aussiedler oder Flüchtling nach seiner nun durch "Undeutschtum" unbrauchbar gewordenen Habe sehnt,

ist doch nix mehr wert, hab ich schriftlich bekommen kurz nach der Wende,,es gab ca 2000 Euro für den Heimatverlust,,,egal ob man ein Schloss oder eine Blechhütte hatte,,

Im extra dafür erfundenem Vertriebenenzuwendungsgesetz im Sinne des Bundesvertriebenengesetzes
wurde ich benachrichtigt:

§ 1 Grundsatz:
"Die durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen besonders betroffenen Vertriebenen erhalten eine einmalige Zuwendung. Die einmalige Zuwendung dient zugleich der innerstaatlichen Abgeltung aller materiellen Schäden und Verluste, die mit den Ereignissen und Folgen des Zweiten Weltkriegs in Zusammenhang stehen"

meine Frage: hat es in der alten BRD für die Exvertriebenen ein solches Gesetz nicht gegeben ? Hat die Steinbach eine solche Zuwendung nie angenommen um nun die Klappe nicht halten zu müssen oder wie oder was ?

--
hugo

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